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Sind Besitzer Pfleger?

Dieses Thema im Forum "Tiefgründiges" wurde erstellt von Nico B., 11. Mai 2009.

  1. Nico B.

    Nico B.

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    Hallo,

    ich stolpere im Forum immer wieder über das Wort "pflegen" und ärgere mich eigentlich jedes mal darüber. Wir lassen in aller Welt Fische für uns fangen, um sie zu unserem Vergnügen in einer mehr oder weniger artgerechten Gefangenschaft zu halten. Gleichzeitig tun wir aber so, als seien die Fische Bedürftige, denen wir unsere grosszügige "Pflege" angedeihen lassen.

    Das empfinde ich als totale Heuchelei, als wenn sich Gefängniswärter "Erziehungsfreunde" oder so nennen würden. Ich meine, wir sind Halter oder Besitzer, aber niemals Pfleger.

    Gruss, Nico
     
  2. Cattleya

    Cattleya

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    Salü
    schön dass du dir solche Gedanken machst .
    Kannst du dir gleich auch noch Gedanken darüber machen wie ich mich bezüglich L46 L400 L399 L333 L374 L.Heterodon, L97 und par andere nennen darf , wenn dann in par Jährchen die ersten Xingu Staudämme vollendet sind.
    http://www.survival-international.de/nachrichten/2911
    Denn Flussfische werden kaum zu Seen-Fische ;)

    Ironie on:
    da gibt es ein striktes Importverbot für L46 (und die anderen oben erwähnten) , damit sie sich in ihrem Bestand erholen können => find ich lobenswert

    Kaum haben sie sich dann erholt werden alle innerhalb 48 std "vereck.." => find ich nicht so löblich.
    Bin ich nun ein "art-erhalter " :cool:
    Ironie of.

    :-D

    lg Udo
     
  3. MichaelSG

    MichaelSG

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    Hi Nico

    Natürlich kann man darüber philosophieren... wie über vieles im Leben.

    ;-)

    Ich schreibe auch davon, dass ich die und die Art aus dem Tanganjikasee pflege... und ich sehe es umgangssprachlich im Forum auch so, dass ich die Fische pflege und sie nicht "nur" besitze.
     
  4. Simon_CH

    Simon_CH

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    Verstehe die Fragestellung nicht ganz. Ist es nicht eine Vermenschlichung der tierischen Umstände wenn man zwischen pflegen und halten differenziert ? Und wieso sollte es ein Fisch merken, oder stören wenn er anstatt in irgend einer Urwaldpfütze in einer, wesentlich angenehmer gestalteten Wohnungspfütze steht. Freiheit und was wir darunter verstehen ist doch ein künstlicher Begriff in dem Zusammenhang und kann sowieso nur für Tiere gelten die sich in irgend einer Art selber den Lebensraum gestalten und auswählen können, Menschenaffen und Tiger kämen da als Beispiele in Betracht. Aber auf kleine Zierfische die sonst regelmässig wieder in ausgetrockneten Pfützen verenden um sich mit der Regensaison wieder zu vermehren trifft das mit Sicherheit nicht zu.
    Wichtig ist doch für jedes Tier, auch in einem Zoo, dass man deren Lebensgewohnheiten, Revierverhalten etc reproduzieren kann.
    Schwierig für nen Tiger, einfach für ne Garnele. :-D
     
  5. Cats

    Cats

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    Andere Tiere

    Hei
    Na das ist ein Thema.:-D Ich sage von keinem meiner Haustiere ich pflege,ich sage immer ich habe oder ich besitze.Pflegen tu ich sie aber das können sie ja nicht selbst.Zumindest meine Fische nicht.Der Rest meiner Tiere kann das in dem Sinne das die Pferde sich auf der Weide wälzen,sich meine Katzen das Fell schlecken u.s.w.Ou soo schön philosphisch:-D
     
  6. Nico B.

    Nico B.

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    Udo, ich würde das bei den ausgewiesenen Züchtern bedrohter Arten sicher differenzierter sehen, aber das trifft ja nun nur auf einen winzigen Bruchteil der Aquarianer zu.

    Simon schrieb
    Dss finde ich nun gar nicht. Ich rede hier sowieso weniger von den Tieren als mehr von den Menschen. Das was wir tun ist ein "gefangenhalten", und ich finde es wichtig, diese Dinge beim richtigen Namen zu nennen. Mit Begriffen wie "pflegen" verstecken wir uns hinter einem angeblichen Interesse der Tiere, dem wir dienen würden, dabei ist die Aquaristik ein höchst eigennütziges Hobby - wie gesagt, vielleicht mit Ausnahme von so Hardcore-Aquarianern wie Udo :).

    Gruss, Udo
     
  7. Maria

    Maria

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    Irgendwie schon eine interessante Frage. Aber im Grunde genommen könnte man die gesamte Tierhaltung in Frage stellen. Böse gesagt, handelt es sich dabei immer um eine Gefangenschaft. Ob es nun ein Nagetier ist, welches sein Dasein in einem Gitterkäfig fristen muss? eine Katze oder ein Hund in einer Mietwohnung? oder halt ein Fisch im Aquarium.

    Entspringen tut die ganze Idee ebenfalls nur aus dem Egoismus des Menschen, irgendwas Niedliches haben/besitzen zu wollen. Und weil man sich so einfach Tiere anschaffen kann und diese sich nicht gross wehren können, entstehen dadurch manchmal wirklich unschöne Tier-Schicksale. ? Aber ich denke, viele Tierhalter sind daran interessiert, dass es ihren Tieren auch wirklich gut geht. ? Und kaum jemand würde sagen: ?Ich halte einen Hund gefangen? oder ?Ich habe ein schönes Meerschweinchen-Gefängnis zu Hause?

    Ich würde mir jetzt nicht denk Kopf darüber zerbrechen, ob ich ein Tier ?besitze? oder ?pflege?
    Ich finde, ein Aquarium (so wie auch jegliche andere Tierhaltung) ist mit Aufwand verbunden. Und als Synonym für diesen ?Arbeitsaufwand? finde ich das Wort ?pflege? im Schriftdeutschen gar nicht so schlecht.

    Das Wort ?pflege? hat so oder so mehrere Bedeutungen? und soll ja nicht immer heissen, dass man was ?krankes wieder gesund? macht. Man kann ja auch den Steinboden ?pflegen?, den Garten ?pflegen?? u.s.w. ? Sind halt Feinheiten in der Sprache ^^?

    Gruss,

    Maria
     
  8. Simon_CH

    Simon_CH

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    Udo,

    Aber das ist doch genau was ich meine, ob es jetzt Menschen oder äussere Umstände sind die einen Fisch gefangen hält, Tatsache ist dass solche Tiere unfrei in der Auswahl ihrer Lebensumstände sind.
    Deshalb die Analogie Urwaldpfütze die austrocknet im Vergleich zu Wohnungspfütze die hoffentlich nicht austrocknet.
    Aus welchem Grund nun ein Mensch Fische in seine eigene Pfütze steckt ist doch im Endeffekt egal. Obs nun niedere Motive oder Tierliebe sind, solange es den Lebewesen gut geht es doch völlig Wurscht ob da durch die Glasscheibe ein kleiner Diktator guckt. :-D
    Hoffe meine Position ist jetzt verständlicher, und genau deswegen mache ich mir keinen Kopf wegen solchen Begriffen!
    Gruss,

    Simon

    edit: Viel interessanter wäre jetzt die Frage meiner Meinung nach:
    Wievielen Fischen geht es schlecht (Massenzucht etc in Asien und Tiergeschäften) damit es denen die du im Endeffekt kaufst gut gehen kann ? Analog das "Tauben in die Freiheit entlassen"... zuerst wurden sie ja genau aus diesem Grund gefangen/gezüchtet..
     
  9. Basil Boesch

    Basil Boesch Moderator

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    Hallo Nico

    Ich sehe das so: Wie Maria richtig feststellt, müsste man zuerst mal genau definieren, was man unter "pflegen" versteht.

    Das sehe ich nicht so. "Pflegen" ist für mich nicht das Gegenteil oder ein Schönreden von "gefangenhalten". Dass wir Fische in den meisten Fällen nur zu unserer Belustigung (oder zumindest aus eigenem Interesse) auf verhältnismässig kleinem Raum einsperren und gefangenhalten, ist sicher eine Tatsache. Und ich finde es auch völlig gerechtfertigt, mal die Frage in den Raum zu stellen, ob das moralisch in Ordnung oder verwerflich ist. Aber das muss letztendlich jede/r für sich entscheiden.
    Falls man für sich entschieden hat, dass das akzeptabel ist (und das haben wir ja irgendwie alle, sonst wären wir keine Aquarianer/innen), dann ist die nächste Frage, wie wir sie (gefangen-) halten. Und für mich kommt erst da der Punkt mit dem Pflegen ins Spiel. Viele Aquarianer/innen geben sich ja durchaus redlich Mühe (und das oft auch ziemlich erfolgreich), den Fischen die passenden Wasserwerte, gutes, abwechslungsreiches Futter, eine der Art angepasste Einrichtung etc. zu bieten. Ungefähr so verstehe ich "pflegen" - einem Lebewesen, das von uns abhängig ist, die den Umständen entsprechend bestmöglichen Bedingungen zu bieten.
    Zum Vergleich: Im Spital oder im Altersheim spricht man ja auch von "pflegen", obwohl diese Leute (Patienten/Bewohner) oftmals alles andere als freiwillig dort sind, und - böse gesagt - der zur Verfügung stehende Raum und die Fütterung oft vergleichsweise auch nicht besser sind, als das was wir unsern Fischen bieten.

    Anders gesagt: Entscheidend finde ich die Frage, ob man Fische (Tiere allgemein) aus Egoismus gefangen halten darf. Ob man dann "pflegen", "halten" oder was auch immer sagt, ist für mich zweitrangig bis irrelevant.

    Griessli, Basil
     
  10. the_real_Brucki

    the_real_Brucki

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    Hallo,

    für mich ist das eine überflüssige Diskussion, in der es um political correctness bei der Wahl gewisser Ausdrücke geht.

    Das ist mir viel zu amerikanisch. Wo man nicht nach der Toilette fragt sondern nach dem bathroom, weil ja toilette ein böses Wort ist.
    Sowas greift immer mehr um sich, ich sage immer noch Neger, finde das ganauso sehr oder eben nicht diskriminierend wie farbiger, oder schwarzer, aber auf jeden Fall besser als Afro-germane.

    LG Brucki
     
  11. A.H

    A.H Gönner/in

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    Hallo

    Nun, um was geht es genau? Um einen Vorwurf gegenüber den die Wildfänge kaufen?

    Ich glaube in diesem Forum kann man den meisten Mitgliedern keine Vorwürfe machen was die Haltung anbelangt. Sie können schon einen relativ grossen Bedarf an NZ decken. Vorallem die Importverbote im Bereich der L-Welse sollten gröstenteils garnicht mehr spürbar sein.

    Ich bin beeindruckt wenn ich die Menge an Welsnachzuchten in der letzten Zeit lese. Das wird wohl etwas mit der Artgerechten Haltung zu tun haben?.
    Sollten die Bestände in der Natur einmal vollständig verschwinden hätte man mehr als genug Tiere zum aussiedeln.
    Das selbe hat vor einigen Jahren den Löwenkopfäffchen das Leben gerettet. Wir haben Tiere entnommen, wir haben ihre Lebensräume und ihre Artgenossen vernichtet. Jetzt arbeiten wir daran diesen Fehler wiedergut zu machen. Ansonsten hätte Afrika kaum noch Elefanten, einige Gazellenarten, Nashörner usw. wären ausgerottet.
    Was spricht also gegen die Entnahme von einigen Tieren solange diese nicht ihren Wildbeständen schadet?


    Klar wir halten die Tiere nie auf der Fläche die sie in der Natur bewohnen können, aber dies ist nicht nötig sie müssen nicht soweit wandern wie in der Natur um an Nahrung zu kommen. Viele Fische haben es sicherlich schlechter als in der Natur, da sie zu unfähigen Pflegern kommen.
    Allerdings sind diese die es zu einem kompetenten Pfleger/Halter/Besitzer/Unterbringer/Versorger kommen haben sie es besser als in der Natur. Sie haben Futter Artgenossen und sauberes Wasser


    mfg. martin
     
  12. Cattleya

    Cattleya

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    Salü
    Offiziell dürfen derzeit noch folgende L-Welse aus Brasilien ausgeführt werden:

    # Nome Científico Nomes Vulgares
    5 Ancistrus sp. Acari, Cascudo, Bodó
    21 Baryancistrus sp. Acari, Cascudo, Bodó
    80 Dekeyseria pulcher Acari, Cascudo
    101 Hopliancistrus tricornis Acari, Cascudo
    103 Hypostomus sp. Acari, Cascudo
    108 Leporacanthicus galaxias Acari, Cascudo
    109 Leporacanthicus joselimai Acari, Cascudo
    136 Oligancistrus punctatissimus Acari, Cascudo
    142 Parancistrus aurantiacus Acari, Cascudo
    145 Peckoltia spp. Peckoltia
    152 Pseudacanthicus leopardus Assacu-Pintado
    169 Scobiancistrus sp. Acari, Cascudo, Bodó
    172 Spectracanthicus murinus Acari, Cascudo

    alles andere kommt illegaler weise zu uns, manches über den Umweg Peru, Bolivien oder anderstwie.
    Bezüglich Hypancistren wie L66 L333 L262 und 2,,3 andere geb ich dir recht, da gibt es momentan allerlei Nachzuchten zu kaufen und das ist auch gut so !
    Bezüglich Hypancistrus L400 L399 L260 L46 sieht die Lage aber wieder ganz anderst aus. Da reichen die momentanen Nachzuchten nicht aus. L46 hat momentan einen Durchschnitspreis für NZ von 120.- (vom Züchter) L399 NZ 60 Fr , L400 L260 Nachzuchten (NZ) kriegt man je nach "echtheit" für 50.-
    Alle anderen fehlenden Welse aus Brasilien (so ca 240 Gattungen und Arten) tun sich aber nur schwerlich vermehren. Die werden in unseren Aquarien aussterben. Einzige Gegenwehr gegen das Aussterben in unseren Aquarien ist => Arbeitsgruppe L-welse. http://l-welse.ig-bssw.org/thread-9.html

    odr anderst erklärt:
    Bsp Walter verkauft L114 Nachzuchten super günstig.
    In Anbetracht das davon legalerweise keine mehr kommen werden sind die viel zu billig. !!!!! Oder zähl mir mal 3 Leute auf, die davon NZ haben,,,,ok, zähl mir anstelle von Walter einen auf ,,,,nur einen !?
    :-D
    nene,,wenn nix passiert kennen wir in 5-10 Jahren viele der 240 fehlenden L-welse aus Brasilien nur noch von Bildern her.

    noch ein Beispiel gefälligst !? *g
    L97 , hat so gut wie niemand. Wird nicht ewig gross und Junge gibts/gabs davon noch nie welche.
    L97 sind auf der Lieste und seit jahren habe ich davon keine mehr in der CH gesehen.
    Nun Hat ein Züchter aus der Schweiz die Nachgezogen.
    Geschlüpft Gestern um ca 14 Uhr. = Larve.
    Alle 129 Tiere verkauft/reserviert um 19 Uhr am selben Tag . Währen die Auswirkungen des Importverbots nicht spürbar , so hätte der Verkäufer dazu Monate gebraucht um die zu verkaufen. ;)
    Lg Udo
     
  13. Misch62

    Misch62

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    Hallo
    Du hast absolut recht. Und wenn die Staudämme stehen fragen wir uns noch immer "pflegen wir oder halten wir oder zerstören wir ........."

    Michael
     
  14. Nico B.

    Nico B.

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    Och nö, nun wirds aber etwas arg platt. "Political correctness" ist ein Kampfbegriff der amerikanischen Neuen Rechten, ausgerechnet mit diesem Begriff um sich zu werfen und gleichzeitig alles "zu amerikanisch" zu finden ist eine Spur peinlich. Nur weil man nachdenkt ist man noch kein Kommunist (auch wenn es ein guter Anfang ist :-D).
    Es geht mir hier nicht darum , bestimmte Ausdrücke zu verbieten, sondern darum, ihre Bedeutung zu reflektieren. So wie es sehr viel über einen Menschen aussagt, wenn er heute noch das Wort "Neger" benutzen muss, so sagt es für mich auch etwas über den Tierhalter aus, der sich selbst "Pfleger" nennt. Nicht das halten von Fischen stört mich, sonst wäre ich kaum in diesem Forum, sondern ich stelle eine Frage über den Sprachgebrauch. Und zwar wohlgemerkt in der Abteilung "Tiefgründiges".
    Wenn mir jemand sagt "ich pflege drei Hunde" dann erkundige ich mich besorgt, was die armen Tiere denn für eine Krankheit haben, oder?

    Gruss, Nico
     
  15. MichaelSG

    MichaelSG

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    Hi Nico

    Aber sei doch mal ehrlich... suchst du nicht ein bisschen das Haar in der Suppe mit dieser Frage? :shock:

    "Ich pflege diese und jene Tanganjika-Arten" heisst doch letztlich nichts anderes, als dass ich sie "besitze, halte, etc.", mindestens ist es so gemeint. Ich sehe hier jetzt nun wirklich kein Widerspruch.

    ;-)
     
  16. janneff

    janneff

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    Auja, schön philosophisch!

    Meines Erachtens ist das "Problem" weder der amerikanischen neuen Rechten zu verdanken, noch den ungenügenden Fähigkeiten von Menschen, welche sich mit Tieren umgeben.

    Unsere Sprache verändert sich. Neben Wort-Neuerfindungen gibt es Bedeutungsverschiebungen. Dies kann schleichend passieren, über Generationen, oder auch innerhalb weniger Jahre oder Tage.
    Wie Brucki schön bemerkt hat, gab es "früher" Worte, die völlig ok waren. Ihre (vermehrte bzw. auffällige) Nutzung in bestimmten Zusammenhängen hat sie mit einer veränderten Bedeutung belegt.

    Entsprechend können wir uns entscheiden: Unseren Kindern vermitteln, ob wir die Fische nun pflegen,
    1) weil sie krank sind,
    2) weil sie vom Aussterben bedroht sind oder
    3) weil wir so unsere Wohnung verschönern.
    Im 2. Fall würde ich das Wort "züchten" vorziehen, und wenns nur Versuche sind diese als Zuchtversuch deklarieren.
    Bei 1) und 3) ist das Wort für mich nicht synonym aber trotzdem gleichberechtigt. Manche Leute können die Bedeutung aus dem Zusammenhang hören/lesen.
    Aber generell würde ich jedem selbst überlassen, was er seinen Nachkommen für Sprachinhalt mitgibt. Es wird deren Aufgabe, sich damit zu verständigen. Wenn ich jemanden offensichtlich falsch verstehe, kann ich ja nachfragen. Bereits Dialekt-Feinheiten bieten oft genug Grund dazu, die meisten Schweizer sollten (sich) das doch gewohnt sein. ;-)

    Weitere Gedanken zum Gegenstand des Threads:
    Ist ein "Rechtspfleger" jemand, der es dem Recht gutgehen lässt, es heilen lässt? Oder hilft er Recht zu erhalten? Oder hält er es hinter Gittern ? :shock:

    Gruss,
    janneff
     
  17. the_real_Brucki

    the_real_Brucki

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    Danke Janneff !!!

    LG Brucki

    PS: ich lese immer IMPORTverbot für L-Welse, es handelt sich hierbei um eine rReglementierte Ausfuhr, sprich es gibt Arten die aus Brasilien offiziell ausgeführt werden dürfen, alles andere ist Verboten (darunter fallen auch häufuge nicht gefährdete Arten, di als Speisegfische gelten) .
    Aber die EINFUHR gewisser beliebter Arten ist keinesfalls Verboten, bur weil das Ursprungsland Ihre Ausfuhr verbietet.
     
  18. Cattleya

    Cattleya

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    Salü
    so mal zurück zum Thema
    Ich gebe Nico recht, auch in meinen Ohren tönt das Wort: pflege
    voll blöd.
    Ich gebe den anderen Recht , wenn sie meinen er übertreibts und Haar in der Suppe.

    naja, das hatte ich auch nicht behauptet. ;) das wahr ein anderer.
    Es gibt auch keine Lieste welche vernboten währen, nur eine Lieste welche erlaubt sind (siehe oben) Das da oben ist kein Auszug daraus, sondern die komplette Lieste *g
    Genau das find ich das dofe. Denn da versucht ein Land seine Tierwelt zu schützen und die reichen Europäer fallen dem Land in den Rücken und locken mit $$$ !
    Stellt euch mal vor die Japaner würden zu tausenden unsere streng geschützten Edelweisse plündern und zu hundert-tausenden ausgraben lassen und nach Japan Importieren. Was würden wir davon halten !?
    Ich seh zwar den Sinn des Export verbotes nicht bei jedem Wels ein (nur bei einem) . Aber wenn ein Land so entscheidet sollten die anderen sich daran halten und deren Gesetze respektieren.

    lg Udo
     
  19. Vendetta

    Vendetta Guest

    Gah! Züchten! Neenee, das ist "vermehren"... züchten hat meist Schleierschwanzguppys in rot-blau-gestreift zur Folge :-D .

    @Nico: Ich will das nicht ins Lächerliche ziehen - aber ich ärgere mich wirklich über andere Dinge. Über eine falsche, unbedachte Wortwahl kann ich mich nicht aufregen. Eher schon über schlampiges Schreiben, blöde Fragen und deren dumme Antworten, geistige Faulheit und ähnliches (vor allem morgens vor dem dritten Kaffee).

    Ein Tierpfleger ist ein Tierpfleger - er pflegt die gehaltenen Tiere, indem er ihr Gehege / Behältnis reinigt, sie füttert und darauf achtet, dass sie nicht krank werden. Und werden sie es doch, so sorgt er für eine angemessene Behandlung. Was unterscheidet einen privaten Tierpfleger von einem mit Ausbildung?

    Oder ist das hier ein Wort-Verständnis-Problem? Ich bin nämlich das erste Mal in Panik geraten, als eine unserer Laborantinnen mal vorsichtig schmecken wollte, was das für eine Säure in der Flasche ist, auf die ein Wissenschaftler intelligenterweise das Wort "Säure!" geschrieben hatte.

    Gruss, Nora
     
  20. the_real_Brucki

    the_real_Brucki

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    HI Nora,

    ich hätte auch mal an der Säure geschmeckt, also dran gerochen ;-)

    LG Brucki
     

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