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Mitbewohner zu denn Schildkröten?

Dieses Thema im Forum "Amphibien, Reptilien, Krabben und Wirbellose" wurde erstellt von Ivo93, 17. August 2007.

  1. Olgi57

    Olgi57

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    Aquarium/Terrarium

    Hallo zusammen,

    bei Landschildkröten ist ein Terrarium in artgerechter Grösse kaum machbar, zudem braucht es das Sonnenlicht unbedingt, denn keine UV-Lampe kann die Sonne ersetzen. Die fehlende Wäre lässt sich durch Frühbeet (wenn es sonnig ist, hat es schon um 9 Uhr morgens über 40 Grad unserem Frühbeet) und HQI-Strahler ausgleichen. Ob die UV-Lampen tatsächlich gleich gut zur Vitamin D3 Umwandlung beitragen wie das normale Sonnenlicht ist immer noch nicht ganz sicher erwiesen.

    Bei Wasserschildkröten ist es ähnlich, allerdings gibt es Arten, die nur kurze Zeit in den Teich dürfen und in der Übergangszeit im Haus, also im Aquarium gehalten werden müssen, da man mit HQI-Strahlern nur punktuell die Temperatur hochbekommt und das Aufheizen von einem Gartenteich auf mindestens 20 Grad kaum möglich ist. Evtl. liesse sich ein Teich in einem Gewächshaus realisieren, aber an die Umbauten im Garten will ich gar nicht denken.
    Tatsächlich ist es so, dass einige Schildkröten besser gar nicht gekauft werden sollten, denn ein ausgewachsenes Gelbwangenmädchen mit über 30cm Panzerlänge und knapp 4-5 Kilo Gewicht lässt sich im 150x50x50 Aquarium praktisch nicht mehr halten. Werden die Tiere nciht mehr gekauft, werden sie auch nciht mehr importiert oder gezüchtet. Es gibt europäische Sumpfschildkröten (z.B. Emys orbicularis http://www.sigs.ch/blatt3.aspx), die einerseits in Europa heimisch sind und damit draussen gehalten werden können und andererseits auch nicht so riesig werden.
    Problematisch ist zudem, dass die Gelb- und Rotwangen sehr oft ausgesetzt werden, weil sie zu gross werden oder aufgrund fehlender Umzäunung (mindestens 50cm glatte Mauer mit Überhang - die Tiere klettern extrem gut!) abhauen. Das führt dazu, dass das biologische Gleichgewicht in einigen Seen und Gewässern in der Schweiz umkippt. Einige Arten (Pflanzen und Tiere, z.B. Frösche) können aussterben.

    Also wenn sich jemand unbedingt eine Wasser- bzw. Sumpfschildkröte zulegen will, dann eine Art, die sich auchausgewachsen artgerecht im Aquarium halten lässt oder eben eine Art, die auch auf unser Klima eingestellt ist und draussen gehalten werden kann.

    Zudem sollte man sich überlegen, ob man nicht ein Findeltier aufnehmen will, es hat genug davon in verschiedenen Auffangstationen (z.B. Charvonay http://www.tortue.ch/). Damit werdern die Auffangstationen entlastet und bevor noch mehr Tiere importiert oder gezüchtet werden, bekommen die, die schon da sind ein gutes Zuhause. Die einzigen, die von den süssen kleinen Schildkröten profitieren sind die Zoohandlungen und (skrupellose) Züchter.
    Noch ein Tipp: Es gibt immer mehr Mischlinge zwischen Rot- und Gelbwangen oder Gelbwangen und Troostiis. Wir haben selbst so eine zu Hause aufgenommen (Findeltier!). Die Natur hat das nicht vorgesehen, dass sich die verschiedenen Arten vermischen, sie leben normalerweise wiet voneinander getrennt. Daher sollte man keine Mischlinge kaufen, höchstens Findlinge aufnehmen. Mischlinge wurden gezüchtet, um Importverbote für Rotwangen und Gelbwangen zu umgehen (Mischling = keines von beiden, also keine Regelung). Die Tiere haben Millionen von jahren überlebt, ohne sich zu vermischen, also sollten wir nicht damit anfangen. Das gilt insbesondere auch bei Landschildkroeten (und deren Unterarten).
     
  2. Seestern

    Seestern

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    Hallo Olgi57

    Vielen Dank für Dein Teilen an kompetentem Fachwissen mit uns:-D :cool:

    Finde Deine Beiträge super erläutert und sehr interessant.

    Gut zu wissen, dass man sich an Dich wenden kann, wenn mal wieder eine Frage bezügl. Schildis kommt;-)

    @ Ivo hast ne PN

    Liebe Grüsse

    Sonja
     
  3. Him

    Him

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    HAllo

    Hi

    Hätte mal ne Frage. ich hab mal irgendwo gelesen, dass man den tieren mindestens das 5 fache ihrer eigenen Körpergrösse zur verfügung stellen soll.


    MFG HIM
     

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