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Wildfänge und die Moral

Dieses Thema im Forum "Tiefgründiges" wurde erstellt von Arikael, 25. April 2007.

  1. EL MOTORO

    EL MOTORO

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    Hallo zusammen,

    Wie bereits erwähnt bin ich nicht grundsätzlich dagegen Wildfänge zur Zucht zu halten.
    Wobei ich nicht einverstanden bin das diese unter unzureichenden Bedingungen gehalten und damit regelrecht getötet werden. Und das nur, damit der Besitzer seinen Drang nach ausgefallenen Tieren befriedigen kann. :motz:


    Ich habe schon öfter erlebt das Leute glauben Wildfänge seien von besserer Qualität als Nachzuchten. Da sie auch mehr kosten. Und diese Übelegeung ist völlig falsch.
    Trotzdem würde ohne Wildfangimporte eine Vielzahl von Fischen nicht mehr angeboten, und damit auch nicht mehr nachgezüchtet werden.
    Und das wäre doch mehr als schade.

    Schlussendlich soll jeder für sich bestimmen ob er die Haltung von WDF vertreten kann.
     
  2. Angel

    Angel

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    Hi zusammen

    Habe die Diskussion intressiert mitverfolgt und mir kam dabei ein Gedanke... insbesonders bei den Wildfängen wird eine artgerechte und optimale Haltung befürwortet inkl. der Zuchtabsichten für den Fortbestand... Instinkte haben jedoch sowohl die Wildfänge wie auch Nachzuchten. Man sollte sich bei Beidem so gut wie möglich um eine optimale Haltung bemühen. Sich zu vermehren ist bei Fischen nunmal eins der Hauptbedürfnisse und würde man angefangen beim Verkauf der Fische die Fischhalter eingehend darüber aufklären, wie die Fische am besten zu pflegen sind bzw. ihn dazu anhalten, sich Informationen darüber zu beschaffen (wird ja mittlerweile bei unseren anderen Haustieren gemacht) würde auch nicht mehr so viel gegen die Haltung von Wildfängen sprechen.... es gäbe dann auch viel mehr Nachzuchten und der Verschleiss der Fische ganz allgemein würde abnehmen... solange jedoch die Fische nach wie vor von vielen Leuten als Ware betrachtet werden, welche lediglich dem persönlichen Bedürfnis, etwas schönes anschaun zu können, nachzukommen haben... man oft nur bereit ist die minimalsten Bedürfnisse zu erfüllen (oft nicht mal dies) damit man nicht ständig neue Fische kaufen muss stelle ich die Aquaristik an und für sich in Frage.

    Kurz gesagt, je mehr Leute sich für die artgerechte Pflege der Fische einsetzen oder sich zumindest bei den eigenen darum bemühen desto weniger spricht auch gegen die Haltung von Wildfängen... ich pflege Altumwildfänge und versuche so gut wie es geht dafür zu sorgen, dass sie ihr angeborenes Verhalten möglichst ausleben können und meine, dass sie es dann im Aquarium nicht schlechter haben als in ihrem natürlichen Gewässer... genau gleich halte ich aber meine Skalarnachzuchten und ihr Verhalten entspricht dem ihrer wilden Artgenossen... Vorbild ist für mich ist die Natur, aber da ich diese wenn überhaupt auch nur in Dokumentationen anschaun kann bleibt nur der Zolli Basel... empfehle jedem mal ein Besuch dort, denn die Haltung der Fische ist nachahmenswert.

    Liebe Grüsse

    Angel
     
  3. Ricky

    Ricky

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    Sali zäme,
    Mein Beitrag zu diesem interessanten Thema:
    Für mich sehen WF-Diskus hundert mal besser aus als die Bonbon-Fische die hierzulande herumschwimmen. (bei mir schwimmen sie auch herum :-D ) Aber ich möchte im Moment keine WF Fische halten weil ich denke das sie nicht glücklich würden im meinem "kleinen" Tank.
    (Mein Traumbecken 2500L mit 20Stk. Heckel-Diskus.)

    Ich habe aber gehört das ein Exporteur von der Malawi-See jetzt WF fisch und da in einer grossen Anlage züchtet, nach der zweiten Generation lässt er sie wieder in die Freiheit zurück und verkauft seine F1 und F2-Generation. Das finde ich einene guten Ansatz, ob er das so seriös macht, ist eine andere Frage.

    Mfg
    Ricky
     
  4. Nico B.

    Nico B.

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    Hallo.

    nochmal ein Gedanke zum Thema Artenschutz und Armut der Bevölkerung: letzten Endes kann es nur dann gelingen, die ortsansässige Bevölkerung für Themen wie Umwelt- und Naturschutz zu begeistern, wenn dies unmittelbar ihre eigenen Lebensinteressen tanigert. Wer vom Fischfang lebt, der hat ein vitales Interesse daran, dass die Artenvielfalt erhalten bleibt.

    Gruss, Nico
     
  5. Cheyenne

    Cheyenne

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    Hallo

    Interessantes Thema.Ich persönlich bin für WF aber konntrolier so dass kein ausfischen entsteht.Zweitens schlisse ich mich Nico B. an

    Zitat:
    letzten Endes kann es nur dann gelingen, die ortsansässige Bevölkerung für Themen wie Umwelt- und Naturschutz zu begeistern, wenn dies unmittelbar ihre eigenen Lebensinteressen tanigert. Wer vom Fischfang lebt, der hat ein vitales Interesse daran, dass die Artenvielfalt erhalten bleibt.

    Und wens mal Interessiert http://www.tropenwaldnetzwerk-brasi...s.brasil.2006/news.brasil.20060529/index.html
     
  6. EL MOTORO

    EL MOTORO

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    Hallo zusammen,

    Ich finde diesen Denkansatz mit der Rückführung in die Natur eigenrlich gar nicht schlecht, wobei auch hier zu bedenken ist ob die Tiere welche in Gefangenschaft gehalten worden sind, wieder problemlos in die natürliche Umgebung zurückgeführt werden können.

    Zum zweiten möchte ich mich NicoB. und Mäse anschliessen: Wildfänge ja, aber nur aus konrolliertem Fang!
     
  7. berserker

    berserker

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    Salü zusammen


    Es geht hier nicht nur darum, dass die Fische der Freiheit entzogen werden, sondern auch darum, dass jeweils beim Transport der Fische ein grosser Teil stirbt und ebenso nochmals ein grosser Teil sobald sie beim Verkäufer ins Becken kommen, was hier wohl grösstenteils vergessen oder einfach verdrängt wird. Ich glaube, wenn ich mich richtig erinnere, auf jeden Wildfang den man zuhause rumschwimmen hat, kommt minimum ein Toter, der die Reise und Umgewöhnung nicht überlebte. Die Haibarbe z.B. ist aufgrund exzessiven Fischens für die Aquarianer vom Aussterben bedroht.
    Tierschutz schön und gut solange es nicht um die eigenen Bedürfnisse geht. Schade.

    Gruss Berserker
     
  8. Arianta

    Arianta

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    Hallo zusammen

    Es ist vielleicht noch ganz interessant, diesen Film über den Wildfang von Otocinclus zu sehen. Besonders beeindruckend ist, in welchen Mengen er an gewissen Orten (noch?) vorkommt. Wieviele der gefangenen haben wohl die Reise bis in ein privates AQ geschafft?

    http://www.practicalfishkeeping.co.uk/pfk/pages/blog.php?blogid=112

    Gruss

    Thomas
     
  9. miKe P

    miKe P

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    Hallo zusammen

    Interessante Diskussion, welche ich erst jetzt entdeckt habe.

    Grundsätzlich bin ich ein grosser Befürworter und Verfechter von Wildfangtieren, doch sollten nur gewissenhafte und verantwortungsvolle Aquarianer Wildfänge halten dürfen. Natürlich ist dieser Nachweis kaum zu erbringen...

    Ich halte viele Wildfangtiere. Dies hat mehrere Gründe:

    * ich weiss woher meine Tiere stammen
    * ich habe keine Hybriden von einem "aquaristischen Banausen"
    * mir ist es, als Mitglied der DCG, ein grosses Anliegen diverse Arten nachhaltig zu züchten und in aquaristischen Umlauf zu bringen, damit nicht weitere Tiere gefangen werden müssen

    es könnten wahrscheinlich noch viele weiter gute Gründe aufgezählt werden... ;-)

    Dies halte ich für einen absoluten Blödsinn! Ist doch bekannt, dass nicht nur am Malawisee sondern auch am Tanganjikaee Fische gezüchtet und wieder ausgesetzt werden. Dabei wird aber ausser acht gelassen, dass es von vielen Arten verschiedene Standortvariaten gibt. Die Nachzuchten werden leider nach "Gutdünken" irgendwo ausgesetzt. Am liebsten da wo bestimmt keine Krokodile zuhause sind oder wo sich die Fische auch einfach wieder fangen lassen. Die logische Schlussfolgerung: Hydridisierung der Arten im natürlichen Habitat. Finde ich persönlich eine Katastrophe, sind doch noch unzählige, endemisch lebende Arten nicht wissenschfatlich beschrieben!

    Daher: weniger ist mehr! Weniger Fische fangen und exportieren dafür die Kosten erhöhen. Die Nachfrage nach Wildfängen würde so vielleicht ein bisschen eingeschränkt.

    Gruss
    miKe
     
  10. janneff

    janneff

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    Moral vs. Wildfang? resp. Moral vs. Arterhalt

    Hallo,

    hier wurden schon verschiedene interessante Standpunkte angesprochen, die meines Erachtens alle ihre Berechtigung haben. Einige blenden aber auch entscheidende Aspekte aus.

    1) Indem wir heute versuchen, ein Biotop oder eine ganze Landschaft unangetastet zu lassen (keine Wildfänge entnehmen), können wir es trotzdem nicht mehr vor anthropogenen Auswirkungen schützen. (Wir = über 6.5 Mia.)

    2) Wenn wir auf die aquaristischen Bedürfnisse/Wünsche aller interessierten Menschen eingehen (das wäre nur gerecht, wenn auch moralisch angreifbar), können wir die Nachfrage nach keiner einzigen Art aus dem natürlichen Habitat befriedigen.

    zu 1) Aus Artenschutzgründen müssten Widfänge speziell aus gefährdeten Biotopen entnommen werden, um sie nachzuziehen/zu erhalten. Diese Entnahme sollte nur in geringem Masse stattfinden und nicht den Markt sättigen.
    Problem: Wer entscheidet, welches Gebiet als akut gefährdet einzustufen ist. Empfindliche ökologische Nischen ein weniger entwickelten Ländern fallen schnell mal einem politischen Entscheid zum Opfer, bevor ein Bauprojekt überhaupt offengelegt wird.

    zu 2) Wir müssen so viele Fische wie möglich durch Nachzuchten zur Verfügung stellen.
    Hier konkurrieren wir Wirtschaftszweige, die sich auf den Fang spezialisiert haben.
    Was gern bei der "Moral" und dem Gedanken an "Wildfänge aus dem Dschungel" vernachlässigt wird:
    Die Regionen, aus denen wir heute Wildfänge importieren, sind zumeist besiedeltes Gebiet. Arterhaltung bedeutet hier Erhaltung wirtschaftlicher und sozialer Strukturen, also Schutz vor grassierender Industrialisierung.
    In Anlehnung an Nico
    Ein interessantes Konzept zur Erhaltung solcher natürlicher Ressourcen hat das Projekt Piaba ("Buy a fish, Save a tree!", sorry, nur englisch). Wenns interessiert, stell ich gern ne Zusammenfassung auf deutsch hier rein.

    Ich selbst habe noch keine Wildfänge gepflegt und nutze immer mehr die Vernetzung durchs Internet auf der Suche nach Quellen und Züchtern. Bei wachsendem Markt wär es an der Zeit, ein Label für nachhaltigen (Zier)Fischfang zu etablieren, analog zum FSC-Holz.

    Gruss,
    janneff
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 9. Oktober 2007
  11. werdy

    werdy

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    WF

    Hallo Zusammen

    Sehr interessante Diskusion. Ich war auf der Suche nach dem Wort Wildfang respektive nach der genauen Definition, was dennn WF genau sind.
    Bisher dachte ich immer dass dies Fische sind, welche man in der natürlichen Umgebung fängt und dann an die Käufer ausliefert. Ich frage mich jedoch was denn Fische sind welche man fängt und in grossem Stil in den Aquarien züchtet und erst dann ausliefert. Das kann man ja auch nicht mehr nachvollziehen ob es nun ein WF ist oder ein F1 oder F2?

    Ich kam darauf, als ich auf dem Internet einige Fischfangstationen betrachtete. Einige dieser Fischfangstationen züchtet dann erfolgreich Fische dazu und verkaufen diese dann in die ganze Welt und nun...sind dies WF?

    Um mich nun auch noch diesem Beitrag zu widmen...egal...mir gefallen die Fische ob es WF sind oder nicht. Ich sehe das Positive hinter der Geschichte, dass es frisches Blut gibt und die Inzucht und somit die Qualität der Art zu steigern.

    Gruss Michael
     
  12. iceripper

    iceripper

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    Hoi Michael


    du meinst vermulich Seenachzuchten (SNZ) welche am Malawi- und Tanganjikasee in grossen Anlagen nachgezogen werden.

    Meine Synodontis sind Wildfang, deine zukünftigen Racker sind WFNZ ..... was meines Wissens gleichbedeutend mit F1 ist.


    Gruess Chrigel
     
  13. diskussli

    diskussli Guest

    Hallo Zusammen,
    also das mit den WF ist so eine Sache!!!

    Ich bin auch "Fischverkäufer" obwohl ich sagen muss dass mir sehr viel daran liegt wo die Fische hinkommen und auch wie sie gehalten werden. Bei Wildfängen bin ich da ganz heikel und verkaufe auch manchmal nicht! wenn ich das Gefühl habe das der Fisch nicht artgerecht gehalten wird!! Allerdings ist dazu noch zu sagen das die meisten WF L- Welse auch nicht gerade billig sind und zum Glück doch die meisten "Laien" abschrecken.

    Allgemein kann man das so nicht benennen keine WF zu halten. Denn warum gibt es Zoo's mit Zuchtprogrammen? Doch um einige Arten zu erhalten.
    Wer von euch hat denn rote Neons oder Rotkopfsalmler im Becken schwimmen??? Bei denen sind die meisten Wildfänge!!!! Auch die meisten L-Welse sind WF.

    Und zu den Galaxy's... die wurden mittlerweile auch in anderen Habitaten entdeckt (Artikel darüber in der Datz) und sind angeblich sehr einfach zum nachziehen!!! Schöne Fische aber auch sehr teuer und nicht's für Jedermann!

    Ich hatte allerdings gestern einen Kunden der behauptet hat er könne ne 6er Gruppe L46 WF bekommen (schwarz importiert???????!!!!!!!!!!!) da hab ich dann auch so meine Probleme. Ich hab ihm empfohlen die Fische nicht zu nehmen, da Brasilien schon einen Grund hat ein Exportverbot auszuführen.
    Mit solchen Leuten hab ich denn echt ein Problem da genau diese für eine Ausrottung sorgen. Der kontrollierte Handel ist nicht das Problem, sondern der Schwarzmarkt!

    Es spricht nichts dagegen gefährdete Arten "kontrolliert" zu importieren und nachzuzüchten. Irgendwo her muss das Zuchtmaterial ja kommen.

    @werdy
    Fische die von in einer Station von WF nachgezüchtet werden sind in der ersten Generation F1, zweite Generation F2 ect....

    WF sind WF und werden direkt aus ihrem natürlichem Umfeld herausgeholt. F1 sind direkte Nachzuchten dieser Tiere.


    Gruss Doro
     
  14. art.rebrus

    art.rebrus

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    Hallo zusammen

    Zu diesem Thema möchte ich mich jetz doch auch mal äussern!

    Super Doro! Jetzt hast Du' allen "zünftig gegeben"!!! Gratuliere!!! :)
    Endlich spricht mal jemand auch noch andere Fischarten an! Das Thema "Wildfänge" betrifft wirklich nicht nur Buntbarsche oder L-Welse!
    Meines Wissens lassen sich die meisten Salmler-Arten nicht nachzüchten und kommen als Wildfänge in den Handel! Ein weiteres Beispiel....die Denisoni-Barbe.....ist in diesem Fall etwas über Nachzucht der Tiere bekannt?
    Stachel-Aale, Dornaugen und was man sonst noch alles so zu sehen bekommt in 90% aller AQ's die in den heimischen Wohnzimmern stehen......alles Nachzüchtungen??? Wohl kaum...
    Nun halte ich selber keine einzige dieser Arten, lasse mich aber gerne eines besseren belehren sollte eine Aussage über eine obengenannte Art nicht zutreffend sein!

    Ich bin davon überzeugt dass mengenbezogen in einem "hundskommunen 08/15-Aquarium" bei Herr und Frau "X" in "Y" mehr Wildfänge ihre runden drehen als bei einem spezialisierten Barsch-Halter der sich seine Wildfänge ganz gezielt ausgesucht hat!

    Ich will diese Leute auf keinen Fall schlecht machen oder anprangern! Denn wie das Udo (Cattleya) schon erwähnt hat tragen diese Leute mit ihren Neon's usw. dazu bei dass sich x-tausende Menschen in den Fanggebieten ihren Lebensunterhalt verdienen und sich ernähren können!!!

    Wenn es dann aber um bedrohte Arten (aus diversen Gattungen) geht bin ich schon auch der Meinung dass diese in die Hände von spezialisierten Leuten oder in Zuchtprogramme von Zoo's oder ähnlichen Einrichtungen gehören!
    Aber eben.....wie definiert sich der Begriff "spezialisierte Leute?"

    Na ja....

    Gruss Rene
     
  15. MichaelSG

    MichaelSG

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    Tja Rene... für jeglichen Mist braucht man heute einen Schein oder eine Bewilligung, aber um Kinder zu kriegen oder Fische zu halten nicht.

    ;-)
     
  16. art.rebrus

    art.rebrus

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    Das ist leider wahr! Doch auch eine Bewilligung oder eine Prüfung bewahrt die Tiere nicht immer vor unsachgemässer und nicht artgerechter Haltung oder Behandlung!
    Als aktiver Fischer (Inhaber des Schweizerischen Sportfischerbrevets und der Thurgauer Sportfischerprüfung, Vorstandsmitglied des FV Weinfelden und zuständiger für die Gewässerbewirtschaftung) muss ich am Wasser manchmal Dinge miterleben die jenseits von gut und böse sind! :shock:

    Tschuldigung, ich bin abgeschweift.....man könnte als Beispiel ja auch den Strassenverkehr herbei ziehen.....

    Gruss Rene
     
  17. diskussli

    diskussli Guest

    Hallo Rene und @all,
    ich denke das die meisten gar nicht wissen ob sie WF oder NZ haben!

    Ich könnte noch etliche anderen Arten nennen!

    Z.B. Wer hat denn Prachtschmerlen??? Das sind fast alles WF, oder auch andere Schmerlen (Netzschmerlen, Schachbrettschmerlen ect) oder Glimmerlabeo oder ander Gara Arten?? Die sind bis jetzt noch nicht wirklich in grossen Mengen erfolgreich nachgezüchtet worden. Wie Rene schon sagte auch die meisten anderen Salmler sind WF.
    Und da wären noch Garnelen!!! Da gibts auch noch sehr viele WF!

    Ich denke viele hier und auch in anderen Foren haben den ein oder anderen WF im Becken rumschwimmen und wissen es einfach nicht :shock: . Was machen die jetzt??? Tierpflegerprüfung, Sachkundenachweis, oder die Tiere wieder abgeben?

    Jeder der bereit ist auf die Bedürfnisse des einzelnen Tieres einzugehen (d.h. Besatz, Wasserchemie, Fütterung, Vergesellschaftung und Einrichtung des Beckens) kann WF halten. Es ist halt aufwendiger und arbeitsintensiver aber es lohnt sich.

    Glaubt mir, ich arbeite selber im Zoofachhandel, ich weiss wovon ich rede und rate den Kunden öfter von einigen Fischen ab, da sie halt andere Bedürfnisse stelllen wie Nachzuchten. Ich sage auch ab und zu NEIN und dann gibts die halt nicht zu kaufen :)!: psst nicht dem Chef sagen!).

    Gruss Doro
     
  18. Aspergillus

    Aspergillus

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    Hoi Zäme,

    Es sind doch nicht die Wildfänge für die Aquartistik, die die Biotope zerstören und die Arten ausrotten.

    In Südamerika schalgen die einheimischen jeden Süsswasserstachelrochen tod den sie erwischen so wie wir Mücken. Rote Piranhas werden gegessen in einer Anzahl, die den Bedarf der Aquaristik lächerlich erscheinen lässt.
    Im Amazonas wir durch die Goldgewinnung so viel Quecksilber ins Wasser gekippt das daran insgesammt mehr Fische sterben als jemals für die Aquaristik gefangen werden.

    Das Gebiet in dem die L46 leben wird mit einem Staudamm bestückt und das Biotop wird über 100erte Kilometer vernichtet. Jeden den wir da vorher raus holen haben wir gerettet.

    Im Viktoriasee sind sehr viele Arten bereits ausgestorben.. weil man den Nilbarsch eingesetzt hat um Menschenfutter zu produzieren.. in den Aquarien gibt es diese Arten noch und sie werden nachgezüchtet. Ohne Aquarianer wären sie nun ganz ausgestorben.

    Prachtschmerlen landen in Thailand häufiger auf dem gedeckten Tisch als im Aquaristikhandel.

    Das ist doch alles nur Gewissensberuhigung mit dem verteufeln der Wildfänge. Der Mensch ist schon die Ursache für das Aussterben vieler Arten.. Aber es ist nicht der Fischfang für die Aquaristik.. Es sind der enorme Lebensmittelbedarf und Energiebedarf der Menschheit die dafür verantwortlich sind.. eigentlich die zu grosse Anzahl Menschen auf diesem Planeten.

    Jetz soll bloss noch einer auf die Idee kommen und die Aussage machen, dass die Aquarianer dafür verantwortlich sind, dass die Meeresfische immer weniger werden. Aber da sieht es wohl jeder ein, dass Fischen nach Menschenfutter, Oelpests, Abfallentsorgung, Klimaerwärmung wohl eher die Ursache sind als der Fischfang für die Aquarstik.
    Auch die ganzen Diskussionen wegen Lebendgestein.. Unendlich viel mehr Riffe werden durch Anker von Schiffen und die Erwärmung der Weltmeere zerstört als durch den Abbau für den Aquaristikbedarf.

    Grüess
    Aspi
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 17. Januar 2008
  19. Spirou

    Spirou

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    Hallo zusammen!

    Habe die Diskussion bis hierhin mit grossem Interesse mitverfolgt. Ich bin nicht ein wahnsinniger Anhänger von WF, da sie in der Regel ja etwas anspruchsvoller in der Haltung sind. Nun ja, auch in meinem Becken tummelt sich ein Schwarm WF Paracheirodon simulans.

    Ich habe mir vor allem Gedanken darüber gemacht, wieso es bei gewissen Arten so viel billiger ist, von weither importierte WF zu kaufen, als NZ.
    Nehmen wir die beliebten Neons: Der Aufwand der für ihre Vermehrung betrieben werden muss, ist so hoch und scheint so wenig rentabel zu sein, dass es immer noch billiger ist, einen Fischfänger in Brasilien zu bezahlen, die Fische zu verpacken und mit dem Flugzeug nach Europa zu fliegen, wo sie dann weiter verteilt werden. Und das, um dann bei uns für 2-4 SFr. pro Stück verkauft zu werden.
    Da bekomm ich den Eindruck, dass irgendjemand für einen Hungerlohn arbeitet und Benzin scheinbar gar nichts mehr kostet. Und: verdient bei solchen Preisen überhaupt noch jemand etwas daran??? Okay, die Menge wirds vielleicht richten.
    Jemandem, dem es gelingt, Neons nachzuzüchten, wird zwar in der Aquaristikszene Respekt gezollt. Für Neon-NZ nun vielleich etwas mehr Geld auszugeben, würde aber wohl niemandem einfallen, oder? Ganz ehrlich: ich würde wohl auch den WF nehmen, hätte ich die Wahl :oops:

    --> Deshalb: macht doch euch mal Gedanken darüber, ob ein Import immer sein muss, da mit hohem Energieaufwand verbunden.
    Ich bin kein Moralapostel, weiss dass kaum Neon-NZ's angeboten werden (waren auch nur ein Beispiel) und mein Aquarium lebt auch nicht von Luft und Liebe allein. Wir sind nun mal keine nachhaltige Gesellschaft, aber ich plädiere für ein wenig Mass halten. ;-)

     
  20. Basil Boesch

    Basil Boesch Moderator

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    Hallo zusammen

    ...wobei man meiner Meinung nach "Import" und "Wildfang" nicht in den gleichen Topf werfen kann. Soweit ich informiert bin (ich hoffe, ich erzähle jetzt keinen Mist), sind die "normalen" Neons (P. innesi) in den Läden durchaus Nachzuchten (im Gegensatz zu den roten Neons (P. axelrodi), die AFAIK immer noch mehrheitlich WF sind). Nur heisst Nachzucht nicht, dass da ein Schweizer in seinem Keller ein Gestell mit ein paar Zuchtbecken hat und die Jungfische dann dem Zoohändler bringt. Sondern die Neons werden anscheinend in Ostasien in Massen gezüchtet, so nach dem Prinzip: Man nehme einen Bagger, mache ein paar grosse Löcher in die Erde, warte bis der Regen sie mit Wasser gefüllt hat, schmeisse 1000 Neons rein, warte ein paar Wochen bis Monate und fische dann 100'000 Neons raus.

    Von dem her macht es wohl weder finanziell noch ökologisch einen grossen Unterschied, ob man nun einen Fischfänger in Südamerika bezahlen und die Fische von dort einfliegt oder ob man die Fischzüchter in Asien bezahlt und die Fische von dort einfliegt.

    Etwas anderes ist es natürlich, wenn die entsprechende Art in der Natur selten oder kurz vor dem Aussterben ist. Aber bei Neons habe ich noch nie etwas davon gehört, dass das der Fall sein soll. Siehe auch das Posting von Aspi.

    Wäre natürlich schön, wenn wir mit einheimischen Nachzuchten den Bedarf decken könnten, aber die paar Nasen, die in der Schweiz Neons züchten, werden niemals so viele Fische "produzieren" können, wie Monat für Monat von Leuten, die keine Ahnung von der Aquaristik haben, als "Verbrauchsmaterial" verbraten werden... :roll:

    Aber um mal von den Neons wegzukommen... ;-)

    Bei vielen andern Arten, die nicht so in Massen "verbraucht" werden, lohnt es sich meiner Meinung nach schon, sich nach einheimischen Nachzuchten umzusehen (Welse, Buntbarsche, Labyrinther u.v.m.). Auch hier im Forum gibt es ja einige Leute, die erfolgreich auch als schwierig geltende Arten nachziehen. Und abgesehen davon, dass dies ökölogisch sicher sinnvoller ist als Importtiere, kann man sich auch ein Bild davon machen woher die Fische stammen und vielleicht gleich noch ein paar gute Tipps vom Züchter bekommen.

    Griessli, Basil
     

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