1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies. Weitere Informationen

Biotope mischen!?

Dieses Thema im Forum "Tiefgründiges" wurde erstellt von Ralphii, 31. Oktober 2008.

  1. Ralphii

    Ralphii

    Registriert seit:
    10. Oktober 2003
    Beiträge:
    75
    Zustimmungen:
    0
    Hallo zusammen,

    Es kann gut sein, dass eine solche diskussion schon öfters geführt wurde.. und es geht darum die einzelnen biotope zu mischen sei es Südamerika mit Asien oder auch Afrika.. eine kleine Vorgeschichte ist im Subforum Süsswasser Anfängerfragen von Umi zu lesen..

    Ich poste mal meine meinung die ich auf den Wunschbesatz von Umi geäussert habe hier rein..


    Zitat:

    Hallo Umi,

    Ich an deiner Stelle würde mich auf einen Kontinent beschrenken!!
    Denn ich finde es extrem schade Fische aus Asien mit Fischen aus Südamerika oder auch Afrika zu mischen. Es ist halt einfach nicht Natürlich... und wenn du Fische hast die z.B. in der Natur schon zumsammen leben ist es auch oft so dass diese dann ein ganz anderes Vehalten an denn Tag legen als wenn sie mit irgendwelchen "wildfremden" Tieren zusammen leben.
    Das selbe denke ich auch wenns um Garnelen oder Krebse geht.. da du ja selbst sagst, dass du Anfängerin bist würde ich mich zuerst auf ein reines Fischbecken einstellen und wenn du ein bisschen erfahrung gesammelt hast kannst du ja noch immer alles ausprobieren was du gerne magst.
    Klar sagen viele ja der verträgt auch hartes Wasser oder ja der hält dass schon aus.. aber solche Aussagen finde ich immer wieder nicht in Ordnung denn wenn die wasserwerte nicht grob dennen des Natürlichen Lebensraum nahe kommen ist es oft so dass sich Fische nicht wohl fühlen..
    Ich würde dir vorschlagen, dass du dich genau informierst was du für Wasser hast und dir dann Gedanken machst ob du das Wasser denn Fischen anpasst (seis durch eine osmoseanlage oder sonst wie) oder ob du dir Fische suchst die zu deinen Wasserwerten passen.

    Ich will nicht versuchen dir die Freude am ganzen zunehem, aber schlussendlich finde ich sollte das wohl der Fische im Vordergrund stehen und nicht nur dass ich den schön finde und denn und dass zusammen schmeiss und schau wies rauskommt..
    Ich hoffe du verstehst mich richtig :smile: ?

    Ich habe als ich mit der Aquaristik angefangen habe genau diese (in meinen Augen) Fehler gemacht und alles ein bisschen gemischt und wenn mal einer starb einen neuen gekauft.. aber diese fehler hab ich einfach gemacht weil ichs nicht anders wusste..!! und da du ja die möglichkeit hast dies zu verhindern würde ich dass zu tun :wink:..

    Viel Spass beim recherchieren!!

    Und bin mal auf die Meinungen zu meiner Aussage gespannt!!

    __________________
    Gruss Ralph


    Darauf ein Post von Killa (Mathias)

    @Ralphii: Hier zielt wohl ein wenig auf deinen Post ab(ist halt garnelen bezogener). Vlt kennst du es ja schon. Aber so als Gegenfrage: Können sich die Arten in deinem AQ im Tanganijka-See in freier Wildbahn überhaupt sehen? Nicht rein theoretisch da sie im gleichen See sind, sondern teilen sie sich z.b. den gleichen Küstenabschnitt? Ein eigener Thread über die Meinungen hier im Forum wäre vlt noch interessant über diese Thematik.

    Mfg Mathias

    Und hier nun meine Antwort drauf..

    Also ich werde bald Eretmodus und Tropheus in meinem AQ pflegen und diese teilen sich ihr habitat eigentlich fast schon.. es sind beides Aufwuchsfresser. Tropheus werden von Geröllzonen in Ufernähe bis hin zu Übergangszonen mit sand gesehen. Eretmodus leben vorallem an Küstennahen abschnitten auch in Geröllzonen.

    Ich sage nicht dass es überhaupt nicht geht die einzelnen habitate zu mischen aber Schlussendlich finde ich sollte es in der Aquaristik um die Fische selbst gehen, dass sie sich wohlfühlen und ihnen ein möglichst Naturnahes habitat angeboten wird und nicht das ein aquarium einfach möglichst viele verschieden farbige Fische drin hat. Ich denke das grundlegen Problem ist, dass sich Fische nur sehr schlecht mit uns menschen verständigen können oder auch dass dort einfach nicht so drauf geachtet wird wie es bei anderen Tieren der Fall ist. Ich finde ein gutes Beispiel ist wenn man z.B. Eisbären und Pandabären zusammenhalten würde.. ich glaub nicht dass es jemanden in denn sinn kommen würde dass auszuprobieren!!


    Ich möchte mal ein paar Meinungen zu diesem Thema hören..
    Habt ihr die gleiche Meinung oder findet ihr ich sehe dass zu eng..!?


    PS: ich hoffe man kann den Faden durchs thema finden da es doch schwierig ist dass ganze zu verstehen weils aus einem anderen Post eingefügt wurde..
     
  2. MichaelSG

    MichaelSG

    Registriert seit:
    18. Dezember 2006
    Beiträge:
    4.534
    Zustimmungen:
    0
    Ort:
    9452 Hinterforst
    Hallo Ralph

    Da ich davon ausgehe, dass Aquaristik in erster Linie für mich ein Ausschnitt aus der Natur sein soll, so interessiere ich mich dafür, welche Arten mindestens im selben See schwimmen. Also Malawis im Malawisee und Tanganjikas im Tanganjikasee und nicht Viktorias im Malawiaquarium, dazu noch einen Wels aus dem Tanganjikasee und womöglich noch ein L-Wels aus Südamerika.

    Ich möchte - so gut es geht natürlich - etwas sehen, was in der Natur auch vorkommt und nicht etwas, was ich mir selber schaffe. Dasselbe auch mit den diversen Modefischen wie A. fire fish & Co... solche Arten werden kaum je wirklich den Weg in eines meiner Aquarien finden, da sie nicht das zeigen, was die Natur bietet.

    Du siehst... ich bin da sogar noch etwas enger eingestellt und ich finds gut so. Ich für mich verabscheue den Kontinentalmix, selbst wenn es von den Wasserwerten her vertretbar ist.
     
  3. KiLLa

    KiLLa

    Registriert seit:
    16. August 2008
    Beiträge:
    346
    Zustimmungen:
    0
    Ort:
    Würenlingen AG
    Hi Ralph,

    ich finde es cool, dass du diesen Thread eröffnet hast, da mich die Meinungen zu diesem Thema interessieren.
    Da ich noch in den Kinderschuhen der Aquaristik stehe, habe ich meinen Besatz nach dem Motto ich will was mir gefällt, wobei das Wohl der Tiere nicht hinten anstehen soll. Die Pandas haben mir ihr Wohl schon mit Nachwuchs gezeigt. Worauf ich bei den Red Bee's noch warte :), aber ich habe Zeit.
    In dem geposteten Link wird auch erwähnt, dass gewisse Südami-Arten ja auch nicht im gleichen Fluss leben und sich deshalb nie treffen würden, ausser im AQ. Also sind sogenannte Kontinentbecken auch nicht immer so "naturnah" wie es den Anschein macht ;)
    Auch gewisse Grabenseearten würden sich ja nie im See treffen, so habe ich das jedenfalls verstanden. (Aquanet-Sendung, wo sie den See erkunden)

    Mfg Mathias
     
  4. Mark70

    Mark70

    Registriert seit:
    22. Juli 2007
    Beiträge:
    1.816
    Zustimmungen:
    1
    Ort:
    Planet Erde :-)
    Hi Ralph

    Asien und Südami kann man sicher ohne Bedenken mischen. Diese sind vom Verhalten und den Wasserwerten teilweise sehr ähnlich. Kritischer wirds natürlich mit Mittelamerika und Afrika, da diese Arten andere Wasserparameter brauchen.

    Bevor ich hier ins Forum kam betrieb ich schon jahrlang Aquaristik und hatte einen Kontinentenmix. Allerdings nur Mittelami, Südami und Asien. Fische von Afrika halte ich noch nicht lange.

    Item: Bsp. Keilfleckbarben aus Asien mit Neons aus Südami geht sicher von den Werten und dem Verhalten in Ordnung. Ebenso Panzerwelse mit einigen Dornaugen etc. Einen Anfänger mit einem Aquarium interessiert dies auch nicht wirklich. Er möchte einfach eine bunte Vielfalt haben. So lange es vom Verhalten und den Werten passt, why not?

    Ich persönlich bevorzuge aber seit längerem Kontinentalbecken und sogar da gehe ich langsam aber sicher noch einen Schritt weiter. Dh. pro Becken max. 3 Arten. Ich finde es Bsp. schlimmer 10 Arten von Südamerika als 1 von Asien und 2 von Südamerika gemischt.

    Somit finde ich das noch die wichtigere "Regel" für Anfänger, weniger Arten halten. Ansonsten gehen gewissen Fische in der Fischsuppe regelrecht unter. Bei 3 Arten kann man aber am Besten die Eigen-und Vielfalt der Art beobachten. Und das Tüpfelchen auf dem i - falls sie noch vom gleichen Kontinent sind :)
     
  5. MichaelSG

    MichaelSG

    Registriert seit:
    18. Dezember 2006
    Beiträge:
    4.534
    Zustimmungen:
    0
    Ort:
    9452 Hinterforst
    Hi Mathias

    Du weisst schon, was ein Kontinentenbecken ist? Selbst wenn man Arten aus verschiedenen Flüssen Südamerikas zusammen hält, die sich in der Natur noch nie gesehen haben, ist es immer noch ein Kontinentenbecken, nämlich ein Südamerikabecken.

    ;-)

    Nun denn, Tanganjikaarten begegnen sich zb. im See immer wieder. Vielleicht nicht alle Standortvarianten, aber Sandcichliden sind zb. schon immer irgendwelchen Tropheus begegnet oder Schneckenbuntbarsche irgendwelchen Lepidiolamprologus kendalli und ähnlichen Räubern und trotzdem hält man sie nicht gemeinsam im Tanganjika-Aquarium, weil hier die nötige Grösse des Sees fehlt.
     
  6. EL MOTORO

    EL MOTORO

    Registriert seit:
    26. August 2006
    Beiträge:
    431
    Zustimmungen:
    0
    Ort:
    Rheineck
    Hallo zusammen

    Bei diesem Thema gehen die Meinungen auseinander.
    Also ich würde beispielsweise in meine Rochenbecken nur Arten einsetzen, welche im selben Kontinent vorkommmen.
    So ein globales durcheinander wäre für mich kein naturnaher Ausschnitt aus dem Lebensraum meiner Tiere. Michael hat es ebenfalls erwähnt, Arten die auf dem selben Kontinent vorkommen, sind soweit ganz in Ordnung, wenn die Ansprüche an den Lebensraum gleich sind.
    Auch bei einem Grabenseebeckeen, würde ich niemals die drei Seen kombinieren.
    Aber wie bei fast allem, ist das Ansichtssache. Im Becken meiner Frau schwimmen auch asiatische und südamerikanische Arten zusammen[​IMG]
     
  7. KiLLa

    KiLLa

    Registriert seit:
    16. August 2008
    Beiträge:
    346
    Zustimmungen:
    0
    Ort:
    Würenlingen AG
    Guten Morgen,

    Ok die Definition eines Kontinentalbecken ist ja schon, dass sie von einem Kontinent kommen. Aber wie Wurfmaul sagte, gibt es ja zwischen südami und asiatischen Biotopen Ähnlichkeiten. Diese gibt es ja auch auf einem Kontinent. Was macht aber ein Kontinentbecken so viel "naturnaher"?

    Klar ist schon, dass man keine Weich- und Hartwasserfische mischt. Das war auch nie ein Gedanke dahinter.

    Klar ist auch, dass in unseren Mini-Ausschnitten (im Vgl) keine vollständigen Biotope etabliert werden können (Räuber-Jäger). Wir müssen füttern oder eben der Räuber sein (Besatz in Grenzen halten).

    Mfg Mathias

    PS: Die Spitzfindigkeit soll die Diskussion anregen mehr nicht :)
     
  8. Ralphii

    Ralphii

    Registriert seit:
    10. Oktober 2003
    Beiträge:
    75
    Zustimmungen:
    0
    Hallo,

    Für mich geht es gar nicht dadrum ob es möglich ist oder nicht!!!!
    Sondern es geht dadrum ob es i der natur so ist.. jedoch muss man sagen dass nicht alles funktioniert was es in der Natur tut. Im Tanganjikasee leben auch Tropheus und Räuber zusammen aber in einem Aquarium ist dies gar nicht zu ethablieren da die so unterschiedliche Nahrungsansprüche haben und sich dann auch gegenseitig dezimieren.

    Ich finde es auch bei einem Kontinentalbecken nicht Optimal wenn ein fisch aus dem Rio irgendwas mit einem aus dem amazonas vergesellschaftet wird obwohl die die selben ansprüche haben!!

    ich bin auch der selben Meinung mit wurfmaul, dass man sich auf ein paar arten beschrenkt denn dann ist die möglichkeit irgendwas unnatürliches zu erschaffen einiges kleiner..

    Ich für mich möchte halt mein aquarium so einrichten, dass es der Natur am nächsten kommt, denn ich finde das ist erst die herausforderung, es ist ja wirklich nicht schwer ein paar wurzeln steine und fische in ein AQ zu schmeissen und es einzurichten dass es nach ein bisschen was aussieht! Aber für mich ist der ansporn oder herausforderung dass es so natürlich wie möglich gemacht wird denn dann wirds erst richtig schwierig!!

    @Michael. Diese hybridenzuchten finde ich sollten eigentlich verboten werden, denn schlussendlich hat niemand was davon (ausser geld) ich denke der ursprung solcher Fische und auch der Ursprung von extrem unnatürlich eingerichteten Becken (z.B. mit leucht orangene und blauen sand) liegt einfach da drin dass ein AQ für manche leute eine Mode erscheinung ist und es diesen Leuten gar nicht um die Fische geht sondern einfach dass die wohnung ein bisschen schöner dekoriert ist!! (ist jetzt auf keinen von euch bezogen) Klar such ich mir auch Fische nach ihrer Farbe aus solange diese in meinem AQ keinen nachteil dadurch haben und ich die von mir genannten für mich wichtigen kriterien einhalten kann!!

    Schönen sonntag
     
  9. MichaelSG

    MichaelSG

    Registriert seit:
    18. Dezember 2006
    Beiträge:
    4.534
    Zustimmungen:
    0
    Ort:
    9452 Hinterforst
    Ganz einfach... wenn ich Ausschnitte aus der Natur zuhause haben möchte, dann will ich erstens nicht Arten schwimmen haben, die es in der Natur gar nicht gibt und zweitens nur solche miteinander vergesellschaftet, die nicht nur ins Becken und zu den gebotenen Wasserverhältnissen passen, sondern wenn möglich auch in der Natur mindestens im selben See vorkommen. Dass ich mich jetzt spezifisch auf die ostafrikanischen Grabenseenbecken beziehe, das ist klar. Ich will nie Malawis, Tanganjikas + Viktorias vermischen.

    Für mich ist DAS Aquaristik... andere definieren Aquaristik anders, das ist soweit kein Problem, solange die Arten so gehalten werden, dass es ihren Bedürfnissen bezüglich Ernährung, Wasserwerte und Platzbedarf entspricht.
     
  10. Angel

    Angel

    Registriert seit:
    4. Mai 2003
    Beiträge:
    12.661
    Zustimmungen:
    12
    Ort:
    Zürich
    Hi zusammen

    Wenn ich einen Ausschnitt aus der Natur im Aquarium haben möcht, dann richte ich ein Artenbecken ein. In der Natur haben die Fische die Möglichkeit, sich zurückzuziehen was in einem Aquarium meist kaum möglich ist, ausser das Becken weist eine ausreichende Grösse auf (meistens ja nicht).... daher finde ich es genau so unnatürlich Fische unterschiedlicher Kontinente zu mischen als wenn ich diverse Arten vom gleichen Kontinent in ein Becken zwänge wie z.B. folgender südamerikanischer Standardbesatz Salmler, Corys, Zwergbuntbarsche und Harnischwelse... die Tiere schwimmen sich ständig über den Weg und das kommt in der Natur so auch nicht vor.

    Ebenfalls gut das Beispiel mit den Tropheus und den Räubern.

    Wenn ich ein Becken möchte mit mehr als nur einer Art, achte ich in erster Linie darauf, dass die Fische die gleichen Ansprüche ans Wasser und an die Umgebung haben, sich nicht nur vertragen sondern allenfalls sogar verschiedene Regionen im Becken beanspruchen und sich so nicht in die Quere kommen und da können dann schon Fische aus verschiedenen Kontinenten zusammen kommen. Dies kann z.B. Thorichthys ellioti aus Mittelamerika (Bodenbereich) und ströhmungsliebende Regenbogenfische aus Australien (mittlerer bis oberer Bereich) sein. Die Buntbarsche ignorieren die Regenbogenfische und die haben ihre Ruhe. Bedotia geayi aus Madagaskar (sehr lebendig, mittlerer Bereich) und Vielfarbenmaulbrüter aus Afrika (innerartlich aggro, bodenbereich). Die kleinen Maulbrüter ignorieren ebenfalls die recht grossen lebendigen Ährenfische und sind mehr damit beschäftigt Konkurrenten oder Gleichgeschlechtliche anzuzicken...

    Habe jedoch auch vier Becken, in denen ich Kontinentgetreu sein kann. Dies aber mehr, weil die Arten, welche mir gefallen meiner Meinung nach per Zufall grad gut zusammen passen wie z.B. Harnischwelse am Boden (es haben sogar paar Junge überlebt), Skalare in der Mitte (können völlig stressfrei ein Gelege behüten) und ganz oben ein Schwarm Beilbäuche (die schaun, dass ihnen nix Fressbares an der Wasseroberfläche entgeht)... ein Becken beherrbergt Zwergstachelaale und Honigguramis aus Indien, passt per Zufall auch ganz gut, da die Stachelaale nur zur Paarung im oberen Beckenbereich anzutreffen sind und die Guramis somit ihre Ruhe haben.

    Das ist für mich Aquaristik... und folgendes finde ich gut geschrieben:
    Liebe Grüsse

    Angel
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 2. November 2008
  11. syv

    syv

    Registriert seit:
    9. Oktober 2006
    Beiträge:
    913
    Zustimmungen:
    1
    Ort:
    Muttenz
    Hoi zämme
    Nun, die natürlichen Gegebenheiten bieten sicherlich viel mehr Platz sich zurückzuziehen... doch finde ich trotzdem nicht, dass deswegen ein Artenbecken nötig ist, um möglichst natürlich zu sein. Sind nicht die wenigsten Fische in ihren natürlichen Biotopen alleine? Wäre es da nicht überlegenswert, die gleichen Fische zusammen zu halten, wie sie auch in der Natur zusammen leben, wenn man möglichst naturgetreu sein möchte? Ich weiss nicht, vielleicht vermenschliche ich: Könnte dieses Zusammenhalten nicht auch eine wichtige Abwechslung bieten, grad wenn das Futter ja im Aquarium nicht gejagt werden muss und oft auch keine Fressfeinde für "Action" sorgen? Sind nur so Gedanken... und mir kommen da auch Australis oder Afrika-Anlage des Basler Zoos in den Sinn, wo sich die Tiere auch miteinander beschäftigen (müssen) (auch wenn dann mal wieder ein Zebra fehlt:twisted: )

    Ansonsten stimme ich Angels Meinung absolut zu: Wenns vom Verhalten und den Werten etc. her möglich ist, darf es auch mal ein bisschen ein Mix sein... Viele Fische im üblichen Asien-Becken würden sich in der Natur auch nie begegnen (Asien ist gross ;-) )
     
  12. MichaelSG

    MichaelSG

    Registriert seit:
    18. Dezember 2006
    Beiträge:
    4.534
    Zustimmungen:
    0
    Ort:
    9452 Hinterforst
    Hi

    Meiner Meinung nach wird hier zu sehr auf das Wort "begegnen" geachtet... wir dürfen Fische nicht vermenschlichen.

    Ich will lediglich das im Aquarium sehen, was ich in etwa (wichtig, ich schrieb: IN ETWA... nicht zu 100%, auch nicht zu 75%) in der Natur erwarten würde, wenn ich den Kopf in den See oder einfach ins Wasser tauchen täte.

    Dass man dem nicht zu 100% gerecht werden kann, das liegt ja wohl auf der Hand und darum gehts doch gar nicht.
     
  13. emoceans

    emoceans

    Registriert seit:
    25. März 2004
    Beiträge:
    1.230
    Zustimmungen:
    0
    Ort:
    8123 Ebmatingen
    Hallo Forum

    Ich habe in der Süsswasseraquaristik auch die Philosophie keine Kontinente und Lebensräume zu mischen. Das Thema ist interessant und es ist aus meiner Sicht vor allem interessant, dass diese Themen besonders in der Süsswasseraquaristik immer wieder in heissen Diskussionen münden. Wie sieht es aber in der Meerwasseraquaristik aus? Amphiprion ocellaris mit Zebrasoma flavescens, Pterapogon kauderni mit Gramma loreto, Calcinus elegans mit Lysmata amboinensis ... da scheint sich niemand Gedanken zu machen! Weshalb? Die pauschale Antwort, dass alle diese Lebewesen Riffe als einen einheitlichen Lebensraum bewohnen, kann man bestimmt nicht als abschliessend werten. Ich bin kein Experte auf dem Gebiet, aber im Roten Meer ist der Salzgehalt beispielsweise höher als in anderen Gewässern. Wenn auch der Lebensraum praktisch immer identisch ist, so sind es die Wasserparameter auf jeden Fall nicht. Und das sind ja auch die beiden Streitpunkte in der Süsswasseraquaristik, einerseits die topografischen Elemente der verschiedenen Lebensräume, andererseits aber auch die unterschiedlichen Wasserwerte in den einzelnen Gebieten. Hier würde mich wirklich einmal eine Stimme aus der Meerwasseraquaristik interessieren, sind da solche Diskussionen auch aktuell? Werden für die Auswahl von einem Besatz in der Meerwasseraquaristik ebenfalls geografische Aspekte berücksichtigt?

    Gruss Ronny
     
  14. janneff

    janneff

    Registriert seit:
    27. Januar 2005
    Beiträge:
    248
    Zustimmungen:
    14
    Ort:
    Bottmingen
    Hallo zusammen,

    finde ich insgesamt eine sehr interessante Diskussion. Bereits erwähnt wurde, dass wohl jeder andere Erwartungen an Aquarien hat.
    Ich setze mal zumindest bei den im Forum Mitlesenden ein Interesse daran voraus, unsere Tiere möglichst gesund und entsprechend ihren Ansprüchen an ihre natürliche Umgebung zu halten. Aber was bedeutet dies?

    Der Meinung, unsere Tiere sollten sich vermehren können, möchte auch ich entgegenhalten, dass hier wenigstens der Aquarianer "Fressfeind" spielen muss. Eine Kolonie von z.B. Schneckenbuntbarschen im Artaquarium ist sonst ziemlich unnatürlich.
    Sämtliche Gewässer wären schnell überbevölkert, wenn die Nachwuchsraten in der Natur ähnlich wie im Aquarium wären. Also ein paar Fressfeinde des Nachwuchses (egal ob biotopfremd oder nicht) sind sehr naturnah im Becken von z.B. paarbildenden Brutmaschinen, auch wenn diese in der Natur nicht auf Aquarienvolumina zusammen vorkommen.

    Hier möchte ich Angel zumindest teilweise Recht geben. Nahezu alle Fische haben die Möglichkeit ihren Feinden in der Natur in einem Radius auszuweichen, der unsere Aquarien weit übersteigt.
    Trotzdem heisst dies nicht, dass sie dort unbehelligt Zeit haben, Natur heisst Überlebenskampf.
    Kein Fisch erreicht ein Alter, das wir unter Aquarienbedingungen beobachten können, falls er nicht am oberen Ende der (makroskopischen) Nahrungskette steht. Hier möchten wohl die wenigsten von uns die Natur nachstellen.


    Für die Verfechter natürlicher Biotopausschnitte:
    Klick Klick Klick Klick Klick Klick Klick Klick Klick Klick Klick und Klick

    Ich habe noch nach Unterwasser-Bildern des Mekong und Amazonas-Hauptstroms gesucht, aber die waren zu opaque.

    Sicher wären einige begeistert, ihre Aquarien zuhause so einzurichten.
    M.E. brauchts für die "Gute Stube" eine überdurchschnittliche Portion Enthusiasmus, zumindest die trüben Brühen nachzubauen. Es gibt wenige Biotope, die MEINEN ästhetischen Erwartungen an einen Aquarien-Anblick nahe kommen.
    Ich konnte u.a. in Cenoten auf Yucatan und in kristallklaren Zuflüssen des Rio de la Plata bei Bonito (Mato Grosso do Sul, Brasil) schnorcheln. Die Bilder der Erinnerung daran wirken vor allem durch ihren Panorama-Effekt, dem kein grosses Zoo-Aquarium gleichkommt.

    Meine Meinung zur kontinentübergreifenden Vergesellschaftung wurde auch schon aufgegriffen: Hauptsache, alle leben in kompatiblen Bedingungen, z.B. Temperatur, die wird gern vergessen. Zur Erinnerung: Auch Patagonien ist Teil Südamerikas und der grössere Teil Asiens entwässert ins Polarmeer. Beim Asienbecken denkt kaum einer an Fische aus dem Baikal.
    Bei unseren Grossvätern (zumindest meinen ;-)) standen Makropoden, die mal locker 10°C aushalten, hoch im Kurs. Mit unserer modernen Wohnraumbeheizung sind wir v.a. Halter tropischer Fische, was die Kompatibilität auf Leit-, pH-Wert und Keimdruck reduziert.

    Ich glaube, einem Thorichthys-Pärchen ist es egal, ob der Nachwuchs von biotopgleichen Zahnkarpfen oder australischen blue-eyes dezimiert wird. Panzerwelsen ists schnuppe, ob Beilbäuche, afrikanische oder asiatische Hechtlinge an der Oberfläche hängen, solange o.g. Werte und das Futter stimmen.

    In diesem Sinne, jedem seinen persönlichen Geschmack und unseren Fischen das Beste [​IMG]

    Gruss, janneff
     
  15. AndreasM2209

    AndreasM2209

    Registriert seit:
    3. Juni 2008
    Beiträge:
    484
    Zustimmungen:
    0
    Ort:
    Basel
    Hallo,

    es sit doch so, dass wirklich jeder andere Erwartungen an sein Hobby hat; das EINZIGE WAS DOCH WIRKLICH ZÄHLT, ist doch, dass die Fische ihre natürl. Ansprüche an Umgebung und Nahrung ausleben können; ob da dann noch jemand rumschwimmt, den Ur-ur-ur-opa in der freien Wildniss nie gesehen hätte, ist doch absolut zweitrangig.

    Wichtig ist doch eigentl. nur, dass die Tiere von den Umweltfaktoren her zusammen passen; ob sie urspr. aus dem Amazonas, dem Ganges oder dem Rhein kommen, ist denen doch egal ...

    Gruss

    Andreas
     
  16. MichaelSG

    MichaelSG

    Registriert seit:
    18. Dezember 2006
    Beiträge:
    4.534
    Zustimmungen:
    0
    Ort:
    9452 Hinterforst
    Hi Andreas

    Völlig hypothetisch was den Fischen egal ist, solche Aussagen sind relativ schwierig, weil nicht verifizierbar.

    Ich gehe davon aus, dass sich die Arten am wohlsten fühlen, die auch "zusammen" am selben Ort/Wasser/See/Tümpel etc. vor kommen. Also will ich das so gut es aquaristisch möglich ist auch bieten. Völlig egal ob die Fische das so "wollen" oder nicht, denn das ist wie eingangs geschrieben nicht verifizierbar.

    Natürlich spricht grundsätzlich nichts dagegen, Fischarten aus verschiedenen Kontinenten zusammen zu setzen, die dieselben Wasser- und Ernährungsansprüche haben und verhaltenstechnisch zusammen passen. Aber gerade hier passieren oft diverse Fehler... da wird einfach eine Fischsuppe zubereitet, die "einem gefällt", statt darauf zu achten, woher die Fische genau sind, in welchen Verhältnissen sie leben und gehalten werden sollten, etc. - genau so entstehen dann diese Fischsuppen mit Malawis, Prachtschmerlen, Skalaren, L-Welse, Zwergbuntbarsche, Salmler usw. - natürlich nicht in jedem Fall, aber meines Wissens viel zu oft.

    Und meine persönliche Motivation in einem Tanganjikabecken auch nur Tanganjikas schwimmen zu haben, die liegt darin, dass ich möglichst das Verhalten der Fische beobachten möchte, das sie auch in der Natur zeigen.

    Wichtig: das gilt für mich... so definiere ICH Aquaristik... natürlich respektiere ich voll und ganz andere Philosophien, auch wenn ich mich dann frage was denn wirklich sinnvoll wäre und was nicht.
     
  17. AndreasM2209

    AndreasM2209

    Registriert seit:
    3. Juni 2008
    Beiträge:
    484
    Zustimmungen:
    0
    Ort:
    Basel
    Hai Michael,

    ich selber habe nur Artbecken mit Raubfischen (Polypteriden & Channas), wo sich eine Vergesellschaftung nur schon durch den gesunden Menschenverstand verbietet (Untermieter wäre am nächsten Morgen einfach werg ...) und ich bin ja wirklich so ein Spinner, dass ich persönlich sogar drauf achte, dass nur Pflanzen aus den Ursprungsverbreitungsgebieten in die Becken kommen oder dass mein Beleuchtungssysterm im Aqua-Zimmer den Sonnenstand imitiert und auf einer Schiene von links nach rechts mit wechselnder Lichtintensivität (Mittags heller als Morgens & Abends) läuft; d.h. ich selber versuche, die Natur so getreu wie nur möglich nachzubilden.
    Aber diesen Anspruch habe ich an mein Hobby und das kann man nicht von nem 12jährigen Anfänger verlangen; nur schon vom finanziellen Aufwand her.
    (OK ich gebs zu: und unser Wohnzimmerbecken mit den Kugelfischen, da sind glaube ich auch zwei, drei Kontinente durcheinander geraten, aber die Tiere passen halt von Umweltbedingungen & Nahrung & so zusammen und daher finde ich das schon in Ordnung)

    Ich kenne aber andere Leute, denen absolut egal ist, wo der einzelne Fisch / Pflanze herkommt und die dann wirklich nur nach Sachen wie Gewässerbeschaffenheit, Wasserwerte und andere Umweltbedingungen gehen; und ich würde nie auf die Idee kommen, dass zu verurteilen, weil sich gerade die Leute oft viel mehr auch noch um Kleiinigkeiten kümmern, die andere nie im LEben auch nur beachten würden (z.B. Untergrund, Holzsorten der Wurzeln / des Schwemmholzes, Strömungsbedingungen, ...).

    Daher: wenn die Tiere nach Umweltbedingungen und Futter zusammen passen ist es im Prinzip doch echt egal ob die aus dem Rhein, dem Nil, dem Missisippi oder dem Ganges kommen.

    Und da muss man sich halt informieren und diese PFLICHT hat jeder der ein Aquarium mit mehr als einem Fisch betreibt ...

    Gruss

    Andreas
     
  18. MichaelSG

    MichaelSG

    Registriert seit:
    18. Dezember 2006
    Beiträge:
    4.534
    Zustimmungen:
    0
    Ort:
    9452 Hinterforst
    Hi

    Habe ich dagegen denn etwas geschrieben? Soviel mir ist nicht und im übrigen bestünde diese Pflicht wer überhaupt ein Aquarium betreibt, egal ob mit 1 oder 50 Fischen.

    ;-)
     
  19. AndreasM2209

    AndreasM2209

    Registriert seit:
    3. Juni 2008
    Beiträge:
    484
    Zustimmungen:
    0
    Ort:
    Basel
    Hallo Michael,

    ich hab da nicht dich gemeint, sondern jeden.

    Gruss

    Andreas
     
  20. MichaelSG

    MichaelSG

    Registriert seit:
    18. Dezember 2006
    Beiträge:
    4.534
    Zustimmungen:
    0
    Ort:
    9452 Hinterforst
    Ich ging davon aus, dass du dein Posting an mich gerichtet hattest... egal, wir schreiben aneinander vorbei, belassen wir es einfach.
     

Diese Seite empfehlen