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Satanoperca daemon - die Diva unter den Erdfressern

Dieses Thema im Forum "Südamerika" wurde erstellt von Mega-Clown, 9. Januar 2024.

  1. Mega-Clown

    Mega-Clown Moderator

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    Satanoperca daemon eine Diva unter den Erdfressern
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    Schon als kleiner Junge war ich fasziniert von Cichliden aus aller Welt und bestaunte damals in einem Show Aquarium des Zoo-Kobels in Flamatt FR eine Gruppe von Satanoperca jurupari. Für mich war klar, eines Tages werde auch ich solche Fische pflegen. Allerdings sollte es noch viele Jahre dauern bis sie ihren Weg in meine Anlage fanden…

    Satanoperca daemon ist und bleibt für mich das Mass aller Dinge wenn es um Cichliden geht. Aber die Haltung ist sicher nicht für jeden etwas. Anders als die meisten Erdfresser der Gattung Geophagus, sind Satanoperca sehr heikel was die Wasserparameter angeht.

    Der Ph-Wert ähnelt in ihrem natürlichen Lebensraum schon fast Zitronensäure und der Leitwert ist so niedrig das man fast bedenkenlos mit einem laufenden Föhn im Gewässer hantieren kann.

    Schon minimale Abweichungen führen bei den stressempfindlichen Tieren zu Lochkrankheit und Flossenklemmen, sie verblassen werden grau und wenn man es bemerkt, ist es meist schon zu spät. Nun fragt sich der eine oder andere bestimmt, ist es den wirklich nötig das man solche Tiere privat im Aquarium hält?

    Die Frage müsst ihr euch selbst beantworten.

    Ich für meinen Teil sehe es so; wer den Platz, die Möglichkeiten und auch das Wissen dazu hat, sollte es machen. Denn wenn wir uns nicht um solche Arten kümmern, werden sie eines Tages komplett von der Bildfläche verschwinden und dieser Verlust, wäre mehr als tragisch. Sei dies nun wegen Staudämmen, Umweltkatastrophen oder dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln welche diverse Gewässer schon unbewohnbar gemacht haben für unsere geliebten Zierfische.


    Nach fast 20 Jahren im Hobby war es also soweit. Das Projekt Satanoperca konnte starten.

    Ein Becken mit den Massen 250x70x70 stand bereit und wurde zu diesem Zeitpunkt von 8 L 135 Peckoltia braueri und einer Panaque bewohnt.

    Nach langer Suche und Abklärungen mit dem Zoofachgeschäft des Vertrauens ( Zoo Thun) ging es los. Die Fische konnten endlich bestellt werden, das einzige Problem war die verfügbare Grösse.

    Die Tiere waren zum damaligen Zeitpunkt ca. 5 cm gross. Mit anderen Worten hätte ich sie direkt ins grosse Becken gesetzt, hätte ich sie wohl nie mehr gefunden.

    Also wurden die Tiere erst einmal in einem kleinen Becken 150x50x50 untergebracht bei einer Temperatur von 29 Grad wurde dieses Becken zum Schwarzwasser-Tümpel.

    Mit Hilfe von Eichenlaub, Seemandelbaumblättern und Erlenzäpfchen liess sich ein schöner Schwarztee anmischen für die Tiere.

    Als Einrichtung kamen ein feiner naturfarbener Sand und diverse Moorkienholz-Wurzeln zum Einsatz. Pflanzen liess ich komplett weg, da diese immer ausgegraben werden und dann irgendwo umhertrieben.


    Die Tiere wurden mit schwarzen Mückenlarven und Artemia (frost wie auch lebend) gefüttert und wuchsen prächtig. Um der Lochkrankheit vorzubeugen, gab es noch ein Granulat von Genzels, das sogenannte Blackfood, eine Vitamin- und Proteinbombe, die niemals als Alleinfutter verwendet werden sollte.

    Nach ca. 8 Monaten waren die Tiere dann 15-20 cm gross. Der Umzug sollte also erfolgen.

    Also wurden an einem Wochenende alle 7 Satanoperca ins grosse Becken transportiert.

    Ein Traum…


    Ich pflegte die Tiere über mehrere Jahre. Ich bereue es noch heute das sie sich nicht mehr in meiner Anlage befinden. Doch eines Tages werden sie wieder bei mir einziehen, denn die Leidenschaft für diesen Fisch ging so weit, das er es sogar unter meine Haut geschafft hat, als Tattoo.


    Hier noch ein kurzer Steckbrief:

    Grösse:

    bis zu 30cm


    Geschlechtsunterschied:

    Nur sicher an der Genitalpapille zu unterscheiden, Männchen können grösser und bulliger wirken, allerdings ist dies reine Spekulation.

    Allgemeines:

    Da die Tiere den ganzen Tag damit beschäftigt sind, den Boden nach fressbarem zu durchsuchen, verzichtete ich auf Pflanzen. Steinaufbauten und andere Einrichtungsgegenstände sollten gut verankert werden, da wirklich alles untergraben wird. Eine überdurchschnittlich starke Filterung ist auch zu empfehlen, da die Tiere einen sehr guten Stoffwechsel haben. Das Wasser sollte bernsteinfarbig sein um das Wohlbefinden der Tiere zu steigern. Hier empfiehlt sich eine Filterung über Torf oder mit den altbekannten Helferlein: Erlenzapfen, Eichenlaub und Seemandelbaumblättern.

    Eine Wasseraufbereitung im Sinne einer Umkehr-Osmoseanlage oder ähnlichem ist für die Tiere ein Muss.

    Leitwert oft unter 100 MS

    Ph Wert von 4.5 bis max 6

    Temperatur 28-30 Grad, was wiederum eine gute Durchlüftung des Beckens notwendig macht.

    Ab einer Beckengrösse von 200cm, denke ich, kann dieser friedliche Gross-Cichlide im Artbecken gepflegt werden.
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    Satanoperca daemon beim fressen

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    Ausschnitt des damaligen Aquariums
     

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  2. Zigermandli

    Zigermandli Moderator

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    Sehr geil, vielen Dank fürs Zeigen Dani :emoji_sunglasses::emoji_thumbsup:

    Auch mein absoluter Favorit, unter den Erdfressern. Leider nicht oft anzutreffen aber auch aus gutem Grund.

    Gruss Thomas

    PS: Wir wollen das Tattoo sehen :D !!!
     
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  3. Crenicichla compressiceps

    Crenicichla compressiceps

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    S. daemon habe ich mal für einen Freund einige Monate bei mir herangefüttert...
    ...dann sind sie bei ihm in ein (noch) größeres Aquarium umgezogen.
    Bilder:
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  4. Zigermandli

    Zigermandli Moderator

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    Hammer :emoji_heart_eyes: ein Traum!

    Sobald meine Oeltanks rausfliegen, kommt meine 8000l Regenwasserzysterne :emoji_man_dancing:

    Gruss Thomas
     

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