hallo

habe mir folgendes buch geleistet:

brenmer, heinz: aquarienfische gesund ernähren/ h.bremer.?stuttgart: 1997
ISBN 3-80001-7366-2

wenn man sätze wie diesen: "nun hat sich in den letzten jahrzehnten herausgestellt, dass im globalen prozess der eutrophierung auch als nähstoffarm-stenök eingestufte formen (anzeiger für oligotrophie) sich zusehends an eine höheren trophiegrad des wassers anpassen und somit ihren indikatorwert einbüssen." nicht scheut, hat man mit diesem buch ein volltreffer gelandet.

verstehe das buch nicht ganz im detail (was leicht untertrieben ist), kann aber trotzdem für mich nützliche infos rausfiltrieren.

das buch ist im grossen und ganzen eher auf profis ausgerichtet, da es sehr umfangreich ist und komplexe vorgänge bis ins letzte detail schildert.

im abschnitt "kontrolle der wasserqualität" macht herr bremer mir persönlich zu krass auf vorsicht. seiner meinung nach ist selbst moderates füttern ein wahnsinniger eingriff auf die qualität des wassers. ich glaube fast, er will den aquarianer davon abhalten, seine fische zu füttern, damit das wasser ja nicht belastet wird!

gut gefällt mir das kapitel " fütterung und ernährung ausgewählter beispielgruppen". hier behandelt er verschiedene fischarten, wie z.b. salmler, welse labyrinthfische, etc.

"leitlinien und ratschläge zur fütterung-nicht nur für anfänger" ist ein ebenfalls gut beschriebenes kapitel, welches aber, wie das oben bereits erwähnte, im gegensatz zum rest des buches, eher trivial (sprich sich nur an anfänger richtet) wirkt.

fazit des buches: detailverliebt, teilweise nich ganz verständlich, da es eine gewisse vorkenntnis voraussetzt, also eher nichts für den anfänger. trotzdem interessant und zudem reich bebildert!

"en guete" und gruss

andrea

 

Salut Andrea und @ all

Gerade die richtige Ernährung ist einer der wichtigsten Aspekte in der Aquaristik, welcher manchmal zuwenig Aufmerksamkeit geschenkt wird.
Oft wird ein teurer (relativ) Fisch gekauft, bei der Ernährung wird dann aber nicht auf Zuträglichkeit und/oder Qualität des angebotenen Futters geschaut.
Als -vielleicht- übertriebenes Beispiel: L46 mit durchschnittlichem Flockenfutter ernähren zu wollen.

'Meilensteine' in der aquaristischen Literatur, wie es zB ein Pinter bei der Aquarienfischzucht ist, gibt es einige.
'Aquarienfische gesund ernähren' von H. Bremer gehört auch in diese Kategorie.
Seit Hans Geyer ' Praktische Futterkunde' (welches in A. Kernen Verlag erschienen ist, inzwischen aber schon lange -leider- nicht mehr erhältlich ist) gibt es soviel ich weiss, kein annähernd qualitativ hochstehendes Werk in Sachen Futterkunde.

Dass es für Neueinsteiger nicht vollumgänglich 'verdaubar' ist, zeugt doch eigentlich eher von hoher Qualität (ist nicht negativ gegenüber Neueinsteigern gemeint).
Die Ernährungsfrage ist nicht so komplex wie es die Wasserchemie ist.
Auf jeden Fall sollte man sich damit auseinandersetzen.
Falsch oder ungenügend ernährte Fische sind ua. krankheitsanfälliger. Ganz abgesehen vom Problem des Aufzuchtfutters für Jungfische.

Der 'Bremer' ist ein Standartwerk, welches einen interessierten Aquarianer (ob Neueinsteiger, Fortgeschrittener oder Erfahrenen) weiter bringt/bringen sollte. Es gibt momentan in gebundener Ausgabe kein vergleichbares Werk, AFAIK.

Ein sehr guter 'Buchvorschlag', Andrea.

Greetz *keine Tantiemen bekommend*
JK