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seltsam?

Dieses Thema im Forum "Haltung: Fische" wurde erstellt von marccc, 9. Juli 2004.

  1. marccc

    marccc

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    guete morge
    ich habe einen seltsamen und zugleich tragischen erfahrungsbericht abzugeben, hat jemand von euch ähnliches erlebt?
    2 cichlasoma festaes haben im 900er becken ein gelege gepflegt, und tatsächlich sind hunderte kleine geschlüpft. etwa die hälfte habe ich getrennt und mit artemia gefüttert, die anderen habe ich bei den eltern belassen. die anderen mitbewohner wurden dramatisch terrorisiert und verkrochen sich in die hintersten winkel. trotzdem gab es verluste, die festaes waren enorm aggressiv. mir wurde es zu bunt und ich habe das becken mittels gitter getrennt. von diesem tag an waren die eltern total verschüchtert, klemmten die flossen und verloren farbe. die mittlerweilen ca. 1 cm grossen jungen knabberten an ihnen (wie eigentlich beim diskus üblich!). es bildeten sich grosse flecken, die mit pilz befallen sind. das weibchen war nicht zu retten, und auch das einst prächtige männchen ist wohl dem tode geweiht...
    fehlte den eltern die "bewachungsaufgabe"? haben sie sich schon vorher zu stark gestresst? wieso das verhalten der jungtiere? wieso wehren sich die adulten tiere nicht?
    greez m.
     
  2. Herbie

    Herbie

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    hi marccc

    tut mir leid was passiert ist!
    ich konnte dieselben beobachtungen machen mit "cichlasoma" nigrofasciatus und pelvicachromis pulcher. in beiden fällen waren es schon grössere jungfische. die adulten tiere wehrten sich nicht und wurden mager. die pulcher sind auch gestorben, die adulten nigrofasciatus habe ich entfernt und diese haben sich auch regeneriert.

    tritt wohl nur bei buntbarschen auf :?

    gruss
    herbie
     
  3. Herbie

    Herbie

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    noch etwas:
    die jungen knabberten nur die strahlen der rückenflosse an.....
     
  4. Michi Tobler

    Michi Tobler

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    hallo marc,

    das tönt ja übel. was waren denn die beifische? von den cichliden der ganzen festae-gruppe ist bekannt, dass sie enorm aggressiv sind. selbst grössere fische können vor allem brutpflegenden paaren kaum paroli bieten und werden gnadenlos verprügelt, was wie bei dir zu verlusten führen kann. entsprechende beispiele sind aus der literatur zur genüge bekannt. diese hohe aggressivität muss einem nicht weiter erstaunen, wenn man weiss, dass festae wie viele andere gross- (und sogar mittelgross-) cichliden in der natur reviere von mehreren quadratmetern grösse verteidigen. diese platzansprüche machen sie auch im aq geltend und dann sind konflikte und probleme halt vorprogrammiert.

    ich habe auch die erfahrung gemacht, dass cichliden, die während der brutpflege gestört werden, sehr empfindlich reagieren können. ich hantiere deshalb bei brutpflegenden tiere nicht am becken und mache nur die nötigsten pflegemassnahmen. dass deine festae aber so stark reagierten konntest du ja nicht voraussehen und das ganze finde ich schon sehr ungewöhnlich.


    vom diskus weiss man, dass über die haut ein spezielles nährsekret abgesondert wird. es ist aber von vielen anderen cichliden bekannt, dass die jungtiere von der haut der eltern fressen. dabei gibt es beobachtungen aus der natur und aus dem aquarium. am besten untersucht ist das phänomen wohl bei amphilophus citrinellus. bei dieser art kann man das "parent contcting" wie das phänomen auch genannt wird vor allem dann beobachten, wenn die jungen knapp im futter gehalten werden. eine meute heranwachsender festae von einem cm grösse haben natürlich einen gesunden appetit und wenn man den kerlen nicht genug futter reicht, kann es gut sein, dass sie sich an den eltern gütlich tun. das muss nicht unbedingt zu grossen problemen bei den eltern führen, wenn allerdings auf grossflächige hautpartien nicht einfach nur mehr die schleimschicht abgeweidet wird, sondern auch teile der oberhaut, dann herscht natürlich grosse infektionsgefahr. bei fischen, die durch die brutpflege, das neue gitter und evt. noch andere dinge gestresst sind, kann eine solche infektion schnell tödlich enden.

    das ist im nachhinein schwierig zu beurteilen. bei deiner beschreibung trifft das aber eher nicht zu. typischerweise gehen die eltern dann aufeinander los.

    wie schon beschrieben, kann das gut sein. das brutpflegegeschäft ist ein enorm stressreicher zeitraum. wenn andere dinge dann nicht optimal sind, kann das zu problemen führen. ich hatte zum beispiel schon oft das problem, dass gerade sehr intensiv pflegende tiere plötzlich die nahrungsaufnahme einstellten und schliesslich verendeten. einen thread mit ähnlichen problemen bei brutpflegenden ramirezis gab es kürzlich hier: http://www.aquarium.ch/foren/aquarienforum/viewtopic.php?t=6883&highlight=ramirezi


    ich wage mal zu behaupten, dass der hauptauslöser futtermangel war, so dass die jungen auf alternative nahrung umstellten.


    wie denn? ich weiss ja nicht, wie viele jungtiere verblieben sind. bei festae kann ich mir aber gut vorstellen, dass selbst nachdem du einige tiere abgesogen hast und viel zeit verstrichen ist, immer nich über hundert junge da sind. wenn sich nun eine horde von jungen auf dich stürzt, hast du vor allem in beengten platzverhältnissen kaum eine chance, dem zu entgehen, weil du ja nicht einfach davonschwimmen kannst.

    ich hoffe, du kannst wenigstens deinen mann noch retten.

    gruss, michi
     
  5. marccc

    marccc

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    vielen dank für die kompetenten antworten! sehr aufschlussreich und vermutlich auf den punkt gebracht.
    ich bin eigentlich überzeugter amazonas fan. leider hat unser leitungswasser GH20 (!) und die aufbereitung kostet nerven, zeit und geld, ich sammle regenwasser und pumpe es durch eine UOA. ich kann den aufwand nicht aufrechterhalten, um GH1 beizubehalten. mit diesen wasserwerten kommt eigentlich nur ein tanganjika becken in frage (siehe nächstes posting)...
    cheers m.
     
  6. Angel

    Angel

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    Salute zusammen

    Kann mich hier Michi nur anschliessen.

    Dies konnte ich ebenfalls bei meinen Hemichromis beobachten. Es waren jedoch nur vereinzelt Jungfische, die dem Vater ständig in die Rückenflossenstrahlen zwickten, bis er am Schluss nur noch in einem 45Grad-Winkel herumschwamm... ich trennte daraufhin die Eltern und die Jungen, da sie doch immerhin schon 2cm gross waren.

    Hier ist auch noch ein kurzer Tread, was die gefrässigkeit der Jungbarsche betrifft

    http://www.aquarium.ch/foren/aquarienforum/viewtopic.php?t=3640&highlight=hemichromis

    Liebe Grüsse

    Angel
     
  7. Michi Tobler

    Michi Tobler

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    hallo marc,

    schade, schon wieder einen an diese langweiligen grabenseefische zu verlieren;o)) *duckundweg*

    im ernst: auf der mittelamerikanischen landbrücke gibt es etwa hundert cichlidenarten, die sehr gut mit deinen wasserwerten zurecht kommen. nur weil man hartes wasser hat, muss man von den amerikanern nicht die finger lassen.

    gruss, michi
     
  8. Herbie

    Herbie

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    ein tausendfaches hoch auf michi tobler :D :D :D

    @angel:
    die 45° waren bei mir auch vorhanden

    @grabensee-freaks:
    natürlich sind auch eure fische auch hochinteressant. hatte ja auch schon welche gepflegt :wink:

    gruss
    herbie
     

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