Planung/Ideensammlung 3m Paludarium

Hallo zusammen,

ich denke, dieses Unterforum passt am besten zu mir. Ich komme ich aus der Aquaristik und habe mit Terrarien/Paludairen bisher keine Erfahrung.

Wie der Titel schon sagt, geht es direkt um etwas Großes. Leider war beim Hausbau am Ende kein Budget mehr für ein neues Aquarium vorhanden und daher betriebe ich seit ca. 10 Jahren "nur" ein 2m Aquarium mit ca. 800L. Der Besatz sind aktuell südamerikanische Fische und die Wassertemperatur beträgt ca. 26-27°C. Der Besatz soll auch im neuen Projekt so bleiben. Schon damals wurde die Statik und der Boden für ein Becken mit den Maßen 300x80x70 cm ausgelegt. Aber wie der Titel schon sagt, soll es vielleicht nicht bei einem reinen Aquarium bleiben. Ich bin durch Zufall auf diesen Baubericht eines Paludariums gestoßen und fand die Idee und Umsetzung direkt genial. Hut ab, @Zigermandli !

Schon vor der Paludarium-Idee war die Überlegung das Aquarium raumhoch zu verkleiden. Beispiele von solchen "eingebauten" Aquarien gibt es viele und haben uns gut gefallen. Der Raum oberhalb des Aquariums wäre dann aber "nur" ein Lampenkasten, der optisch gut zu unseren Küchenfronten passen würde.

Aber warum den Raum oberhalb des Aquariums nicht auch sehenswert gestallten? Die letzten Wochen habe ich mich durch viele Internetartikel, Forenbeiträge, YouTube-Videos geklickt, gelesen und geschaut und ich bekomme die Idee mit dem Paludarium nicht mehr aus dem Kopf. Unter Wasser bin ich mit einfach zu haltenden Pflanzen zufrieden. Anubias, Cryptocorinnen, Echinodorus & Co sind meine Kategorie. Keine zickigen, licht- und nährstoffhungrigen Aquascaping Arten. Meine Zimmerpflanzen, Orchideen und Kakteen stehen meist auch sehr gut da. Hier einige Beispiele, welche mir als Vorlage gut gefallen:
Beispiel 1 (https://showcase.aquatic-gardeners.org/2020/show661.html),
Beispiel 2 (https://showcase.aquatic-gardeners.org/2019/show708.html)

Hier mal ein grobes Modell der Gesamtanlage:

An der Front könnte ich mir Schiebescheiben vorstellen. Die Scheiben an der Schräge und der rechten Seite könnten ggf. fest verbaut werden. Da ich von einem Aquarium als Grundkonstruktion ausgehe, habe ich mir folgendes für den Teil oberhalb des Wassers überlegt:

Viele Bauberichte online verwenden flüssige Abdichtungen oder flüssige Teichfolien um die Konstruktion aus OSB/Multiplex/etc. abzudichten. Ich habe dabei kein gutes Bauchgefühl. Daher habe ich mir überlegt, eine Grundkonstruktion aus Kanthölzern und Multiplex zu bauen. Somit haben ich die Konstruktion hinterlüftet und würde feuchte Ecken vermeiden. Auf die Multiplexplatten würde ich 6mm Glasscheiben kleben und diese mit Aquariensilikon "verfugen". Somit hätte ich mir einen Glaskasten gebaut, welcher dauerhaft dicht bleiben sollte.
Hier die erste Frage an euch: Ist das übertrieben oder was sagt ihr zu dem Aufbau?

Die Wasserhöhe wäre ca 70cm, mit einem Lichtkasten von 20cm würden ca. 80-90cm oberhalb des Wassers verbleiben. Hier habe ich versucht, das ganze grob zu skizzieren:

Die gestrichelte Linie links soll der Filterschacht sein. Die Rückwand über Wasser soll aber komplett begrünt werden, wie im verlinkten Beispiel, aber das bekomme ich nicht gezeichnet. Die Deko im Wasser ist die vom aktuellen Becken. Zusätzlich habe ich noch einige Äste aus dem Wald auf Vorrat. Da kommen regelmäßig neue Fundstücke dazu.

Die Beleuchtung würde ich gerne über selbstgebaute COB-LED-Module machen. Soll dann in diese Richtung gehen:


Über Wasser und den Übergang ins Wasser könnte man mit Korkröhren/-platten machen. Die sind scheinbar ideal für solch ein feucht-warmes Klima und verrotten nur sehr langsam bis gar nicht. Die Tiefe der Rückwand soll eher flach gehalten werden und nur an einigen Stellen Richtung Front ragen. Ich bin auch kein Freund von komplett und gleichmäßig ausgeleuchteten Aquarien. Ich finde es sehr reizvoll wenn es helle und schattige Bereich gibt. Bisher habe ich dies durch eine Spotbeleuchtung erzeugt. Aber mit der bepflanzten Rückwand wird sich das auch automatisch ergeben.

Ich habe noch folgenden YouTube-Kanal gefunden. Er macht zwar deutlich kleinere Sachen und keine richtigen Aquarienteile, aber die Art und Weise gefällt mir sehr. Zudem sind die Videos gut gemacht.

Als weitere Infoquelle habe ich die Homepage vom Froschmichl entdeckt. Er beschäftigt sich schon ewig mit der Haltung von Fröschen und daher auch mit der Gestallung von Terrarien.

Jetzt kommt aber der erste große Widerspruch zu Michls Erfahrungen. Der Kollege auf YouTube verwendet in vielen seiner Projekte Kork und Schwarzkork als Baumaterial für seine Rückwandgestaltung. Michls Dauertest zeigt aber, dass diese Materialien nicht besonders lange halten.

Ich möchte aber gerade etwas dauerhaftes gestallten. Mir macht es keinen Spaß ein Becken alle 2-3 Monate neu zu dekorieren. Daher möchte ich auch nicht, dass die Rückwand bereits vor Baubeginn ein Ablaufdatum hat. Daher fällt Kork als Baumaterial raus, oder?

Die nächsten großen Unbekannten sind die Be- und Entlüftung und die Beregnung eines solchen Projektes. Damit habe ich als Aquarianer bisher keinen Kontakt gehabt. Was wird benötigt um den Pflanzen gute Wachstumsbedingungen zu schaffen und gleichzeitig die Sichtscheiben wasserfrei zu halten? Wie groß und wo werden Zu- und Abluftöffnungen benötigt?

Aktuell plane ich keinen Besatz über Wasser. Die Rückwandgestaltung wird so schon eine Herausforderung werden. Ob am Ende eine Umgebung entsteht, welche einen Besatz zulassen würde, wird sich dann zeigen. Aber der Fokus liegt auf dem Aquarium mit einem optisch ansprechenden Dschungel über Wasser.

Das ganze Projekt soll 2024 umgesetzt werden, daher bleibt genug Zeit für die Planung und den Wissensaufbau. Ich würde mich sehr freuen, wenn mir der/die ein oder andere mit Tips und Ratschlägen bei der Planung um Umsetzung helfen würde.