Brillantsalmler, brauche Eure Hilfe

Hallo Zämä

Bei uns schwimmen, nebst den Panzerwelsen, im 112L-AQ momentan noch 5 Brillantsalmler.
Vor etwa 2 Wochen starb ein Weibchen, dies hatte die gleichen äusseren Anzeichen wie nun das einte Männchen.
Dieses verliert seinen Glanz und ist, vorallem im Bauchbereich matt weiss. Zudem bekommt es einen dicken Bauch.
Das Männchen schwimmt oft an ein und derselben Stelle, unterhalb der Wasseroberfläche. Seine Atmung ist schnell, etwa 2-3x schneller als normal. Gefressen wird nicht mehr, auch wenn das Futter vor dem Maul durch schwimmt. Gestern konnte ich kurz beobachten das der Brillantsalmler am Boden schon kurz mal die Orientierung verlor und es ihn auf den Rücken drehte.
Was ich noch beobachtete ist, dass beim Männchen, ebenso wie nun auch das zweite Männchen, Deformationen im Bauchbereich und im Rückenbereich, zwischen Kopf und Rückenflossen, auftratten.
Ich hoffe nun, dass jemand von Euch, vielleicht anhand der Fotos, sagen kann, was das sein könnte.

Gruss Jürg


P.S. Die Brillantsalmler sind jetzt ca. 2 1/2 Jahre bei uns, also etwa 3 Jahre alt.

P.S. Der Brillantsalmler bekam vor ein paar Wochen eine schwarze Oberlippe.

 

Hoi

Rein optisch und anhand Deiner Beobachtungen würde ich auf FTB tippen, aber ohne Untersuch bei der Nafus ist das reine Spekulation;-)

Da ich vermute, dass das Männchen nicht mehr lange leben wird, würde ich es erlösen (um eine weitere Ansteckung der andern Salmler zu unterbinden). Denn wenn das Männchen im Becken stirbt, verlassen die Bakterien den toten Fisch um sich ein neues Opfer (der Schwächste) zu suchen und dann setzt sich die traurige Geschichte immerzu fort. Du kannst aber diesen Fisch auch der Nafus bringen um ihn untersuchen zu lassen. Dann muss er aber auch sterben, denn ein Untersuch auf FTB kann nicht am lebenden Fisch erfolgen. Ein Medi gegen FTB gibt es leider immer noch nicht.

L.G: Sonja

 

Hallo Sonja

Versuche hier mal kurz meine Gedanken zusammenzufassen. Es wird sicher eine Menge zwischen denn Zeilen hängen bleiben.

Ja, das Männchen ist in der Zwischenzeit auch verstorben.
Bin Samstags noch im Zoofach-Geschäft gewesen. Anhand meiner Schilderung vermuteten diese auch eine bakterielle Infektion. Nach der Ablehnung meinerseits, das AQ einer Antibiotika-Kur zu unterziehen, ging ich mit einer Tüte Tabs raus, welche ich nun zur Behandlung von bateriellen Infektionen, als Alleinfutter über 5 Tage verfuttere. (Vermute Inhaltsstoff Nifurpirinol.)

Deine Vermutung von Fischtuberkulose, zog ich Anfangs auch in Betracht. Als im Zoofach-Geschäft diese Vermutung nicht als erstes Geäussert wurde schöpfte ich natürlich schon etwas Hoffnung.

Nun meine momentane Haltung zum weiteren Vorgehen.
Nafus, wäre sicher die sicherste Lösung um eine abgesicherte Diagnose zu erhalten. War ja auch schon da, kann ich allen empfehlen.
In diesem Falle hab ich mich dagegen entschieden.
Warum? Weil, dumm gesagt, was bringt mir die Diagnose Fischtuberkulose.
Fischtuberkulose ist, wie Du geschrieben hast nicht heilbar.
Die dafür verantwortlichen Mykobakterien sind in fast jedem AQ zu Hause. Angenommen es ist FT; die Ausrottung dieser, hätte als Konsequenz, das wohl jedes AQ im Haushalt, behandelt und aufgelöst werden müsste. Zudem wäre bei einem Neustart die Chanche von erneuten Bakterienstämme dieser Art im AQ zu haben, wohl äusserst hoch. Da in diesem einen AQ, wenn überhaupt, eine chronische und nicht eine akute FT vorhanden ist, entscheide ich mich vorläufig gegen eine Antibiotika-Kur usw.
Im optimalen Fall leben ja alle latend vorhandenen Bakterienstämme im Gleichgewicht mit den AQ-Bewohner.
Krankheitsausbrüche, bakterieller Art, erfolgen durch Störung dieses Gleichgewichtes. Falsche Haltungsbedingungen, Wasserwerte, Stress, kleine Streitereien (Rangordung, Vorrang beim fressen) oder kleinsten Verletzungen können den div. Bakterienstämmen die Möglichkeit geben die Bewohner anzugreiffen und sich rapide zu vermehren.

Für mich ziehe ich nun folgende Konsequenzen, ob FT oder nicht.
Halterungsbedingungen möglichst zu optimieren, um dieses Gleichtgewicht wieder zu bekommen.
Fische, bei welchen sich abzeichnet, dass sie sterben werden sofort separiert und aus dem AQ entfernt.
Gerätschaften, welche mit dem AQ direkt in Kontakt kommen, werden für jedes AQ separat benützt. Somit sollte eine Verschleppung innerhalb unserer AQ's eingedämmt werden.
Fische werden in diesem einen AQ bleiben und zusammen alt werden, es werden keine Fische daraus abgegeben oder in ein anderes AQ umgesetzt.

Habe gelesen, dass die Bakterien bei lebendgebährenden auch die Jungfische befallen können. Bei eierlegenden, wird das Ei nicht befallen. --> Jungfische von den Salmler werden keine weitergegeben.
Das Aufziehen des Pandanachwuchses sollte somit ohne eine mögliche Verschleppung der FT weiterhin möglich sein.
Wäre diesbezüglich noch froh um eine Antwort.

Da ich im Umgang mit Krankheiten nicht gross Erfahrung habe oder hier völligen Blödsinn schreibe, wäre ich froh um Antworten.

Gruss Jürg

 

Hoi Jürg

Nee nix Blödsinn ... sehr vernünftig;-)

Es ist so mit dem FTB-Test ... wenn Du das Ergebnis: "positiv" bekommst, weisst Du was Sache ist, kannst aber kein Heilmittel einsetzen da FTB ja unheilbar. 80-90% aller Aquarien haben FTB im Becken. Bei optimaler Haltung/Pflege ist eine akkute FTB (das wäre ein Massensterben) gering. Da eben die FTB so verbreitet ist, wird sie in den Zoofachläden totgeschwiegen und es könnten viele Medis nicht verkauft werden (Umsatzrückgang):twisted:.... Deine Vorgehensweise finde ich sehr gut und wird auch von der Nafus so empfohlen. Würde auch alles so machen! Einzig betr. Fischabgabe aus solch einem Becken sehe ich es etwas entspannter;-)Früher habe ich auch so gedacht: Keine Fische aus einem FTB-Becken. Da jedoch in jedem Fischladen FTB-Fische lockerflockig verkauft werden (sogar solche mit offenen Wunden) und in den meisten AQs die FTB latent vorhanden ist, würde ich jetzt sicher keine Salmler aus Deinem AQ abgeben aber Panzerwelse schon;-) Das mit den Lebendgebärenden, die FTB haben und die Babys schon im Bauch infiziert werden stimmt. Aber es gibt auch solche die sich gegen die Bakterien wehren und diese einkapseln. Somit können die steinalt werden. Brachte mal einen Molly zur Nafus zur Untersuchung und der war voller Zysten, in denen FTB-Bakterien waren. Der Nafusarzt meinte: Dieser Molly hätte noch ein langes Leben vor sich gehabt. Oft ist nur eine Fischart im Becken betroffen und auch von dieser nicht unbedingt alle. Je nach Immunsystem können die Fische gut mit FTB leben. Betr. Eier von Panzerwelsen weiss ich nicht ob diese FTB in sich tragen oder nîcht. Aber allgemein ist bekannt, dass Panzerwelse am wenigsten von FTB befallen sînd

Früher riet die Nafus noch alle Fische aus einem FTB-Becken zu töten ... aber schon viele Jahre nicht mehr, da wie Du erkannt hast, bei einem Neukauf von Fischen mit sehr hoher Warscheinlichkeit wieder FTB eingeschleppt wird. Also geh so vor wie Du es geplant hast mit Optimierung usw. sowie Separierung eines "verdächtigen" Fisches.

Liebe Grüsse

Sonja

 

Hallo Sonja

Möchte mich mal ganz herzlich bei Dir bedanken, für Deine Unterstützung und Deine kompetenten Ratschläge hier im Forum.

Gruess Jürg + Salina (Honigfischchen):-D

P.S. Die restlichen Brillantsalmler verhalten sich weiterhin 'normal'.