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    Aquarium Terrarium Coming Soon



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Aquarium einrichten und einfahren - Merkblatt

Dieses Thema im Forum "Lektüren / Literatur" wurde erstellt von Anonymous, 3. Januar 2004.

  1. Anonymous

    Anonymous

    Registriert seit:
    9. Februar 2003
    Beiträge:
    512
    Zustimmungen:
    0
    Aquarium einrichten

    Ein Aquarium ist ein in sich mehr oder weniger geschlossener Lebensraum für eine moderate Anzahl von Fischen und Wirbellosen.

    Bodengrund:
    Sand, vorzugsweise. Im Sand bilden sich schnell sauerstofflose (anaerobe) Zonen, welche Nitratabbau leisten. Nitrat ist ein Dünger, der in jedem Aquarium anfällt durch den Abbau organischen Materials. Nitrat selber wird aber erst in sauerstofflosen Schichten abgebaut, weshalb Sand als Bodengrund besser geeignet ist als Kies.

    Auch für Sand spricht, dass die meisten Fische gerne ein Maul voller Sand nehmen und durchkauen. Panzerwelse und Harnischwelse (Saugwelse) reinigen ihre Kiemen mit Sand. Sand ist für 90% der angebotenen Fische der geeignetere Bodengrund als Kies.

    Pflege von Sandaquarien ist erheblich einfacher als Kiesaquarien. Der Sand darf nicht durchgewühlt werden beim Putzen. Mulm liegen lassen, der baut sich mit der Zeit bei moderatem Besatz von selber ab (dauert ca 3 Monate).

    Pflanzen
    Pflanzen sollten zu Beginn schnellwüchsige gewählt werden. Dazu gehören Hygropilia, Valisneria, Najas..
    Diese Arten sind meist nicht sehr teuer und einfach zu halten. Niedere Pflanzen gehören in den Vordergrund, hohe Pflanzen in den Hintergrund.

    Anspruchsvollere Arten können erst in einem eingefahrenen Aquarium eingesetzt werden. Erst zu diesem Zeitpunkt sind die nötigen Nährstoffe vorhanden.

    Einfahren des Aquariums
    Eine wichtige Rolle für den späteren Zustand des Beckens spielen Schnecken. Schnecken waren früher überhaupt nicht beliebt in Aquarien, mittlerweile gelten sie als eine grosse Hilfe. Als Erstbesatz gleich nach dem Einrichten ein paar Turmdeckelschnecken (das sind Schnecken mit einem spitzen Häuschen) ins Becken setzen.

    So kann das Aquarium angefüttert werden. Unter Anfüttern versteht man das Provozieren eines Nitritanstiegs, welcher in jedem neuen Aquarium passiert. Da Nitrit ein starkes Fischgift ist, dürfen in den ersten Wochen keine Fische eingesetzt werden.

    Anfüttern sagt man deshalb, weil man immer wieder etwas Flockenfutter ins Becken gibt. Die Schnecken fressen dieses Futter und bringen so den Stickstoffkreislauf in Gang. Dazu müssen sich Bakterienkulturen bilden. Ein kurzer Abriss dazu:

    Organisches Material besteht aus Eiweissen (Proteinen). Eiweisse bestehen zu einem grossen Teil aus Stickstoff und Wasserstoff. Stirbt ein Lebewesen ab oder eiweissreiches Futter im Becken, beginnt der Zersetzunsprozess.
    Dabei entsteht zuerst Ammoniak und Ammonium. Ammoniak ist hochgiftig, Ammonium eher harmlos. Das sind reine Wasserstoff-Stickstoff-Verbindungen. Um diese Verbindungen abzubauen, braucht es Bakterien. Diese produzieren aus den beiden Substanzen Nitrit. Wiederum ein Gift. Erst in der nächsten Abbaustufe, welche andere Bakterien übernehmen, wird Nitrit zu Nitrat veratmet.

    Chemisch siehts ungefähr folgendermassen aus:
    Protein - > NH-Verbindungen (Ammonium/Ammoniak) -> + O2 (Sauerstoff) -> Nitrit N02 -> + O2 -> Nitrat NO3.

    Der Abbau von Nitrat findet im Mulm statt oder in sauerstofflosen Zonen des Bodens. Dabei wird wieder Stauerstoff und Stickstoff wieder frei (aufsteigende Blasen aus dem Boden, geruchlos). Anfüttern heisst also, den Stickstoffkreislauf in Gang zu bringen. Die notwendigen Bakterienkulturen sind zu Beginn noch nicht vorhanden. Ins Aquarium gelangen sie durch Dauerzellen oder Sporen, die in der Luft herumschwirren.

    Man kann Bakterienkulturen aus eingefahrenen Aquarien einbringen (Filtermaterial, Bodengrundteile). Dies reduziert die Einfahrzeit was den Stickstoffkreislauf (Abbauleistung) betrifft. Grundsätzlich sollte man aber mit dem Einsatz von Fischen warten, bis die Pflanzen merklich angefangen haben zu wachsen und die übrigen Wasserwerte (KH und pH) stabil bleiben.

    Auskunft über die Qualität eines Aquariums gibt das Nitrat. Erst fällt in der Einfahrphase nach dem Nitritpeak Nitrat an (Wert steigt), dann fängt er an zu sinken und pendelt sich meistens auf einem tieferen Niveau als Leitungswasserwert ein. Dann hat das Aquarium angefangen, biologische Arbeit zu leisten.

    Pflegehinweise:
    Regelmässiger Wasserwechsel ist anzuraten. Alle zwei Wochen einen Drittel Wasser wechseln. Ohne dabei Mulm abzusaugen. Nach ungefähr drei Monaten verschwindet der Mulm vollkommen und löst sich fortlaufend auf, es fällt nicht mehr an.
    Wasserwechsel kann mit kalten Leitungswasser durchgeführt werden. Die Temperatur im Aquarium sinkt ein wenig, das treibt viele Fischarten zur Vermehrung an.

    Filter NIE auswaschen oder putzen. Nur wenn er nicht mehr genug Durchfluss hat. ? auch dann nur mit temperiertem Aquarienwasser, um die Kulturen nicht zu schädigen. Dabei ist auch zu sagen: je langsamer das Wasser durch den Filter fliesst, desto besser ist die biologische Abbauleistung des Filters.

    Fütterung:
    Fische müssen sehr wenig gefüttert werden. Ihr Gewicht wird vom Wasser getragen, ihre Temperatur ist die des Wassers. Sie brauchen nicht wie Warmblüter Energie zum ?Heizen? sondern lediglich für die Bewegung, die sie täglich verschwimmen. Das sind sehr geringe Mengen an Energie, die sie brauchen! Fische sind mit wenig, aber dafür ausgewogenem Futter zu ernähren.

    Nicht nur Flockenfutter oder Granulat aus der Dose. Frostfutter von guter Qualität sowie Gemüse, Früchte und Teigwaren werden als Futter angenommen. Dabei immer darauf achten, wenig zu füttern.
    Leider sind die meisten Fische an Trockenfutter gewöhnt und müssen mehrfach dazu überredet werden, auch andere Futtermittel anzunehmen. Haben sie dies aber erst einmal raus, dann steigert die vollwertige Kost ihre Vitalität und Farbenpracht.
     

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