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Die "Gefahren" von zu geringer Karbonathärte

Dieses Thema im Forum "Tiefgründiges" wurde erstellt von Manolo_70, 8. April 2014.

  1. Manolo_70

    Manolo_70

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    Hallo Leute

    Regelmässig wird die Gefahr von der Lochkrankheit oder den Säuresturz in Verbindung mit einer geringen Karbonathärte (0-1 KH) gebracht.

    Persönlich finde ich dies etwas verwirrend, da ich unterschiedliche Aussagen lese und meine bisherige Erfahrung, in Verbindung mit der Diskushaltung, zum Glück die aufgeführten Probleme nicht habe. Darum möchte ich mehr über die Gefahren von geringer Karbonathärte erfahren.

    Meine Erfahrung mit Diskus ist recht bescheiden und leider kann ich nur auf etwas mehr als 1 Jahr Erfahrung zählen. In anderen deutschen Foren, wie das Diskusforum, wird mehrheitlich als wichtiges Argument gegen die Lochkrankheit eine qualitativ hochwertige wie vielseitige Ernährung begründet und weniger auf eine geringe Karbonathärte.
    Auch der gefürchtete Säuresturz wird immer wieder gewarnt. Mir ist einfach nicht klar, wer konkret ein solcher Säuresturz erlebt hat.
    Meine KH-Werte im Becken bewegen sich zwischen 1-2 KH und in dieser Zeit war nie ein Anzeichen einer Lochkrankheit zu erkennen. Der PH Wert sinkt während der Woche von 7,0 bis 6,5. Mein Eindruck bezüglich PH Wert ist, dass dies mit der Senkung der Karbonathärte ziemlich lange stabil bleibt und ab einem gewissen Wert markant sinkt, sozusagen sprunghaft sinkt und nicht linear.

    Mich interessiert, wer einen Säuresturz erlebt hat und welche Konstellation den Säuresturz vermutlich verursacht hat. Ich kann einfach nicht glauben, dass nur eine Komponente wie der KH-Wert sowas verursacht.

    Es geht mir hier nicht um einen Glaubenskrieg anzuzetteln, sondern um die Erfahrungen von Aquarianer, die solche "Worst-Case-Szenarien" erlebt haben.

    LG
    Manuel
     
  2. darko

    darko

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    Hoi

    Solange ein regelmässiges aufmineralisieren stattfindet brauchst du dir keinen Kopf darüber machen. Sprich wenn du jeden Tag einen WW von 5 bis 10% machst kannst du die Tiere auch bei kH 0.5 halten. Jetzt müssen wir aber Wasserwerte und Mangelerscheinungen trennen.

    Während du z.B. Heckel mit einem pH von 5 zum laichen bekommst haben Diskus NZ Probleme bei diesen Werten mit der Abschleimung. Ein solcher pH "Sturz" kann sich ergeben wenn in einem Becken mit niedriger kH sehr viele Verbraucher vorhanden sind und über einen längeren Zeitraum kein WW stattfindet. Oft reicht aber auch Quarzsand als natürlicher Puffer um den Abfall zu vermeiden.

    Betreffend Mangelerscheinungen spielen weitere Punkte eine grosse Rolle. Würmer, Ernährung, wird das Wasser mit Salz oder Leitungswasser verschnitten etc.

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  3. Basil Boesch

    Basil Boesch Moderator

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    Hallo Manuel

    Ich habe zum Glück beides (Säuresturz und Lochkrankheit) noch nicht selber erlebt, aber ich erlaube mir trotzdem zu antworten...

    Ich denke, man muss da klar unterscheiden zwischen den Fällen "Säuresturz" und "Lochkrankheit".

    Beim Säuresturz ist es wirklich nur eine Frage der KH. Die KH puffert ja den pH, aber sie wird auch laufend durch die ganzen Stoffwechselprozesse verbraucht. D.h. wenn die KH komplett auf Null ist (aber wirklich erst dann) kann der pH plötzlich abstürzen. Risikofaktoren sind hoher Besatz + viel Fütterung (= viel Stoffwechsel = KH wird schneller verbraucht), sowie wenig Wasserwechsel (es wird keine KH wieder eingebracht). Anders gesagt, wenn man - wie von Darko beschrieben - regelmässig Wasser wechselt, dann kann man ein Becken auch mit sehr tiefer KH fahren, ohne ein grosses Risiko zu haben.

    Die Lochkrankheit hingegen hat nicht direkt mit der KH zu tun, sondern einfach mit sehr mineralarmem Wasser (was sich u.a. in einer tiefen KH zeigt). Wenn man dann noch sehr viele Pflanzen drin hat, welche die letzten Mineralien aufzehren, dann kann es für die Fische problematisch werden. Entgegenwirken kann man dem ebenfalls mit Wasserwechsel mit nicht übermässig weichem Wasser (Mineralien nachführen), ggf. Verwendung von Mineralienpräparaten bei sehr weichem Wasser, und eben einer guten Fütterung.

    Griessli, Basil
     
  4. Ändu

    Ändu Moderator

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    Hallo zäme

    @Darko:

    Nicht grundsätzlich. Es müssen alle Faktoren berücksichtigt werden. In einem Zuchtbecken ohne Pflanzen und wenig Schlamm (im Filter) ist das sicher kein Problem, aber im normalen Becken kann der Schuss nach hinten losgehen.

    @Manuel:

    Ich. Und ich könnte mich deswegen immer noch ohrfeigen. Aber statt den Fehler zu verschweigen (wie das viele machen würden), lasse ich lieber andere daraus lernen.

    Die Fütterung war in meinem Fall (siehe unten) definitiv nicht das Problem. Ich habe abwechslungsreich gefüttert.


    Damit liegst du auch völlig richtig! Es braucht zugegebenermassen viel, sogar sehr viel, damit es soweit kommt. Aber unmöglich (wie das manchmal geschrieben wird) ist es ganz sicher nicht!! Bei mir war es eine Kombination der folgenden Faktoren:
    • Enorm viel Moorkienholz (im Verhältnis zur Wassermenge): Moorkienholz wirkt wie Torf, also als Ionentauscher. Ich bin der Ansicht, dass man mit solchen Mengen von Holz sehr weiches Wasser in kritische Bereiche bringen kann. Solche hohen Mengen sind aber eher unüblich und ich spreche auch wirklich nur von echtem Moorkienholz und nicht Mangrovenholz etc.
    • Schnell wachsene Pflanzen: Zehren ebenfalls am Wasser. In meinem Fall: Hornfarn (Schwimmpflanze). Ebenfalls kritisch ist z.B. Efeutute, welche stark am Wasser zehrt (das ist in der Regel gewünscht, aber es kann auch zu viel des Guten werden). Regelmässige Düngergaben sind sehr wichtig und mir wurde erzählt, dass sich das auch auf die Fische positiv auswirken kann.
    • Grosser Biofilter mit extrem viel Schlamm. Auch dies wirkt sich auf die Wasserhärte aus (bei der Nitritifkation, also dem Abbau von Ammonium zu Nitrat, entstehen Säuren, welche wiederum die KH abbauen).
    • Sehr weiches Wasser: Ich weiss es nicht mehr auswendig, aber ich habe nur ca. 5-10% Leitungswasser beigemischt. Das wäre kein Problem, wenn nicht die oben erwähnten, zusätzlichen Faktoren am Ionenhaushalt des Wassers rumgewerkelt hätten.
    Alle Faktoren haben in Kombination zur Lochkrankheit bei den Diskus geführt. Ich kann natürlich nicht sagen, ob ein einzelner Faktor unschuldig war. Das Wasser war jedoch dermassen verarmt, dass nicht einmal mehr Wasserlinsen gewachsen sind. Dies obwohl ich wöchentlich 30% WW gemacht habe (ausnahmslos).


    Meine Lehren für die Zukunft:
    • Aus dem Zustand von Pflanzen (inbesondere von anspruchslosen Pflanzen) können Rückschlüsse auf die Fische gezogen werden. Ich habe zuerst gemeint, dass ich ein Problem mit den Pflanzen hatte, bis sich die Probleme auch an den Fischen gezeigt haben.
    • Ich komme weg von der Schlammkultivierung (z.B. im Mattenfilter).
    • Beim nächsten Becken werde ich wenn möglich einen kontinuierlichen Wasserwechsel realisieren.
    Man kann also nicht sagen, dass eine KH von 1 böse für die Fische ist, denn geradem im Falle von wildfangnahen Diskus (oder natürlich Wildfängen selbst) wäre das eine denkbar schlechte Schlussfolgerung, denn die Fische schwimmen in der Natur nun einmal in sehr weichem Wasser. Man muss sich einfach bewusst sein, dass es schnell zum Tanz auf dem Drahtseil werden kann.

    Das ist noch kein Säuresturz ;o). Dennoch: Beobachte das Becken gut. Die Pflanzen sind gute Indikatoren (Wasserlinsen, Hornkraut). Und halte dich an KH 2, tiefer würde ich dann trotzdem nicht gehen. Du hast ja keine Wildfänge.

    Gruess, Ändu
     
  5. Heino

    Heino

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    Hallo zusammen

    Ich hatte leider auch schon beides ! Die Diskus hatte ich zwar mit Lochkrankheit übernommen und die wurden in Wasser aus der Enthärtungsanlage gehalten mit Karbonat 12 und Gesammthärte 8 .Nach einer Wurmkur , anderen Wasserwerten und bessere Fütterung ,sind aber die oft grossen Wunden Stellen und Löcher über mehrere Monate verheilt .
    Den Säresturz habe ich fertig gebracht mit meinen Wasserwerten Karbonat 4 und gesammthärte 6 durch tägliches zugeben der halben vorgegebenen Menge von Easy -Carbo .Ohne Co2 -Anlage habe ich normalerweise den Ph bei 7 oder minim darunter ,doch der sank dann auf 4 . Dann Wasserwechsel,Wasserwechsel und nochmal Wasserwechsel und seither ist alles wieder im grünen Bereich .Easy-carbo habe ich seither nie mehr verwendet,bzw ausser Wasser und Dünger kommt da auch nichts mehr rein !

    Gruss Heino
     
  6. Angel

    Angel

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    Hi zusammen

    Was die Lochkrankheit betrifft... sicher, dass hier nur die KH ausschlaggebend ist und nicht vielleicht die GH? Könnte nicht auch ein Magnesium-Mangel dies fördern? Magnesium ist in reinem Osmosewasser und auch leicht aufgehärtetem Wasser kaum vorhanden .. Pflanzen benötigen und verwerten es. Kann recht schnell zu einem Magnesium-Magel nicht nur bei Pflanzen führen. Seit ich den Magensiumhaushalt überwache hörten die Probleme mit Lochkrankheit schlagartig auf. Ganz allgemein erscheinen mir die Weichwasserfische nun viel vitaler und weniger anfällig.

    Bin ebenfalls der Meinung, dass die mögliche Gefahr, welche von "zu weichem" Wasser ausgeht der beschriebene Säuresturz ist wenn weitere Faktoren dies begünstigen... Ändu hat es ja schön beschrieben. Selbst als ich noch reines Osmosewasser verwendet hab mit Leitwert +- 30us kam es bei mir nie zu einem Säuresturz, wobei ich stehts auf saubere Filter und wenig organische Säure geachtet hab. Mein jetziges Osmosewasser muss ich aufhärten, da Leitwert 8 wohl wirklich nicht mehr lebensfreundlich ist.

    Liebe Grüsse

    Angel
     
  7. duese

    duese

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    Hey Angel

    Interessante Aussage, ich hatte im Brackwasser bei den Mangroven mal Magnesium Mangel. Diese gingen nach und nach ein. Nach dem Wechsel auf ein teures Riffsalz erholte sich der Rest. Was verwendest du um mehr Magnesium ins Becken zu bekommen? Hast du ein bestimmtes Produkt?
     
  8. Angel

    Angel

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    Hi Dominik

    Verwende Aufhärtungssalz für weiches Wasser.. da ich jedoch eh zusätzlich Nitrat zudüngen muss verwende ich dafür eine Nitratmischung mit Magnesium- und Kaliumnitrat und dies reicht dann in der Summe für meine Becken. Bei einem Starklichtbecken sähe das wahrscheinlich wieder anderst aus.

    Sealutions Mineralsalz von Drak hat viel Magnesium drin. Die Alternative, wenn man kein Nitrat zudüngen muss oder will.

    Liebe Grüsse

    Angel
     
  9. Ändu

    Ändu Moderator

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    Hallo Angel

    Was das Problem genau verursacht hat, kann ich natürlich nicht sagen und ich habe auch nicht gesagt, dass nur die KH am Problem schuld war. Aber es geht hier um Säuresturz und da bezieht man sich natürlich in erster Linie mal auf die KH. Für mich hängen KH und GH zusammen, wenn's um die Lochkrankheit geht. Nicht nur, weil ich nicht genau weiss, welches Element den Mangel genau verursacht hat, sondern weil man GH und KH gleichermassen erhöht, wenn man das Osmosewasser mit Leitungswasser verschneidet. Aber klar: Wenn man sehr wenig Leitungswasser verwendet, sind die grossen Mineralien, welche von der UOA fast komplett abgetrennt werden, zumindest theoretisch zuerst "ausgeschossen". Schon nur deswegen würde ich heute nicht mehr unter KH 2 gehen (bei normalen Gesellschaftsbecken, Zucht ist etwas komplett anderes).

    Keine Ahnung, ausschliessen kann ich es definitiv nicht, aber ich habe das Problem jedenfalls ohne separate Zugabe von Magnesium lösen können. Was nicht heissen soll, dass nicht ein Magnesiummangel der Haupttäter war, denn mit der Erhöhung des Leitungswasseranteils habe ich natürlich auch die Magnesiumkonzentration erhöht.

    Gruess, Ändu
     
  10. Manolo_70

    Manolo_70

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    Hoi zämä

    Danke für die zahlreichen Antworten!

    Also ist der Säuresturz nur möglich, wenn mehrere Faktoren ungünstig zusammenwirken. Eine solche Situation haben demfall die wenigsten erlebt und kann mit entsprechender Kontrolle der Wasserwerte im Griff behalten. Da bin ich beruhigt!

    Die Lochkrankheit ist eigentlich bei mir kein Thema, bzw. kein Problem, wollte ich einfach dieses Thema in Zusammenhang mit geringer KH ansprechen.

    @Ändu: 90-95% Osmosewasser? Puuh, das ist ein ziemlich tiefer Leitwert (um die 20-30ms/cm?). Mein Zielleitwert liegt mit 100-120 schon einiges drüber. Moorkien sind selbstverständlich drin. Die Huminsäuren werden vom Nitratfilter abgebaut und der Verbrauch der KH durch die Nitrifikation ist halt da, darum auch die PH-Senkung zwischen den Wasserwechselintervallen.

    Ich habe bis vor 2 Monaten regelmässig Diskusmineral verwendet. Momentan verwende ich dies nicht und sehe keine Veränderungen der Fische. Was ich zurzeit überlege, ist zukünftig den Anteil an diverse Granulate (Aquakultur Genzel) zu erhöhen und den Frostfutteranteil auf Artemia und schwarze Mückenlarven zu begrenzen. Lebendfutter wäre schön, doch habe ich mich noch nicht dazu bewegen können, eine eigene Lebendfutterkultur zu betreiben.

    @Angel: Magnesiummangel, interessant! Habe ich mich noch nie damit beschäftigt.

    LG
    Manuel
     
  11. duese

    duese

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    Hey


    Also ich hatte früher paar mal Probleme mit der Lochkrankheit. Ich habe den Leitwert erhöht aber nichts änderte sich. Meine damaligen Biotodoma Cupido gingen nach und nach ein. Weshalb ich wieder mehr Richtung Hartwasser ging. Nun im neuen Diskusbecken und im L46 Becken kam wieder weiches Wasser zum Einsatz. In keinem Becken kamen Wasserlinsen hoch. Die Diskus fingen an mit leichter Dunkelfärbung. Also nahm ich mal das grosse Teil aus Plastik raus und ersetzte es durch Wurzeln. Nach 2 Wochen keine grosse Änderung, ausser das der PH-Wert sank und die Pflanzen etwas grüner wurden.
    Dann vor etwa 2 Monaten begann ich mit Aufhärtsalz das Osmosewasser aufzubereiten. Seit ich das nun mache spriessen die Wasserlinsen nur so. Alle Diskus zeigen wie am Anfang wunderschöne Farben. Kleinere Blessuren verheilen sehr schnell. Für mich hat also folgendes geholfen:

    Von KH2 auf KH4 hoch
    UVC im 24h Betrieb ( seit 1 Monat )
    Osmosewassers 80/20 und dazu etwas aufhärten mit Salz
    Plastik durch Wurzel ersetzt.

    Ich denke heute wirklich das es einfach am Wasser liegt. Weil ich hatte Probleme in fast allen Becken. Nun haben sich alle Probleme fast in Luft aufgelöst.
     
  12. Angel

    Angel

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    Hi zusammen

    Wir in Zürich haben ein Calzium-Magnesium Verhälltnis von 7 : 1 ... gut wären 4 : 1 bis 3 : 1. Wenn ich mit Leitungswasser verschnitten hab und natürlich auf die KH ging war sozusagen kaum Magnesium vorhanden. Für Pflanzen ist Magnesium ein Hauptnährstoff und somit haben diese das so schon wenige Magnesium natürlich in zu kurzer Zeit aufgebraucht und die Probleme mit den Fischen begann.

    Magnesiummangel kann man schnell an Pflanzen erkennen... vorallem wenn man Eisenvolldünger zugibt und die Pflanzen immer noch den Anschein von Eisenmangel zeigen. Wenn man dann schon reagiert kann man verhindern, dass die Fische erkranken.

    Ich möchte euch damit lediglich etwas sensibilisieren, da diese Problematik noch zu wenig bekannt ist. Die Wasserversorgung in Zürich ist nicht die Einzige, welche eine ungünstige Zusammensetzung für die Aquaristik aufweist. Es macht also Sinn, die Zusammensetzung des Leitungswassers zu ermitteln und halt wenn die Parameter nicht passen auf ein gutes ausgewogenes Aufhärtungssalz auszuweichen. So können einige Probleme vermieden werden. Anschliessend ist die KH wirklich nur noch für die Stabilisierung des pH relevant aber falls nötig für Zucht oder Wildfänge kann man auch ohne die Fische zu schädigen tiefe KH und pH Werte anstreben... natürlich mit der notwendigen Sorgfalt (regelmässige TWW, Filter reinigen, keine grosse organische Belastungen oder sonstige KH Fresser).

    @Dominik
    Vermutlich war nicht die Erhöhung der KH in dem Sinne ausschlaggebend sondern das Zuführen anderer lebenswichtiger Mineralien und Spurenelemente durch das Mineralsalz.

    Liebe Grüsse

    Angel
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 12. April 2014
  13. Zigermandli

    Zigermandli Moderator

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    Sali Angel

    Darf ich fragen welches Mineralsalz (Produkt) du als Zugabe verwendest ?

    Gruss Thomas
     
  14. Angel

    Angel

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    Hi Thomas

    Meine Angaben betreffen meine Becken und das mir zur Verfügung stehende Leitungswasser (Calcium Magnesium 7:1)... also nur bedingt zu übertragen. Da muss jeder für sich berechnen, ob es nötig ist und was dann passt.

    Also, wenn ich z.B. mit Leitungswasser verschneide dann fällt meine Wahl auf Sealution Mineral Salt .. ebenfalls wenn ich für eine längere Abwesenheit niemandem TWW zumuten will aber dennoch keinen Mangel in den Leitungswasserbecken riskieren will. Bei diesem Salz ist der Magnesiumgehalt besonders hoch.

    Um Osmosewasser aufzuhärten und anzureichern verwende ich Duradrakon. Da hat man eine ausgewogene Mischung und das Verhälltnis Calcium Magnesium stimmt.

    Paar Ausnahmebecken wie Tanganjika oder Sulawesi erhalten KH-Plus und GH-Plus um den pH-Wert schön stabil oben zu halten. Im Moment hab ich nur Tanganjikas aber wer Sulawesigarnelen halten und züchten will kennt das Problem mit den Werten. Ist aber für Pflanzen irrelevant weil die meisten diese Werte eh nicht mögen... ich gehöre zu den wenigen, die unbedingt auch Pflanzen in diesen Becken haben will und da komme ich um die spezielle Aufhärtung nicht drumherum. Da gerade in diesen Becken Magnesium so nicht zum limitierenden Faktor wird (offenbar spielt das kaum vorhandene CO2 kaum ne Rolle) muss ich besonders auf die Phosphat und Nitratwerte achten aber gehört nicht wirklich in dieses Thema (wollte es nur erwähnt haben).

    Wenn man nur Magnesium erhöhen will, so denke ich, reicht Bittersalz. Hab ich auch mal versucht aber offenbar mögen meine Pflanzenbecken eine ausgewogene Mineralsalzmischung lieber so vermute ich dass da noch mehr aufgebraucht oder benötigt wird und den Fischen tut es so auch gut also passt das schon.

    Hab früher auch andere Produkte verwendet aber ich persönlich fühl mich wohler, wenn ich weiss was in den Mischungen jeweils drinnen ist... so kann ich die gewünschte Menge errechnen und muss nicht mittels Leitwertmesser abschätzen und hoffen, dass der Rest dann schon passt.

    Hoffe Du kannst damit was anfangen. Ansonsten empfehle ich die Angaben des Herstellers (alles Drak Produkte) durch zu lesen für ein besseres Verständnis der Zusammenhänge bezüglich der verschiedenen Varianten der Aufhärtung bzw. Mineralisierung.

    Liebe Grüsse

    Angel
     
  15. Zigermandli

    Zigermandli Moderator

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    Sali Angel

    Danke für die Info :)

    Da ich hauptsächlich Geophagus-Arten pflege, gehören natürlich solche Themen zu den besonders interessanten. Aktuell habe ich zwar keine Probleme, aber jeder der schon länger Geophagen gepflegt hat, weiss wie heikel die Kerle sind und wie schnell sich die Situationen ändern können. Sollte es Möglichkeiten geben Problemen vorzubeugen oder die Haltungsbedingungen in irgendeiner Form zu verbessern bin ich immer ganz Ohr.

    Ich werde demnächst einmal ne kleine Messreihe durchführen und mal schauen wie es im speziellen bezüglich dem Calzium / Magnesium- Haushalt aussieht. Sollte sich ein Mangel zeigen bin ich durchaus geneigt einmal einen Versuch mit Salz zu starten.

    Gruss Thomas
     

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