1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies. Weitere Informationen

elefantenrüsselfisch - tips und infos?!

Dieses Thema im Forum "Haltung: Fische" wurde erstellt von bluerise, 26. März 2005.

  1. bluerise

    bluerise

    Registriert seit:
    22. November 2004
    Beiträge:
    94
    Zustimmungen:
    0
    Ort:
    Dietikon
    hallo zusammen,

    kennt sich jemand von euch mit dem süssen elefantenrüsselfisch aus und kann mit tips für die haltung, ernährung, allgemein ideales umfeld usw. geben?

    habe gehört er benötigt feinen sand um nach futter zu graben. leider habe ich aber kies im aquarium und darum gehts schlechter sand rein zu tun (geht sowieso nach unten).

    danke für eure hilfe!

    greetz
    gian
     
  2. Angel

    Angel

    Registriert seit:
    4. Mai 2003
    Beiträge:
    12.661
    Zustimmungen:
    12
    Ort:
    Zürich
    Salute Gian

    Ich hoffe doch, dass Du das Tier nicht bereits gekauft hast :shock:

    Die sollten in einem grossen (ab 600L) Becken in einer Gruppe, am besten mit Fischen, die ebenfalls mit ihnen in ihrem natürlichen Umfeld leben, gehalten werden. Das Becken muss gut strukturiert sein (Wurzeln, Pflanzen, Steine). Sandboden wäre eine Voraussetzung, da sie im Boden nach Nahrung rumrüsseln.

    Alles andere geht schon fast unter Tierquälerei, weil das ein sehr intelligentes Tier ist. Alleine werden sie auf Dauer agro und plagen die Fische. Ansonsten gut in der Gruppe gehalten sind sie sehr intressant und umgänglich. Auch lernfähig. Sie brauchen vorallem rote Mückenlarven und sonstiges Frostfutter. Bekommen sie zuwenig zu fressen, werden sie schnell abmagern und Dir zugrunde gehen.

    Liebe Grüsse

    Angel
     
  3. Rainer N.

    Rainer N.

    Registriert seit:
    6. April 2003
    Beiträge:
    443
    Zustimmungen:
    0
    Hallo Gian,

    Ulrike Hardt schrieb am 15.02.2001 in d.r.t.a. :

    Eine gute Entscheidung, ein ungewoehnlicher Fisch, muss aber gut ueberlegt sein!


    Den Mergus halte ich allenfalls fuer einen groben Ueberblick geeignet, auch wenn er gerne wie die Bibel zitiert wird Genaue Angaben ueber Ansprueche und Verhalten kann er schon aus Platzgruenden nicht machen. Einzelhaltung ist nach meinen Erfahrung und der wenigen brauchbaren Literatur sogar Qualerei. Ich halte 6 Ele's seit einem Jahr, ein 7. Mitleidskauf ist vor einer Woche dazugekommen.

    Hier eine Zusammenfassung meiner Erfahrungen:

    - Rudeltiere: Rangordnung,aber keine ernsthaften Streitereien, keine Reviere. Schwimmen mal in Gruppen, mal alleine, halten zusammen in unbekannter Gegend. Kennen sich individuell und jagen 'Fremde'. Bei den Jagden kommt es aber niemals zu Beissereien, noch nicht mal zu Beruehrungen, sie 'bruellen' sich nur nur mit elektrischen Organen an.
    Einzelhaltung habe ich im Aquazoo Duesseldorf gesehen: ein einzelner ausgewachsener Ele in einem sehr grossen Becken litt wohl an so etwas wie Hospitalismus: im Kreis schwimmen und dabei andere Arten grundlos scheuchen.. Immer derselbe Weg.. Meine sind noch lange nicht ausgewachsen, insofern kann ich nicht sicher sagen, ob sie nicht doch spaeter zu Einzelgaengern werden.

    -sehr verspielt, neugierig und lernfaehig. Die Kabbeleien untereinander wirken eher wie ein Spiel, der Unterlegene hat keine Angst vor dem Streithahn. Ein neuer Gegenstand (z.B. ein Katzenspielball wird ausgiebigst erkundet, ebenso ein Kescher und dem Schlauch zum Mulmabsaugen. Was sie schon kennen, wird schnell 'abgehakt'. Metallische Gegenstaende sind besonders interessant. Die Neugierde kommt vielleicht auch daher, dass sie sehr schlecht sehen koennen und daher ihre Umgebung 'auswendig' lernen muessen.

    -schnueffeln gerne im Pflanzengewirr und Fallaub, legen sich am liebsten schlafen auf den Rhizomen von Javafarn oder unter Blaettern/Wurzeln. Steinhoehlen sind nicht so beliebt.

    -Haben Angst vor hellen Licht, wenn noch Mangel an Verstecken dazukommt, koennen sie schon im Haendlerbecken durch Dauerstress schwer geschaedigt werden! Diese Fische werden nach meinem Eindruck vorwiegend von ignoranten oder unkundigen Haendlern aufgekauft. Einer ist nach dem 1/4 stuendlichen Transport, Haltungsbecken voellig kahl, Dauerpanik, sofort gestorben. Einwaende gegen die Haltungsbedingungen brachten dann das schlagkraeftige Argument 'sie lassen sich dann leichter fangen' .. Die Angst vor hellem Licht legt sich mit der Zeit etwas, aber es sind halt Wildfaenge aus schlammigen Gewaessern.

    -Futter: brauchen reichlich hochwertiges, nicht zu grosses, Frost- und ggf. Lebendfutter. An Trockenfutter gehen meine nicht, soll zwar gehen, aber Trockenfutter ist eh nix dolles ?! Ein bisschen feingehackter Spinat wird manchmal auch verdrueckt. Sie fressen bei aller Gier recht langsam,weil sie das Futter ertasten muessen. Mit etwas Uebung fressen sie auch aus der Hand. Mehrmals taeglich fuettern.

    -Vergesellschaftung: keine agressiven oder schnell fressenden Arten! Da sie nicht/schlecht sehen koennen, erkennen sie die ueblichen Wutgebaerden nicht. Sie wehren sich auch kaum gegenueber 'nichtelektrischen' Fischen und registrieren sie offenbar kaum. Schnellfresser scheiden aus wegen s.o.

    -Krankheiten: achten auf Futterverweigerung! Habe ich selber erlebt und im Haendlerbecken gesehen. Die Ursache kenne ich nicht, vielleicht Wuermer? Einer ist mir nach 4 Monaten schlichtweg verhungert, trotz der (zu spaeten? ) Behandlung mit Concurat. War nicht schoen.. In einem solchen Fall wuerde ich jetzt sofort behandeln, da das Concurat dem
    Angeschlagenem nicht erkennbar geschadet hat..

    -Wasser: Westafrika hat nach meinen Infos maessig weiches und leicht saures Wasser. Seit Einsatz der Osmoseanlage und etwas Torffiletrung scheinen sie sich etwas wohler zu fuehlen, was aber auch an der Eingewoehnung liegen kann. Nach den Literaturinfos sind diese Werte auch nicht sooo wichtig, eher die Gestaltung des Lebensraumes.

    -Zucht: nicht bekannt. Verwandte Arten sind aber von Kirschbaum nach der gleichnamigen Methode gezuechtet worden.

    -Wachstum: keine Literaturinfos gefunden, meine wachsen trotz heftiger Fuetterung extrem langsam: 1cm in 1 Jahr?! Sie sind von 13 auf ca 14 cm gewachsen und sehen fett aus..

    -Raumbedarf: keine Langstreckenschwimmer, aber wegen der moeglichen Endgroesse von 25 cm und der Agressionen duerften 1000 L nicht zuviel sein. In der sachkundigen Literatur steht etwas von 500l fuer 3 Tiere (m.A.n. zuwenig fuer eine Gruppe).

    -Literatur: das INet, besonders Forschungsinstitute (Bonn) dort aber nur wenig Haltungsinfos, DATZ-Archiv (!!), Symposiumsbaende 'Verhalten der Aquarienfisvhe' und Fortpflanzungsbiologie der Aq..' vom Schmettkamp-Verlag, Mergus & andere allgemeine Buecher lieber vergessen..


    zu meinen Haelterungsbedingunegn:

    ich halte sie in einem 840l-Becken mit extrem dichter Bepflanzung (Javafarn und andere weniger lichtbeduerftiger Pflanzen) und vielen Wurzeln/Steinen, Sand, Laubblaettern.
    Filter: Eheim xyz 1000l max, Powerhead 900l max, durch Vorfilter recht wenig Stroemung.
    Wasser: UOW bei ca 3-4 GH (inzwischen kein LW mehr, nur Aufhaertesalz), etwas Torf, etwas Bio-CO2, woechentlcher WW von 1/4, T:25-27̊ Die Eingewoehnung nach 600 km Umzug und 3 Tagen in Kisten bei 17 ̊ war kein Problem.

    Gesellschaft:
    Weisstirnmesserfische (Apteronotes albifrons): kein Problem fuer beide, sehr gross!
    Bujurquina vittata: kein Problem fuer beide
    Petrocephalus simus: eine weitere Mormyridenart,sehr zu empfehlen! Schliessen sich den Elefanten an, was sie auch in der Natur tun.
    Apistogramma resticulosa: agressiv bei Brutpflege, nur in grossen Becken
    Schmetterlingsfische (Pantodon buchholzii) kein Problem fuer beide
    Nicaragua-Buntbarsch (Hypo-xyz nicarugaensis): ungeeignet, da gefraessig, aggressiv, anderes Biotop.. uebersehen beim ausmisten..
    Astatotilapia xyz??: ungeeignet, s.o.
    Neons: leider uebernommen aus Gebrauchtbecken, irgendjemand frisst sie, sonst ok.
    Antennenwelse: kein Problem fuer beide
    Ruesselbarben: nerven, werden neuerdings vom Elechef manchmal gejagt, nur bedingt geeignet

    Marmorkrebse: werden belaestigt, ansonsten kein Problem


    sorry fuer den Roman, aber ueber Mormyriden ist sowenig bekannt und sie sterben oft unter ungeeigneten Bedingungen, das musste ich einfach loswerden
     
  4. Dragonfly1

    Dragonfly1

    Registriert seit:
    28. Juli 2004
    Beiträge:
    130
    Zustimmungen:
    0
    Ort:
    Villmergen AG
    Haltung der Rüssler

    Hallo Gian

    Ich halte selber Rüssler in meinem 450 Liter-Becken.

    Es sind sehr schnelle, schwimmfreudige Fische. Sie sind sehr intelligent und verspielt. Meine fressen am liebsten rote Mückenlarven, da ich sie aber häufig von Hand füttere, fressen sie mir eigentlich alles zwischen den Fingern weg (ausser Flockenfutter). Ich halte meine 3 Rüssler mit Diskus zusammen. Am Anfang haben sie mir die Diskus gejagt und geplagt, was sich nach 3 Wochen wieder gelegt hat. Sie jagen sich gegenseitig, sieht aber mehr wie ein Spiel aus. Sie finden jedes Futterstück am Boden mit Ihrem Rüssel, Du musst, meiner Meinung nach, jedoch genug Frostfutter, das gleich zu Boden fällt füttern, damit sie icht zu knapp kommen.

    Solltest Du Dich entscheiden, solche Tiere zu kaufen, am besten eine Vierergruppe, achte beim Kauf darauf, dass die Tiere nicht abgemagert sind (hinter dem Kopf eingefallen) und beobachte die Gruppe die kaufst einige Zeit um zu beobachten, ob ein einzelnes Tier immer geplagt wird (meiner Meinung nach häufig das kleinste).

    Leider weiss ich von vielen Fällen, in denen die Rüssler nach einem halben Jahr verstorben sind. Meiner Meinung nach wegen zu wenig Fütterung Frost-Mülas.

    Ich füttere immer am gleichen Ort, dort den Bodengrund pflanzenfrei halten, damit sie dort ihre Fressorgie abhalten können.

    Beim Bodengrund empfiehlt sich Sand, bei mir nicht möglich, habe aber einen Kies, welcher nicht kantig ist, sodass die Rüssel nicht verletzt werden, glaube nicht, dass sie sich unwohl fühlen.

    Das Aquarium sollte stark bepflanzt sein, am besten noch Steine mit Löchern zum durchschwimmen und verknorpelte Wurzeln. Sie suchen gerne und erkunden alles was neu ist, beim Wasserwechsel habe ich immer alle 3 an meiner Hand oder an der Mulmglocke.

    Ein nicht ganz einfacher Fisch, jedoch bei richtiger Beckeneinrichtung und genügend Roter Mückenlarven als Frostfutter (mehrmals täglich), ein gut zu haltender Fisch, mit welchem man sehr viel Spass erleben kann. 450 Liter müssen es aber im Minimum sein.

    Meine WW: ph 6.50, KH 1-2, GH 8-10, Temp 28.

    Wie gesagt, dass sind meine persönlichen Erfahrungen mit diesen Fischen. Hoffe, Dir mit diesen Infos zu helfen.

    Liebe Grüsse

    Sämi
     

Diese Seite empfehlen