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Osmoseanlage (Geschlossener Kreislauf)

Dieses Thema im Forum "Technik und Einrichtung" wurde erstellt von Muma, 2. März 2009.

  1. Muma

    Muma

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    Hallo Leute!
    Ich beschäftige mich noch nicht sehr lange mit der Aquaristik. Habe mir seit etwa 3 Monaten ein 270Liter Becken zugelegt. Nun brauche ich eure Hilfe. Ich bin mir nämlich am Überlegen, eine Osmoseanlage zu installieren. Habe schon zahlreiche eurer Tipps und Tricks im Forum gelesen. Doch sind noch ein paar Fragen offen geblieben:
    Ich habe mir überlegt, die Osmoseanlage so zu Intallieren, dass ich nicht Frischwasser darüber laufen liesse, sondern direkt dieses vom Aquarium über eine Pumpe umwälzen würde. Soquasi einen geschlossenen Kreislauf erzeugen. Dies hätte den Vorteil, dass ein zweites Gefäss nicht von Nöten wäre und die Schläuche zum Wasserhahn währen ebenfalls überflüssig.
     
  2. Basil Boesch

    Basil Boesch Moderator

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    Hallo Du...

    Das was Du da planst, nennt sich "Osmosefilter". Ändu hatte mal einen gebastelt (aber jetzt nicht mehr in Betrieb), er kann Dir sicher mehr Auskunft dazu geben. Oder füttere mal die Suchfunktion oder Google mit diesem Begriff.

    :arrow: z.B. hier zwei interessante Artikel:
    http://www.ohligers.de/Osmosefilter.htm
    http://www.ibdoerre.com/aqua/norbert/technik/filtertechnik/osmosefilter/osmosefilter.html

    Das stimmt so nicht ganz. Eine Osmoseanlage hat ja immer zwei Ausgänge, einer für das saubere Osmosewasser und einer für das aufkonzentrierte Abwasser. Wenn Du die beiden wieder zusammenführst, ist der Effekt natürlich gleich Null (abgesehen vom Stromverbrauch und dem Lärm der Boosterpumpe ;-) (nein, eine normale Aquarienpumpe funktioniert nicht; die sind auf Durchflussmengen und nicht auf Druck aufgelegt, aber für den Osmosefilter musst Du mindestens etwa 4 bar Druck hinbekommen). Du brauchst also neben oder unter dem Aquarium einen Spülwasserbehälter, in dem sich der ganze "Dreck" aufkonzentriert. Das Wasser dort drin muss also auch einigermassen regelmässig gewechselt werden.

    Dazu kommt, dass das Becken ja dann praktisch mit reinem Osmosewasser (mineralienfrei) betrieben wird. Das heisst, Du musst ein System haben, das laufend etwas Mineralien und Spurenelemente zuführt.

    Alles in allem ist so ein Osmosefilter technisch (und auch finanziell) ein ziemlicher Aufwand. Und bekanntlich steigt ja die Pannenanfälligkeit mit dem technischen Aufwand. Aber es ist das einzige mir bekannte System, das wirklich den regelmässigen Wasserwechsel im Becken ersetzen kann. Fragt sich halt, ob sich das für 270 Liter lohnt. Die meisten Osmosefilter trifft man im Zusammenhang mit Diskusbecken an (und in 270 L wirst Du ja hoffentlich keine Diskus halten wollen). Aber das ist dann Deine Entscheidung... ;-)

    Griessli, Basil
     
  3. Basil Boesch

    Basil Boesch Moderator

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    ...ach ja, ganz vergessen: Eine UOA muss regelmässig gespült werden. So wie man die UOA "üblicherweise" benützt (zur Frischwasserherstellung ab Wasserhahn), macht man das in der Regel vor und nach jedem Gebrauch. Beim Osmosefilter müsstest Du am besten ein System haben, das die Spülung regelmässig automatisch durchführt. Klar, man könnte es auch manuell machen, aber der Sinn vom OF ist ja schlussendlich, dass er einem Arbeit abnimmt. ;-)

    Wie gesagt, der technische Aufwand ist nicht ganz ohne...

    Griessli, Basil
     
  4. Aspergillus

    Aspergillus

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    Hoi Muma,

    Nun ja die Osmoseanlage produziert ja ca doppelt bis 3mal so viel Abwasser wie Reinwasser.. Das heisst, man müsste dauernd neues Wasser zulaufen lassen.. und zwar doppelt bis 3 mal so viel wie man enthärtet hat..

    So liesse sich die Härte des Aquarienwassers also maximal auf 75% der ursprünglichen Wasserhärte senken..

    Und dann braucht es für solch verschmutztes Wasser auch andere Membranen etc.. Eher einen für Brackwasser geeignete Anlage als eine für Leitungswasser ..

    Ich würde mir das aus dem Kopf schlagen..

    Ach ja dann bräuchtest Du noch eine Pumpe die 4-6 Bar Drucl produziert um die Osmose mit genügend Wasserdruck zu versorgen <-teuer..

    Die Lebensdazuer einer Membran wird massivst verkleinert bei einem solchen Einsatz.

    Grüess
    Aspi
     
  5. Ändu

    Ändu Moderator

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    Hallo Muma

    Der technische Aufwand ist massiv. Umso mehr, wenn du keinen Leitungwasseranschluss in der Nähe hast. Trotzdem kurz zum Prinzip:

    1. Neben dem Becken muss ein Behälter aufgestellt werden (also wie beim normalen Einsatz einer UOA), d.h. um diesen kommst du nicht rum.
    2. Eine Druckpumpe fördert das Wasser aus diesem Behälter über die UOA ins Aquarium (Frischwasser) bzw. zurück in den Behälter (Abwasser).
    3. Weil nun der Wasserstand im Aquarium natürlich ständig ansteigt und im Behälter im gleichen Masse abnimmt, muss also die Menge, die an Osmosewasser ins Becken gelangt, zur selben Zeit wieder in den Behälter zurück gelangen, damit sowohl im Aquarium als auch im Behälter ein konstantes Volumen vorliegt. Dies machst du entweder mittels Pegeldifferenzschaltung (kann versagen) oder besser mittels Überlaufsystem.
    4. Weil das Wasser im Aquarium immer weicher wird, musst du laufend hartes Wasser (bzw. mit Mineralien aufgehärtetes Wasser) zuführen, damit die Härte konstant bleibt. Am besten mittels Leitwertregelung, die ein Magnetventil (Achtung, kann verkalken) oder eine Dosierpumpe (Schlauch regelmässig ersetzen!!) ansteuert oder mittels Tropfsystem direkt ab der Leitung.
    5. Weil sich das Wasser im externen Behälter laufend aufhärtet und vor allem sehr dreckig wird, muss dieses Wasser regelmässig erneuert werden. Ich habe das einmal wöchentlich gemacht.
    6. Eine automatische Spülung (Ventil) ist absolut unumgänglich!
    7. Die Vorfilterung ist wichtig. Der gröbste Dreck muss von der UOA ferngehalten werden! Zu feine Filter erzeugen aber einen zu grossen Druckverlust und die Druckpumpe kommt nicht mehr mit. Ich habe deshalb mit einem Wattefilter gearbeitet, was aber sicher nicht optimal ist.
    Das alles ist, wie du siehst, ziemlich aufwändig, anfällig (ich habe die Schwachstellen jeweils in Klammern erwähnt) und auch sehr teuer. Obwohl es natürlich eine ganz tolle Sache ist, bin ich davon wieder weggekommen. Ich könnte mit so einem System niemals ruhig in die Ferien fahren. Glücklich ist der, der sein Aquarium in einem Nassbereich stehen und einen Bodenablauf sowie einen Frischwasseranschluss in der Nähe hat. Das reduziert den Aufwand und das Risiko erheblich. Wenn ich in dieser Lage wäre, würde wohl sicher wieder mit einem Osmosefilter arbeiten.

    Gruess, Ändu
     

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