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Düngen mit Fischbestand

Dieses Thema im Forum "Pflanzen und Algen" wurde erstellt von Severin, 28. Oktober 2011.

  1. Planter

    Planter

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    Hallo Severin

    Leider ist Deine Antwort erst nach der Eingabe meiner Antwort an Basil auf dem Bildschirm erschienen.
    Zu Deinen Fragen:
    1. Dornaugen kannst Du bei einer Fütterungsart, wie sie in meiner Antwort an Basil aus dem Zitat aus meinem Buch ersichtlich wird, mit ca. einem Düngewert rechnen. Bei Deiner bisherigen Art der Fütterung wohl mit 1,5. Unter den Welsarten haben wir in unserer Züchterei nur Panzerwelse, rückenschwimmende Kongowelse und einige wenige Male Otocinclus gepflegt. Darum sind mir die Düngewerte Deiner Welse nicht bekannt. Aber eines kann ich Dir zu Deiner Sicherheit und Beruhigung sagen: Das siehst Du alles an den Pflanzen! Wenn Du auch zu viele Fische hast, so geschieht dabei kein Unglück! Denn Du siehst es ja an Deinen Pflanzen, wenn es ein Zuviel an Dünger hat - eben so, wie Du es in der Broschüre "Über die Ernährung von Wasserpflanzen" und auch im Theard von Annie "Düngt jemand nach dem Dennerle Düngeplan" nachlesen kannst. In einem solchen Falle - also lange bevor Deinen Pflanzen wieder so aussehen wie auf Deinen Einzelpflanzenbildern - kannst Du mit einem WW, aber immer 4/5, alles wieder ins Gleichgewicht bringen, auch wenn dann dabei nur wenige Wochen zwischen 2 WW liegen. Bei einer normalen Fütterung - wie in meiner Antwort an Basil aus meinem Buch zitiert - wäre es nur etwa alle 2 Monate nötig. In unserem damaligen Schauaquarium war es nur alle 3 Monate notwendig, erst nach etwa 30 Jahren ohne jeden Wechsel des Inhaltes oder Bodengrundes mussten wir alle 2 Monate Wasser wechseln. Und das alles kannst Du an den Pflanzen sehen. Wenn Du das eingehend erfassen willst, so rate ich Dir schon, einmal meine Bücher zu lesen.

    2. Bei einer genügenden Fischanzahl brauchst Du bestimmt keine zusätzliche CO2-Düngung, denn diese ergibt sich ja aus der Atmung der Fische und auch aus dem Zerfall der älteren Blattmasse. Bei allzu wenig Fischen bräuchtest Du zwar wohl zusätzliche Kohlensäure, aber auch Zusatz- oder Kunstdünger! Und das Ganze wird dabei so viel komplizierter, dass ich mit meiner Engros-Pflanzenzucht aufgehört hätte! Beschaffung und Erhalt der notwendigen, riesiegen Fischanzahl war denn anfänglich auch unser einziges Problem, bis wir dann begannen, die Fische selber nachzuziehen.
    P.S. Es wäre schön, wenn ich später einmal auf Deine Einzelpflanzenbilder zurückgreifen dürfte, weil sie so drastisch die Überdüngung zeigen, und ich selber natürlich in meinem Betrieb nie zu solchen Bildern kommen konnte.

    Mit einem herzlichen und aufmunternden Gruss
    Planter
     
  2. Annie27

    Annie27

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    Düngen mit dem Fischbestand

    Hallo Severin,
    Du hast mich nach meinem Düngewert und meinem Fischbestand gefragt. Ich habe es mal versucht zu berechnen, finde es noch schwierig.
    Oben Hechtlinge 3 grosse, 2 Babys 3x 0.8
    Mitte Salmler Zitronensalmler und Goldtetra 12 Stück plus 2 Kardinalsfische 14x 0.8
    Guppys grosse und Babys 20x 0.5
    Panzerwelse 12 adulte 12x 4.0
    Panzerwelse 8 junge 8x 3.0

    Also Düngewert etwa um die 100, plus noch 5 AS ein paar Amano-Garnelen und ein paar Algengarnelen und PHS uns TDS.
    Ich hoffe Planter wird das nochmals kommentieren, ob meine
    Rechnung da stimmt. Eigentlich ist das schon etwas viel ich sollte ja nur etwa 70 Düngeeinheiten für ein 300l Becken haben.

    Dein Aquarium gefällt mir aber von der Gestaltung her sehr gut, es gibt ein schönes Bild ab, mein Urwald sieht eher chaotisch aus.

    Liebe Grüsse Annie
     
  3. Severin

    Severin

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    Hallo Planter

    Herzlichen Dank für deinen Beitrag. Die Pflanzen sind das Zeigebild, wenn man gelernt hat darauf zu achten. Zu meiner Freude wächst es wieder in meinem Aquarium und dies ohne Dünger und Zusätze! Nicht mehr so schnell wie mit Volldünger, aber dafür sieht der Wuchs gesünder aus. Ich habe aber auch noch nicht das Optimum mit meinem Fischbesatz erreicht.
    Natürlich darfst du die Bilder weiterverwenden.
    Womit ich auch schlechte Erfahrung gemacht habe, ist die Farbwahl 827. Ist da einfach zuviel Rotanteil drin oder klappt das nur bei mir nicht? Meine Pflanzen wachsen bei 840er viel besser.

    Grüsse
    Severin
     
  4. Severin

    Severin

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    Hallo Annie

    Urwald muss nicht schlecht sein, damit hast du ja gute Nährstoffverbraucher.
    Herzlichen Dank für dein Kompliment, ich hoffe zwar, dass meine Pflanzen hinten noch etwas zuwuchern werden. Von der Cabomba sieht man nicht mehr viel, die ist mir fast drauf gegangen.
    Wie oft machst du denn jetzt Wasserwechsel so im Schnitt?
    Wirst du irgendwann auf den Filter verzichten?


    Grüsse
    Severin
     
  5. Annie27

    Annie27

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    Düngen mit dem Fischbestand,

    Hallo Severin,
    Wie oft ich jetzt Wasserwechsel mache weiss ich noch gar nicht so genau, ich würde sagen so alle 2-3 Wochen, vielleicht kann ich auch wieder mal länger damit zuwarten.
    So wie ich jetzt begriffen habe muss ich darauf achten wie die Pflanzen aussehen und anhand dieser Zeichen den Wasserwechsel planen.
    Kürzlich hatte ich geplant wieder 5 Wochen zu warten mit dem Wasserwechsel, so wie es mir Planter ursprünglich vorgeschlagen hatte, und dann kam es zu einem Nährstoffüberschuss, den ich aber ohne Planers Tips nicht erkannt hätte. Ich hatte nur gemerkt, dass die Pflanzen sich etwas veränderten.
    Nun muss ich gut darauf achten, dass die Pflanzen, v.a. Hygrophila polysperma keine braunen Punkte in grosser Zahl auf vielen der unteren Blättern entwickelt, auch habe ich breitblätterige Cryptocoryne pntederifolia, die diese Punkte entwickeln.
    Hygrophila polysperma= indischer Wasserfreund ist überhaupt eine sehr dankbare Pflanze, würde sich auch für den Hintergrund eigenen, muss aber oft zurückgeschnitten werden. Ich habe auch noch Cryptocoryne mit hoch aufragenden Blättern im Hintergrund.
    Wegen deiner Cabomba, es gibt es immer wieder, dass eine Pflanze mal schöner kommt und dann wieder schwächer, bei mir kommt die Cabomba gerade wieder mal besser. Und der Wasserstern Hygrophila difformis, der hat sehr lange gekümmert, kommt jetzt auch wieder, scheinbar hat sich da das Klima in meinem Aquarium deutlich gebessert.
    Geplant ist noch ein schwarzes Tuch hinter das Aquarium zu hängen, dass es einen besseren Kontrast gibt.
    Zum Filter, es ist ein HMF-Filter mit zwei Lufthebern den werde ich behalten, zusätzlich habe ich einen Aquaclear-Schnellfilter den ich sporadisch einsetze, wenn das Wasser etwas viele Schwebestoffe enthält. Den nervigen Eheim-Aussenfilter habe ich auf den Estrich verbannt. Der Eheim war zwar ruhiger und das Wasser enthielt weniger Schwebestoffe, aber ich kam mit ihm nicht gut klar.
    Liebe Grüsse Annegret
     
  6. Planter

    Planter

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    Hallo Severin, Hallo Annie

    Es ist schön, zu sehen, wie Ihr beide euch bemüht, mit den einfachsten Mitteln einen klaren Überblick über das Geschehen in einem Aquarium zu erhalten. Darum möchte ich Eure gestrige Korrespondenz noch ergänzen, damit ihr auch sogar beim Abstand eines WW nicht mehr auf Zahlen angewiesen seid, sondern ganz einfach nur auf das Bild des Lebens oder besser: des Aussehens der lebendigen Pflanzenwelt:

    Die Angaben der Düngeeinheiten pro l Wasser sind ausgelegt auf eine möglichst pflegearme Aquarienhaltung. Wir haben damit in unserer Züchterei im Normalfall nur alle 2 Monate einen WW nötig gehabt. Hat man aber aus Verkaufsgründen (Engros-Verkauf) in einem Aquarium zu viele Pflanzen aufs Mal ausreissen müssen, und war der letzte WW in diesem Aquarium schon vor über 3 oder 4 Wochen gewesen, dann mussten wir selbstverständlich aus diesem Grunde (des Herumwühlens) bereits wieder einen WW vornehmen (in 30-jährigen Aqaurien!). Aus dieser Schilderung könnt Ihr abnehmen, dass die Zahl der WW und ihrer Abstände voneinander niemals starre Zahlen bleiben dürfen. Sie sind nur Hinweise dafür, wie man etwa mit der geringsten Pflege zu einem herrlich gedeihenden Aquarium kommen kann.
    Wer also mehr Düngeeinheiten als 3/l Wasser hat, der muss einfach öfters Wasser wechseln. Wer von Anfang an weniger hat, hat auch einen weniger zügigen Pflanzenwuchs und muss dafür auch weniger oft wechseln. Wenn massvoll gefüttert wird (siehe in meiner früheren Mitteilung an Basil), so stimmt das CO2 / Stickstoffverhältnis immer (Stickstoff wird von den Pflanzen nicht nur in NO3-Form aufgenommen und liegt vor allem nicht nur in dieser Form vor, sondern ist zumeist noch organisch, also mit Kohlenstoff zusammen gebunden). Es braucht dabei also keine zusätzliche CO2-Düngung. Bei längerer übermässiger Fütterung haben die Pflanzen dann allerdings immer ein etwas schlechteres Aussehen in Richtung Überdüngung hin.


    Das alles lässt sich am Erscheinungsbild der Pflanzen erkennen.



    Es spielt auch eine Rolle, ob man viele stark Nährstoff zehrende Pflanzen hat, wie beispielsweise die meisten Echinodoren. Dabei kommt dann eine Überdüngung nicht so schnell zustande, sodass auch die WW in grösserem Abstand gemacht werden können.

    Dir, Annie, würde ein schwarzes Tuch hinter dem Aquarium gefallen. Ich habe dafür volles Verständnis, rate Dir aber, es ja nicht zu tun. Denn Deine Lichtverhältnisse sind so knapp, dass es besser wäre, ein weisses Tuch, welches das Licht zurückstrahlen lässt, zu platzieren. Du warst ja einmal bei Herrn Mogel. Er hatte, als mein Nachfolger, anfangs ebenfalls überall zu wenig Licht, sodass der Pflanzenwuchs stagnierte und stetige WW nötig wurden. Bis ich einmal seine Anlage besuchte und diesen Mangel feststellte und ihm darum riet, das hintere und die seitlichen Gläser weiss zu streichen. Danach begann es auch bei ihm zu wachsen und zu gedeihen. Wenn Dir mein Urwald in meinem 30-jährigen Schauaquarium, das ich in meinem Beitrag vom 27.8.2011 in Deinem Thread "Düngt jemand von euch nach dem Dennerle-Düngeplan" veröffentlicht habe, gefällt, das ebenfalls eine weisse Rückwand hat, die aber vom Urwald fast ganz verdeckt wird, dann rate ich Dir zu einer weissen Rückwand. Sie lässt sich auch mit Kontakt-Folie bewerkstelligen.
    Mit einem herzlichen Gruss an Euch beide
    Planter
     
  7. Severin

    Severin

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    Hallo Planter.
    Vielen Dank für die vielen Infos und Tips. Leider kommen bei mir seit ich die CO2 Anlage massiv zurückgeschraubt habe die Fadenalgen wie gestochen aus den Büschen geschossen!! Ausser der Zusatz von Wasserlinsen und einer Cryptocoryne aponogetifolia ist nichts im Aquarium verändert worden.
    Ich hoffe es kommt jetzt nicht eine Algenplage.

    Grüsse
    Severin
     
  8. Annie27

    Annie27

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    Düngen mit dem Fischbestand

    Hallo Planter,
    Zu deinem Tipp mit dem weissen Hintergrund, das werde ich natürlich ausprobieren. Des übrigen habe ich letzte Woche in bessere Reflektoren investiert, sie haben eine Art unregelmässiges Wabenmuster und halten gut an den 840er Leuchtstoffröhren.
    Meine geputzten Leuchtstoffröhren brennen wieder. Ich habe sie in einer ruhigen Minute nochmals versucht zu montieren und plötzlich funktionierten sie wieder.
    Ich habe vor 4 Tagen einen 80% WW gemacht, da ich stark gegärtnert hatte, habe den E.parviflorus geteilt, in der Hoffnung dem E,ozelot eine Chance um sich zu entfalten zu geben.
    Zu Günter Mogel, ja seine Anlage war interessant zu sehen, ganz anders als die modernen Läden und sehr vielseitig, aber dass die AQ-wände weiss gestrichen waren und so Details konnte ich nicht erkennen, dafür hatte ich zu wenig Zeit. Vielleicht habe ich wieder mal Gelegenheit einen Abstecher dorthin zu machen.
    An Severin, ich habe die lästigen Wasserlinsen versucht auszurotten, es hat immer noch ganz wenige, leider, denn die überzogen dann immer die ganze Wasseroberfläche und dunkelten ab. Wegen der Fadenalgen weiss ich jetzt auch nicht, vielleicht musst du einfach mal abwarten und stark befallene Pflanzenteile entfernen und PHS könnten vielleicht schon noch helfen, gut, aber die werden sofort Opfer von den Helenas.
    Ich habe noch Helmschnecken, so unischwarze Rennschnecken, die halten mir die Glasscheiben und die gesamte Einrichtung (Grün)algenfrei, auf den Pflanzen sind sie eher nicht. Die Helmschnecken, wie auch die anderen Rennschnecken legen weisse Eier, aus denen sich aber keine Jungtiere entwickeln. Die Eier können je nachdem optisch stören, mich stören sie nicht. Die Helenas können diesen Schnecken. d.h allen Rennschnecken nichts anhaben.Die Schnecken sind Wildfänge, das musst du dir halt überlegen, ob du das willst.
    Liebe Grüsse Annie
     
  9. PeterPan

    PeterPan

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    Hallo Herr Schneider! Hallo Kolleginnen und Kollegen..

    es freut mich ausserordentlich, dass ich Sie hier wieder treffe, werter Herr Schneider. Ich bin schon öfter an der Autobahn Richtung Basel an Zuzgen vorbei gefahren und dachte daran, Sie spontan zu besuchen, wollte Sie aber nicht stören. Schliesslich sind Sie ja im Ruhestand und wollen nicht belästigt werden.

    Wie soll ich sagen, ich beschäftige mich seit "Gründung" meiner Aquarienprojekte mit der neudeutsch "Low-Technique"-Philosophie. Und beim "Schlaumachen" darüber stolpert man immer früher oder später über Ihre Beiträge und Bücher. Denn wenn sich über 40-jährige Erfahrung in der Wasserpflanzenzucht auch nur ansatzweise mit meiner "revolutionären" Quereinsteiger-Vorgehensweisen deckt, muss da ja was dran sein.

    Ausserdem habe ich prinzipiell etwas gegen extreme Geschäftemacherei in allen Lebenslagen. Für jedes Problemchen scheint es ein Mittelchen oder einen "Apparat" zu geben, der einen das (Aquarianer-)Leben leichter machen soll. Seltsam nur, dass gerade das Projekt "Terracotta-Becken", welches in den Sommermonaten draussen auf der halb beschatteten Terrasse steht "am besten läuft" - und zwar ohne jegliche Technik.

    Was mir auch immer "spanisch" vorkam, ist das Bekleben von Aquarienscheiben mit dunkler Folie oder das Bemalen mit dunkler Farbe. Ich bin ja wirklich kein Fachmann, aber "Schwarz" heisst deshalb "Schwarz", weil es alles Licht schluckt! Somit investiert man auf der einen Seite in möglichst teuere Beleuchtung mit viel Lumen, kauft Reflektoren, damit das Leuchtmittel rundum voll ausgenutzt wird und dann verschwindet das Licht an drei Seiten in dunklen verklebten oder bemalten Rück- und Seitenwänden? Vorne möchte man ja die Fischlein sehen, also sind dort wenige Pflanzen angesiedelt. Somit "verschwindet" das Licht dann nach Vorne "Draussen" auf der 4. Seite? Wie effektiv ist das denn?

    Was auch heftig diskutiert wurde ist, dass man keine Aquarien ans Fenster stellen sollte, weil dann das "böse" Sonnenlicht den Algenwuchs fördern würde und ruckzuck die Scheibe zum Fenster veralgt wäre. Wenn in einem Aquarium zu viele Nährstoffe enthalten sind bzw. das Verhältnis von Pflanzen zu Nährstoffe übergesättigt ist, so wachsen die Algen auch im "Schatten" irgendwie irgendwo und wenn es hinter dem Innenfilter ist. Da hilft kein WW und da hilft kein Einsatz von Schnellwuchspflanzen. Das "ThaiRiver" steht schon immer im Wohnzimmer (auf Rollen) vor den vom Boden bis zur Decke reichenden Terrassenfenstern. Die Scheibe zur Terrasse ist nicht mit Algen übersäht. Dafür wachsen die Pflanzen auf der Terrassenseite bereits aus dem Becken heraus. Daran wird doch wohl nicht die "böse" Sonne Schuld sein?

    Auch zwei kleinere Becken "AquaEl"- und "Terracotta-Überwinterungs-Becken" (je 60 Liter) stehen auf Rollen auf dem Fussboden vor Fenstern. Das neue "WhiteSands" (250 Liter) wird diese Woche verschoben vor das grosse starre Fenster. Nur das "Säulenaquarium" in der Küche im Eck bleibt im Halbschatten auf der Anrichte. Letzteres hat heute (nach 3 Jahren) eine neue Stecksockelleuchte bekommen, weil die alte Röhre nur noch rosa schimmerte.

    Algen? Nein. Grosse Filter? Nein. Viel Futter? Nein. (alle 2 Tage ein paar Flocken und die Schützenfische bekommen geschnittene Schrimps - der Rest bekommt das was übrig bleibt - ab und zu Katzenfutter (billigste Brekkies - Trocken)). Dünger? Nein. Wassertest? Nein. Wasserwechsel? Wenn es Zeit ist - unregelmässig. Mulmglocke? Nein. Futterautomat? Nö.

    Viva la Revolucion? Why not?

    Ich hab mich immer gewundert, warum Gäste beim Anblick der Aquarien manchmal meinen "Mann, das ist ja wirklich richtig Arbeit! Da muss man sich ja jeden Tag darum kümmern! Und in den Urlaub fahren kann man auch nicht!".
    Äh. Wie meinen? Wenn ich übers WE mal wegfahre, überleben es meine Fische trotzdem.

    Gut, ich züchte nicht und ich habe überwiegend einfache "Thailänder", die in der Heimat in jedem Tümpel oder Reisfeld schwimmen. Die Schützenfische holen sich auch mal eine verirrte Fliege von der offenen Leuchte oder der Decke. Die Paradieser fressen alles was sie in die Mäuler bekommen. Wenn ein Filter gerade dann am WE bei Abwesenheit ausfallen sollte, so kippt kein Aquariumwasser um.

    Wenn ich länger in den Ferien bin, so erledigt das Füttern ein Nachbar (bzw. seine Kinder). Und die haben keinen Stress damit jeden Tag kommen zu müssen, nein, die brauchen nur alle 2-3 Tage vorbei schauen, auch wenn die Kiddies gerne jeden Tag 3x füttern würden. Kurz: Wenn ein Hobby in Arbeit ausartet, dann ist es für mich kein Hobby mehr. Sollte das mal passieren, wird die Stückzahl an Becken abgebaut. Noch lässt sich alles ohne "Arbeit" bewerkstelligen. Es macht sogar Spass zu beobachten, wie man "abseits ausgetrampelter Pfade" so richtig gemütlichen Erfolg haben kann. Das wenn mein Grossvater wüsste *schnieff*, der hatte auch schon Aquarien *lach* und keine Technik *harhar*. Gut, waren Kaltwasserfische - wurden viel später dann in der Pfanne gegart. Aber das ist ein anderes Thema.

    Ich wollte Euch hier noch etwas zeigen. Wenn ich das richtig deute, so wächst da gerade eine Blüte heran, oder?

    Gruss Peter
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 8. November 2011
  10. Severin

    Severin

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    Liebe Annie, Hallo an alle

    Herzlichen Dank für deinen erneuten interessanten Eintrag. Wusste nicht, dass die Helenas nicht alle Schnecken aussaugen.
    Meine Pitbull Pleco haben über Nacht wahres geleistet und sind kugelrund. Da ich von denen ja nur 6 im 200l Becken habe, möchte ich morgen noch welche kaufen gehen. Es kostet mich zwar immer Überwindung neue Fische in einen gesunden Fischbestand einzusetzen. Da bin ich wohl etwas vorgeschädigt und das war ja auch unter anderem der Grund, warum ich nach wenigen Monaten Aquaristik noch mal neu begonnen habe. Bezüglich Algen werde ich mal abwarten, da die Pflanzen ja zur Zeit gut gedeihen. Die Hygrophila polysperma habe ich übrigens auch im Becken und die treibt gesunde Blätter.
    Wegen den Schnecken, da komme ich evtl. drauf zurück.

    Hallo Peter

    Schön von dir zu lesen.
    Was machst du eigentlich, wenn du mal 2 Wochen weg bist? Triffst du da bestimmte Vorkehrungen (ausser jemanden für das Füttern zu informieren) oder gehst du einfach los? Ich frage mich das, weil ja in 14 Tagen so einiges im Aquarium abgehen kann. Ich war auch mal für 2 Wochen im Urlaub und als ich dann nach Hause kam, sah man bei den Scheiben nicht mehr durch und die Pflanzen sahen alle aus wie kleine Gespenster, grün ummantelt! Und dies, obwohl ein "Aquaristik-Kollege" nach einer Woche einen Wasserwechsel gemacht hatte. Gefüttert hatte damals meine Mutter, aber nur alle paar Tage spärlich. Das Futter hatte ich für die Zeit in Portionen bereitgestellt.
    Huuuuaaaahhhh, eine grausige Vorstellung so etwas noch einmal anzutreffen!

    Gruss
    Severin
     
  11. Planter

    Planter

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    Hallo Severin

    Zu Deinen Algen lässt sich nur sagen, dass in einem wüchsigen Aquarium auch Fadenalgen gut wachsen. Ein schwacher Trost; aber immerhin besser, es wächst alles gut, als es wächst alles nicht! Das Problem der höher entwickelten Algenarten habe ich im Thread: Schwarze "Haare" auf den Blatträndern (letzter Beitrag, am 18.9.11) ziemlich eingehend und sehr allgemeinverständlich beschrieben. Alle andern Erklärungen lassen sich durch eine ausgedehntere Praxis nicht bestätigen! Es kann beispielsweise in fast einem jeden Aquarium auch irgendeine bestimmte Pflanze nicht gut gedeihen, in einem jeden Aquarium wieder eine andere, von der wir aber nichts wissen, weil wir ausgerechnet diese gar nicht besitzen. Ebenso kann in einem Aquarium eine höhere Algenart einmal von Natur aus nicht gut oder gar nicht gedeihen. Aber dieselben messbaren Bedingungen, die dort herrschen, verwehren derselben Algenart in einem anderen Aquarium das Wachstum nicht.
    Fadenalgen werden aber mit 100% Sicherheit von Floridakärpflingen in kurzer Zeit gefressen und mit 85% Sicherheit von den Prachtbarben, sofern man sie jung einsetzt und nach dem Einsetzen 3 bis 4 Tage nicht füttert. Denn dann erst suchen sie Nahrung, finden sie und kommen auf den Geschmack!

    Hallo Peter
    Zuerst zur letzten Frage: Ja, das ist ein Blütenstängel, an welchem sich Adventivpflanzen bilden werden.
    Auch den Ausführungen über "die extreme Geschäftemacherei in allen Lebenslagen" kann ich voll und ganz zustimmen; denn sie findet nicht nur in der Aquaristik statt, sondern fast überall im Leben, sei es bei der CO2-Reduktion, bei den Isolierungen oder bei den Gesundheitskosten. Denn ohne Geschäfte gibt es auch keine Kosten. Aber darüber liesse sich besser reden als schreiben. Und das ist sowohl telefonisch möglich als auch persönlich. Ehrliche und die reelle Wirklichkeit Suchende belästigen mich auch im Ruhestand nicht.

    Mit einem herzlichen Gruss an alle Beteiligten
    Planter
     
  12. PeterPan

    PeterPan

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    Urlaubsvorbereitungen...

    Hoi Severin..

    bin in den letzten drei Jahren zwei Mal pro Jahr je 3 Wochen in thailändischen Gefilden unterwegs gewesen. Vom Norden bis zum Süden. Die Fische zu Hause überlebten die Ferienzeit immer locker. Und ja, es hat sich etwas entwickelt in der Zeit. Manchmal schwamm Nachwuchs in den Becken - speziell die Paradieser sind recht vermehrungsaktiv.

    Spezielle Vorbereitungen treffe ich nicht unbedingt. In der Woche vor der Abreise wird folgendes erledigt:

    • a) Filter gereinigt/ausgespült
    • b) Wasserwechsel wo es nötig ist 50%
    • c) "Briefing" des Nachbarn nebst Kiddies, wie häufig und wie viel in welchem Becken mit was gefüttert werden sollte.
    • d) "Briefing" des Nachbarn doch bitte ab und zu Wasser aus der Leitung nachzufüllen, da bis auf das neue "WhiteSands" alle Becken oben offen sind.
    Die letzten 3 Jahre lief alles glatt. Wie bereits erwähnt, sind es unkomplizierte Fische und die Becken laufen rund.

    Dein von Dir geschilderte Urlaubsunfall "Algenblüte" kann nur durch ein Nährstoffüberangebot - entweder vorher schon vorhanden oder durch zu viel Fütterung - hervor gerufen worden sen. Würde so etwas - wenn überhaupt - bei mir passieren, so gibt es hierfür meine Telefonnummer für Notfälle. Und das lässt sich auch aus der Ferne unter Mithilfe von Aquaristik-Kollegen/innen beheben. Hatte ich aber wie gesagt noch nie.

    @Peter Schneider: Besten Dank! Dann werde ich bei einer der nächsten Fahrten Richtung Basel oder von dort zurück kommend mit ausreichend Zeitvorlauf und Anmeldung auf einen Sprung zum Fachsimpeln und Politisieren vorbei kommen. Freue mich schon heute darauf.

    Prinzipiell ist noch aus meiner Erfahrung zu sagen: Je grösser man anfängt, umso besser. Von sogenannten "Komplett-Anfänger-Aquarien" mit allem drum und dran an Technik und Einfahrhilfen, wie Wässerchen und sonstigem Zubehör, ist nach meinem Verständnis abzuraten. Lieber für das gleiche Geld ein (evtl. gebrauchtes) Nurglas-Becken ab 250 Liter besorgen, einen soliden Unterbau, eine Aufsatzleuchte mit 840er-Röhren (aus dem Baumarkt), einen kleinen Innenfilter (evtl. AquaEl), feinkörnigen Sand aus dem Baumarkt (gut durchgewaschen), diverse Pflanzen (aus dem Forum), Wasser einfüllen, 2-3 Seemandelbeerblätter, ein paar Wurzeln und nach Gefallen ein paar Steine, Nicht im Becken "Rumdoktorn" oder mit Mittelchen experimentieren. Keine abgestorbenen Pflanzenteile entfernen, eine Handvoll Turmdeckelschnecken einsetzen, Blasenschnecken kommen oft mit den Pflanzen, Apfelschnecken besorgen, nach exakt einer Woche ausreichend Fische einsetzen und laufen lassen.

    Mit freundlichen Grüssen und viel Erfolg wünschend,
    Peter
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 8. November 2011
  13. ch.koenig

    ch.koenig Guest

    Hallo Peter
    Dass es mit Deiner ?Methode? klappt ist ja erfreulich.
    Nur zur Erinnerung ein Ausschnitt aus Anhang 2 zum Tierschutzgesetz
    Besondere Anforderungen
    1) Der Tag-Nachtrhythmus ist einzuhalten.
    2) Das Aquarium darf nicht allseitig direkt einsehbar sein

    In der Praxis wird meist irgendwie die Rückseite abgedeckt. Aus meiner Erfahrung ist eine dunkle Farbe klar vor zu ziehen.

    @ Peter Schneider: auch Ihrer ?Methode? gönne ich den Erfolg.
    Allerdings: Moderatoren und User versuchen in diesem Forum in mühsamer Kleinarbeit, Transparenz zu schaffen, Wissen und Erfahrungen anzubieten, gerade auch für Anfänger. Ihre Aufforderung an die Neulinge, erst mal keine Wasserwerte zu messen halte ich für kontraproduktiv,. Die Darstellung der Ausgangssituation ist eminent wichtig und gibt eine kleine, aber wichtige Sicherheit in der weiteren Diskussion. Wasserparameter gehören für mich zu den Basisinformationen bei der Haltung von Pflanzen und Fischen.
    Gruss Charles
     
  14. PeterPan

    PeterPan

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    Hallo Charles..

    herzlichen Dank für Deinen Einwurf. In dessen Zusammenhang bedanke ich mich auch herzlichst für den Aufwand, welchen die Administratoren mit diesem Forum haben.

    Zum zitierten Tierschutzgesetz möchte ich noch einwenden, dass die von Dir angegebene Textzeile auf Seite 132 "Das Aquarium darf nicht allseitig direkt einsehbar sein." zutrifft, und zwar "Gilt für Zierfische, die länger als 20 cm werden." Siehe Vorbemerkung auf Seite 131 - der Seite davor.

    Beide Seiten gehören zusammen und sollten nicht aus dem Zusammenhang gerissen werden. Bei Zierfischen grösser als 20 cm dürfte die Beckengrösse auch entsprechend "riesig" sein. Ein Beispiel hierfür darf ich die schönen Schaubecken im Zürcher Zoo nennen. Diese sind üblicherweise von der Frontseite einsehbar und konstruktionsbedingt / Stabilitäts-bedingt auf den anderen Seiten aus "Nichtglas-Materialien".

    Von wegen "vorzugsweise schwarzer" Glasgestaltung steht überhaupt nichts in der Tierschutzverordnung. War auch nur Deine persönliche Erfahrung.

    Ich möchte das Thema auch gar nicht gross in diesem Thread, in dem es um "natürliche Düngung durch Fische" und nicht um Glasgestaltung geht, ausdiskutieren. Der eine bevorzugt "Schwarz", der nächste empfiehlt "weiss", der andere hat gar keine bemalten Seitenscheiben. Die Fische können wir leider nicht fragen. Eventuell bevorzugen sie "geblümt". :)

    Die Wasserwerte sind stabil zu halten (sinngemäss zitiert aus der Tierschutzverordnung). Ob man dies durch Messen der Wasserwerte tut oder durch Beobachtungen an den Pflanzen dürfte keinen Ausschlag geben. Viele Probleme lassen sich anhand Beschreibungen des Verhaltens und Aussehen der Fische erkennen. Das ist aber auch nicht Bestandteil dieses Threads.

    Hier noch für die Allgemeinheit und Interessierte die (Schweizer) Tierschutzverordnung vom 23. April 2008 (Stand 1. April 2011).

    http://www.admin.ch/ch/d/sr/4/455.1.de.pdf

    Herzlichen Dank und viel Erfolg
    Peter
     
  15. ch.koenig

    ch.koenig Guest

    Hallo Peter
    Du hast recht, das wäre ein anderes Thema.
    Nur: die Zusammenstellung im Anhang ist unglücklich gewählt. Gibt auch die Sachbearbeiterin im BVET zu. Die besonderen Vorschriften gelten allgemein für die Haltung von Zierfischen, was ja nur logisch ist. Die übrigen Vorschriften lassen die kleinen Arten aussen vor.
    Gruss Charles
     
  16. PeterPan

    PeterPan

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    Hoi Charles...

    unter logisch verstehe ich etwas Anderes, da für die Haltung von Kleinzierfischen (kleiner 20 cm) andere Voraussetzungen gelten, als für die Haltung von Grosszierfischen (grösser 20 cm). Aber das soll nun der letzte Einwurf fern des Threads sein. Ende, Roger und Out.

    Gruss Peter
     
  17. Planter

    Planter

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    Hallo Charles

    Wie der Mensch ohne Lunge und Nieren nicht leben kann, ebenso kann ein Aquarium nicht gesunde und stabile Verhältnisse haben ohne guten und gesunden Pflanzenwuchs. Denn die Pflanzen produzieren ja den lebenswichtigen Sauerstoff und filtern zugleich die belastenden Stoffe, die man zwar mit Tests messen könnte, ohne jede Anstände und ohne unsere Kontrolle aus dem Wasser.

    Das zu zeigen, und wie man mit Sicherheit dazu kommt, ist einfacher und gerade für den Anfänger hilfreicher als all der Zahlenkram der vielen Testresultate. Wir verwenden ja immerhin Trinkwasser! Gerade in diesem Forum zeigt es sich ja, wie hilflos mit diesen Zahlen oft jongliert wird und dabei das Wasser stetig zu beeinflussen versucht wird, und wie leidvoll das Leben der Fische dabei sein kann. Bei einem guten Pflanzenwuchs hingegen sind die Fische gesünder und munterer; das hat sich nicht nur in einem neueren Thread in diesem Forum gezeigt, sondern das bestätigte sich auch bei meiner umfangreichen Aquariumanlage ebenso wie auch bei allen meinen ehemaligen Kunden. Wenn hingegen stetig gemessen und herum manipuliert wird, sind weder die Wasserverhältnisse stabil, noch der Pflanzenwuchs gesund.

    Wie man es den Pflanzen aus ihrem Erscheinungsbild ansehen kann, ob sie gesund und damit auch arbeitsfähig sind (Lungen- und Nierenfunktion), ebenso lässt es sich auch den Fischen ansehen, wie wohl sie sich fühlen. Am besten sieht man das etwa 15 Minuten nach dem Einschalten der Beleuchtung. Nicht nur erfahrungsgemäss, sondern auch aus wissenschaftlicher Sicht weiss man, dass zu dieser Zeit der O2 Gehalt des Wassers am tiefsten und der CO2-Gehalt am höchsten ist. Zu diesem Zeitpunkt den Standort der Fische zu beobachten und vor allem ihre Atemfrequenz zu überprüfen, sagt mehr über die Wasserverhältnisse aus als alle Tests. Das ist eine einfache und jedermann verständliche Kontrollmöglichkeit. Der Appetit der Fische ist dann noch eine zusätzliche Kontrollmöglichkeit.

    Nicht das weisse Glas stört die Fische, sondern eine allzu offene Landschaft ohne genügend viele und genügend dichte Versteckmöglichkeiten, welche scheuen Fischen erst die notwendige Ruhe gewähren ? das sind Missstände im Aquarium. In einem gut bewachsenen Aquarium sieht man von einer weissen Rückwand nicht mehr viel ? auch die Fische nicht ? aber dafür hat es dabei in Bodennähe etwas mehr Licht für die Assimilation der untern Wasserpflanzenblätter.

    Rasbora trilineata beispielsweise, aber auch andere schreckhafte Schwarmfische rennen sich bei Schreck in ihrer unkontrollierten Fluchtreaktion auch an schwarzen Scheiben ihre Köpfe ein ? nicht hingegen in einem Pflanzendickicht! Auch das sind Überlegungen ? aus der Praxis allerdings, nicht aus der Theorie. Wer das Detail übergewichtet, verliert die Übersicht!

    Mit einem freundlichen Gruss
    Planter
     
  18. chrigele

    chrigele

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    Hallo zusammen

    Ich habe mir lange überlegt, ob ich zu diesem Thema etwas schreiben soll oder nicht.

    Ich finde die Ausführungen von Planter ausserordentlich interessant und lehrreich und ich lese gerne mit. Das Zusammenspiel von Pflanzen, Dünger, Licht, Wasser und nicht zuletzt auch von den Fischen ist ein ganz feines und braucht, meiner Meinung nach, einiges an Erfahrung. Als Anfänger wird es schwierig, anhand vom Verhalten der Fische, oder noch schwieriger Anhand vom Aussehen und Wachstum der Pflanzen irgendetwas zu erkennen. Man merkt am sterben der Tiere und am braun werden der Pflanzen, dass irgendetwas nicht stimmt, so ist es häufig zu lesen.

    Mir selber haben die ersten Jahre die regelmässigen Kontrollen der Wasserwerte sehr geholfen ein Gefühl für das System Aquarium zu bekommen, ich habe sogar eine zeitlang ein Tagebuch geführt, indem ich tgl. die wichtigsten Wasserparameter gemessen, WW notiert habe und auch Veränderungen der Tiere und der Pflanzen aufgeschrieben habe. Auch wurde ich dadurch gezwungen, mich ein wenig mit der Wasserchemie und mit den Zusammenhängen daraus auseinanderzusetzen.

    Heute brauche ich das nicht mehr, ich sehe auch am Verhalten der Tiere und Pflanzen, ob alles in Ordnung ist oder nicht.

    Ich pflege aber weder einfach zu haltende Fische noch einfache Pflanzen, ich fahre ausgezeichnet mit Dünger, CO2 und viel Licht und WW von wöchentl. 50%. Ich habe keine Probleme mit kränkelnden Tieren oder Pflanzen.:-D

    Es führen viele Wege nach Rom oder in unserem Fall zu einem schönen und gesunden Aquarium. Nicht jeder Anfänger kauft sich einfache Fische und Pflanzen und da gehen die Probleme schon los.

    Vielleicht sehe ich es auch einfach etwas zu kompliziert.;-)

    L.G.
    Christa
     
  19. ch.koenig

    ch.koenig Guest

    Hallo Christa
    genau so :)
    Gruss Charles
     
  20. Bruno Hauri

    Bruno Hauri

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    Salü zäme

    @ Planter

    Dem muss und will ich widersprechen. Pflanzen sind nicht zwingend für ein Aquarium. Ich betreibe immerhin ein 1'600 Liter Becken absolut ohne Pflanzen. Mein Fischbestand mit Panaque's und Erdfressern lassen dies nicht zu. Teure Pflanzen als Futter anzubieten oder um ausgebuddelt zu werden, widerstrebt mir. Ich habe sogar das Gefühl, dass ein völlig Pflanzenloses Becken am wenigsten aus dem Gleichgewicht gerät, insofern genügend grosse und regelmässige Wasserwechsel mit stetig gleichen Parametern des Wechselwassers vorgenommen werden. Sauerstoff kann dazu auch technisch in ein Becken eingtragen werden, ohne dass die Fische dabei leiden. Einziger Nachteil daran ist die Tatsache, dass mit Lufteintrag nicht nur Sauerstoff in das Becken gepumpt wird, sondern auch noch der in der Luft enthaltene Stickstoff. Eigentlich müsste man dazu reinen Sauerstoff verwenden. Ein Vorteil ohne Pflanzen sehe ich auch in der Tatsache, dass in der Nacht eben keine Dissimilation stattfindet und dementsprechend immer gleich viel Sauerstoff vorhanden ist (Tag und Nacht). Für eher scheue Wassergenossen können auch Versteckmöglichkeiten mit Steinen und Wurzeln geschaffen werden.

    Mein Fazit: Ein Pflanzenloses Becken ist einfacher zu betreiben als ein Becken mit Pflanzen, wo sehr viele Parameter einfach stimmen müssen, um dem Wohlergehen allen Lebens im Becken gerecht zu werden.

    Aber: Ich verstehe Deine Argumentation in Bezug auf Düngeeinheiten (Gleichgewicht) in einem Pflanzenbecken durchaus und lese Deine Artikel sehr gerne mit. Steckt doch jahrelange Erfahrung dahinter. Aber Deine Theorie ist leider nicht für alle Arten von Fischen anwendbar.

    @ Christa

    Dies liegt wahrscheinlich weniger an den Arten, als vielmehr an genügend Vorabinformationen.

    Freundliche Grüsse
    Bruno
     

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