Grüezi wohl,

ich bin anfänger in sachen aquaristik. wollte schon immer fische, aber konnte mich nie entscheiden für welche.

ich weiss, das becken ist ziemlich gross für eine anfängerin, aber ich kann mich mit so kleinen dinger einfach nicht wirklich anfreunden.

ich habe mich jetzt 4 tage durch dieses forum gelesen und natürlich auch noch andere seite zu rate gezogen.

anfangs wollte ich minihaie - welche natürlich zu gross für mein aqui werden. dann kamen natürlich gleich kaltwasserfische, die mir super gefallen würden - was sich für mich aber relativ schnell als ungeeignet entpuppte, da ich meine fische ja nicht im keller betrachten möchte, sondern im wohnzimmer, wo es nun mal meist über 20grad hat.

durch dieses forum sind mir die südamerikanischen grosscichliden aufgefallen. es sind nach 4 tagen internetstöbern die einzigen fische, die mir und meinem mann von der optik her wirklich super gefallen. und hoffentlich von der grösse her auch rein passen.

nun habe ich ein paar fischrassen (sorry für die nichtfachmännischen ausdrücke ) zusammen getragen. in einem anderen forum hat jemand sein leicht kleineres (als meins) cichlidenaquarium, mit dem ersten teil der unten aufgelisteten fische, vorgestellt .

mit der liste des veterinäramtes betr. 2mal gesamtlänge des grössten fisches und für jedes weitere tier blabla, komm ich nicht wirklich zurecht.
kann mir jemand seine erfahrungen betr. besatzdichte berichten :?:

also die ausgewählten wären:

- Peckoltia sp. L205 oder L134
- Geophagus brasiliensis
- Geophagus altifrons
- Metynnis hypsauchen
- Geophagus steindachneri

die 3 sorten habe ich noch gefunden, weiss aber nicht ganz genau, ob sie sich mit den obigen überhaupt vergesellschaften lassen:

- Gymnogeophagus balzanii
- Aequidens rivulatus
- Geophagus red oder orange head

nicht, dass ich alle da rein stopfen möchte . ich möchte wissen, welche dieser arten ihr zusammen in ein becken meiner grösse stecken würdet und wieviele davon.

und noch ne frage zur technik:

- ich möchte ein aussenfilter. wie stark muss der sein :?:
- ein heizer ist dabei (300 watt).
- die abdeckung hat 4 t8 röhren drin
- und wie ist das mit der umkehrosmose genau :?: da ja mein wasser hier sicher nicht so weich ist, wie es diese fische erbeten, muss ich es folglich anpassen. wird zum einfahren bereits osmosewasser verwendet :?: - wenn mir das jemand erklären könnte, wäre ich sehr dankbar - oder sollte ich mein wasser zuerst testen, bevor ich über solche dinge nachdenke :?:
- wieviel wasser sollte in welcher regelmässigkeit ausgetauscht werden :?:

vielen dank für die hoffentlich hilfreichen antworten.

einen guten start ins neue jahr wünsche ich euch allen!

lg
manuela

 

Ein gesundes Neues, Manuela,

schön, suchst Du hier vorab nach Informationen, während Du das Becken planst.

Betreffs "Gefallen": Vor Anschaffung von Fischen, insbesondere wenn Du Neuling bist, unbedingt mal in Schau-Aquarien gehen, z.B. Zolli. Da kann man vielfältige Fischarten in ihrem Verhalten beobachten (vielleicht nicht dieselben, welche Du rausgesucht hast). Das ist wesentlich mehr wert, als nur im I-Net nachzuschauen. Langfristig wird nicht nur Optik, sondern auch das Verhalten entscheidend sein. Manche wunderschönen Tiere sind ausgesprochene "Zicken" (trifft auf die unten genannten nicht zu).

Mit dieser Regel kann man kaum auf die sehr unterschiedlichen Ansprüche der Fische eingehen. Besser Du erhältst Angaben von Leuten, welche die jeweilige Art halten oder gar nachziehen.

In Deinem grossen Becken kannst Du sicher die genannten Arten halten meisten der attraktiven südamerikanischen Harnischwelsarten ("L-Welse") halten. Bin mir bei den sehr grossen (~40cm) aber nicht sicher.

Buntbarsche:
1 oder 2 Arten Erdfresser sollten problemlos (dazu) reinpassen, die sollte man am besten in Gruppen (ab 5 Tiere) pflegen. Bei den grosseren Arten (ab 25cm) eher nur eine Art.

Alle diese Arten brauchen typischerweise weiches Wasser (bei A. rivulatus und G. brasiliensis und dem Salmler (Metynnis hypsauchen) sind die Wasserwerte meines Wissens von untergeordneter Bedeutung, die kommen auch in härterem Wasser vor).

Der Aquarieninhalt sollte pro Stunde etwa 2x durch den/die Filter laufen, bei der Grösse sind vermutlich 2 Filter sinnvoll.
Ansonsten die Angaben der jeweiligen Filter-Hersteller beachten.
Diese Arten (L-Welse und Erdfresser) können viel Dreck machen. Pflanzen/Holz-fressende Welse sorgen für viele Späne (das Holz ist wichtig für ihren Verdauungstrakt) und Erdfresser kauen den Sand durch, dabei wirbeln sie ständig Mulm auf. Manche setzen daher überdimensionierte Filter ein.

Temperatur je nach Art, tendenziell eher warm (25-29°C), A. rivulatus und G. brasiliensis meines Wissens auch drunter.
300W halte ich für zu schwach bei der Beckengrösse. Wenns nicht reicht, anstelle stärkerem Heizer besser einen zweiten kleinen. Falls der Thermostat bei einem ausfällt und dauernd heizt, entsteht bei 2 kleineren Heizern keine Fischsuppe.

Länge/Leistung der Röhren?
Die vorgeschlagenen Arten brauchen keine Pflanzen, das Licht ist für Dich - zum Sehen der Fische. Pflanzen sind hier eher Dekoration, falls die Tiere sie nicht entfernen. Schwimmpflanzen sollten mit dem Licht locker auskommen. Sieht dekorativ aus, wenn die Wurzeln ins freie Wasser ragen. Für Erdfresser grosse einzelne Pflanzen in Töpfe setzen und mit Steinen abdecken. Achtung: M. hypsauchen ist ein Pflanzenfresser, da lebt nichts Grünes!

Ja, besser zuerst testen!
In Unterkulm vermutlich >12°dH (deutsche Härte = Mass für den Gehalt an Calcium und Magnesium-Salzen), der grösste Teil davon Ca-Carbonat = Kalk.
Für Weichwasser-Becken lohnt sich eine Umkehrosmose-Anlage. In dieser wird Wasser durch eine sehr feine Membran gedrückt, welche die gelösten Salze (= Ionen) zurückhält. Zumeist reicht dafür der Leitungsdruck aus. Dazu benötigst Du einen Auffangbehälter für das Filtrat, welcher 1/4, besser 1/2 Deines Beckenvolumens fassen kann. Die Leistung der Anlage sollte ermöglichen, in sinnvoller Zeit genug entsalztes Wasser für Wasserwechsel (s.u.) zu sammeln. ("Sinnvoll" bestimmst Du, bei meiner kleinen Anlage ist es 1-2x über Nacht.)
Das entsalzte Wasser wird nicht direkt ins Becken gegeben (sonst sind irgendwann gar keine Salze mehr im Becken) sondern mit etwas Leitungswasser gemischt, bis die gewünschte Härte/Leitfähigkeit eingestellt ist, z.B. im Vorratsbehälter.
Das "Rest-Wasser" der Anlage mit den aufkonzentrierten Salzen (meist die 3-5fache Menge des Filtrats) kann man in den Abfluss laufen lassen, bei grossen Mengen lohnt sich eventuell eine Nutzung. Bei mir füllt es aus einem zweiten Vorratsbehälter den WC-Spülkasten.

Je nach Art und Stoffwechsel = anfallendem Dreck
Einige Welse freuen sich über wöchentliche Wechsel von 30-50%,
in den meisten schwach besetzten Becken reichen 10-25% wöchentlich,
viele machen auch 25% alle 2 Wochen.
Beachte: Ein guter Filter ersetzt keinen Wasserwechsel.
Die in ihm enthaltenen Bakterien bauen Schwebstoffe und lösliche Stoffwechselprodukte der Fische in Nährstoffe für Pflanzen um. Wenn nicht genügend Pflanzen da sind, diese aufzunehmen (biologisches Gleichgewicht), dann müssen sie beim Wasserwechsel entfernt werden. Wenn nicht genug Bakterien da sind (wie in typischen Schnellfiltern), müssen nicht abgebaute Schwebstoffe durch Auswaschen des Filters entfernt werden. Langsame Filter ("HMF" = Hamburger Mattenfilter) haben längere Standzeiten und eine grosse Oberfläche an welcher die bakterielle Zersetzung effizienter abläuft. Dies solltest Du bei der Filterwahl unbedingt berücksichtigen: die typischen Aussen-/Topffilter erlauben höhere Besatzdichten, verbunden mit mehr Arbeit.

Gruss,
janneff

 

wow, danke vielmals für die schnelle und super-informative antwort. :lol: hat mir sehr geholfen.

sobald ich in ein paar wochen weiter bin, werde ich berichten.

bis dann
manuela

 

Hoi Manuela

Gymnogeophagus balzanii und andere Gymnogeophagus-Arten brauchen im Winter kühleres Wasser. Die sind also nicht zu Vergesellschaften mit L205 und L134, weil die L-Welse ganzjährig wärmere Temperaturen benötigen.

Ich würde Dir anraten, nur eine schöne Geophagus-Art einzusetzten, dafür aber genügend Exemplare, ca. 8 - 10. Diese Fische sind ausgesprochene Gruppentiere und fühlen sich nur in einem rechten Verband wirklich wohl. Rechne ca. 50 Liter Wasser pro Tier. Dazu kannst Du dann auch noch Deine gewünschten L-Welse einsetzen. Das harmoniert wunderbar. Du hast auch die Möglichkeit noch einen rechten Trupp Panzerwelse dazu zu gesellen.

Achtung: Sand ist für diese Fische als Bodengrund pflicht, Körnung 0.3 - 0.9 mm!;-)

Du musst dann unbedingt genügend Wasserwechsel machen können, denn die Geophagus sind ein wenig heikel in Bezug auf Nitrat.

Und Du solltest Dir unbedingt eine UOA kaufen, um das Wasser zu enthärten. Alle diese Fische stammen aus Südamerika und leben deswegen in weichem Wasser. So ist es Dir auch auf einfache Weise möglich den pH-Wert unter 7 zu bringen, was diese Arten ebenfalls bevorzugen.

Ich bin überrschat, dass sich eine Anfängerin doch einmal getraut, nicht die Standart 0815 Fische zu wählen. Aber mit richtigem Studium der Materie, klappt das sicher einwandfrei. Ich bin auch so wieder in die Aquaristik eingestiegen.

Bei Fragen einfach wieder melden.

Freundliche Grüsse
Bruno

 

danke schön für die antworten.

ja ich möchte auch nicht wissen, was bei dem "mit dem vollbesetzten" aquarium abgeht....:shock:

ich glaube, ich bleibe bei metynnis hypsauchen, redhead und L134 in quarzsand mit wurzeln und steinen und fast ohne pflanzen .

die filter- und heizerwahl hab ich jetzt auch abgeschlossen.

eigentlich muss ich jetzt das ganze zeugs nur noch bestellen, einrichten und warten.

betr. den filtermedien: ich werde den fluval fx5 kaufen. - zeolith und ton und schwämme, sagen die (internet). kann man auch zeolith und aquaclay und schwämme kombinieren?

vielen dank.

 

wenn man über die hypsauchen liest, steht gruppe, nicht schwarm. also zwischen 4-8 stk.

ich werde ja eh nicht alle fische auf's mal einsetzen.überbesetzen möchte und werde ich das AQ sicherlich nicht. wenns nicht passt, kaufe ich es auch nicht.

lg