Radargarnelen-Nachwuchs?

Hallo zusammen

In meinem 400 Liter weichwasser-Becken leben u.A. neben südamerikanischen Fischen Radargarnelen. Nun habe ich bemerkt, dass es kleine Garnelen (über den Daumen geschätzt so 2.5 bis 3cm) hat. Die Färbung ähnelt sehr stark jener, der Rückenstrichgarnelen (Neocaridina sp.), jedoch noch fast mehr den Radargarnelen (Atyopsis moluccensis). Die Grundfarbe ist Richtung braun-schwarz, kann jedoch auch rot sein, dies kann sich rel. schnell verändern. Rückenstrichgarnelen kommen nicht in Frage, da ich nie welche in dieses Becken eingesetzt habe, auch keine Pflanzen aus Becken mit Rückenstrichgarnelen wurde eingesetzt. Was jedoch etwas verwunderlich ist, dass die "Hände" (die vordersten...2 oder 3 Beinpaare) noch eher nach jenen der Neocaridina-Arten aussehen, als nach den typischen Atyopsis-Radar-/Fächerhänden.

Das Becken ist dicht mit Javamoos, einigen Cryptocorinen, Echinodorus bleheri, Anubien, rasenbildenden Pflanzen und Tigerloten bepflanzt. Ein grosser Teil des Bodens, sowie der Holzwurzeln ist mit Javamoos bedeckt, was das Überleben der Jungtiere stark fördern muss.
Der übrige Besatz besteht aus Roten Neons (P.axelrodi), Ramirezis (M.ramirezi), Sturisoma cf. festivum (?), Querbandhechtlingen (E.dageti), Panzerwelsen (Corydoras aeneus) und Siam. Rüsselbarben (kommen demnächst aus dem Aquarium).

Was meint ihr? Inputs? Besondere Reaktionen? Ich freue mich auf eine interessante, angeregte Diskussion

MFG Michael

 

fächergarnelennachwuchs

hi du

ich bin mir zu 99% sicher, dass der nachwuchs der meissten radargarnelen-arten nur in brackwasser überleben kann. soweit ich informiert bin, ist es im aquarium noch nie gelungen, welche aufzuziehen. wahrscheinlich ist die aufzucht aber ähnlich wie die der amanogarnelen (ww, salzgehalt,...)

ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen

liebe grüsse fluffy

 

Hallo Fluffy,

ja, soweit bis heute bekannt.
Ich habe 4 Tiere Bei Michu rausgefangen. Vom Aussehen her Rückenstrichgarnelen. Ich habe heute rausgefunden, dass Michu ein Holz aus einem Becken, in welchem noch kurze Zeit zuvor Rückenstrichgarnelen lebten, in sein 400 Liter Becken getan hat. Dies war Ende November. Eigentlich wäre fast ausgeschlossen, dass es Rückenstrichgarnelen sind, aber anscheinend trotzdem möglich. Die Tiere sind jetzt in einem Guppytank, zur Beobachtung. In vielleicht ein bis zwei Monaten wissen wir, welche Art es definitiv ist.
Neocaridina denticulata, oder Atyopsis moluccensis. Mittlerweile tippe ich eher auf ersere, auch wenn dies sehr merkürdig wäre. Denn dann wären es alles Weibchen, kein einziges "Rückenstrichgarnelen"-Männchen wurde in diesem Becken gesichtet. Ausserdem wäre noch herauszufinden, wie die Junggarnelen den Sprung in einem Holz, vom harten Leitungswasser (14.5°dGH) ins Weichwasserbecken (5°dGH) überlebt haben. Dies bedeutet eine starke Umstellung, für die eigentlich doch eher empfindlichen Tiere.

Ich bin gespannt.

Grüsse, Damian

 

also dämu, mit dem vorbehalt, dass ich nichts von garnelen verstehe...

in anbetracht dessen, dass diese garnelen ja noch nicht so lange im aq gepflegt werden, ist das wissen über sie doch relativ gering. es würde mich also nicht übrraschen, wenn das also trotzdem funktionieren würde. ich kann mir vorstellen, dass es ganz unterschiediche arten und fundortvarienten gibt, die sich bestimmt auch in ihren ansprüchen unterscheiden. es kann auch sein, dass die jungtiere quasi als unfall im aq überlebt haben. die ersten zebrawelse wurden schliesslich auch in den betonbecken der malawiaquarianer nachgezogen und bestimmt nicht in weichwasserbecken, wo sie hier ja allzuoft (und auch zurecht) hinempfohlen werden. im allgemeinen muss man aber sagen, dass solche ansprüche der verschiedenen lebensstadien (i. e. der salzwasserbedarf der larven) sehr stark sind. d.h. sollte obige aussage von fluffy stimmen, denke ich, dass es ziemlich unwahrscheinlich ist, dass es gewissermassen eine anpassung an die bedingungen im aq gegeben hat und die jungen garnelen ohne salzwasser überlebt haben.

hu, das ist doch ein ziemlich deutlicher hinweis! vor allem wenn sich die larven dieser rückenstrichgarnelen auch im süsswasser entwickeln.

da wäre ich vorsichtig, ausser die geschlechtsunterschiede sind enorm auffällig. nur ein kleines beispiel aus der fischwelt: mein c. spilurus päärchen laicht seit über einem jahr ab, es gab aber nie jungfische. das gössere tier hat spitz augelaufene flossen, ist farbiger und hat eine kleinere und spitzere genitalpapille. ein typisches männchen halt. denkste! es sind zwei weibchen. sie laichen immer zusammen ab, verteidigen das nest gemeinsam. ich konnte nicht glauben, dass die tiere ihrer lesbischen liebe frönen, bis ich sah, dass mein männchen wirklich eier legt! also: geschlechtsbestimmungen, und ich gehe davon aus, dass das auch bei garnelen nicht so einfach und eindeutig geht, wenn man die tiere einfach nur im aq beobachtet, sollten im mit vorsicht genossen werden.

zudem: falls denn wirklich alles weibchen sind, muss man längst nicht von einem wunder ausgehen. es gäbe verschiedenste erklärungsmöglichkeiten. decapoden können beispielsweise spermien lagern. d.h. nach einer kopulation hat ein weibchen für eine ganze zeit befruchtungsfähige spermien in ihrer Spermatheca (oder Receptaculum seminis). Erst bei der Häutung gehen alte Spermienbestände verloren. die weibchen könnten also noch beim händler befruchtet woren sein.

es könnte auch sein, dass es sich bei diesen rückenstrichgarnelen um zwitter oder parthenogeneten handelt. beides ist bei decapoden bekannt. es ist aber ziemlch unwahrscheinlich, dass dies so ist, sonst wären wohl längst entsprechende berichte publik.

nun, der sprung von 15 auf 5 härtegrade ist nicht alle welt. das kannst du mit praktisch allen süsswasserlebewesen machen, selbst extremen weichwasserfischen. überleben tun die das schon. solange die garnelen bei den entsprechenden ww überleben können, werden sie auch den sprunghaften wechsel ertragen haben. tiere sind diesbezüglich oft sehr anpassungsfähig. (das soll jetzt nicht so verstanden werden, dass sich das angleichen nach einem transport erübrigt oder die ww beim halten von fischen vernachlässigt werden sollen. überleben heisst nicht leben und längst nicht gut leben und sich wohl fühlen).

also, ich hoffe, das war zu deiner zufriedenheit.

michi

 

is aber so, 10 grad sind nicht die welt....

im übrigen wärst du aber immer willkommen im ostblock!

 

Huhu

Ich glaubte bis jetzt nicht an die Existenz des Röschtigrabens. Aber gibts nun sogar einen Reussgraben oder so?

Gruss Rebecca )

 

kein problem, ich hab das auch nicht ernst aufgefasst...

du hast aber schon recht. deshalb hab ich auch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass man die fische trotzdem langsam angewöhnen soll.

michi

 

Hallo Michi,

genau das habe ich auch gedacht. Dass es evt. auch einfach einde andere (Unter)Art ist, die sich auch in der Natur in reinem Süsswasser vermehrt, sich also von anderen Atyopsis (cf.) moluccensis unterscheidet. An eine "Anpassung" in den Aquarien denke ich nicht.

Die GU sind bei den Rückenstrichgarnelen (Neocaridina denticulata) sind sehr offensichtlich. Die Weibchen sind so gefärbt, wie die A.moluccensis, sind auch grösser als die Männchen, so 3cm. Die Männchen sind eher hellgrau bis transparent und max. 2.5cm gross (dies über den Daumen geschätzt). Wenn es Rückenstrichgarnelen sind, dann habe ich bei Michu nur Weibchen gesehen, und rausgefangen. Die Tiere sind in reinem Süsswasser zu vermehren.
Die Tiere müssten jedenfalls als Larven ins Becken "eingeschleppt" worden sein, sofern es N.denticulata sind.

Grüsse, Damian

PS:

Aber sicher! Wollte dich nicht zu einer Antwort "zwingen", vielleicht ist es so rübergekommen, wenn ja, I'm sorry!

 

nene, wo denkst du hin. ohnehin kann mich sowieso nur meine frau zu etwas zwingen....

 

Hi Michil,

LOL!!

Grüsse, Damian

 

Hallo zusammen

Ich werde euch auf dem Laufenden halten.

MFG Michu

 

Hallo zusammen

Ich muss da noch was verbessern, ich habe die Wurzel nicht im November, so wie es Damianb geschrieben hatte, sonern mitte September ins Becken getan.
Ich finde es einfach unglaublich, dass, wenn es Rückenstrichgarnelen wären, sie erst jetzt zum Vorschein kommen. Ich finde, dass mehr als 4 Monate eine lange Zeit ist, so lange braucht eine Zwerggarnele nicht, bis sie Ausgewachsen ist.
Aber das es Radargarnelen ( oder eine Unterart von Atyopsis molucensis )sind, finde nicht unmöglich, denn ich habe auch schon Jungtiere gesehen, welche in Süsswasser zur Welt kamen, eine von Ihnen hängt jetzt in meinen Becken an den Tigerloten. Sie hat ein Grösse von ca. 4,5cm.

MFG Michu

 

Hallo zusammen

Die kleine entwickeln langsam aber sicher ihre Fächer. Man sieht ca. 1mm lange und gaaaanz feine Fächer. Aber die kleinen Garnelen sind natürlich noch kaum gewachsen. Ich werde euch weiterhin immer das Neuste berichten.

MFG Michael

 

Hallo Michael,

gaaanz sicher? Dies dünkte mich gestern zwar auch, aber ich würde mich noch nicht aufs Eis rauswagen, und sagen, dass dies sicher die Fächer sind, schliesslich haben auch die Neocaridina "Hände" an den Vorderbeinen, diese können auch wie solche Fächer der Radargarnelen aussehen...
Ich bin weiterhin gespannt!

Grüsse, Damian

 

Hallo zusammen

Ich habe gerade eine Garnelen gesehen, welches 3,5 cm misst. Ich konnte sie leider nicht rausfangen, denn kaum war ich mit dem Netz im Wasser, schoss sie schon unter die grosse Wurzel.

@ Damian

Nein ganz sicher bin ich mir nicht, aber als ich vorhin dieses Grosse Tier gesehen habe, wurde ich mir sicherer, das ich nun Radargarnelen-Nachwuchs habe. Aber so 100%tig überzogen von diesen Jungtieren, bin ich noch nicht.

MFG Michael

 

Hallo zusammen,

wegen des Drängelns von René, hier mal das einzige (nichtmal) halbwegs zu brauchende Bild eines der ca. 3cm kleinen Tiere, die im Guppytank sind.

Grüsse, Damian

 

Hallo

vom Körperbau her ist das eine Radargarnele!
es Grüsst
Eda