Vallisnerien wollen nicht wachsen

Discussion in 'Pflanzen und Algen' started by Fischkopp, Jan 24, 2012.

  1. Fischkopp

    Fischkopp

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    Hallo zusammen

    Ich habe folgende Pflanzenproblem: In meinem Würfelbecken 50x50x50 cm, besetzt mit 4 Microctenopoma ansorgii (oranger Buschfisch) wollen die Vallisnerien (Vallisneria spiralis) nicht wachsen. Das Becken läuft seit Mitte August 2011, und seitdem sind die Pflanzen langsam aber stetig weniger geworden. Einige Blätter sind extrem lang geworden, aber die Anzahl hat deutlich abgenommen, es hat viele gelbe Blätter, alles sieht irgendwie ausgedünnt aus.

    Einige Eckdaten:
    Bepflanzung: ausschliesslich Vallisneria spiralis und einige Muschelblumen (Pistia stratiotes) an der Oberfläche
    ph 7.2, GH 7-8, KH 6, Tempratur 23-24°C
    Beleuchtung 9 h/Tag mit 2 14W Röhren (Lichtfarbe weiss ich nicht auswendig), davon eine teilweise mit Alufolie abgedeckt
    Filterung: HMF (wie ich feststellen musste, völlig überdimensioniert), mit Torfsächchen hinter der Matte
    Bodengrund: Sand
    Besatz: wie gesagt 4x Microctenopoma ansorgii, 4 Helmschnecken, einige TDS

    Ich hatte bald einen Anhaltspunkt, weshalb sich kein Pflanzenwuchs einstellen wollte (sogar die Muschelblumen mickerten): wenig Fische, die zudem auch noch sehr sparsam gefüttert werden + schnellwachsende Pflanzen = zuwenig Nährstoffe
    Prompt ergab die Messung NO3 n.n., PO4 n.n. (Info am Rande: mein Leitungswasser enthält rund 15-20 mg/l NO3!).

    Zuerst habe ich es mit normalem Volldünger - Easy Life Profito - versucht, das hat aber rein gar nichts gebracht. Also speziellen Dünger mit Nitrat gekauft (müsste nachschauen, wie der hiess). Ergebnis: NO3 neu auf ca. 10 mg/l, Muschelblumen wachsen gut, Vallisnerien unverändert. Seit ich den Dünger verwende wächst vor allem eines gut: Blaualgen:twisted:. Vermutlich habe ich das Gleichgewicht vollends durcheinander gebracht.

    Ich bin kurz davor, das Becken komplett leerzuräumen und mit anderen Pflanzen zu besetzen, momentan sieht es nämlich echt erbärmlich aus. Noch mehr reizt es mich, einfach keine Pflanzen mehr einzusetzen, aber die Bewohner heissen nicht umsonst Buschfische: die mögen es gerne zugewuchert.

    Hat jemand den ultimativen Tipp? Was ich nicht verändern kann/will:
    1. Besatz - es soll ein Artenbecken bleiben und es kommen auch nicht mehr Fische der gleichen Art rein.
    2. Beleuchtungsintensität - die Fische mögen es dämmerig.

    Mehr/gezielter oder weniger/gar nicht düngen? Mehr Licht? Andere Pflanzen einsetzen? Mich damit abfinden? Die Optik mit den Vallisnerien wäre halt perfekt, wenn sie denn wachsen würden. Mögen sie am Ende das mittelharte Wasser nicht? Ich bin ratlos. Zwar habe ich auch sonst nicht so den aquaristischen grünen Daumen, aber in den anderen Becken werden die Pflanzen zumindest nicht weniger.

    Freue mich über Vorschläge. Gruss Fischkopp
     
  2. Mäse67

    Mäse67

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    Hi
    Ich hatte mal ein ähnliches Problem, jedoch mit den Giganteas, Riesenvalisnerien.
    Ich hab dann mal ein Telefongespräch mit dem Besitzer
    von Röding (http://www.saibling.ch/) gehabt, da ich die Pflanzen von ihm hatte und eigentlich immer gute Erfahrungen gemacht habe.

    Er hat mir zur Wurzeldüngung geraten. Ich habe mir dann ganz ordinäre Düngetabletten gekauft und drück die ab und zu in die Nähe der Wurzeln in den Sand. Simsalabim - wächst wie verrückt.
     
  3. Fischkopp

    Fischkopp

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    Hallo Mäse

    Das mit Dünger über den Boden habe ich mir auch schon überlegt, hatt aber im Kopf, dass Vallisnerien die Nährstoffe eher übers Wasser aufnehmen. Ich hätte noch solche Lehmkugeln (?) von Dennerle, wären die vielleicht sogar besser als normale Düngetabletten?

    Ich habe beim stöbern im Netz eben auch bemerkt, dass die Vallisnerien bei vielen Probleme machen. Aber ich hatte langsam das Gefühl, die seien bei mir einfach nicht wohl...

    Gruss Fischkopp
     
  4. Bruno Hauri

    Bruno Hauri

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    Salü (hier könnte Dein Vorname stehen)

    Ich tippe mal auf den überdimensionierten HMF, der dem Wasser sämtliche zur Verfügung stehenden Nährstoffe entziehen könnte. Am Licht und den Wasserwerten wird es kaum liegen. Vielleicht wäre es möglich den HMF zu verkleinern?

    Davon gibt es im web verschiedenste Beiträge.

    Hast Du schon mal versucht, die Beleuchtungsdauer zu verlängern und die abgedeckte Lichtröhre auszupacken? Nur, dann müssten sowieso zusätzlich Nährstoffe eingebracht werden, weil dann die Photosynthese noch effektiver läuft.

    Freundliche Grüsse
    Bruno
     
  5. Fischkopp

    Fischkopp

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    Hallo Bruno

    Der HMF steht auch auf meiner Liste der Verdächtigen. Nur weiss ich nicht recht, wie ich ihn verkleinern soll. Das Becken ist ja ein Würfel und die Matte geht komplett über eine Seite. Da das Becken als Raumteiler steht und nach drei Seiten hin einsehrbar ist, scheidet ein Eck-HMF aus. Ich müsste also irgendwas mit Plexistreifen o.ä. basteln, damit ich die Matte klemmen kann.

    Generell habe ich aber Bedenken, ob es mit dem verkleinerten HMF getan ist. Die vier Fische bekommen wirklich extrem wenig Fressen (ich gebe jeden zweiten Tag eine Messerspitze Müla oder Granulat, und habe immer noch das Gefühl, es sei zu viel) und dementsprechend kommt auch nicht viel natürlicher Dünger hinten raus. Und sowohl Vallisnerien als auch Muschelblumen sind ja Nährstofffresser. Ich vermute halt, dass hier mehrer ungünstige Faktoren zusammen kommen.

    Falls es mir aber zu bunt wird und ich das Becken ausräume, werde ich auf jeden Fall den HMF verkleinern oder eine andere Filterung wählen.

    Die Lichtröhre möchte ich nicht unbedingt auspacken, die Fische wollen es dunkel haben und weil die Muschelblumen immer vor sich hingammeln, können sie alleine das Becken nicht genügend abschatten.

    Gruss Fischkopp
     
  6. Bruno Hauri

    Bruno Hauri

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    Salü Fischkopp

    Sorry, ich habe schnell auf der Deters Seite Deinen HMF gerechnet. Der ist in der Tat nicht zu gross, sondern entspricht genau den Massen, die er haben sollte. Bei einer zweifachen Beckeninhalt-Umwälzung pro Stunde und einer Anströmgeschwindigkeit von 7.5 cm/min ergibt die Flache 2'500 cm2. Eine Seite Deines Beckens entspricht der gleichen Grösse, passt also. Ich weiss aber, dass Filter Nährstoffzehrer sein können. Es gibt durchaus User, welche z.B. einen Aussenfilter halb leer (Filtermedien) laufen lassen um genau diesem Problem aus dem Weg zu gehen.

    Da müssen folglich einfach die nötigen Nährstoffe fehlen oder das Licht ist enifach zu schwach (Fische mögen es dunkel).

    Am Besten würde sich einmal Planter dazu äussern. Er könnte sicher mit Rat zur Seite stehen. Du kannst Ihm vielleicht eine PN zukommen lassen und Ihm das Problem schildern. Ich selber bin nicht der Pflanzen-Profi. Bei mir gedeihen unterwasser nur Anubien (genau wegen der raren Lichtverhältnisse der Welse wegen).

    Freundliche Grüsse
    Bruno
     
  7. Fischkopp

    Fischkopp

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    Hallo Bruno

    Nun bin ich etwas verwirrt - vor einigen Monaten hatte ich mal einen Beitrag geschrieben betreffend den mangelnden "Zug" des HMF, und da wurde mir gesagt / vorgerechnet, dass er völlig überdimensioniert sei. Nun ja, falls die Grösse doch passt, umso besser. Die Pumpe macht 300 l/h, sollte also gut passen. Danke auf jeden Fall für deine Berechnung, irgendwie habe ich das Berechnungstool bei Deters noch nie so richtig kapiert.

    ich hoffe natürlich, dass sich hier noch ein paar Pflanzenspezialisten melden. Mir ging es bis jetzt ähnlich wie dir - bis letztes Jahr hatte ich auch nur Anubien (aber auch nur ein Becken, was sich dann schlagartig geändert hat).

    Gruss Fischkopp
     
  8. Basil Boesch

    Basil Boesch Moderator

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    Hallo FK ;-)

    Irgendwie kommt mir die Situation sehr bekannt vor. In meinem 100x40x50 cm Becken ist das Pflanzenwachstum in letzter Zeit auch sehr bescheiden. An der Beleuchtung liegt's kaum, da das Becken damit schon seit Jahren (eigentlich schon bald Jahrzehnten) läuft und es auch schon Zeiten mit ausgezeichnetem Pflanzenwachstum gab. Daher habe ich die gleichen "Verdächtigen" ins Auge gefasst wie Du: "zu geringer" Fischbesatz (1 Paar Paradiesfische, 10 Bitterlingsbarben, 10 Dornaugen) und Überfilterung.

    Fischbesatz: Hast Du die Beiträge von Peter Schneider ("Planter") gelesen? Er vertritt ja das Konzept, dass man mit dem entsprechenden Fischbesatz auf jede zusätzliche Düngung verzichten kann. Das finde ich grundsätzlich sehr interessant, bin aber selber mit dem jetzigen Besatz glücklich und möchte eigentlich nicht nur der Düngung zuliebe weitere Fische einsetzen.

    Filterung: Ich habe zwar einen "gewöhnlichen" Aussenfilter (Eheim xy), aber vermutlich für diesen Besatz ebenfalls überdimensioniert. Und HMFs sind ja noch viel mehr in Verruf, "Nährstoff-Fresser" zu sein. Daher würde ich bei Dir schon auch als erstes auf den HMF tippen.

    @Bruno:
    Da musst Du Dich aber verrechnet haben. Das Becken hat 50x50x50 cm, also brutto 125 Liter und netto vielleicht noch gut 100; da kommt bei mir eine Mattenfläche von irgendwas um die 400 cm2 raus. Der jetzige HMF wäre also etwa 6x zu gross.

    Öhm... Du musst einfach nur das Beckenvolumen eingeben (Q). Umwälzungen pro Stunde (n) und Anströmgeschwindigkeit (v) kannst Du so lassen, das sind gute Erfahungswerte. Dann bekommst Du die Mattengrösse raus, die Du haben musst.

    Verkleinern im engeren Sinne ist natürlich schwierig, wenn Du ihn weiter als klassischen HMF betreiben willst. Ich persönlich würde aus der Matte einen kleinen Klotzfilter basteln.

    Griessli, Basil
     
  9. Fischkopp

    Fischkopp

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    Hallo Basil

    Die Beiträge von Planter kenne ich und hoffe auch sehr, dass er sich hier noch zu Wort meldet. Seine Methode finde ich sehr einleuchtend. In meinen anderen beplanzten Becken dünge ich auch praktisch nicht, einzig meine Crinum natans bekommt alle 6 Monate eine Lehmkugel untergeschoben. Die anderen Becken sind aber halt auch deutlich besser besetzt, so dass es keinen zusätzlichen Dünger braucht.

    Wie hast du dieses Problem bei dem beschriebenen Becken gelöst?

    Dass der HMF einer der Faktoren ist, scheint mir klar zu sein. Aber ich bin mir nicht sicher, ob man das Problem alleine mit einer Verkleinerung des Filtervolumens lösen würde, denn es gäbe ja immer noch keine ausreichende Nährstoffquelle im Becken. Hinzu kommt, dass seit dem Einsatz des neuen Düngers zumindest NO3 in ausreichender Menge vorhanden ist und auch minime Spuren von PO4 gemessen werden können. Der HMF verbraucht also nicht alle Nährstoffe, wenn man sie in ausreichender Menge zuführt.Die Pflanzen wachsen (nach über einem Monat) aber immer noch nicht, dafür bekomme ich langsam aber sicher eine Blaualgenplage.

    Eigentlich wollte ich gerade bei diesem Becken so wenig wie möglich manipulieren, mittelfristig in Richtung Altwasser gehen und vielleicht mit viel Mut sogar den Schritt zum filterlosen Aquarium wagen. Momentan steuere ich aber in die entgegen gesetzte Richtung, was mich unheimlich frustriert. Das Gleichgewicht scheint mir derart aus den Fugen geraten zu sein, dass ich am liebsten noch einmal neu starten würde. Aber mir ist auch klar, dass dann die Probleme auch erst richtig losgehen können.

    Gruss Fischkopp

    PS: Hab mir den Dünger angeschaut, der heisst Plant nutrition+ und istvon Tropica.
     
  10. Annie27

    Annie27

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    Valisnerien wollen nicht wachsen

    Hallo Basil, hallo Fischkopp,
    Könntet ihr denn Apfelschnecken in eure Becken zu eurem Besatz einsetzen ? Die sollen sehr gute Düngerproduzenten sein, siehe Planters Beiträge im Onlinemagazin "Für einmal anders als ausgetretene Pfade".
    Bei mir sind jedenfalls gestern die ersten AS-Babys geschlüpft, falls jemand braucht.
    Ich dünge ja auch nach Planters Methode, das heisst nur mit dem Besatz, der allerdings bei mir reichlich ist inklusive AS. V.a habe ich viele Panzerwelse die stark düngen.
    Liebe Grüsse Annie
     
  11. Fischkopp

    Fischkopp

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    Hallo Annie

    Die Idee mit den Apfelschnecken gefällt mir gut, ich denke auch, dass die Fische eher nicht die Typen sind, die an den Fühlern knabbern würden. Wieviele würdest du auf rund 100l netto empfehlen? Verhungern die mir auch nicht, wenn ich so extrem wenig füttere?

    Die Frage bleibt aber, ob sich die Vallisnerien überhaupt noch erholen, denn schliesslich sollten sie nach meinen Messungen seit rund einem Monat genug Nährstoffe haben, sie sehen aber keineswegs besser aus.

    Gruss Fischkopp
     
  12. Basil Boesch

    Basil Boesch Moderator

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    Hallo zusammen

    @Fischkopp:

    Öh, noch gar nicht... das Problem ist gerade aktuell. Aber geplant ist, den Aussenfilter durch einen Innenfilter zu ersetzen, der von der Grösse her eher am unteren Limit ist. Ob selbst gebastelt oder einen käuflichen, muss ich noch schauen.

    Na ja, was ist in der Aquaristik schon "sicher"? Versuch macht kluch! :D

    Es kann sein, dass die geringe Düngung über Futter und Wasserwechsel dann sogar ausreichen wird, wenn der Filter nicht mehr so viel schluckt. Aber es kann natürlich auch sein, dass Du weiterhin ein bisschen düngen musst. Auch das muss man ausprobieren.

    Ich hab eigentlich auch nicht in erster Linie an NO3 und PO4 gedacht (die kann ein HMF meines Wissens sowieso nicht aufnehmen oder nur in geringem Masse), sondern in erster Linie an Spurenelemente (Eisen, Mangan, und viele andere). Die wirst Du ja kaum alle messen ;-). Wäre also schon möglich, dass durch den HMF hier ein Element quasi fehlt und mit einem deutlich kleineren Filter dieses Problem reduziert bis gelöst werden könnte.

    Darum auch mein Vorschlag zur Filterverkleinerung. Vielleicht der erste Schritt auf dem Weg zum filterlosen Becken. ;-)

    @Annie:
    Hmm, mit Apfelschnecken hatte ich noch nie Glück, die hatten jeweils eine recht kurze "Halbwertszeit" (Lebensdauer). Keine Ahnung was ich falsch mache, aber irgendwie scheine ich da nicht das Händchen dafür zu haben. :-? Und die Probleme mit unbemerkt vergammelnden AS möchte ich mir ehrlich gesagt nicht selber einhandeln; mir reicht das was man darüber liest. Kommt dazu, dass ich nicht weiss wie "AS-kompatibel" die Paradieser sind. Von dem her würde ich es vorerst lieber mal ohne versuchen. Aber danke für den Tipp!

    Griessli, Basil
     
  13. wildvet

    wildvet

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    Hallo Fischkopp.

    Dass Dein Filter zu gross ist, mag ich auch nicht so recht glauben. Ich überfiltere die meisten meiner Becken, und habe trotzdem guten Pflanzenwuchs. Der Witz ist doch, dass Bakterien, wenn nicht genug Nährstoffe vorhanden sind, sich auch nicht vermehren. D.h. Deine Filtermatte ist vielleicht nicht vollständig mit Bakterien besiedelt, aber für Dein Becken angemessen.

    Hast Du schon mal Düngetabletten in die Wurzeln gedrückt? Ich hatte das Problem, dass in einem Becken die Echinodoren nicht so wollten, wie ich erwartet hatte. Eine Entwicklung zum Altwasser hin konnte ich nicht machen, ebensowenig einen Besatz mit Schnecken, also düngte ich gezielt mit Düngetabletten von Dennerle, und schon entwickelten sich kräftige Pflanzen.
    Ich gebe allerdings nicht jede Woche, wie es auf dem Verkaufsprospekt empfohlen wird, sondern nach Gutdünken den Dünger hinzu. Eine unangetastete Tablette im Flter brauchte etwa einen Monat, um sich aufzulösen.

    Ich habe die Vermutung, dass Schnecken um einiges wichtiger sind für die Düngung der Pflanzen, als Fische, weil ihr Kot vermutlich besser verwertbar ist. Apfelschnecken würden gut gehen. Wenn sie geplagt werden, kannst Du es auch mit Rennschnecken, Geweihschnecken oder Pianoschnecken versuchen, denn die haben kürzere Fühler. Wenn Du die Schnecken einsetzt, solltest Du sie Zufüttern und dafür den Spezialdünger auslassen. Ich gebe meinen Tieren unter anderem aufgetauten Spinat (1 Würfel 1x die Woche), in der Hoffnung, den Eisengehalt damit zu erhöhen (auch wenn Spinat nicht so viel Eisen beinhaltet, wie uns das lange erzählt wurde).

    Auf jeden Fall würde ich an Deiner Stelle nicht zuviele Parameter auf einmal ändern in dem Becken.
    Ich würde erstmal Düngetabletten einsetzen (keinen Langzeitdünger), bis Du genug Schnecken hast. Die TDS sollten sich ja auch noch vermehren, wenn Du sie gezielt fütterst.

    Gruss
    berit
     
  14. Bruno Hauri

    Bruno Hauri

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    Salü zäme

    Sorry, sorry, sorry!

    Habe mich natürlich verrechnet. Richtig wäre gewesen wie von Basil erwähnt 5 x 5 x 5 = 125 Liter. Bei mir scheint sich da irgendwo noch mal eine 5 eingeschlichen zu haben. Ich rechnete mit 625 Litern. Also folglich Filter x mal zu gross.

    Wie wäre es in diesem Fall, anstatt einem HMF über eine gesamte Seite einen HMF-Klotzfilter zu verwenden?

    Freundliche Grüsse und sorry nochmal. Rechnen sollte man können, resp. die Anwendung korrekt vornehmen!

    Bruno
     
  15. Annie27

    Annie27

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    Hallo zäme,
    Zu den Apfelschnecken, also eine Expertin mit diesen schönen Tieren bin ich nicht, aber ich mag sie sehr, sie sind wunderschön, wenn sie durchs Wasser gleiten. In dem von mir erwähnten Text im Onlinemagazin geschrieben von Planter, eingestellt von Rosana, steht 12 AS auf ein 200l Becken, das dicht bepflanzt ist mit Echinodoren. Also wären es auf 100l locker bepflanzt vielleicht 3-5 Stück.
    Gut wäre es die AS möglichst klein
    zu kaufen, damit sie sich von anfang an die Wasserwerte in ihrer neuen Umgebung gewöhnen. Sie sollten am besten die Häuschen mit dem vorhandenen Kalkgehalt aufbauen können. Ich habe gelesen, bei den hellhäusigen AS sieht man bei den Weibchen in der äussersten Häuschenspitze die dunklen Geschlechtsorgane durchschimmern.
    Ich war bisher nicht so sehr erfolgreich mit den AS, weil ich sie mit Guppys und Platys zusammengehalten habe. Die Platys waren ganz schlimm, Guppys etwas weniger, aber ich vermute, dass die dauernde Lutscherei an den AS zu Häuschenschäden geführt hat, Längsrillen, die sich nicht mehr schliessen wollen.
    Nun habe ich kürzlich auch noch die Guppys weggegeben und habe nur noch Salmler, Panzerwelse und Hechtlinge, die sich nicht für die AS interessieren.
    Ich füttere die AS mit eingefrorenen oder überbrühten Salat oder Brenesselblättern, mit ungwürztem gekochtem Gemüse und mit Welstabs.
    Es sind mir wegen den Lebendgebärenden auch schon AS eingegangen, es fault und stinkt dann schon, aber nur direkt an der Stelle wo sie liegt. Habe letztes Mal Nitrit gemessen, der Wert war nicht erhöht. Nur die Schwimmpflanzen hatten nicht mehr so schöne Wurzeln.
    Liebe Grüsse Annie
     
  16. Fischkopp

    Fischkopp

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    Hallo zusammen

    Erst einmal vielen Dank für die hilfreichen Antworten, langsam lichtet sich die Verwirrung.

    @Basil: An Spurenelemente habe ich nicht gedacht (der Fensterplatz in Chemie rächt sich mal wieder), abe diese Erklärung scheint mir sehr einleuchtend. Ist dieser übermässige Abbau denn nur bei HMFs zu beobachten oder auch bei anderen Biofiltern? In meinen anderen Becken arbeite ich mit (ebenfalls sehr grosszügig dimensionierten)3-Kammer-Innenfiltern, die v.a. mit Siporax bestückt sind. Da konnte ich ähnliche Probleme - trotz sehr unterschiedlicher Besatzdichte - nicht beobachten.

    @Berit: sind denn andere Schnecken für die Düngung genauso gut wie AS? Wie erwähnt habe ich vier Helmschnecken drin (gehören wohl in die gleiche Familie wie die Rennschnecken), die sind aber meines Wissens reine Aufwuchsfresser. Zusatzfütterung für die TDS sollte es genug geben, die Fische nehmen das Futter nur sehr zögerlich, sobald es am Boden liegt. Meistens kommt ein Teil unten an.

    @Bruno: Also bei mir musst du dich nicht entschuldigen wegen dem Rechnungsfehler! In Mathe war ich noch grottiger als in Chemie, also sitze ich quasi im Glashaus. Ein Klotzfilter passt mir nicht so ganz, denn ich will auch weiterhin mit Torf arbeiten, und ein Torfsäckchen, das im Becken hängt, sieht jetzt nicht so toll aus. Ich muss also irgendwas zum verstecken haben.

    @Annie: Nach Berits Beitrag fiel mir wieder ein, was mich bis jetzt von AS abgehalten hat; die Gammelgeschichten kennt ja eigentlich jeder, auch wenn ich nicht weiss, wieviel davon stimmt. Da das Becken recht unübersichtlich ist (auch die Fische, die nicht gerade klein sind, finde ich meist nur zur Fütterungszeit), kann es gut mal passieren, dass da eine Schnecke unentdeckt vor sich hingammelt. Zusammen mit einem deutlich abgespeckten Filter: schlechte Idee!

    @all: Da der Hund wohl wirklich beim Filter begraben liegt, habe ich mir folgende Lösung überlegt: Der HMF wird ausgebaut und bei dieser Gelegenheit das ganze Becken ausgeräumt (geht von der Einrichtung her kaum anders). Fische werden für die Umbauphase in mein leeres 60er umgesiedelt (sie mögen mir verzeihen). Alle Pflanzen, die noch zu retten sind, werden gerettet, der Rest - Kompost. Dann habe ich mir überlegt, eine künstliche Rückwand mit Abstand von ca. 8 cm zur Rückscheibe einzusetzen, im unteren Bereich ein paar Löcher zu bohren, mit Putzgitter o.ä. abdichten. Dahinter auf dem Boden eine Schicht Siporax, darauf ein Stück der alten HMF-Matte (ca. 1/5?), darauf die Pumpe, Torf daneben, fertig. Was meint ihr, funktioniert das? Ok, das gehört jetzt eher in den Technikbereich, aber wenn wir schon darüber reden...

    Nur um ganz sicher zu gehen (ok, sicher ist man nie, aber ihr wisst schon): Die Vallisnerien vertragen die oben angegebenen Wasserwerte schon, oder? Sie werden ja oft für Grabenseebecken empfohlen, und das ist dann doch eine andere Hausnummer. Nicht dass denen das Wasser am Ende schon zu weich ist? Weil aber auch die Muschelblumen immer matschig werden, tippe ich schon eher auf ein Nährstoffproblem.

    Eure Vorschläge sind weiterhin sehr willkommen!
    Gruss Fischkopp
     
  17. Bruno Hauri

    Bruno Hauri

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    @ Fischkopp

    Die Berechnung eines HMF ist eigentlich sehr einfach.

    Nach Deters:

    Filterfläche = Inhalt x Umwälzung pro Std. x 1'000 / (Anströmgeschwindigkeit x 60)

    Für Dein Becken bedeutet dies:

    125 Liter (brutto) x 2 x 1'000 : 7.5 : 60 = 555 cm2

    Umwälzung wurde mit 2 angenommen.

    So genau muss es dann auch wieder nicht sein!

    Da Dein Becken auf drei Seiten einsehbar ist, sähe ich noch eine etwas billigere und vielleicht auch schönere Variante als mit einer Rückwand die dann 8 cm von Deinem Becken beansprucht und auf zwei Seiten trotzdem sichtbar ist.

    Wie wäre ein HMF im Halbkreis? Eine solche Variante würde die Einsicht von vorne und den beiden einsehbaren Seiten nicht beeinträchtigen, und könnte gut hinter Pflanzen versteckt werden. Wird die Filtermatte noch zusätzlich schwarz gewählt und die Rückscheibe schwarz beklebt oder angestrichen, ist so ein Filter kaum mehr sichtbar. Dahinter könnte dann auch noch ein Torfsäcklein, sowie der Heizstab versteckt werden. Der Bau eines solchen Filters nimmt auch nicht sehr viel Zeit in Anspruch. Das benötigte Material ist sicher auch günstig und würde aus folgenden Komponenten Bestehen:

    2 x U-Profil (vorzugsweise schwarz)
    1 x Filtermatte (Dicke 3 cm dürfte genügen)
    1 x Plexistreifen 5 cm hoch (Bodenhöhe) unten (als Sandsperre)

    Die U-Profile in's Becken kleben. Den Plexistreifen unten nur in die U-Profile klemmen (ohne Klebung). Filtermatte in die U-Profile stecken und Loch für die Wasserrückführung auf Höhe Wasserstand anbringen. Und fertig ist das Ding.

    Freundliche Grüsse
    Bruno
     
  18. Annie27

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    Valisnerien wollen nicht wachsen

    Hallo Fischkopp,
    Bevor du dein ganzes Becken ausräumst und umstrukturierst, solltest du noch im Thread von Rattennase "Hilfe meine Pflanzen gehen immer ein" den Beitrag von Planter, es ist der 14. Beitrag lesen. Vielleicht solltest du einfach ausprobieren ob andere Pflanzen denn wachsen würden. Also Schwimmpflanzen und Valisnerien sind beides empfindliche Pflanzen. Ich habe vor mehreren Wochen mein 60l mit einem Tee behandelt. Einigen Pflanzen machte dies nichts aus, hingegen der Froschbiss und die Valisnerien haben danach begonnen zu kümmern und erholen sich nun ganz ganz langsam wieder. Es gibt übrigens auch Cryptocoryne crispatula var balansae die haben ganz lange schwertförmige, gebogene, leicht gekräuselten Blättern, die könnte man gut an der Rückwand pflanzen .
    Liebe Grüsse Annie
     
  19. van.web

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    Hallo zusammen,
    hier noch der direkte Link, damit man nicht so lange suchen muss ;-)

    Klick

    Gruss, Vanessa
     
  20. Fischkopp

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    Kt. Fribourg
    Hallo zusammen

    @Bruno: Das mit dem Halbkreis wäre auch eine Idee, allerdings denke ich, dass die Matte dann gar nicht so viel kleiner wird, denn sonst könnte man sie ja nicht mehr gescheit biegen, oder? Und die Höhe von 50 cm ist halt gegeben. Werde es aber mal testen, habe noch reichlich Mattenreste in verschiedener Dicke zu Hause. Das mit der künstlichen Rückwand finde ich in Sachen Platz jetzt nicht so tragisch, der jetzige HMF braucht ja auch nicht so wenig Platz, die Matte ist 5 cm dick und dahiter ist sicher nochmals 3-4 cm "Luft" für die Pumpe. Die hintersten 10 cm der Seitenscheiben sind daher auch mit schwarzer Folie abgeklebt, damit man nicht seitlich auf den Filter schaut. Es wäre mit der neuen Lösung also kein Platzverlust, allerdings auch kein Gewinn.

    @Annie und Vanessa: Dankeschön, irgendwo in meinem Unterbewusstsein schwirrte dieser Artikel noch rum, ich habe in der letzten Zeit eigentlich alles von Planter gelesen, weil ich seine Beiträge so interessant finde.

    Zusammengefasst: Filter ist Übeltäter Nr. 1, aber auch mit einer anderen Filterung ist nicht garantiert, dass die Vallisnerien wachsen, weil sie einfach heikel sind.

    Die Cryptocoryne crispatula gefällt mir sehr und wäre ja auch wieder etwas langes dünnes (wenn auch nicht mehr so grasartig wie die Vallisnerien), aber ich meinte, die werden deutlich höher als 50 cm? Gut, die Vallisnerien haben z.T. auch fast 80 cm lange Blätter, aber das sind momentan höchstens 3 Stück. Ist diese Pflanze denn robuster? Ich habe in einem anderen Becken schon Cryptocoryne wendti und eine andere Sorte, von der ich mir den Namen nicht gemerkt habe:oops:, die wachsen ganz gut. Nur ist ja (gemäss meinen Pflanzenbüchern) auch die C. crispatula eine spezielle Hartwasserpflanze, nicht dass die auch etwas gegen meinen Torf hat. Es soll übrigens keine klassische Vorder-/Hintergrundbepflanzung werden; die Pflanzen sollen (so wie jetzt auch) gleichmässig im Becken verteilt überall gleich hoch stehen. Dazwischen ganz feine Wurzeln, Muschelblumen an der Oberfläche, fertig. Es sah gut aus, als es frisch eingerichtet war, ehrlich!

    Egal ob ich nun die Pflanzen tausche oder den Filter oder beides - das Becken werde ich wohl ohnehin ausräumen. Meine Wurzeln gefallen mir auch noch nicht so 100%-ig (sind so feine dünne, als "Moorwood" gekauft), sie sind mir einfach nicht lang genug und ich würde sie gerne durch ein paar Äste aus dem Wald ersetzen. Und wenn ich die Fische schon stresse, dann kann ich es auch gleich richtig machen.

    Danke für eure Vorschläge!
    Gruss Fischkopp
     

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