Zucht-Voraussetzungen für...

hi zusammen...

Bin auf der suche nach den Zuchtvoraussetztungen ( Wasserwerte, Tips,evt. sonstige sachen) für Heros severus und Kongo Salmer...
Wer kann mir helfen...

Liebi Griessli...

Mike

 

Hoi Mike

Kann's dir nur für die Kongosalmler sagen:

- vergiss die Angaben mit den Wasserwerten in den Büchern, meine laichen regelmässig bei KH6 und pH7
- Wasserwechsel mit ca. 2 Grad kühlerem Wasser regt die Laichbereitschaft an
- wenn die Männchen zu kämpfen beginnen (jagen wie wild durchs Becken), dann geht's los. Nur der Stärkste/Beste darf mit dem laichbereiten Weibchen turteln
- das werbende Paar muss in ein separates Becken gesetzt werden
- gleiches Wasser wie im AQ verwenden, sonst schrumpfen/platzen die Eier
- Laichrost ist nötig, sind selber arge Laichfresser
- Pflanzen auf Rost setzen, sie laichen am liebsten über kleineren Pflanzenn ab
- die Eier werden in einem Schwall "herausgeschossen" und sinken zu Boden
- Eltern wieder zurücksetzen
- Mittel gegen Laichverpilzung verwenden, leichte Strömung/Belüftung
- verpilzte Eier entfernen, auf Hygiene achten
- Larven schlüpfen nach ca. 6 Tagen
- sobald sie freischwimmen regelmässig Wasserwechseln und füttern mit Staubfutter, Bierhefe und Artemia Nauplien
- täglich Boden absaugen, Luftschlauch mit einen Stück Damenstrumpf vorne drüber, damit keine Jungfischlis angesaugt werden

Buchtipp: "Man nennt sie Salmler" von Helmut Stallknecht, hab viel gelernt da draus.

Dies wär's mal im Schnelldurchlauf.

Viel Erfolg!
Gruess - Monika

 

Hoi Moni

Das interessiert mich jetzt aber!
Das von Dir erwähnte Buch besitze ich nicht.

Welche Grösse wird hier empfohlen? Bei den blauen Kongos kann ich mir eigentlich nix unter 100l vorstellen. (?) Bei deren Aktivität?

Wenn dem Laich derartiges passiert, ist wohl nur noch weicheres und ein noch tieferer pH Wert hilfreich.
= Weniger Keimdruck, Infusorien, Bakterien (?)

Tja, Salmler... Für eine 'kommerzielle' Zucht, keine Einwände. Artaq ausgenommen (?)

Was schlägt Stallknecht hier vor, Methylenblau?

Gegen täglichen WW, entsprechend vorhandener WW, nix einzuwenden.
'Staubfutter' - sind die Larven der Kongos denn nicht genug gross, um bereits grösseres Futter anzunehmen? = Artemia-nauplien?
Bierhefe, _ich_ werde mich hüten, hier kontraproduktiv zu agieren, bei deren Proteingehalt !....
hartgekochtes Eigelb, vielleicht noch; als Alternative.

Den Stallknecht setze ich mal auf meine Wishing-list, das will ich nachlesen!

Das will ich auch! Ich bin ja mal gespannt.

Tx Moni
Greetz
JK

Ps: Mike, wenn es ums Züchten geht:
- Pinter: Handbuch der Aq-fischzucht
- Züchterkniffe I-VI

 

Hi Mike,

zu Heros kann ich Dir auch nichts sagen, aber zu Kongosalmlern.

Beim Zuchtansatz immer 2 Weibchen und 1 Männchen ansetzen, die Männchen treiben sehr stark und bei einem Weibchen auf ein Männchen endet das oft mit dem Tod des Weibchens. Auch bei der Haltung im Gesellschaftsbecken sollten die Weibchen deutlich in der überzahl sein.
Am schwierigsten ist es bei den Kongosalmlern die Eier durch die, mit 6 Tagen, doch recht lange Entwicklungszeit zu bringen. Methylenblau scheidet da wegen seiner Unbeständigkeit als Antipilzmittel aus. Besser ist da die Verwendung von Torf oder Schwarztee. Auch die Verwendung von Javamoos als Laichsubstrat ist, wegen seiner Antifungizide Wirkung, zu Empfehlen.

Zur Verwendung von Schwaztee:
Am besten ist es einen "zweiten Aufguss", das heisst, Du machst Dir einen Tee und lässt diesen 3 Minuten Ziehen. jetzt nimmst Du die alten Teeblätter heraus und überbrühst sie noch einmal und lässt das dann 10 Minuten Ziehen. Dadurch befindet sich in diesem 2. Aufguss kaum noch Koffeein, aber viele Gerbstoffe, die ein Verpilzen verhindern. Von diesem 2. Aufguss, gibst Du etwa 1 Tasse auf 10 Liter Aquarienwasser.

Als Zuchtbeckengröße für die Kongosalmler würde ich ab 100L Beckengröße empfehlen.


Gruß

Dookie

 

Hoi Joschi

Bitte entschuldige die späte Antwort, hatte am Samstag was wichtiges vor :lol: :lol: :lol:
Die Antwort von Dookie enthält bereits entscheidende Aspekte. Das durchbringen der Eier war auch bei mir der grosse Knackpunkt.

Du hast ja am Samstag ein bisschen ins Buch von Stallknecht reinschmöckern können. Ich geb trotzdem hier noch ein paar Antworten dazu, muss allerdings sagen, dass meine Zuchtversuche schon zwei Jahre zurückliegen:

Ja, ab 80cm gehts schon. Wenn man die Tiere gut beobachtet, kann man sogar den Zeitpunkt des Ablaichens ziemlich gut erkennen. Die ersten zwei Male hab ich die Kongos (1 Männchen, drei Weibchen) jeweils am späten Nachmittag umgesetzt. Gelaicht haben sie jedoch immer im Laufe des Vormittags. Danach hab ich sie über Nacht noch im AQ belassen und erst am Morgen ins Zuchtaq gezügelt. Bin dann ne Stunde mit dem Hund raus, damit Ruhe im Haus war und oft waren nach der Rückkehr die Eier bereits drin. Und die Kongos durften wieder in ihr AQ zurück.

Stallknecht beschreibt in seinem Buch das Paarungsverhalten und damit verbundene ganz spezifische Schwimmabläufe wie das "Synchronschwimmen", "Flattertanz" etc. im Detail. Ich war sehr fasziniert davon, da ich vorher nicht wusste, dass dies so präzise, immer gleichbleibende Abläufe sind.

Yepp, korrekt, wird auch von Stallknecht so erwähnt. Ich habe jedoch auch mal gelesen, dass sich die Eier bereits im Bauch des laichtragenden Weibchens an die Wasserwerte gewöhnen. Ist das Wasser im Zuchtaq dann zu unterschiedlich (z.B. zu tief, aus dem Aspekt weniger Bakterien), kann dies ebenfalls zu einer Schädigung des Laichs führen.
Hier http://www.aquanet.de/vereine/1.hatv/Berichte/Phenacogrammus innterruptus.htm spricht der Züchter vom Angewöhnen des laichbereiten Paares an weicheres Wasser. Ich denke, dies benötigt sicher jedoch etwas Zeit und somit ein genügend grosses Aquarium.

Aus meiner Erfahrung ist ein Laichrost zwingend. Im Buch von Stallknecht wird die unterschiedliche "Form" eines Laichrosts beschrieben. Ich habe den Laichrost in einer hochgebogenen, später in liegender-S Form im Zuchtaq verwendet, um den nicht-laichbereiten Weibchen eine Rückzugs- und Ruhemöglichkeit zu bieten (siehe Antwort Dookie).
In diesem Artikel http://www.aquanet.at/doerfler/VDFische.htm wird zwar auch die Möglichkeit von "Auffangbehälter" im Gesellschaftsaquarium beschrieben. Bei mir hat dies aber nicht funktioniert. Die Eier kamen nie bis am Boden an . Die Artgenossen und auch anderen Beckeninsassen scheinen das baldige Ablaichen genauso zu erkennen wie ich. Die halten sich dann alle in adequater Nähe auf. Werden die Eier rausgeschossen, geht das grosse Fressen los.

Stallknecht erwähnt "keimtötende Mittel, deren Wirksamkeit unter gegebenen Wasserverhältnissen recht unterschiedlich ist und erprobt werden muss. Besonders bei Verwendung extrem weichen Wasser ist schon eine geringe Dosis wirksam, während in hartem Wasser auch Ueberdosierungen den Laich nicht schädigen". Er empfiehlt jedoch genauso Torf-Extrakte und Schwarztee, sowohl um Salmler zum Laichen anzuregen, als auch um die abgelegten Eier vor dem Verpilzen zu schützen. Stallknecht gibt eine Tasse Tee pro 10lt Wasser an.
Ich selber habs bisher nur mit Torf und Tee versucht, hatte aber immer Probleme mit der Verpilzung. Eine massive Senkung der Wasserwerte auch im Gesellschaftsaq wollte ich nur wegen der "Herausfordung Nachzucht" nicht.

Könnte mir vorstellen, dass sie vermutlich ab der zweiten Woche gross genug wären. Vielleicht weiss Dookie hier genaueres?
Hartgekochtes Eigelb: yepp, wird auch von Stallknecht erwähnt, mit Berücksichtigung der entsprechenden Rückstände

Interessant fand ich auch die von ihm gemachte Aussage, dass "es sich bewährt hat, mit den ersten Wasserwechseln härteres Wasser zuzugeben, weil offenbar das höhere Mineralangebot den Aufbau des Fischkörpers ebenso wie die Futterzugaben unterstützt".

@Dookie: du scheinst Erfahrung in der Salmlerzucht zu haben. Mit welchen Arten kennst du dich speziell aus, hast du bereits nachgezogen?

@Mike: Hast du nun Lust auf einen Zuchtversuch gekriegt?

Grüessli - Monika[/quote]

 

Hi Monika,

mit Salmlern weniger, hab mal Schlußlichtsalmler (Hemigrammus ocellifer) nachgezogen und hatte auch mal ein Artbecken mit Zwergzeirsalmlern (Nannostomus marginatus), in dem auch immer wieder mal ein paar Junge hochgekommen sind. Ansonsten habe ich eher Bärblinge wie z.B. Bitterlingsbarben (Barbus titteya), Brokatbarben (Barbus schuberti?), Prachtglanzbarben (Barbus aurulius) gezüchtet. Dann auch noch verschiedene Fadenfische und im moment läuft ein Becken mit Zwergbärblingen (Boraras maculatus), wo schon die 4. oder 5. Generation rumschwimmt


Gruß

Dookie

 

Hoi Dookie

Tönt sehr interessant. Gut zu wissen, dass wir hier nun auch einen Barben-/Bärbling-Spezialisten haben. Ich selber pflege Fünfgürtelbarben und mag auch Fadenfische sehr gerne (hab grad am Samstag ein Päärchen Lialas erstanden). Joschi kennt sich auch gut aus mit Barben.

Deshalb nachträglich noch - Willkommen im Club!

Gruess - Monika

 

Hallo Mike, hallo zusammen

1979 habe ich 2 x Kongosalmler gezüchtet.

Habe noch eine Notiz über das Vorgehen.

Habe mich ziemlich genau an eine Zuchtanleitung gehalten von: Dieter Vogt, Salmler 1, vom Alfred Kernen Verlag, Stuttgart.

Kurzbeschrieb:
Eltern gut füttern, empfohlen werden Stubenfliegen, ich wurde damals zu einem fanatischen Fliegenjäger (mit der Hand, lach).

dann umsetzen in möglichst steriles AQ, ohne Sand. Boden habe ich mit Laichrost ausgelegt, Glasmurmeln gehen auch.
Einige grössere Tausendblatt Stengel, mit 1 Teelöffel Alaun/ 1L Wasser, während 5 Minuten desinfiziert.

Becken 70 cm, Wasserstand ca 30 cm.Kleiner luftbetriebener Filter mit Torf und Perlonwatte gefüllt.
Frisches enthärtetes Wasser aus dem Ionenaustauscher, ca 2-3 KH, PH ? leicht sauer, Damit die Eier nicht aufquellen und nicht platzen, soll man etwas Kochsalz zugeben (1 - 2 Teelöffel, weiss es nicht mehr genau). Temp. 24 - 25 °,
Sonst habe ich keine Chemie zugegeben.
Gut harmonierendes Paar einsetzen, nach dem Ablaichen wieder entfernen.

Eier sind recht gross und durchsichtig, nach ca 5 -6 Tagen schlüpfen die larven.
Leider habe ich nicht aufgeschrieben wie ich sie angefüttert habe. Vermutlich mit Infusorien und dann mit frischgeschlüpften Artemia, später mit ausgesiebtem Lebendfutter aus dem Gartenwasserfass und auch mit feinstem Trockenfutter. (evtl geht auch Bierhefe).

Beim ersten Versuch sind die Eier aufgequollen. Beim 2. und 3. Versuch ist die Zucht geglückt.

Dieter Vogt schreibt: Afrikanische Gewässer führen wohl weiches Wasser aber der Salzgehalt ist höher als in Südamerikanischen Gewässern.Hier liegt das Geheimnis der Zucht, zu der saures und weiches aber salzreiches Wasser geboten werden muss.

Viel Erfolg beim Züchten
Fritz

 

Hallo Monika, ich bin neu hier und habe mein 250l Juwel Aqua seid Dez2011 mit hauptsächlich Salmern und Welsen besetzt...+ 4 Rüsselbarben...

Jetzt meine Frage da ich gesehen habe wieviel Ahnung du anscheinend über Kongosalmer hast.
Habe in meinem Aqua 9 stck. und kann nicht ganz den Unterschied zwischen Männchen und Weibchen erkennen. Denn ca. 4 von ihnen treiben jeden Tag den von dir beschriebenen Flattertanz...nur sehen für mich alle aus wie mänchen da sie alle 4 sehr groß sind und prächtige flossen haben....lol....


Sollten sie nun trächtig sein wie hoch ist die Überlebenswahrscheinlichkeit sie in einem Brutkasten im großen Aqua zu tun ? oder vieleicht auch der Natur freien lauf zu lassen ? Sind nun nicht so darauf bedacht zu züchten aber wenn es welche schaffen wäre ja cool....möchte mir halt nur nicht ein zweites aqua zulegen da ich die zeit auch garnicht habe...leider...:cry:

Mfg Kessy

 

Ich nehme natürlich auch gerne andere Tips an !!!:-D

 

Hei Kessy

Hast du gesehen wie alt der Beitrag ist?
Ich selbst habe noch nie von der besagten Person hier etwas gelesen (Was nicht heisst, dass sie nicht hier dabei ist). Aber eine Antwort ist hier wohl eher nicht zu erwarten.

Lg Jonas

 

hallo zusammen,

danke fuer das uppen des threads.

brutkaesten im aq...lieber nicht. eine gezielte zucht ist nur in einem separaten becken moeglich. kongosalmler fressen ihren laich. zudem merken sie rasch wann ein w ablaichen wird. anzeichen sind klar ersichtlich. der unterschied von m und w : m langezogene flossen, farbenfroher.

vielleicht werde ich sobald ich umgezogen bin einen zuchtversuch mit gelben kongosalmler versuchen. hierzu wuerde ich das dann kurz kommentieren..


Rubinho's Iphone

 

Oh das hatte ich natürlich nicht gesehen das der thread schon so alt ist:lol:

naja also ich kenne die unterschiede was man so allgemein dazu im internet lesen kann...aber die haben alle gleich große (lange) flossen....:idea:

Sie sind auch schon groß, so ca 5-6 cm....haben auch ständig wels-nachwuchs...(lassen dem ganzen im becken freien lauf) ich mache mal ein bild....

unsere siamesischen-rüsselbarben fangen auch so komisch an miteinander zu flattern....lol...es ist frühling :-D

 

Hallo Kessy

Den Unterschied sieht man leicht, wenn man die Schwanzflossen betrachtet.



In Deinem Bild rechts:

Die Tiere sind noch etwas zu jung. Die Flossen noch nicht ganz ausgebildet. Vermutlich auch noch zu jung zum züchten.

Die untersten zwei sind M.
Das drittunterste könnte ein W sein, oder ein M dessen Schwanzflosse noch nicht ausgewachsen ist.

Die M bekommen Schwanzflossen mit deutlichen, zipfeligen Verlängerungen.

Gruss, Fritz

 

meinste echt das die noch zu jung sind :?:

Wir haben sie relativ klein gekauft und sie sind bestimmt schon 2-3cm gewachsen...naja aber dann hat sich das ja mit den unterschieden, das man das evtl noch nicht so gut erkennt geklärt...vielen dank

 

Hallo Kessy

Evtl. hat es auf Deiner Foto nur Männchen.

Die Unterschiede sind sonst eigentlich gut zu erkennen.

Die M haben viel schillernde Farbe und in der Schwanzflosse, hinten weisse Säume und zipfelartige Flossenverlängerungen.

Die W sind deutlich weniger kräftig gefärbt, und Schwanzflosse praktisch ohne weissen Flossensaum und ohne diese Zipfelchen.
In der Bauchgegend auch etwas rundlicher.

Guck:
http://www.youtube.com/watch?v=eIMekBiO-lo
Hier sieht man deutlich dass die W weniger stark farbig schillern.
Im Video sieht man vor allem viele W und weniger M.

Gruss, Fritz

 

ok....da sieht man es deutlich vielen Dank... hab ich wohl mehr männchen als weibchen....ist das schlimm ? :shock: