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Aquaristik - Hobby, Wissenschaft, Philosophie oder Religion?

Dieses Thema im Forum "Händler-Diskussionen" wurde erstellt von Ellegon, 19. Februar 2004.

  1. Ellegon

    Ellegon

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    Hallo Aquarianer,

    ich bin ja seit ein paar Wochen im Begriff ein AQ einzurichten. Seit gestern läuft es mit Pflanzen, aber ohne Fische und ich habe nun Zeit, mich mit den Wasserwerten und Fischbesatz zu befassen.

    Doch wenn ich zurückblicke, dann stelle ich eines fest: Aquaristik ist ein sehr heikles Thema. Als Anfänger hat man ja viele Fragen (Welche Fische, welchen Bodengrund, wie "einfahren" usw.). Und hier zeigt sich, wenn man 5 Personen fragt, bekommt man 6 Antworten. Einige Beispiele:

    Bodengrund: Im Forum schwören alle auf Sand, mein Fachhändler und ein Fachbuch raten davon ab, da der Boden "nicht atmet". Was stimmt nun? Will mich der Verkäufer "abzocken"? Aber dem ist es ja wohl egal, ob ich Sand oder Kies kaufe. Insofern würde es ihm nichts bringen, mich "falsch" zu beraten. Oder ist es eine Definitionsfrage, und mein "Feinkies" ist für andere schon ein "Grobsand"?

    Beleuchtung: Mein Fachhändler rät mir, die AQ Beleuchtung zu Beginn max. 8 Stunden laufen zu lassen, und zwar ohne Reflektoren und nur eine Röhre. Später dann auf 2 Röhren erhöhen, dann 12 Stunden und dann 12 Stunden mit Reflektoren. Hr. Schneider von der Aquarium-Perle (wohl ein ausgewiesener AQ-Pflanzen-Experte) sagt dagegen, ich solle gleich zu Beginn mindestens 12 Stunden beleuchten, damit die Pflanzen genug Licht haben. Andere wiederum sagen, man soll eine "Dämmerung" einführen oder sogar "Mittagspausen" machen...

    Wasserwerte: Viele schwören darauf, die WW zu messen und zu überwachen. Bei vielen Fragen hier im Forum werden erst mal die WW verlangt. Bei gewissen Werten wird dann von Fischen "abgeraten" oder schlicht gesagt, das ginge auf keinen Fall. Aber gestern bei Hr. Schneider sagt er mir, er habe noch nie WW gemessen. Er macht die Wasserwechsel immer mit Leitungswasser und hat ausser einem kleinen Innenfilter nichts an Extras. Sind die WW also vielleicht doch nicht so wichtig? Oder leben die Fische bei Hr. Schneider schlechter, da er Sachen wie pH Wert ignoriert?

    Technische "Goodies": Die Fachhändler und viele Aquarianer schwören auf Dinge wie Filter, Spezial-Beleuchtung (T5-Röhren!), CO2-Anlagen, UOA etc. In der Fachliteratur und Beiträgen wird einem empfohlen, Teil X oder Y einzusetzen, da sonst Fisch Z nicht gehalten werden kann. Dann sehe ich (wieder bei Hr. Schneider) sein Schaubecken, dass ausser einer Philips Leuchtröhre absolut nichts hat. Kein Filter, Keine Düngung, Kein Luftsprudler. Alle 3 Monate gibts da einen kompletten Wasserwechsel und das ist alles. Und die Fische sind quicklebendig (zumindest machten sie auf mich diesen Eindruck). Braucht es diesen Schnick-Schnack also wirklich? Oder ist es einfach einer von mehreren möglichen Varianten und die Händler und Industrie fördern ihn, da sie so mehr verdienen? Immerhin kostet eine CO2-Anlage ja einiges und auch ein Filter ist nicht "billig".

    Für Experten sind das vielleicht nur Nuancen oder Detailfragen, aber für mich als Einsteiger ist die Verwirrung natürlich hoch. Muss ich mich bei der Fischauswahl wirklich vom Wasserwert leiten lassen oder reicht es, Pflanzen und Fische aufeinander abzustimmen? Brauche ich eine teure CO2 Anlage oder reicht die Düngung der Fische nicht aus? Gehe ich einer Industrie auf den Leim, die mir eintrichtert dass Aquaristik ein teures Hobby ist oder sind die "einfachen Lösungen" nur Blendwerk die auf Kosten der Gesundheit der Fische gehen?

    Momentan bin ich schon verunsichert. Ich werde vermutlich den für mich "sicheren" Weg gehen und (gezwungenermassen) auf Sachen wie Wasserwerte achten. Schliesslich will ich den Fischen ja ein zuhause bieten, und nicht Tierversuche unternehmen. Aber es bleibt halt doch ein mulmiges Gefühl zurück.

    Und noch etwas verwirrt mich: auf einige Fragen habe ich per PM "unpopuläre" Antworten bekommen. Die Autoren (Namen bleiben geheim und die entsprechenden Nachrichten habe ich gelöscht...) haben mir gesagt, dass es "heikel" sei mit einer solchen Meinung öffentlich aufzutreten, da es quasi "gegen die Norm" sei. Deshalb würden sie auf eine Veröffentlichung verzichten und es mir per PM senden. Muss man hier (oder in anderen Foren) wirklich "Angst" davor haben, seine ehrliche Meinung kundzutun? Gibt es eine "offizielle" Meinung und wer dagegen verstösst wird als "unfähiger" abgeschrieben? Für mich was das auf jeden Fall schon etwas erschreckend...

    Bin ich der einzige, der verwirrt ist? Wem soll/kann ich vertrauen? Soll ich einfach "meinen" Weg gehen oder den der Mehrheit?

    :?
     
  2. coni

    coni

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    hallo ellegon

    deine verunsicherung ist voll verständlich. ich kenne das aus eigener erfahrung. habe auch zuerst vier fachbücher gelesen, zwei händler gelöchert und bin danach aufs forum hier gestossen. und wie gesagt: es ging mir gleich ? jeder erzählt etwas anderes.

    aber: ich kann dir hoch und heilig versichern, dass du hier die beste beratung kriegst! hier hat es leute, die echt etwas von aquaristik verstehen und dieses hobby auch schon seit jahren ausüben UND die kein geld damit verdienen wollen. glaube mir: auf ihren rat darfst du vertrauen....

    zu deinen fragen: auch ich habe mit kies angefangen. für einen anfänger ist das sicher nicht das schlechteste. zumindest habe ich damit keine schlechte erfahrung gemacht. aber ich musste halt auch feststellen, dass für viele fische (vor allem solche die am boden leben) kies nicht geeignet ist. mittlerweilen habe ich auch auf sand umgestellt.

    in sachen wasserwerten musst du unbedingt auf die leute hier hören. es ist wichtig zu wissen, was für ww man hat. nicht jeder fisch mag zb hartes, leicht alkalisches wasser. so musst du also schon vor dem kauf wissen, was für werte du hast.

    in diesem zusammenhang steht auch der ganze krimskrams rund ums aq. eine co2-anlage brauchst du nur, wenn du pflanzen pflegen willst, die viel co2 brauchen. eine uoa ist nur dann nötig, wenn du hartes leitungswasser hast, aber weichwasserfische pflegen willst. etc. etc.
    machs doch einfach so: beschränke dich mal aufs wichtigste: einen guten filter, fische die zu deinem leitungswasser passen, pflanzen die nicht allzu anspruchsvoll sind (flüssige eisendüngung), eine heizung und wöchentlich 1/4 - 1/3 des wassers wechseln. du wirst schnell merken, ob dich dieses hobby packt. wenn ja, kannst du dir später all die technik, die dein herz begehrt (und natürlich auch ein paar weitere becken *grins*), noch dazu kaufen.

    herzlichst coni
     
  3. Anonymous

    Anonymous

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    Hi Eugen

    Wegen Wasserwerten: Peter Schneider hält einfache Fische, die leicht zu halten sind.

    Gruss Rebecca
     
  4. Jörg Kempf

    Jörg Kempf

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    Hi,


    Ja das ist es, ich schlage dir vor mal auf die Seite von Deters zu gehen. Dort sie die Kiesarten beschrieben. Es hat übrigens in der letzten Datz einen Artikel über ihn.

    Wasserwechsel alle drei Monate kann ich mir schlicht nicht vorstellen. :shock:

    Heizung und Filter sind in meinen Augen obligatorisch und ohne Wasser geht's auch nicht :lol: .

    Gruss, Jörg
     
  5. Anonymous

    Anonymous

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    hi ellegon

    ja, das ist für anfänger sehr verwirrend.

    ernsthafte aquaristik ist nicht nur ein hobby, es steckt auch philosophie dahinter. es gibt mehrere wege (oder philosophien), um an ein schönes und funktionierendes aquarium zu kommen.
    aquarianer w hat philosophie x und aquarianer y hat die philosophie z.
    so entstehen oft unterschiedliche ansichten, die zwar beide funktionieren, jedoch der sinn nicht immer sofort erkennbar ist.
    als beispiel der nitritpeak beim einfahren des aquariums.
    einige provozieren den peak mit zugabe kleiner mengen fischfutter, andere wechseln oft wasser. der peak kommt in beiden fällen. mit futterzugabe schneller und heftiger, mit vielen wasserwechsel in gedämpfter form und später.
    zwei vorgehensweisen mit gleichen ergebnis, aber mit unterschiedlichen methoden.
    so entstehen dann auch unterschiedliche meinungen dazu.

    definitionsfrage, was ist sand was ist kies *hmm*

    eine einfache formulierung :
    bei kies kann das wasser zwischen dem kies durchströmen. dadurch siedeln sich im kies die gleichen bakterien wie auch im filter an.
    bei sand findet keine strömung statt. dadurch hat es im sandboden auch keine bakterien wie im kies.

    so gesehen ist kies wegen der mehrzahl der bakterien gerade für anfänger besser geeignet als sand.
    der kies hat jedoch auch seine nachteile. "dreck" verschiedenster art kann in die obersten schichten dringen und dort vergammeln->schlecht fürs wasser. deshalb sollte der obersten kiesschicht besonders beachtung geschenkt werden.

    mit der mittagspause _kann_ ein vermehrter algenwuchs verhindert werden, muss aber nicht.
    für mich persönlich ist eine mittagspause wichtig, da ich so morgens schnell einen blick auf die fische werfen kann und abends die fische noch geniessen kann.
    wichtig beim licht ist, dass man die eingestellten werte, egal ob mit oder ohne mittagspause, nicht zu schnell ändert. dass heisst, wenn Du mit einer beleuchtungsdauer von 8 stunden anfangen solltest, die nicht auf einen schlag auf 12 stunden erhöhen. die pflanzen brauchen einige zeit, um sich den veränderten gegebenheiten anzupassen und ein schlagartiger wechsel begünstigt vermehrten algenwachstum.
    wenn die leuchtmittel langsam alt werden, sollten nicht alle auf einmal ausgewechselt werden, da neue leuchtmittel in den ersten tagen völlig andere werte (farbspektrum, stärke etc.) als die alten leuchten haben.
    ob Du nun t8 oder t5 leuchten einsetzt, kommt auf die grösse Deiner brieftasche an. t5 ist teurer als t8, bietet aber besseres licht und hat einen besseren wirkungsgrad als t8 leuchten.

    das hat auch seine gründe...

    gehen würde vieles, auch weichwasserfische in hartem wasser halten. artgerecht wäre dies jedoch nicht.
    oder wie würdest Du Dich am nordpol fühlen ? oder im regenwald ?
    leben würdest Du eine gewisse zeit schon, aber vielleicht auch schnell erfrieren oder von einem giftigen tier umgebracht werden.
    vergleiche hinken zwar, aber vielleicht ist das ein wenig anschaulich, weshalb man auf die anforderungen der fische eingehen muss.

    kommt auf die fische an, die er haltet. aber so geheuer ist mir ein solcher fischhalter nicht...

    es gibt dinge, die braucht man nicht und die erfüllen nur den zweck, die kasse der hersteller zu füllen.
    eine uoa ist für die haltung von weichwasserischen wichtig, falls man hartes wasser hat.
    co2 braucht es _normalerweise_ nicht, ausser man ist in pflanzen vernarrt und will die anspruchsvollste pflanze (welche ist das so nebenbei :wink:?)in seinem aq. pflegen.

    verständlich aber nicht hoffnungslos.

    wenn Du verantwortungsbewusst fische halten willst, dann ja!

    s.o.

    es gibt einige billige lösungen, die sogar besser sind wie die industriellen lösungen. beispiel hamburger mattenfilter vs. innen- oder aussenfilter.
    einige billige lösungen sind nicht ganz ungefährlich, zum beispiel selbstgemachtes co2. wenn die brühe ins aq gelangt, stehen einem bange tage bevor... natürlich kann man auch mit der industrielösung von co2 fische wegen zuviel co2 über den jordan schicken...

    ist besser so... für die Fische, die Du halten wirst. die werden es Dir in vielerlei hinsicht danken. verhalten, farben etc. sind nur einige der vorzüge, die artgerechte haltung mit sich bringen.

    vorsicht und respekt ist immer gut. die fische können Dir ja auch nicht direkt sagen, wo der schuh drückt. das herauszufinden liegt an Dir.

    hm versteh ich nicht...
    ich schreib auch so, wie mir der schnabel gewachsen ist (ok, manchmal mit vieeeel diplomatie).
    wenn jemand etwas fragt und vielleicht unpopuläre antworten kommen, dann sollte eine solche antwort vom schreiber auch begründet werden können. falls eine ausreichende antwort ausbleibt, _dann_ würde ich vorsichtig sein...

    s.o. mit begründung, weshalb man etwas so machen kann oder soll, da passiert nichts.
    habe vor ein paar tagen auf einem anderen forum gelesen, dass einer seine fische, die er töten muss, in einen mixer schmeisst, um sie zu töten.
    begründung : "dann leiden sie nicht".
    naja, vielleicht werden wir in 30 jahren auch durch den mixer gejagt und dann eingeäschert.
    solche antworten haben für mich nur einen kommentar übrig.
    "ort eines ausgangs beim menschen, wo abfall rauskommt und nie die sonne scheint."

    nö, eine "offizielle" antwort gibts nicht.
    es gibt allerdings gewisse themen, wo eine breite übereinstimmung besteht.
    themen wie nicht einfach zu haltende fischarten (diskus/kugelfische) für anfänger geeignet ? diverse aufbereitungsmittelchen fürs wasser notwendig ? usw. usw.

    das ist eine frage, die sich so nicht so einfach beantworten lässt...

    mit gesundem menschenverstand, ausdauer und lernbereitschaft erreicht man viel.
    wem Du trauen kannst...
    den leuten hier auf dem forum, denn die verdienen nichts daran, wenn sie Dir einen tipp geben. bei mehreren antworten entsteht manchmal eine diskussion, die oft sehr lehrreich ist (siehe krebse in der schweiz).
    bei irreführenden oder falschen antworten wird korrigiert, es besteht sozusagen auch eine "kontrollinstanz".
    bei einem händler hast Du das nicht...

    rgds
    rené
     
  6. Ellegon

    Ellegon

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    Vielen Dank für die ausführlichen Antworten. Ich war ein paar Tage weg und kam deshalb erst jetzt zum Lesen ;)

    Im Moment bin ich am Warten (was SEHR nervig ist ;)) und erfreue mich an den 2 Schnecken, die mit den Pflanzen eingeschleppt wurden. Das muss erst mal reichen :)

    Nochmals Danke.

    Eugen
     
  7. Fenrir

    Fenrir

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    Hi Eugen

    Auch ich habe ein paar Anmerkungen, und hoffe damit die Verwirrung etwas zu lindern.

    Zu den Wasserwerten bzw. hartes und weiches Wasser:
    Da der Fisch im Wasser lebt gibt es ständig einen Wasseraustausch zwischen dem Wasser im Körper des Fisches und dem Wasser seiner Umwelt. Da die Natur immer das Gleichgewicht sucht haben die Körper der Fische sich im Laufe der Zeit speziell angepasst und zwar in dem Sinne, dass im der Fischkörper eine gewisse Menge Wasser dass in den Fischkörper reinkommt wieder rauspumpt.
    Bei Fische die in der Natur in weichem Wasser leben wird viel Wasser aus dem Körper gepumpt, da auch mehr in den Körper eindringt. Wenn man einen Weichwasserfisch nun im harten Wasser hält, dann laufen diese Pumpen leer. Mit der Zeit bilden sich dann kleine Steinchen in den Nieren des Fisches, was schädlich sein kann.
    Anders bei Fischen die in der Natur in Mineralreichem also hartem Wasser leben. Dort pumpt der Körper weniger Wasser aus dem Fisch, da auch weniger eindringt (geringere osmotischer Druck). Wenn man nun diesen Fisch in weiches Wasser setzt, dann dringt mehr Wasser in den Fischkörper ein. Der Fisch kann aber nicht genügend Wasser wieder an die Umwelt abgeben, Die Folge: der Fisch ?ertrinkt? mit der Zeit. (Deshalb ist das Halten von Hartwasser-Fischen in weichem Wasser nicht weniger ?schlimm? als das Halten von Weichwasser-Fischen in hartem Wasser... im Gegenteil).
    Natürlich können Fische sich in gewissem Masse anpassen, aber grundsätzlich haben sich ihre Körper im Laufe der Erdgeschichte einer bestimmten Umgebung angepasst und eine unnatürliche Umstellung ist deshalb immer heikel. Dies gilt besonders für Fische, welche in einer ökologischen Nische leben und deshalb eine sehr begrenzte Verbreitung haben.
    Ich hoffe das stimmt ungefähr, was ich hier schreibe... Kritik und Korrektur wird gerne angenommen.

    Zum Bodengrund: das ist eine endlose Diskussion. Beides hat Vor und Nachteile. Der Vorteil von Kies ist sicher die Filterwirkung des Kiesbodens. Da ist es auch nicht so schlimm, wenn der technische Filter mal eine Zeit aussteigt. Sand lässt sich dafür leicht von Mulm befreien (dafür sieht man den Mulm auch eher als im Kiesbecken, und man muss häufiger mulmen).
    Ich würde mich jedoch an den Habitaten der Fische orientieren. Südamis sind vor allem für Sand gemacht, z.B. Corys mit ihren empfindlichen Barteln. Andere Fische, wie Regenbogenfische kommen oft in Bächen mit Kiesgrund vor, und einige benutzen den Kies als Laichsubstrat.

    Wie bereits erwähnt versucht Dir hier jeder nach bestem Wissen und Gewissen zu helfen... dennoch sind das meistens Erfahrungswerte und die weichen natürlich auch oft von einander ab. Da muss man eben abwäägen, welche Argumente am überzeugendsten sind, denn alles hat Vor- und Nachteile. Ein Blick auf die natürlichen Umgebungen der Fische ist dabei deshalb oft auch hilfreich.
    Das gilt auch für technische Einrichtungen. Für Fische, welche in Gewässern mit kühlerem Wasser (ca. 22° ) leben, brauchst Du keine Heizung. Wenn sie nicht in stark bewachsenen Gewässern leben, brauchst Du kein CO2...usw. (Edit: Es gibt viele Pflanzen welche auch ohne CO2 ganz hervorragend gedeihen)

    Dann noch folgender Tip meinerseits: Je weniger Gerätschaften Du hast, desto weniger kann kaputt gehen, und umso weniger Ärger hast Du.

    Greez
    Fenrir
     
  8. Damian G

    Damian G

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    Hallo zusammen,

    ich schreibe jetzt keinen Riesentext mehr, ich denke, das meiste wurde bereits gesagt. Einen kleinen Punkt, mit dem ich nicht ganz einverstanden bin, ist folgender:
    Ich habe mittlerweile nur noch Sandbecken, bei keinem einzigen ist es notwendig, Mulm zu entnehmen. Höchstens wenn ich ein neues Becken animpfen will, entnehme ich Mulm aus den Filtern, da auf den Sandböden nahezu nirgends Mulm zu finden ist, bis auf ein Becken, welches ich noch mit einem Juwel-Filter betreibe. Besonders bei Becken mit HMF-Filterung ist der Mulm meist direkt in den Filtermatten, oder dahinter zu finden und nicht im Aquarium verteilt. Zusammen mit HMF würde ich immer TDS empfehlen, da die TDS den HMF gerne abweiden und der Mulm auch eher in den HMF geleitet wird, durch die ständige Bodendurchpflügung der TDS. (welch' ein Satz, wenn man TDS oder HMF nicht versteht *g* Für Mitleser, die dies noch nicht wissen: TDS=Turmdeckelschnecken; HMF=Hamburger Mattenfilter)

    Grüsse, Damian
     
  9. Fenrir

    Fenrir

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    Ääääh ja... hm (Argument such und keins find...) Ähm dafür sind Aquarianer mit Kiesgrund-Becken cooler... 8)

    :D
     
  10. aquarianer mit zusätlichem amanokoffer sind nicht nur cooler, sondern obendrein auch noch ein kick stylischer...

    gruss

    andrea
     
  11. Fenrir

    Fenrir

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    Genau... treffend formuliert, absolute Zustimmung. Eigentlich wäre mit diesen Voten alles zum Thema, "was man über Aquaristik wissen muss" gesagt.
    :lol:
    Greez
    Fenrir
     
  12. Anonymous

    Anonymous

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    hoi zäme

    nur soviel zur technik - einen hmf und eine heizung - zwei hängelampen. zur aufbereitung eine umkehrosmoseanlage, weil ich weichwasser fische pflege. dann hat sichs mit technik. in meinem falle ( dies ist jeweils auch abhängig von der wasserqualität, die aus dem leitungsnetz fliesst ) reicht dies völlig aus.. :)

    tropfentester sind meiner ansicht nach nicht unter technik aufzuführen - diese gehören einfach ins nötige rüstzeug - ich will ja wissen, in was für einem wässerchen meine tiere schwimmen und notfalls auch eingreiffen können.



    [/quote]aquarianer mit zusätlichem amanokoffer sind nicht nur cooler, sondern obendrein auch noch ein kick stylischer...
    [/quote]

    okok, werd ich mir wohl auch noch anschaffen müssen... :p

    gruss

    marco
     
  13. Rosana

    Rosana

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    Hallo zusammen

    Das meiste wurde hier ja schon gesagt.

    Nur noch einige kleine Anmerkungen.
    WW kontrolliere ich nur noch sporadisch, wenn sich die WW mal stabilisiert haben, verändern sie sich nicht mehr sehr gross, ausser man macht etwas anders als bisher.
    Nitrat z.B. messe ich nur noch wenn die Fische sich auffällig verhalten.

    Imo kann so gut wie jede Pflanze ohne zusätzliche CO2-Düngung pflegen (wenn die restlichen Faktoren stimmern), es ist mehr eine Frage des Angebot und Nachfrage. In meinem stark beleuchteten Aquarium ist CO2-Düngung Plicht, in meinem Büroaquarium wird trotz sehr "anspruchsvollen" Pflanzen nicht CO2 gedüngt und trotzdem wächst alles wie wild. CO2 kann Pflanzenwachstumsprobleme lösen helfen, muss aber nicht.

    Es gibt verschiedene Wege nach Rom, so auch in der Aquaristik. Ist das Konzept in sich stimmig, spricht nichts z. B. gegen Altwasseraquaristik (vorsicht: korrekt geführte Altwasseraquaristik macht imo mehr Arbeit als wöchentlicher Wasserwechsel!) oder andere Lösungen.

    Die Frage ist mehr was willst Du? Einfache Aquaristik mit begrenzter Auswahl an Fischen und Pflanzen oder aufwendigere Aquaristik mit grösseren Auswahl an Fischen und Pflanzen.

    Grüsse Rosana
     
  14. Damian G

    Damian G

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    Hallo zusammen,

    ich schreibe jetzt nochmals, wie ich es handhabe:

    Technik
    -Filter (HMF oder Unterschrankfilter bevorzugt!)
    -Heizung (Stabheizung, auf keinen Fall so ein Bodenheizungsschnickschnack)
    -Beleuchtung (hab HQI, T8 und "Stromsparlampen")

    Beckenpflege
    -regelmässige Wasserwechselintervalle. Hier heisst es einfach konstant sein und sich auf die jeweiligen Becken einstellen. Bei stärker besetzten Becken mache ich wöchentlich 1/3 bis 1/2 WW (auch bei den L46, da dort die Wasserqualität zur Zucht ja sehr wichtig ist....). In schwächer besetzten, grösseren Becken reicht auch 1/4 bis 1/3... In den meisten Becken mache ich entweder jede Woche, oder jede zweite Woche WW.
    -Scheiben reinigen usw. meist bei WW, oft jedoch auch einfach wenn es nötig ist
    -unregelmässige, schwache Düngerzugabe (ich habe beim Weihnachtsgewinnspiel '02 beim Zoorocco u.A. Dünger gewonnen, den ich alle paar Monate mal beifüge, natürlich weniger als angegeben, es ist so ein Eisendünger-Flüssigpräparat), ausserdem habe ich bei Echinodoren einige Düngertabs zu den Wurzeln geschoben, dies jedoch nur beim 160cm Becken.

    Dann messe ich halt noch unregelmässig Wasserwerte, eigentlich kaum mal was.... Denn ich weiss ja, wie ich das Wasser aufbereite und welche Qualität das Frischwasser hat (ich bereite mit einer UOA auf).

    Grüsse, Damian
     
  15. Estwch

    Estwch

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    Hallo,

    Erstens eine kleine Korrektur zu einer der obigen Antworten: Fisch mit enger ökologischer Nische war da wohl gemeint.. jeder Fisch hat eine ökologische Nische, nur bei manchen anpassungsfähigen ist die Spanne der tolerierbaren Bedingungen breiter als bei anderen, spezialisierteren und "heikleren" Arten. Also die Nische breiter, wie man so sagt.

    Soviel zur theoretischen Biologie.

    Ich bin selber auch noch nicht so lange in der Aquaristik und habe erst einmal alles vorsichtig und im Einklang mit der vorherrschenden Meinung begonnen: einfache Arten pflegen, regelmässiger Wasserwechsel, Wasserwerte messen. Da alles gut läuft bis jetzt, messe ich die Werte seltener. Mit der Erfahrung kann ich jetzt zunehmend "selber urteilen", wo ich zuerst einmal auf die Meinungen von Experten angewiesen war.

    Wenn ich Dich wäre, würde ich mich für passende Fische/Pflanzen entscheiden und Dich dann speziell über ihre Lebensansprüche informieren (d.h. den ganzen Wust an Information über die heikleren Arten vergessen). So ist es erst einmal etwas übersichtlicher, das Ganze. Ein Buch zu finden, das die ganze Aquarienökologie anschaulich erklärt, wär auch nicht schlecht. Habe ich aber selber noch nicht geschafft, ein solches zu finden..

    Viel Glück und Grüsse

    Esther
     
  16. Fenrir

    Fenrir

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    Hoi Esther

    Merci für den Hinweis... Das bin ich wohl über die Fachterminologie gestolpert, die ich eigentlich sowieso vermeiden wollte. Nischen sind für mein allgmeines Sprachveständinis eben sowieso beengte Örtlichkeiten, irgendwie klein und versteckt, so dass gerade mal ein Herrenmagazin und eine Single von Brittney Spears drin Platz hat. äh ja

    zurück zum Thema:
    Ich habe etwas Mühe mit den sogenannten "Anfängerfischen". Klar, die sind hart im Nehmen, aber um das geht's ja eigentlich in der ernsthaft betriebenen Aquaristik nicht. Auch diesen Fischen sollte man ein möglichst ideales Umfeld bieten. Ergo, spielt es, wenn man dieses Ziel verfolgt, keine Rolle, ob der Fisch jetzt schwieriger zu halten ist oder nicht.
    Einsteiger wie Eugen, welche sich intensiv mit der Thematik auseinander setzen können IMO sich auch an diese "heikleren" Tiere wagen.
    Wenn jemand ehrlich bereit ist, bspw. ständig Lebenfutter zur Hand zu haben und sich eine UOA zuzulegen oder sich auch mit der Beschränkung auf ein Artenbecken abfinden kann, sehe ich wenig Probleme...
    Will heissen: Vorgängige Informierung und langfristiges Denken (Ferien, Aufwand usw.) ist die halbe Miete. Da spielt es kaum eine Rolle ob jemand schon vorher ein Aquarium betrieben hat oder nicht (ausser, dass bei letzterem die Infromationsbeschaffung etwas intensiver ausfällt).

    Greez Fenrir (wartet auf den Sturm... :D )
     
  17. Estwch

    Estwch

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    Hallo Fenrir,

    Bez. Anfängerfische: ja, sicher sollte man auch ihre Lebensansprüche genau kennen und berücksichtigen.. Das habe ich eigentlich auch so gemeint: Sich für geeignete (die ganz heiklen würde ich doch lieber in Händen erfahrener Pfleger sehen) Fische entscheiden und dann alles tun, um sich optimal über diese zu informieren.

    Viele Grüsse

    Esther
     

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