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Schwarze "Haare" an Blattränder

Dieses Thema im Forum "Pflanzen und Algen" wurde erstellt von Hansi60, 28. September 2009.

  1. Annie27

    Annie27

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    Schwarze Haare an Blattränder,

    Hallo ergi,
    Voogle: Besteht überwiegend aus Pflanzenextrakten, und unterstützenden Vitaminen und Mineralien und ist auch von Easylife, genau so steht es im Prospekt.
    Liebe Grüsse Annie
     
  2. ergi

    ergi

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    hallo Annie

    Danke für die Aufklärung, kenne das Produkt nicht. :)

    Gruss

    Ergi
     
  3. Planter

    Planter

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    Hallo zäme

    Weil ich erst vor kurzer Zeit erstmals in dieses Forum geschaut habe und dabei gesehen habe, dass dieses leidige Algenproblem in diesem Jahr wieder weiterdiskutiert wird, möchte ich mich aus meinen Erfahrungen einmal grundsätzlich zu diesem Problem äussern.
    Grundsätzlich ist es bei allen Problemen schon richtig, sich (oder auch andere) zu fragen: "Was mache ich falsch'" Denn sehr oft unterlaufen uns Fehler ? entweder aus Unkenntnis oder dann aus Unachtsamkeit. Aber gerade für alle problematischen Erscheinungen können wir nicht uns selber verantwortlich machen. Das gilt auch für Algenprobleme!
    Weil uns jedoch die Unterwasserwelt nicht so vertraut ist wie unsere alltägliche Umgebung, ist es nicht so leicht, unter den vielen jeweils erhaltenen Ratschlägen, die man erhält, die richtigen zu erkennen. Aus diesem Grunde möchte ich zum Problem der Bartalgen und der Pinselalgen ? aber auch noch weiteren Algenarten ? einen Vergleich aus unserer vertrauteren Umgebung zur Erklärung heranziehen:


    Da fragt ein Gartenbesitzer, bei welchem sich Brennnesseln auf seiner Pflanzfläche angesiedelt haben: "Was mache ich falsch?" Aus den aquaristischen Verhältnissen übertragen würden dazu etwa folgende Antworten zum Vorschein kommen:
    • "Du hast zu lange eine freie Fläche im Garten gehabt, dort siedeln sich immer gerne Brennnesseln an."
    • "Brennnesseln brauchen viel Nährstoff; du hast zuviel gedüngt."
    • "Wahrscheinlich hast Du zu viele Abfälle im Garten, denn die Brennnesseln wachsen oft und gerne auf Abfallhaufen."
    • "Du hast zu wenig Dünger gegeben, sodass die Nutzpflanzen nicht schnell genug den offenen Boden überwachsen konnten."
    • "Brennnesseln brauchen viel Licht. Du solltest Deine Pflanzfläche mit Sträuchern und Bäumen umsäumen, damit der Boden nur indirektes Licht erhält."
    • (Als Antwort auf den 5. Ratschlag): "Brennnesseln gibt es auch in Waldlichtungen; folglich brauchen die gar nicht so viel Licht!" (Es gibt sie dort auch wirklich, und ich selber habe dort für meine Apfelschneckenzucht jeweils die besten gefunden.)
    Und zu all diesen Ratschlägen nun meine Feststellung: Brennnesseln wachsen überall, zwar nicht überall gleich schnell, aber wenn sie belassen werden, vermehren sie sich fast überall zügig. (Man vergleiche zu dieser Situation den bestätigenden Beitrag von Mäse (siehe Zitat).



    Also: die Atmosphäre oder die Aquariumumwelt spielt bei dieser Art von Algen keine grosse Rolle.
    Der Grund, dass einer in seinem Garten Brennnesseln hat, ist ganz einfach der, dass Brennnesselsamen auf sein Land gelangt sind. Ganz gleichgültig, ob sie Vögel dahin verschleppt haben, oder ob sie der Wind aus Nachbars Garten hinüber geweht hat oder ob das Fell einer streunenden Katze sie aufgefangen und in dem fraglichen Garten dann wieder verloren hat. Der Grund zu ihrem möglichen Wachstum ist also immer nur der Same, welcher überall auskeimen kann. Nach dieser Feststellung bleibt nur noch die Frage übrig, woher sie kamen und was dagegen zu unternehmen ist.
    Auf die Situation in unseren Aquarien mit den Bartalgen, aber auch einigen andern Algenproblemen übertragen heisst das nichts anderes als: Die Algen wurden entweder durch Sporen oder kleine Bruchstücke ins Aquarium eingeschleppt! Das geschieht durch neu eingesetzte Pflanzen, aber auch durch neu eingesetzte Fische, welche sich vorher in einem Wasser befunden haben, das mit den Sporen der entsprechenden Algenart durchsetzt war, oder dann mit einem Netz gefangen wurden, mit welchem vorgängig in einem andern, von Algen durchsetzten Aquarium hantiert wurde.
    Gegen diese Bartalgen gibt es fast keine natürlichen Mittel. Eines davon war in meiner Wasserpflanzenzüchterei ausgerechnet die Sumatrabarbe, welche sonst keine Algen verzehrt. Nur genügten diese Fische nur, wenn sie in grosser Zahl gehalten wurden und auch da nur bei ganz zaghaftem Bewuchs mit höchstens 2 mm langen Fäden, welche in diesem Stadium noch fast durchsichtig sind. Aus diesem Grunde bleibt da zur Bekämpfung ausser der stetig wiederkehrenden Entfernung nur die Vernichtung durch chemische Mittel übrig, z.B. mit "minus 2".
    Bei andern Algenarten gibt es zur Eliminierung ganz spezifisch angezeigte Fischarten. Aber, wie gesagt: nur ganz spezifisch ausgewählt. Siamesische Rüsselbarben beispielsweise oder auch Schleierschwänze fressen zwar sicher keine Faden- oder Watte-Algen, aber mit Vorliebe und Sicherheit grüne Büschelalgen, und zwar so bestimmt, dass wir dagegen kein anderes Mittel einzusetzen brauchen. Darum ist die Angabe im Fischatlas "Algenfresser" für unsere Probleme völlig wertlos, solange nicht berichtet wird, welche Algen. In meiner Broschüre über Algen http://www.a-perleverlag.ch/home.php?/buch/algen.html sind alle Algenarten und ihre Vertilger spezifisch aufgeführt, soweit es solche gibt.

    Um aber beim Vergleich unseres Garten zu bleiben: Es können dort auch Moose gedeihen. Darunter gibt es solche, welche Sämlinge oder zarte Jungpflanzen durch Überwuchern völlig ersticken können ? z.B. das Lebermoos. Auch diese niedrigeren oder primitiveren Pflanzenarten, welche sich nicht durch Samen, sondern durch mikrofeine Sporen verbreiten, müssen in unseren Garten einwandern. Aber diese Sporen sind so klein, dass sie fast überall in der Luft vorhanden sind und darum praktisch auch überall auswachsen können, sofern ihnen die Verhältnisse günstig sind! Beim Moos braucht es dazu eine stetige Luft- und Bodenfeuchtigkeit ? bei Schmieralgen, als dem Pendant im Aquarium, braucht es ein einseitiges Nährstoffüberangebot, speziell von Stickstoffverbindungen, aber auch durch örtliche Eisengaben bedingt.
    Für diese Algenarten (welche in ihren Verbreitungsmöglichkeiten dem Moos und seinen Sporen gleichen) ist dann der Aquarianer durch seine Hälterungsbedingungen schon eher selber verantwortlich. Aber es beginne nun niemand auf Grund dieses Vergleiches und der Angabe von bevorzugten Keimbedingungen sein Aquariumwasser auf Stickstoff und Eisenkonzentrationen zu testen!! Denn, um beim Vergleich zum Garten zu bleiben: Auch in einem allgemein trockenen und von der Sonne direkt beschienenen Garten kann es feuchte Stellen geben. Zum Beispiel in der Nähe eines grösseren Wasserfasses, welches mit seiner kühlen und erst noch Schatten spendenden Wand die Luft in seiner Nähe kühlt, sodass durch Kondensation ein leichter Niederschlag mindestens die Bodenoberfläche dauernd feucht hält. Dort beginnen dann die überall vorhandenen Moossporen auszukeimen, obwohl der übrige Garten eher trocken ist. Und solche von den übrigen Aquariumbedingungen abgesonderte Stellen, welche dem Schmieralgenwachstum (durch Stickstoffüberladung) förderlich sind, gibt es auch im Aquarium. Auch diese sind in meiner Broschüre über Algen http://www.a-perleverlag.ch/home.php?/buch/algen.html genau beschrieben.
    Solange man solche Stellen hat und weiterhin duldet, nützt zwar die chemische Bekämpfung wohl, z.B. bei den erwähnten Schmier- oder Blaualgen, aber weil solche Sporen in fast jedem Wasser, wenn auch in nur geringer Zahl, vorhanden sind, wird es früher oder später immer wieder zum Wachstum dieser Algenart kommen. Da gilt es, diese Orte genau zu kennen und sie durch geeignete Massnahmen zu sanieren. Ein in der erwähnten Broschüre nicht beschriebener Entstehungsort kann auch der Bodengrund sein, sofern er beheizt wird oder auch, wenn er mit einer Düngeschicht aufgebaut wurde. Über die möglichen negativen Folgen einer Bodenheizung kann man in der Broschüre "Über die Ernährung von Wasserpflanzen" http://www.a-perleverlag.ch/home.php?/buch/ernaehrungwasserpflanzen.html lesen. Daraus lässt sich dann auch leicht begreifen, weshalb plötzlich örtlich höhere Stickstoffkonzentrationen entstehen können.
    Nicht nur zum Verständnis von Problemen, sondern sogar als Grundlage ganz neuartiger Erfindungen sind vergleichbare Situationen aus andern Fachgebieten nützlich. Denn sie verhindern ein zu stark schematisch festgelegtes Suchen, das sehr oft keine in der Praxis verwertbaren Resultate bringt. Darum habe ich versucht, diese Algenproblematik in einem so allgemein veranschaulichendem Bild oder Vergleich zu erklären. Die spezielleren und eingehenderen Details finden sich in meiner Homepage in der Rubrik "Aquaristik" http://www.a-perleverlag.ch/home.php?/aquaristik.html

    Mit einem aufmunternden Gruss
    Planter


    P.S. Gegen Bartalgen haben wir immer nur "minus 2", aber in genau vorgeschriebener Dosis und der jeweils erforderlichen Nachdosierung verwendet. Wenn die Algen bei Gwendolyn (Post 34) nur leicht durchsichtig geworden sind, so hat er bestimmt sehr zaghaft dosiert.
     

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