Acrylfarbe in Terrarienrückwand?

Hallo zusammen,

Ich bin neu hier im Forum und komme eigentlich aus der Terrarien-/Pfeilgiftfroschecke. Für mein neustes Projekt habe ich mir eine Rückwand aus Styropor geschnitzt und anschliessend mit flexiblem Fliesenkleber bestrichen. Da ich schon oft gelesen habe, dass man zum Einfärben des Fliesenklebers in den letzten Schichten Acrylfarben verwenden kann, ohne die Rückwände anschliessend zu versiegeln, wollte ich dies mal ausprobieren. Hat alles bestens geklappt und sieht auch recht gut aus...
Da es sich aber um ein Feuchtterrarium mit Wasserteil handelt und gewisse Teile permanent im Wasser sind, habe ich trotzdem meine Bedenken. Mir ist nun aufgefallen, dass manche Teilen, die stets im Wasser sind, die Acrylfarbe scheinbar ein wenig "ausbluten". Nachdem ich das Wasser gewechselt habe, ist mir dieses Phänomen jedoch nicht mehr aufgefallen. Trotzdem mache ich mir Sorgen, ob nicht vielleicht doch Stoffe aus meinen Gestaltungselementen austreten könnten, welche den künftigen Bewohnern Schaden zufügen werden. Deshalb überlege ich mir, ob ich die Teile doch noch versiegeln soll.
Was meint ihr? Ist eine Versiegelung sinnvoll oder gar nötig? Oder reicht es, vor dem Einsetzen der Tiere eine gründliche Einlaufphase mit häufigem Wasserwechsel und überprüfen der Wasserwerte durchzuführen? Hat jemand Erfahrungen in diesem Bereich und weiss, was in diesem Fall am meisten Sinn macht? Was ich gerne verhindern möchte, ist eine Versiegelung, die einen glänzenden Effekt hinterlässt. Habt ihr diesbezüglich vielleicht irgendwelche Tipps?

Vielen Dank schon jetzt für eure Tipps und beste Grüsse,

Lukas

 

Hallo Lukas

Meine Rückwand besteht aus Portlandzement und Abtönfarben.
Abtönfarben gibt es auch in allen Farben und sind unbedenklicher als Kunstlacke.

Wenn die Farbe gut eingearbeitet ist sollte sie vom Zement zum Teil gebunden sein. Gut wässern hilft sicher, zu beginn kann auch der Zement leicht aufhärten.
Du könntest die Wand auch mit Zement mit Abtönfarbe überstreichen. Mit dem Gemisch machen hier viele Wände. Meine bält auch nach fast 10 Jahren noch.

Gruss Jonas

 

Hallo Jonas,

Danke für deine Antwort. Das mit den Abtönfarben habe ich auch schon oft gelesen und werde ich das nächste mal auch so machen. Erneutes überstreichen mit Zement oder Fliesenkleber habe ich mir auch überlegt. Die Wand ist halt schon im Terri und da wird es langsam schwierig. Auch müsste ich dann mit meiner gesamten Farbgestaltung nochmals von null beginnen, sprich also nochmals mehrere Schichten auftragen. Das wird dann immer schwerer und immer dicker...
Deshalb tendiere ich im Moment eher dazu, die Wand halt doch mit Epoxidharz zu versiegeln. Dann bleibt meine Farbgestaltung vorhanden. Ich würde den aushärtenden Harz dann jeweils ein wenig mit Sand oder Erde zu bestreuen, um dem Glanz entgegen zu wirken und einen Untergrund zu schaffen, der dann auch gut von Moosen und Pflanzen bewachsen werden kann.
Was denkt ihr?

Grüsse Lukas

 

Hallo Thomas,
Spannend! Ich habe mich jetzt doch dazu entschieden, die Rückwand mit Epoxidharz zu versiegeln. Ich habe sie anschliessend mit Sand und Erde beflockt und jetzt glänzt sie auch nicht mehr wirklich. Ich finde, sie sieht jetzt sogar besser aus als vorher! Sie ist gerade am Aushärten. Ich stelle sonst dann mal ein Bild rein, wenn sie ausgehärtet und abgebürstet ist.
Grüsse
Lukas

 

Hallo Lukas

Ich hoffe du bist fachundig mit Epoxy!
Ich staune immer wie das als Wundermittel von allen verarbeitet wird. Dabei kommen bei nicht perfektem Mischverhältniss jahrelang wüste Chemikalien raus.
Dazu kann es schlimme Allergien auslösen. Früher wurde oft Elektronik mit Epoxy eingegossen. Ich hab schon gehört dass sie in D aus gesundheitlichen Gründen auf andere Harze umgestiegen sind. Das Risiko einer Allergie könne sich kein Arbeitgeber mehr leisten.

Ich denke da wär mir der Acryllack noch lieber gewesen.
Gruss Jonas

 

Hallo Jonas,
Danke für deinen Beitrag und deine Bedenken. Ich habe schon öfters mit Epoxid- und auch anderen 2-Komponenten Kunstharzen gearbeitet und weiss was passiert, wenn das Mischverhältnis nicht genau eingehalten oder nicht gründlich genug gemischt wird. Deshalb bin ich da sehr vorsichtig. Da meine letzte Epoxidharzerfahrung aber doch schon wieder eine Weile zurück liegt, habe ich mich gründlich von einem nebenberuflichen Terrarienbauer beraten lassen, der auf lange Erfahrung in der Versiegelung von Terrarien mit Epoxidharz zurückgreifen kann. Von ihm habe ich dann auch einen für diesen Zweck geeigneten Harz gekauft. Das Mischverhältnis ist auf der Flasche als 100:40 Gewichtsteilen angegeben mit einer +/- 2%-igen Toleranz, was ich mehr als genau eingehalten habe. Gemischt habe ich natürlich auch sehr gründlich. Der Epoxidharz ist dann auch in der erwarteten Zeit ausgehärtet. Ich bin also guter Dinge, dass alles gut geklappt hat.
Grüsse,
Lukas

 

Hier noch ein Bild der ausgehärteten und abgebürsteten Wand