Hi All, seit einigen Wochen bin ich stolzer Aquariumbesitzer und seit einer Woche Fischpfleger. Nach einigen Überlegungen sind es eine Schwarm Zebrabärblinge und zwei kleine Antennenwelse geworden. Die Bärblinge wieseln die ganze Zeit herum. Eigentlich sollten es dreizehn Fische sein - ich konnte sie aber noch nicht zählen (bin zu langsam dafür...). Die zwei Antennewelse (ich habe sie beide Stanislaus getauft) sind nach anfänglicher Zurückhaltung in den letzten Tagen lebhafter geworden. Speziell der kleine Stan (ca 2 cm gross) hat seine ursprüngliche Scheu erst ablegen müssen. Heute habe ich nach einer Woche das erste mal einen Wasserwechsel gemacht - ca 50% des Beckenvolumes durch Wasser aus der Wasserleitung ersetzt. Schon kurz danach haben meine Fischlein angefangen sich seltsam zu verhalten. Die Bärblinge sind nur noch an der Wasseroberfläche gewesen. Aber besonders seltsam haben sich die zwei Stans verhalten. Sie sind nahe des Wasserspiegels der Scheibe geklebt und sind ab und an über die Wasseroberfläche um "nach Luft zu schnappen". Speziell der kleine Stan war ganz verrückt nach frischer Luft... Allerdings produzierten die Pflanzen wie wild Sauerstoff. Kleine Bläschen sind in dichter Reihenfolge aufgestiegen. Nachmittags war ich beim hiessigen Fisch-Dealer (Zoo-Kolle in Weil/Rhein). Eigentlich wollte ich Fe-Dünger kaufen. Der Fischerei-Fachverkäufer hat mich wiedererkannt und nach den Fischen gefragt. Ich habe ihn vom Verhalten der Antennenwelse erzählt. Worauf er mir ditekt gesagt hat, das der heutige Wasserwechsel wohl die Fische umbringen würde (der Mann hat ein Feingefühl wie ein Metzgermeister). Er hat mich dann auch belehrt: - maximal 10% des Wassers wechseln - das neue Wasser unbedingt mit Wasseraufbereiter behandeln. Seit dem Wasserwechsel ist nun ein halber Tag vergangen, die Bärblinge benehmen sich wieder normal und auch für die Antennenwelse bin ich wieder vorsichtig optimistisch. Wobei ich gerade beobachtet habe, das der gosse Stan eben wieder nach Kuft geschnappt hat. Was habe ich falsch gemacht? Habe ich was falsch gemacht? Ist Samstag Vormittag der falsche Zeitpunkt zum Wasserwechseln? Tatsächlich viel weniger Wechseln dafür häufiger? Wasseraufbereiter? Danke für nützliche Hinweise. mox
Hallo mox Eine Witzige Ansicht.... dass der Samstag ein schlechter Tag ist für Wasserwechsel... Keine Ahnung wie gross dein Becken ist, aber du kannst mit häufigem Wasserwechsel sicherlich nichts falsch machen. Das einzige worauf du achten musst, dass das Wasser nicht zu schnell in das Becken gibst. Dein Leitungswasser hat zu viel Sauerstoff ev. ein bisschen Chlor drin. Das muss zuerst entgasen. Entweder du geniesst die Zeit und lässt das Wasser langsam in das Becken rein, oder und dass ist die mühsamere Möglichkeit, du lässt das Wasser über Nacht in einem Fass ausgasen. So wird den Fischen nix passieren. André Goodeidae
Hallo André, Leitungswasser kann zuviel Sauerstoff haben? Man lernt nie aus... Ich hab ein 180liter Aquarium. Die Option, das Wasser über Nacht stehen zu lassen, ist nicht möglich. Den Platz für ein 50 bis 100 Liter Fass muss ich in meiner Wohnung erst finden. Und täglich 20 Liter Wasser wechseln? Mal sehen... Die Wasserqualität kann sich übrigens tatsächlich zwischen Wochentag und Wochenende unterscheiden. Der Durchfluss in einem Wassernetz ist nicht überall gleich. Abhängig vom Verbrauch gibt es Bereiche mit hoher und mit niedriger Strömung. Strömungen und Verwirbelungen sind von der Durchflussmenge abhängig (und nicht leicht zu Berechnen). Das ist in der Netzplanung durchaus von Belang, weil es keinen Bereich geben darf, der keine Strömung aufweist. Dort können sich unangenehme Mikroorganismen vermehren (deswegen muss auch Leitungswasser chemisch behandelt werden)... Am Wochenende ändert sich das Verbrauchsmuster. Industrielle Verbraucher, Büro und Gewerbe benötigen kein (bzw. deutlich weniger) Wasser. Dafür steigt der Verbrauch in privaten Haushalten deutlich. Dadurch kommt Wasser aus 5 Tagen schwach durchströmten Bereichen zum Verbraucher. -> Wasserwerte können am Wochenende anders als unter der Woche sein. gruss mox
Hallo Mox Meine wöchentlichen Wasserwechsel betragen 70-80% Lasse es wie gesagt sehr langsam und ev. über eine Brause, über Wasserspiegel reinregnen. Dann gast es gut aus. Google Gasbläschenkrankheit. Je weniger Blöterli an der Scheibe um so besser. Wichtig ist auch, dass der Filterausströmer die Wasseroberfläche genug bewegt. Damit genug Sauerstoff in das Wasser kommt. Ob die Zebrabärblinge ev. Osmosewasser benötigen musst Du noch nachforschen. Kenne mich mit denen nicht aus. Liäbi Grüess Pia
Hallo Mox, Bei mir, Riehener Leitungswasser, passiert das nie! Ich fülle auch immer Wasser direkt ab der Leitung ein. Meistens zuerst in einen leeren Kanister( von destilliertem Wasser) und dann gieße ich es aus dem Kanister ins Aquarium, so dass es den Boden nicht aufwirbelt. Aufbereiter, gebe ich meistens nicht dazu. Wasser so vorbereiten wie André schreibt, wäre natürlich besser. Hat sonst alles gestimmt, kein Nitrit mehr im Wasser? Keine Rückstande an deinen Wasserwechsel-Utensilien? Lg Annie
Na mox Ganz ehrlich...... mit deinem Wissen über das Wasserleitungsnetz....... frage ich mich ehrlich was das soll.... Hier klinke ich mich aus. Goodeidae
Gasbläschenkrankheit! Das ist es (glaube ich zumindest) - die Symptome passen und die Erklärung der Ursache ist einleuchtend. Ich habe gleich mal den Filtereinlass (oder ist das der Auslass?) verdreht damit es mehr sprudelt. Ich hoffe, die Fische überstehen es ohne physische Schäden :-( Fürs nächste Mal muss ich mir geeignete Massnahmen überlegen. Ich habe übrigens kein spezielles Wissen über Errichtung und Betrieb von Wasserleitungen - ich lese nur sehr viel. Und da war auch mal ein Artikel in dem Wasserqualität diskutiert wurde, dabei. Der Zusatz chemischer Stoffe zum Trinkwasser war mal ein ein heisses Thema in der Ökobewegung (und eignet sich hervorragend für Verschwörungstheorien...) nochmals Danke mox
Hallo Mox Ja dort wo das Wasser rauskommt :-D Sobald die Wasseroberfläche zu wenig Bewegung hat reagieren die meisten Fische. Nitrit würde ich auch noch messen! (Tröpfchentest) Gönne Deinen Fischen einen wöchentlichen Wasserwechsel auch wenn Du jetzt erschrocken bist, das kommt schon gut Gueti Nacht Pia
Hallo Mox Deinen Fischen ging es offenbar richtig schlecht. Sie mussten sich so verhalten um in ungeeignetem Wasser zu überleben. Sie haben versucht direkt aus der Luft Sauerstoff aufzunehmen. Da bin ich überzeugt dass das Wasser sehr viel CO2 enthalten hat. Nach einigen Stunden hat sich dann der hohe CO2 Gehalt etwas reduziert, den Fischen ging es wieder besser und die Pflanzen haben weniger Sauerstoffbläschen produziert. Der CO2 Gehalt hat sich über die Wasseroberfläche reduziert, und auch die Pflanzen haben einen Teil davon verbraucht. Stimmt meine Vermutung ? Das Verhalten der Fische kann verschiedene Ursachen haben. - Zu viel CO2 im Wasser (Pflanzen scheinen das zu bestätigen) Warum zuviel CO2? Weiss ich nicht. Hast Du Britta Filter, Teilentsalzer, Ionenaustauscher, CO2 Anlage, oder sowas ähnliches verwendet? Hatte das Leitungswasser zuviel CO2? Was ich eher nicht vermute! - Zu wenig Sauerstoff im Wasser - Zu viel Nitrit im Wasser - Wasser viel zu kalt - Irgend ein Gift im Wasser - Gasbläschenkrankheit nicht ganz ausgeschlossen. (sofern die Gasbläschen sich während dem Wasserwechsel auch an Scheiben und Gegenständen angesetzt haben.) Die starke Sauerstoffproduktion der Pflanzen deutet aber eher auf zu viel CO2 hin. Wasserwechsel: Vernünftig ist ca 25 - 30 %, je nach Besatzdichte. Alle 1 - 2 Wochen. Gleiche Temperatur, Gleiche Wasserzusammensetzung, Also keine grossen Schwankungen. Wasserzusätze sind meistens nicht nötig. Man kann auch 80% Wasser wechseln, sofern das Wasser passt. Aber eher in Ausnahmefällen. Besser ist ein regelmässiger Wechsel wie oben beschrieben, dann können weniger extreme Schwankungen entstehen. 10% bringt aber nicht viel. Geht nur bei sehr kleinem Fischbestand in grossen Becken. Freundliche Grüsse Fritz
Hallo Mox! Wie hast Du denn das Wasser eingelassen, mit einem Schlauch? Gab es auch an den Scheiben oder anderen Einrichtungsgegenständen Bläschen? Dann wäre Gasbläschenkrankheit richtig. Auch direkt auf den Fischen kann es dann Blasen geben. Die von Dir beschriebenen Symptome passen da aber eher nicht so richtig.
Hallo, mitlerweile ist (fast) alles wieder wie gewohnt - hurra. Der Filter macht jetzt deutlich mehr Wellen. Die Bärblinge schwimmen in der Strömung - ich hoffe das ist ein gutes Zeichen. Wasserwerte habe ich heute gemessen (JBL - Tröpchentest). pH 8 NO2 0,01 NO3 5 KH 7 Fe 0 - noch immer Das sind übrigens die gleich Werte die ich bereits Freitag bestimmt habe. Der Unterschied ist, das das Wasser nun wieder viel klarer ist. Was mich irritiert, laut JBL CO2 Tabelle ist bei KH7 und pH 8 faktisch kein CO2 (d.h. 2-3 mg/l) vorhanden. Wasser habe ich beim Wechseln mit einem Eimer geholt und über einen Schlauch ins Becken laufen lassen. Schlauch war oberhalb der Wasseroberfläche und hat gegen die Scheibe gespritzt. 25 Liter Wasser waren in geschätzten 2-3 Minuten im Becken. Für den nächsten Wasserwechsel werde ich eine kleine Pumpe besorgen, den Eimer auf dem Boden stehn lassen, und das Wasser über eine selbstgebaute Berieselungsanlage ins Becken plätschern lassen. Die einfachste Lösung ist wohl, den "Regenkopf" einer Gieskanne dafür zu verwenden (Regenkopf? Wie heisst das Ding in der Fachsprache?). Damit ist hoffentlich für genügend Verwirbelung (und entgasung) des Wassers gesorgt. Ich verwende keine Zusätze wie CO2 Anlage, Ionenaustauscher, Teilenthärter o.ä. Lt. Basler Wasserwerke sind im Trinkwasser 6,2 bis 9,1 mg/l freie Kohlensäure und zwischen 0,1 und 2,0 aggressive Kohlensäure (was immer das ist). Eigentlich ziemlich wenig, oder? Ich habe gestern bei der Symptomsuche irgendwo gelesen, das alte, tote Pflanzenteile beim verroten dem Wasser Sauerstoff entziehen - wird von den beteiligten Bakterien benötigt. Klingt vernünftig. Ich habe heute mal versucht, diverses pflanzliches Material aus dem Becken zu fischen (habe ich teilweise drinnen gelassen da ich irgendwo den Hinweis gefunden hatte, das die Abbauprodukte wieder zu nährstoffen für die Pflanzen werden...). Nächste Woche besorge ich mir einen Mulmsauger und räume auch in den hinteren Ecken auf. Sonstige Massnahmen? Fe zusetzen um das Pflanzenwachstum zu fördern? Das gibt es von JBL als Flüssigdüger, Kugeln und Tropfen... Ist das Sinnvoll? Und ind welcher Variante? Mittelfristig überlege ich eine kleine CO2 Anlage zu installieren (aber erst müssen mich die Fische von ihrer Gesundheit und Robustheit überzeugen). Wie sieht es mit Luftpumpe+Ausströmsteinen aus? Irgendwie habe ich mir das alles ein wenig einfacher vorgestellt ... Danke auf jeden Fall für Tipps. mox
Hallo Mox Gasbläschenkrakheit oder Nitrit würde zwar die Atmung der Fische erklären, nicht jedoch die intensive Sauerstoffproduktion der Pflanzen. Daher hätte ich wie Fritz auf hohen CO2-Gehalt im Leitungswasser getippt. Im Aquarium? Ja gut, das geht natürlich sehr schnell wieder raus und/oder wird von den Pflanzen verbraucht. Lass mal das Leitungwasser einige Zeit laufen, dann nimm etwas Wasser und miss sofort pH und KH. Und ideal wäre halt schon, wenn Du das Frischwasser vorher einen Tag lang in einem Fass stehen lassen (und zusätzlich ev. belüften) könntest. Ein Platz findet sich mit gutem Willen fast immer, z.B. in der Badewanne oder Dusche. Und wenn das gar nicht geht, dann halt über eine Brause einlaufen lassen wie beschrieben. Griessli, Basil
So, ich habe das Wasser direkt aus der Wasseleitung getestet. KH kommt auf 9 (im Aquarium 7) und pH ist 7,5 (statt 7). Werte laut städtischer Wasserversorgung: pH-Wert Wasserhärte 7.56 16.7 °fH bzw. 9.4 °dH Ob die Pflanzen tatsächlich Sauerstoff produziert haben, kann ich natürlich nicht beschwören. Es haben sich halt kleine Bläschen an den Pflanzen gebildet - an Bläschen an der Scheibe oder anderen Einrichtungsgeständen kann ich mich aber nicht erinnern. Noch etwas seltsames ist mir aufgefallen. In den Stunden nach dem Wasserwechsel, ist die Temperatur langsam um etwa ein Grad auf 26,5 gestiegen um dann über Nacht auf 25 Grad zu sinken Das die Temperatur trotz unveränderter Einstellung des Heizstabes bei 25 statt bei 25,5 wie letzte Woche liegt, führe ich auf die stärkere Wasserbewegung an der Oberfläche zurück. Das Wasser war beim einfüllen definitiv nicht zu warm - sonst hätte die Temperatur sofort ansteigen müssen und nicht langsam über mehrere Stunden. Alles sehr verwirrend. Ein wenig im Verdacht habe ich auch meinen Wassereimer - ein normaler Eimer aus einem Bauhaus. Gründlich ausgelüftet und sorgsam mit Leitungswasser ausgewaschen. Sollte ich mir vielleicht einen "lebensmittelechten" Eimer besorgen? Wo bekomme ich den her? Hmmm - unter Campingbedarf sollte ich eigentlich Kanister für Trinkwasser bekommen. mox
oops - da ist was beim Copy/Paste schief gegangen: pH-Wert 7.56 Wasserhärte 16.7 °fH bzw. 9.4 °dH thx mox
Hallo Mox Jetzt bin ich leicht verwirrt. Denn oben schreibst Du: Das ist ein ziemlich entscheidender Unterschied. Wenn aus den Pflanzen feine Bläschen nach oben aufsteigen (wie eine Perlenschnur), dann produzieren die Pflanzen Sauerstoff. Wenn die Pflanzen mit feinen Bläschen belegt sind (diese sich aber nicht bewegen), dann war das eine Gasübersättigung. Wenn beide Effekte auftreten, dann war es vermutlich beides. Kannst Du nochmals erklären wie das genau ausgesehen hat? Griessli, Basil