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AUFRUF: 2007, das Jahr der Viktoriasee-Cichliden?

Dieses Thema im Forum "Haltung: Fische" wurde erstellt von Roger Mayer, 6. Oktober 2006.

  1. Roger Mayer

    Roger Mayer

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    Hallo Ostafrika-Freunde

    Wir von Aquarium.ch haben von einer IG für Viktoria-Cichliden (-> Olli / Steatocranus sp red eyes ) die Anfrage erhalten, hier einen Aufruf zu lancieren....
    Nach einer Besprechung im Team, haben wir uns darauf geeinigt, nicht direkt aktiv an dieser Aktion teilzunehmen. Wir wollten euch aber diesen Aufruf nicht vorenthalten, da es auch bei uns auf dem Forum Halter von div. Viktoriasee-Cichliden, damit diese sich bei Interesse an die betreffenden Personen melden können.


    Nach einer Besprechung im Team, haben wir uns darauf geeinigt, nicht direkt aktiv an dieser Aktion teilzunehmen. Wir wollten euch aber diesen Aufruf nicht vorenthalten, da es auch bei uns auf dem Forum Halter von div. Viktoriasee-Cichliden, damit diese sich bei Interesse an die betreffenden Personen melden können.
    Wer sich also für dieses Thema interessiert, der/die darf sich sehr gerne im erwähnten Forum oder per E-mail bei Olli oder Axel darüber informieren.

    Ich bedanke mich im Namen von Manfred, Olli und Axel für eure Aufmerksamkeit und verbleibe

    mit freundlichen Grüssen
    Euer Roger
     
  2. Michi Tobler

    Michi Tobler

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    Hallo zusammen,

    ich weiss solche Initiativen ja stets zu schaetzen. Der laengerfristige Erfolg solcher Projekte ist allerdings sehr zeit- und arbeitsintensiv und deshalb wollte ich nur einmal anregen, dass es vielleicht effizienter waere, sich bestehenden Programmen anzuschliessen und da die Energie einzubringen. Beispielsweise fuehrt die DCG sogenannte Patenschaften und auf internationaler Ebene wird zur Zeit das ACP vorangetrieben: http://www.malawicichlidhomepage.com/fish_preservation/index_acp.html

    Ich wuerde da mal nachhacken! Hilfe ist bestimmt willkommen!

    CHeers, m
     
  3. Michi Tobler

    Michi Tobler

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    PS: Nicht nur bei den Viktoriaseecichliden gibt es Arten, die Hilfe dringend noetig haben! Sie sind dank Goldschmidt und anderen nur seit 15 Jahren in den Medien;o)

    Cheers, m
     
  4. Steatocranus sp red eyes

    Steatocranus sp red eyes

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    Hallo

    auch ich kenne die Problematik, nur bei den westafrikanischen Cichliden, wurden 25 Patenschaften bei der DCG übernommen. 10ca hatten wir davon alleine. Soweit ich das noch weiss hatten sich 5 Leute bei der DCG beteiligt und es konnten sich auch nur DCG Mitglieder beteiligen. Das erachte ich als nicht rentabel, daher erst mal der Aufruf für die Vics.

    P.S.: Haben die Mitgliedschaft bei der DCG gekündigt, aus persönlichen Gründen, daher durften wir keine Paten mehr sein.
     
  5. Steatocranus sp red eyes

    Steatocranus sp red eyes

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    Alle Beiträge sind aus der Feder von Axel Böhner


    Kapitel 2: Die Kathastrophen
    Zwischen 1950 und 1960 wurden von der Fischereibehörde Kenias Nilbarsche (Lates niloticus) im Viktoriasee ausgesetzt, um die Fischerei effektiver zu machen. Der Nilbarsch, der eine Größe von 1,80 m und ein Gewicht von 200 kg erreichen kann sollte den wirtschaftlichen Aufschwung der Region in die Wege leiten.
    Viele Jahre fiel diese Fischart im See nicht weiter auf bis man plötzlich in den 80er Jahren eine explosionsartige Vermehrung des Lates feststellen musste. Im gleichen Maße verschwanden aber auch viele der einheimischen Buntbarscharten. Vor allem von den Arten, die für diesen Barsch leicht erreichbar waren, die Bewohner des Freiwassers, überlebten kaum welche.
    So haben von über 120 fischfressenden Arten nur knapp fünf überlebt. Die größte davon, der Harpagochromis "Orange Rock Hunter" ist aber nur noch an einer einzigen kleineren Felseninsel mit Namen Gabalema Island zu finden.
    Auch in viele andere Lebensräume ist der Nilbarsch eingedrungen und hat dort für das Verschwinden der Arten gesorgt. Lediglich an unzugänglichen Felseninseln konnten sich Arten erhalten.
    Aber auch diese Lebensräume sind bedroht. Denn hier, wo das Fischen noch Erfolg verspricht, haben sich die Einheimischen auf die Giftfischerei spezialisiert. Und dieser Fangmethode fallen alle Altersstufen der Haplochromiden zum Opfer.
    Der Nilbarsch ist für die Einheimischen allerdings nicht zum Segen geworden. Bedingt durch seine Größe und Kraft ist es den Seebewohnern kaum möglich, mit ihren einfachen Fischnetzen diese Tiere zu fangen. Große Konzerne haben diese Aufgabe übernommen und fangen mit modernem Fischereigerät in großem Stil diesen Barsch.Die Einheimischen arbeiten für die Konzerne, haben aber zu wenig Geld, sich diesen Fisch selbst leisten zu können. Sie müssen von den Fischresten leben, die die Fischfabriken am See nicht verwerten können. Aber auch dafür reicht ihr Einkommen oft nicht.
    Der Nilbarsch ist sehr fett und lässt sich nicht, wie die Haplochromiden, einfach an der Sonne trocknen und auf diese Weise haltbar machen. Man muss ihn räuchern Dazu braucht man Brennmaterial. Die Folge davon ist, dass weite Teile des Umlandes abgeholzt und versteppt sind. Dies wiederum bedroht die Existenz der Landbevölkerung.
    Keine Bepflanzung mehr bedeutet auch, dass der Boden rund um den See nicht mehr von Wurzelwerk gehalten wird. Und so werden bei kräftigen Regenfällen große Mengen Erdreich in den See gespühlt. Das wiederum macht den See in den ufernäheren Bereichen zu einer fast undurchsichtigen "Brühe". Diese erschwert es den dort lebenden Fischen, den richtigen Fortpflanzungspartner zu finden. Denn schon kurz unterhalb der Wasseroberfläche werden einige Farben des Lichtspektrums von der Wassertrübung geschluckt. Die fortpflanzungswilligen Weibchen erkennen nicht mehr sicher ihre Geschlechtspartner und laichen leicht mit Männchen einer anderen Art ab. So kommt es zu Hybridisierungen oder, wenn man so will, zur Ausbildung neuer Arten.

    Das wohl eher unbeabsichtigte Einbringen der Wasserhyazinthe (Eichhornia crassiceps) hatte ebenfalls ungeahnte Folgen. Diese Schwimmpflanze, die eigentlich in Amerika zu Hause ist, vermehrte sich im See zu unglaublich großen undurchdringlichen Teppichen, die selbst die Schifffahrt blockierten.
    Sie verhinderte den Sauerstoffaustausch des Wassers und sorgte dafür, dass kein Licht auf den Seegrund gelangte. Dies wiederum verhinderte Algenwachstum und damit die Nahrungsgrundlage vieler Organismen im See. Wo diese Teppiche auftraten, starb der See ab. Mittlerweile versucht man, durch die Einbringung eines Käfers, der sich ausschließlich von dieser Schwimmpflanze ernährt, dem Wachstum der Wasserhyazinthe Einhalt zu gebieten.

    Kapitel 3: Die Lebensräume
    Der Viktoriasee bietet viele Lebensräume. Und so konnten sich in den letzten 12000 Jahren sehr viele Arten entwickeln, die sich auf die verschiedenste Weise ihre Nahrung beschafften. Es gab Fischfresser, Pflanzenfresser, Algenschaber,Garnelen-und Krabbenfresser, Insektenfresser, Pädophagen, Schneckenschäler und Schneckensprenger,
    Parasitenfresser, Phyotplankton- und Zooplanktonfresser.
    Die Felsenküsten
    An den felsigen Küsten leben die artenreichsten Cichlidengesellschaften des Sees. Ähnlich den Mbunas des Malawisees ernährten sich viele Arten von dem was auf den Felsen wächst.
    Je nach Wassertiefe fand man auf diese Tiefe spezialisierte Arten.
    Algenschaber fand man nahe der Wasseroberfläche und in lichtärmeren und tieferen Bereichen Arten, die sich von Moostierchen ernährten, die von den Felsen geschabt wurden.
    Zwischen den Gesteinsformationen und in den Felsspalten jagten Insekten- Krabben- und Fischjäger nach Futter.
    Die Felsküsten boten aber auch solchen Arten Schutz, die sich rings um die Felsen im offenen Wasser von Plankton ernährten.
    Die Hornkrautwiesen
    In den ruhigeren Buchten des Sees findet man Horn- und Nixkrautwiesen, die von epiphytischen Algenschabern bewohnt waren. Sie waren durch ihre besondere Bezahnung in der Lage, Algen von den Pflanzen zu schaben und hielten sie dadurch algenfrei.
    Andere ernährten sich von den Pflanzen selbst, wieder andere von den Eiern, die Insekten an den Pflanzen ablegten, andere von deren Larven.
    Schnecken wurden von Schneckenfressern gefressen.
    Diese Fischbestände wurden weniger durch den Nilbarsch als durch Überfischung und Umweltveränderungen in Mitleidenschaft gezogen.
    Die Sandküsten
    An den flachen und steiler abfallenden Sandküsten lebten Insektenfresser und Schneckenfresser. Vor allem die in tieferen Regionen lebenden Arten wurden Opfer des Nilbarsches.
    Die Schlammböden
    In vielen Bereichen des Sees ist der Grund schlammig und reicht teilweise bis ins Flachwasser. Hier lebten Schneckenfresser, Zooplanktonfresser, Garnelenfresser und Parasitenfresser. Durch Einwirkung des Nilbarsches starben ganze trophische Gruppen aus.
    Das Freiwasser
    Im Freiwasser lebten viele Zooplanktonfresser und Fische, die sich von ihnen ernährten. Von diesen haben kaum Arten überlebt.

    Gruß Axel
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15. Oktober 2006
  6. Steatocranus sp red eyes

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    Hallo

    Axel ujnser Moderator für Victoriacichliden schreibt weiter,

    Kapitel 5: Die Arten

    Die Cichliden des Viktoriasees gehören, je nach Autor, folgenden Familien an:
    Astatoreochromis, Astatotilapia, Haplochromis, Harpagochromis, Labrochromis, Lipochromis, Lithochromis Macropleurodus, Mbipia, Neochromis, Oreochromis, Paralabidochromis, Platytaeniodus, Prognathochromis, Psammochromis, Pseudocrenilabrus, Ptyochromis, Pundamilia, Xystichromis und Yssichromis.

    Astatoreochromis
    ,
    Astatoreochromis alluaudi

    Synonym: unbekannt
    Fischtyp: Pharyngeal-knackender Schneckenfresser
    Vorkommen: Viktoriasee, Edwardsee, Georgsee und andere
    bewohnt küstennahe Biotope mit Papyrus-und Schilf-
    beständen, kommt aber auch an Felsenküsten vor. Er lebt in
    Tiefen zwischen 1m und 5m.
    Größe: ca. 15 cm
    Nahrung: in der Natur ernährt er sich von Schnecken, deren Gehäuse
    er mit seinen starken Zähnen aufknackt.
    In Gefangenschaft nimmt er alles gängige Futter, doch sollte
    man ihm ab und zu Schnecken anbieten.
    Haltung: in Aquarien ab 240 Ltr. Einrichtung mit feinkörnigem Boden-
    grund, einigen Steinen und wiederstandsfähigen hochwüchsi-
    gen Pflanzen, wie Cryptocoryne balansae oder Riesen-
    vallisnerien.
    Status: Die Art ist in einigen Regionen des Sees noch zu finden
    Zucht: Maulbrüter
    Brutdauer: ca. 18 Tage
    Brutpflege: ca. 7 Tage


    Bild folgt

    Astatotilapia

    Astatotilapia nubila

    Fortsetzung folgt

    __________________
    Gruß Axel
     
  7. Steatocranus sp red eyes

    Steatocranus sp red eyes

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    Hallo

    wollte mal, nachdem wir ja alle Werbung für das Projekt Victoriacichliden 2007 machen zeigen, dass wir nicht nur werben , sondern auch selber tätig werden.

    Hier mal mein Becken, 118x50x45, welches ich für die 7 Ptyochromis sauvagei und
    7 Astatoreochr alluaudi eingerichtet haben. Die Tiere werden kommenden Woche einziehen.

    Als Beifische und nach Beratung durch Axel Böhner habe ich 4 Megalechis personata mit ins Becken als Besatz eingebracht.
     
  8. Steatocranus sp red eyes

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    Hallo

    mitlerweile ist das Projekt gewachsen. Auch Aquarianer aus Dänemark und Frankreich beteiligen sich aktiv
     
  9. Steatocranus sp red eyes

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    Hallo

    noch mal ein kleiner Zwischenstand:

    Weitere User aus Belgien, Schweden und den USA haben sich für das Projekt begeistert. Es fanden weitere Artenaustausche statt.

    Kapitel 6 wird in Kürze folgen.
     
  10. Steatocranus sp red eyes

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    Hallo,

    wir warten gerade auf eine Austauschaktion mit einem großen Aquarienclub aus Schweden. Hier werden wieder Tiere die bei uns und dort nicht mehr verfügbar waren ausgetauscht. Näheres werde ich berichten, wenn das Austausch stattgefunden hat.
     

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