Neulich in einer Heimtierkette gehört..

Hallo Miteinander

... man kam so ins Gespräch, und man erzählte mir offen, dass die Geschäftsleitung es so verordnet hatte, dass neu eingetroffene Fische wieder sofort verkauft werden sollten/könnten.
Kein Eingewöhnung, kein Quarantäne.
(Vermutlich ist es günstiger eventuelle Verluste bei den Kunden zu ersetzen, als die Fische eine Woche ohne Profit zu gönnen. Oder wie? Ist meine persönliche Schlussfolgerung.)

Und mit sofort meine ich auch sofort. Ich erlebte selber, wie Fische kaum eine Stunde da, wieder eingefangen und verkauft wurden.
"Wir dürfen nicht nein sagen," erzählte man.

Der kleinen Mann macht zu, die Züchter hören auf, aber die Ketten können machen was sie wollen?

Irgendwie kommt es mir vor, dass die Gesetzgebung die falschen trifft.

Gruss
Line

 

Salü Line

Es ist ein Leid. Aber leider gibt es kein Gesetz, welches vorschreibt, wie lange Fische gehalten werden müssen bevor sie wieder verkauft werden dürfen.

Einzig der Konsument hätte die Macht, solche Weisungen zu unterbinden, indem er gar keine Fische mehr in diesen Läden kaufen würde. Dann müssten sich auch die grossen Ketten etwas einfallen lassen.

Freundliche Grüsse
Bruno

 

Hi Bruno

Doch eigentlich schon ? Ich vermute eben deswegen muss jeder Zoofachhändler eine Betreuung vom einem ausgebildeten Tierpfleger haben.

Problem ist, der betreffende Tierpfleger ist von dem gleichen Laden angestellt, welcher er "kontrollieren" / "überwachen" muss.
Hier legt das Problem. Ich meine... solche Ketten haben haufenweise Tierpfleger angestellt... wieso sind sie da still? Was ist ihr Job? Nur die Tiere füttern..

Eigentlich sollte man von den Läden nicht eine Anstellung vom einem Tierpfleger verlangen, sondern dessen die Läden sollten sich immer wieder von unabhängigen Tierpflegern kontrollieren lassen.

Egal was, gerade jetzt stimmt irgendwas nicht.

Gruss
Line

 

Jetzt mal ehrlich, was bringt den Fischen eine wochenlange Quarantäne im Geschäft unter suboptimalen Bedingungen? Es kann ihnen nix besseres passieren, als direkt an einen guten Platz verkauft zu werden.

 

Hallo allerseits !

Sorry, wenn ich mich da auch noch einschalte!

Aber seit Jahren ist es meine Ansicht, dass der/die Händler ihr ""Fachwissen"" nur so lange kennen, bis die Ladenkasse klingelt !

Es gibt einige wenige Ausnahmen, z.B. in Zürich die ""Seerose"", aber deren Mitarbeiter und der Chef selber waren/sind seit langem auch Mitglied im Aquarienverein und kennen ihr Metier. Oder Jonas Frei in Höngg als Garnelenzüchter, den ich noch aus meinem Garnelenforum kenne.

carpe diem

Ryk

Ryk

 

Das ist zwar richtig, aber nur wenn sie nicht umgesetzt wird.

Eigentlich würde ich sie auch den Erlebniss sparen, aber eben, umsetzen ist ein riesen Stress. Drum brauchen sie ruhe, bis es dann wieder passiert.

Eigentlich fände ich es gut, würde man sie bestellen und abholen kommen, und sie kämen gar nicht in dem Händlerbecken.

Gruss
Line

 

Hi zusammen

Darf ich mal eine Frage in den Raum stellen? Wer kauft gerne günstige Fische? Wer konnte in Friedrichshafen nicht widerstehen (ausgenommen spezielle Zuchtformen die man nur dort findet)? Es braucht hier keine Antwort zu dieser Frage, es werden wohl die wenigsten so ehrlich und offen schreiben, dass sie zu diesen Käufern gehören, die gerne für z.B. Neons nur 1.- bezahlen anstelle 4.- (geht jetzt nicht um den genauen Betrag, dient nur als Beispeil).

Wenn jemand findet, Fische seien überteuert dann sollten sie in die Rechnung folgendes einbeziehen .. eine Fischverkaufsanlage kostet monatlich 300.- bis 1000.- (plus minus). Da sind weder die Löhne noch die Miete inbegriffen, weder die Ausfälle noch Ersatzteile... das sind nur die Stromkosten :shock:. Nun können die Geschäfte entscheiden (nicht alle), wo sie die Fische einkaufen. Die günstigsten, wo möglicherweise eine Ewigkeit unterwegs sein müssen oder die Teuren, die bereits eine gute Quarantäne und Eingewöhnung hinter sich haben?

ABER ihr als Konsumenten könnt bestimmen, wo ihr die Fische kauft. Ihr bestimmt, ob die Fische gut gepflegt werden oder billig sein sollen. Je mehr dies so handhaben, desto eher beeinflusst ihr auch die Qualität und somit auch das Wohlbefinden der Fische. Wenn ihr Fische kaufen wollt dürft ihr fragen, ob man vorführen kann, ob sie gut fressen. Ihr könnt fragen, wie lange sie denn schon im Verkaufsbecken sind.

Auch das kann man mit dem Geschäft kommunizieren aber je nachdem wo die Fische herkommen und wer sie dann in Empfang nimmt ist es vielleicht besser, sie bleiben eine Weile unter Beobachtung.

Liebe Grüsse

Angel

 

Da sind wir absolut einig, Angel.
Aber by the way - hier über Preise und günstige Fische zu reden... - betreffende Kette ist eigentlich noch mehr teuer als alle anderen.
Viele von uns kommen halt in solche Orten, weil wir eben Hundefutter und oder sonstiges brauchen, dann kriegt man einiges mit.

Wo ich mich wundere:

Zum Wohl den Tieren müssen die Geschäfte ein Tierpfleger haben, richtig?

Es ist nicht zum Wohl den Tieren, dass sie am gleichen Tag vom Grosshändler eingefangen, getütet, transportiert werden, in Händlerbecken umgesetzt wird, wieder eingefangen und getütet werden, wieder transportiert werden, und nochmals ins neues Wasser gesetzt wird.
Wie kann ein angestellte Tierpfleger das gutheissen?
Eben, er hat bange um sein Job.
Gesetzlich nützt es so absolut gar nix, dass ein Geschäft ein Tierpfleger haben muss. Oder wie?
Ich spüre ihren dasein in die Ketten jedenfalls überhaupt nicht.

Genau, oder minimum wegen ein wenig Ruhe geben, bevor es wieder los geht.

Gruss
Line

 

Hallo Zäme

Die Richtung ist doch ganz klar, in paar Jahren muss jeder Züchter einen FBA Ausweis haben, damit er züchten darf. Und was lernt man in dem Kurs?... Wohl das was jeder bessere Züchter eh schon weiss. Aber man muss 3000.- bezahlen um noch das Papier dafür zu kriegen.
Noch besser ist es wenn ein Aquarianer, der seit 20 Jahren erfolgreich Fische pflegt und züchtet ein Geschäft aufmachen will. Er hat zwar das Vielfache des Wissens so manches Tierpflegers, aber nur weil er das Papier nicht hat kann er keinen Laden aufmachen.

In D sind sie ja schon einen Schritt weiter, hoffe die Diskussion schlägt nicht auf die Schweiz über, aber leider wohl nur eine Frage der Zeit bis es auch hier so weit ist.

Von mir aus gesehen sind solche Beispiele wie von Line geschildert eine Katastrophe. Es zeigt einfach wiedermal, dass die Gesetzgebung nicht genügend kompetent ist oder einfach nicht verhebt. Ich denke aber auch, dass viele Tierpfleger gar nicht um die Problematik wissen, die sie den Fischen durch die fehlende Karantäne zusetzen.
Bei den Heimtierketten ist aus meiner Sicht der Grossteil des Personals unkompetent was die Aquaristik betrifft, da sie sich wohl nicht genug für die Fische interessieren. Sind nicht viele von ihnen Hunde oder Katzennarren, die um ihretwegen den Beruf wählen? Die Aquaristk kommt dann so nebenbei. Und so erstaunt es auch nicht, wenn nicht fachlich beraten werden kann.

Soviel mal von mir dazu.

Gruess Jonas

 

Da hast du sowas von recht, Jonas.

Ja, es passiert, dass ich dort eine Pflanze kaufe. Darf man ja selber nicht rausholen - also irgendwo muss doch Personal sein .. suchen suchen...

Was trifft man? Gelangweilte Mädels, die fast streitet, wer nun mal ins Fischabteil gehen muss.. gerollte Augen, seufzen..

Echt so ist es.

...

Wer aber aus Leidenschaft, wie Jonas schildert, selber was anfangen möchte, er gibt meistens auf. Ich jedenfalls auch. Nicht mal züchten kann man mehr.

Ich habe 38 Jahre Erfahrung mit der Aquaristik, und werde so dort bedient? Von kleinen Mädchen, die lieber Sachen für Pferde verkaufen.

Gruss
Line

 

Hi Line

Nicht alle Tierpfleger haben oder hatten die gleiche Motivation oder Gründe, den Tierpfleger absolviert zu haben. Nicht alle interessieren sich gleichermassen für alle Tierarten. Was man lernt ist das Eine, wie man es umsetzt das Andere.

Auch hier mein Tip, sucht das Gespräch mit den Tierpflegern. Fragt sie nach den Begründungen. Verweisen sie an die Geschäftsleitung, fragt dort nach.

Die Beurteilung, ab wann die Fische verkauft werden können muss jedoch der Tierpfleger fällen und nicht die Geschäftsleitung, da der Tierpfleger die Verantwortung trägt. Es gibt zwei mögliche Szenarien... die Fische kommen in einem sehr guten Zustand im Geschäft an, nach Verkauf keine negativen Rückmeldungen von Kunden ... oder viele negative Rückmeldungen von Kunden was darauf schliessen lässt, dass der zusätzliche Stress zu viel war und die Fische bereits bei Ankunft nicht in bester Verfassung.

Doch, zumindest die Gesetzgebung muss eingehalten werden, das Wohl der Tiere so gut wie möglich wahrgenommen werden und die Kunden optimal zum Wohl der Fische beraten werden. Nur Szenario 2 würde eine Vernachlässigung der Pflicht gegenüber dem Tier bedeuten.

@Jonas
Ich verstehe Deine Beweggründe. Ich hatte viel Glück, dass ich den Tierpfleger machen konnte ... aber ich versuche das gesammte Bild zu sehen und sorry, es wird immer auf den Geschäftern oder der Gesetzgebung rumgehackt ... nicht aber auf die vielen Menschen, die eine bestimmte Entwicklung fördern. Da sehr viele sich mitschuldig machen verschliesst man aber davor lieber die Augen. Wenn ich Fische in einer bestimmten Qualität möchte, dann bestimme ja auch ich, wo ich sie kaufe.

Gut an diesem Thread ist, dass alle, die dies lesen sensibilisiert werden, auch im Bezug (so hoffe ich) auf die persönliche Einstellung und somit das eigene Kaufverhalten.

Liebe Grüsse

Angel

 

Hallo

Bei uns in der Gegend hat es mehrere Filialen der "Kette" und ich kaufe eigentlich sehr gerne dort ein. Die Tierpflegerinnen machen einen sehr kompetenten und motivierten Eindruck. Ich weiss nicht ob immer der Händler/Verkäufer schuld ist, wenn Dinge schief laufen.

Lg Luk

 

Hoi Zäme!

Luk:
Ja, und genau da ist ja das Problem.
Kompetent wirken alle! Naja... Die meisten.. :lol:

Das Problem ist aber dass diese Kompetenz genau bis zur Kassenschublade reicht..

Aus dem Gründen wie Angel schon sehr eindrücklich geschildert hat.
Dies ist zum grössten Teil auf die heutige Konsumgesellschaft zu schieben.
Je billiger, desto besser..
Leider zum Leid der Tiere..

Sonst will ich eigentlich nicht mehr viel beifügen.

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Aber ein kleines Müsterli aus eigener Erfahrung wollte ich auch noch hinzufügen.

Ich war in der besagten Kette, weil ich Hundefutter brauchte. Das Hundfutter steht per-se direkt neben der Aquariumabteilung..

Man kommt nicht umhin, zuzuhören..

Folgendes:
Eine Mutter mit ihrem kleinen Mädchen (ca. 9Jahre alt)
wollten Fische kaufen. Das Mädchen hat offensichtlich ein Aquarium im Zimmer.
Wie die Mutter der Verkäuferin gedeutet hatt ist es sooo und sooo gross...

ähm ja...
Ich habe auf ca. 80 - 100Liter geschätzt.

Sie haben sich die Fische angesehen...
"Der da ist schön und der da auch!
Die will ich auch...!!"

Auf die Frage der Mutter, ob das alles geht, ob sich die Fische vertragen und ob die Aquariumgrösse ausreicht, Antwortete die Verkäuferin mit einem selbstsicheren "Ja!"

Sie kauften die Fische und gingen von dannen...

Wollt ihr die Einkaufliste wissen?

-5 mal Platy
-1 KaFi Männchen
und ein Skalar Päärchen

:shock: :shock: :shock:

....dem möchte ich nichts hinzufügen...

Grüessli Marc

 

Hallo Zusammen,
Ich habe mal gelesen oder gehört (jaja ohne Quellen und die Zahl scheint mir auch zu hoch), dass der komplette Aquarienbesatz in Deutschland vierteljährlich ausgewechselt wird. Traurig oder?

Aber wenn ich daran denke, wie beispielsweise Skalare verheizt werden, welche einen bekannten Züchter gesund und kräftig verlassen und das schon seit Jahren, kann es schon möglich sein oder wo sind die mehreren hundert Skalare?

grüsse

 

Sali Lukas

Das glaube ich Dir sofort!

Schon nur allein wie es da in manchen Geschäften zu und her geht..

Ich war vor vielen Jahren einmal in einem Fachhandel (Man kann ihn etwa mit unserer Landi vergleichen)
gleich neben der Grenze..

Die haben u.a. auch eine Aquarienabteilung..

Da habe ich mir ein Wortgefecht mit einer Verkäuferin geliefert :-D

Ein 500Liter Becken wirklich randvoll mit Goldfischen.
Am Boden lagen ein zwei Tote Fische und die restlichen sind wie die bescheuerten im Kreis geschwommen..

Die anderen Aquarien mit den kleineren Fischen waren kein Deut besser...

Fische denen Du schon auf 10Meter die Punktkrankeit angesehen hast...

Quer-Schwimmende Fische...

In mehreren Aquarien habe ich zottelige überreste von etwas rumliegen sehen was wohl mal ein Fisch war..

Abolute Katastrophe..

Wenn ich an das zurückdenke ist es nur Logisch dass vierteljährlich der gesammte Besatz ausgewechselt werden muss.
Weil entweder die Fische komplett GaGa geworden sind, oder die Kadaver im Becken alle anderen Krank machen :shock:

Grüessli Marc

 

Salü zäme

Ich sag's noch einmal gleich wie es Angel schrieb:

Der Konsument wäre der Mächtige in diesem traurigen Spiel.

Das ist beileibe nicht nur auf unser Hobby bezogen. Dies gilt auch in allen anderen Lebensbereichen wo etwas schief läuft.

Aber ich weiss schon: Geiz ist Geil!! Diese Mentalität muss endlich in den Hintergrund gedrängt werden, vor allem wenn es um Lebewesen geht.

Freundliche Grüsse
Bruno

 

Hallo

Ihr tut den Damen unrecht. Beim "Q" in Lenzburg sind Weichwasserfische als solche gekennzeichnet und Kunden werden auf diese Bedürfnisse des Fisches hingewiesen. Im Fachhandel habe ich das so noch nie gesehen.

Es gibt in diesem Forum einen Thread in welchem sich jemand beschwert der Händler habe ihr Messerfische verkauft mit dem Hinweis es könne sein dass der eine oder andere eingeht..... Sorry aber wer in einem solchen Fall sein Hirn nicht einschaltet und die Fische trotzdem kauft der sollte sich selber hinterfragen.

Ich musste auch lernen dass Fische keine farbige Bonbons sind die man weglutschen kann. Spontankäufe sollten ein Tabu sein für jeden Aquarianer und die zu erwartende Lebensdauer der Fische sollte von Anfang an eingeplant werden.

Lg Luk

 

Hallo zusammen

Kurz und knapp, kauft doch Eure Tiere nicht in so einer Zookette! ;-)
Sozusagen das Wort zum Sonntag!

L.G.
Christa

 

Hallo

Also ich habe in der Nähe einen super Aquarienfachhandel gefunden.
Der grossteil der Fische sind aus schweizer und europäischen Zuchtstationen. Die Fische werden 2 Tage lang nach Lieferung vom Züchter nicht verkauft.

Die Beratung ist top! Und die sind auch nicht auf Verkaufen aus! Hab ich gestet

 

Hallo Rahel

2 Tage sagt schon alles. Von mir aus gesehen zum Anklimatisieren viel zu kurz.

Auch die besten Geschäfte müssen verkaufen, sonst können sie ja nicht leben.

lg Jonas