Dumme frage

Hallo Leute.
ich habe seit etwa 10 jahren diverse süsswasseraquarien.
Vor etwa einem Jahr habe ich von einem bekannten ein kleines Meerwasseraquarium mit ein paar anemonen und röhrenwürmern bekommen. Etwa 2 wochen Später hat der Boden des aqariums nachgegeben, grund: durchrostung. das war ne schweinerei :cry:

Nun habe ich mir überlegt, erneut ein neues und grosses (ca 300-450l ) Meerwasseraqarium zuzulegen. Wie muss ich das aquarium innen aufbauen? ich habe gehört, dass unter dem Sand noch eine schicht mit gitter nötig sei.

 

Hi Flo 8)

Das System mit dem Gitter, oder anders gesagt Plenum, nennt man Jaubertsystem. Dieses System wir auch heute noch erfolgreich betrieben. Viele Showaquarien vom ozeanoraphischen Institut in Monaco laufen heute noch so. In Frankreich hat dieses nicht unumstrittene System recht viele Anhänger. Ich möchte nicht in die Tiefe gehen, das würde hier echt den Ramen sprengen.... Wenn dich das Jaubertsystem interessiert, dann informiere dich im Internet. Meiner Meinung nach ist dieses System nichts für Anfänger und setzt ein grosses Hintergrundwissen voraus, wenn es nicht klappt, dann kann der Schuss kann ganz schön hinten raus gehen... Die meisten Meerwasseraquarianer betreiben ihre Becken heute mit dem bewährten Berlinersystem, dass ich dir nur empfehlen kann. :wink:
http://www.korallenriff.de/filtersysteme.html

Grüässli Heinz

 

Danke für die antwort!
Ist ein Kalkreaktor notwendig? gibt es einen ersatz?

 

Hallo Flo

In der Anfangsphase reicht es normalerweise aus wenn man nur mit der Kalkwassermethode nach Wilkens arbeitet (Calciumhydroxid). Irgendwann, bei den meisten Becken nach ca. 1-2 Jahren beginnt dann die Karbonathärte nach unten zu sinken, jetzt ist der Zeitpunkt gekommen um einen Kalkreaktor in Betrieb zu nehmen. Wenn die Karbonathärte Richtung kH 5° geht, dann ist ein Kalkreaktor eine gute und günstige Lösung. Als Alternative dazu kann ein AQ aber auch sehr gut mit der Ballingmethode betrieben werden. Dabei wird dem AQ-Wasser täglich, zeitverzögert eine kleine Menge Calciumchlorid und Natriumhydrogenkarbonat zugeführt. Bevor du dich aber für dieses Methode entscheidest, ist es wichtig dass du dir über die Konsequenzen im klaren bist, wenn man zuviel dosiert oder das Mischverhältnis nicht stimmt (Ionenverschiebung).

Also, ich empfehle dir zuerst die Kalkwasser Methode (1-2 Jahre), sobald die kH unter 5° geht, dann kauf einen guten Kalkreaktor.

Grüässli Heinz
www.aquaristik.li

 

Ich denke, ich verwende gleich vom beginn an einen kalkreaktor ?!?!
Wie ist das mit der osmoseanlage? ist der für den kalkreaktor?

 

Hoi Flo

Die Osmoseanlage brauchst du um damit das verdunstete Wasser im AQ zu ersetzen und um das synthetisch hergestellte Meerwasser anzusetzen. Wenn man das verdunstete Wasser nur mit unbehandeltem Leitungswasser (Rohwasser) ersetzt, dann hat man mit der Zeit ne höhere Dichte wegen des Salzeintrages. Ausserdem entfernt ne Osmose so ziehmlich jede Verunreinigung, die wir im Riffaquarium nicht brauchen können. Das Trinkwasser ist teilw. in so einem miserablen Zustand, dass wir Meerwasseraquarianer auf eine Osmoseanlage angewiesen sind! Kauf das Teil in Deutschland via Online-Shop dort sind sie viel günstiger. :wink:

Ps. Dir ist nich zufälliger Weise ein 200kg schwerer Mondfisch über den Weg gelaufen-oder....grins

Grüässli Heinz

 

Ich werd mich mal mit büchern eindecken.....
Den mondfisch hab ich gesehen, geh mal ins vancouver aquarium

 

Hi Flo

Ich bin Mitglied im einzigen aktiven Meerwasserverein in der Schweiz, wenn wir dir mit Infos helfen können, hier unsere HP >>> www.aquaristik.li

Grüässli Heinz

 

Hallo Flo

Nun möchte ich auch noch kurz meinen Senf dazu abgeben:
Wie Heinz schon schrieb ist die Jaubertmethode nicht für Anfänger geeignet und ich würde Dir auch die Berlinmethode empfehlen.
Das Wichtigste sind da GUTE lebende Steine und ein effizienter Abschäumer. Welche Marke vom Abschäumer Du bevorzugst ist zweitrangig,- die sind heute alle auf einem qualitativ hohen Niveau!!

Kalkreaktor??? Vergiss es!! Jedenfalls im Moment! Ich dachte auch mal ich kann ohne den nicht leben und mein Becken sah nicht so toll aus, und der hatte enorm Probleme die Werte die ich gerne gehabt hätte zu erreichen (Ca und KH gingen immer schön miteinander hoch, obwohl ich eigentlich nur einen höheren Ca gewünscht habe). Ich hatte keinen Billikalki, sondern eigentlich den RollsRoyce, den Schuran JetStream2. Vor einem halben Jahr habe ich auf Ballingmethode umgestellt und seither bin ich rundum zufrieden! Ich mach alle 2 Wochen Lösung an und dosiere dann mit dem Dosiersystem zu. Das gibt wenig bis kein Aufwand.
Das Argument des Preises zählt bei mir nicht, denn: Kauft man die Ballingsalze im 10kg Eimer, dann reichen die ewig und sind sehr günstig! Beim Kalkreaktor ist zwar das Substrat noch günstiger und sehr sparsam im Verbrauch, aber es entstehen Stromkosten.

Zu den Büchern: Wenn Du gute Bücher kaufen möchtest dann empfehle ich Dir die Serie "Das Korallenriff" von Fossa/Nielsen. Am Anfang reichen Band 1+2.

Ich hoffe Dir etwas geholfen zu haben
Viele Grüsse und schöne Festtage
Tabata2

http://www.riffaquaristik.ch

 

Hoi Tabata

Ich hatte auch ne Zeitlang ein 300lt. Becken mit der Ballingmethode betrieben, damals ist mir gegenüber dem AQ, dass am Kalki lief aufgefallen, dass die Korallenpolypen viel stärker expandierten. Spez. die als SPS bezeichneten Steinkorallen (Acropora selago, echinata usw. liesen darauf hin, ihre sonst eher kurzen Polypen viel weiter "raus hängen". Hast du änliche Erfahrungen gemacht?

Bist du auch der Meinung, dass die Dosierung von Calciumchlorid und Natriumhydrogenkarbonat in der Anwendung der Balliungmethode laufend der Biomasse der Korallen angepasst werden sollten? Falls ja, wie ermittelst du die aktuellen Mengenzugaben die dafür notwendig sind? Ist der Indikator für dich nur die kH oder die Sättigungsgrenze des Calciumgehaltes (ca. 600mg/l) viel mehr geht wohl nicht mehr in Lösung.....


Grüässli schöni Wyänacht und villä Dank... :wink:
Heinz