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planet e aktuell "Zierfische" in Gefahr" ZDF-Dokureihe

Dieses Thema im Forum "Lektüren / Literatur" wurde erstellt von eule, 8. April 2015.

  1. eule

    eule Guest

    hallo zusammen
    kürzlich war diese sendung zusehen
    http://www.zdf.de/planet-e/der-hand...auch-auf-illegalen-fangmethoden-37623222.html
    professionel gemacht. aus sicht der süsswasseraquaristik gäbe es einiges dazu zu sagen. mir stehen noch die schlussfolgerungen aus den aussagen der fischer in Brasilien quer, die sich über den zunehmenden druck auf preise und artenwünsche beklagen. selbstverständlich leiden sie unter der entwicklung zu immer billigeren fischen. das haben v.a. die aquarianer zu verantworten, die sich dort bedienen, wo es am günstigsten ist. anbieter, die eigentlich nichts am hut haben mit fischen springen auf den zug auf. nicht weil sich dies besonders lohnt, sondern weil sich mit der hardware kohle machen lässt. kennen wir ja.
    vor bald einem jahr ist beim abschuss einer linnienmaschine über der Ukraine Alex Ploeg, generalsekretär der OFI (Ornamentals Fish International) um's leben gekommen. ihm verdanken wir die bis jetzt einzige schlüssige analyse der verhältnisse im internationalen handel mit zierfischen. die zeigt für den bereich süsswasser ein ganz anderes bild, als es in den oberflächlichen "dokus" in den medien zu sehen/lesen ist. von belang ist dies deshalb, weil gerade in Deutschland die SPD undifferenziert ein wahlversprechen - unterbindung des imports von wildfängen - durchzusetzen versucht. immer noch jenseits jeder fachkompetenz. damit wäre dann schluss mit dem ausschöpfen eines angebots von ca 800 arten (zusätzlich zu den zuchtformen). für den brasilianischen fänger wäre die situation dann wohl definitiv schwierig. anders gesagt: der druck auf ein artbezogenes fangen, bedingt durch die professionalisierung auf allen stufen wäre nicht mehr das problem, sondern die menge der abzusetzenden fische.
    zum nachlesen
    http://www.ornamental-fish-int.org/files/files/mortality.pdf
    den andernorts mal geäusserten vorbehalt, die sei ja nur die äusserung eines lobbyisten, lasse ich nicht gelten. keiner ausserhalb der branche hat zugang zu solch präzisen daten. verbreitet werden aber gerade durch tierschutz und medien zahlen, die sie schlicht nicht belegen können. für Deutschland sollen es z.b. 80 millionen fische sein. keiner kann das belegen, aber es wird jetzt munter weiter zitiert.
    ein beispiel aus der Schweiz hier
    http://aquarium.ch/forum/showthread.php?t=79763
    der autor war übrigens einsichtig: er gestand nach einer inhaltlichen diskussion ein, dass er wohl doch vorgängig mit fachleuten hätte reden sollen. die negativen bilder sind aber gesetzt und kaum mehr aus der welt zu schaffen. ganz abgesehen davon, dass jetzt jeder dort abschreiben darf.
    eines ist ja klar: die mortalität im aquarium ist höher, als bei fang/transport, die lebensdauer auch. direkt wagen sich die medien aber nicht an das komplexe thema, nur über falsche zahlen wird stimmung gemacht.
     
  2. eye4eye

    eye4eye

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    Moinsen moinsen

    Obwohl ich mein Hobby über alles Liebe, stehe ich der Aquariastik sehr kritisch gegenüber. Und wenn nicht alle Zahlen ganz stimmen oder über solche ?Stimmung? gemacht wird, ist mir das grundsätzlich egal.

    Fische haben in der der Heimtierhaltung einfach die Arschkarte gezogen. Fakt. Und auch wenn die in den Medien genannten Zahlen nicht stimmen und und es nur ein Bruchteil davon sein ?würde?, wäre oder ist es immer noch dramatisch.

    Somit finde ich solche ?Stimmungsmache? grundsätzlich gut, denn sie rüttelt auf und zeigt auch mal die andere Seite. Denn egal ob es 80 Millionen oder nur 50 Millionen sind... es ist trotzdem in den meisten Fällen keine Tierhaltung, sondern Verschleiss von solchen.

    Ich gebe zu, ich habe mich nicht tief ins Thema eingelesen. Das PDF oben habe ich nur kurz überflogen. Meine Meinung ist ein Bauchgefühl, das sich durch Anfänger- und Ignoranten-Posts in diesem Forum, auf Facebook, durch belauschen von Gesprächen im Fachhandel (10min Qu***t an einem Samstagnachmittag und ich könnte weinen), an Messen und durch Besuche bei (Bsp). der Dorfkneippe mit dem kleinen 60-Liter-Becken zur Dekoration des Speisesaales entwickelt.

    Es ist unser Hobby und wir fühlen uns durch solche Negativmeldungen natürlich schnell angegriffen. Aber wenn wir ganz ehrlich sind: der grösste Teil der Aquarianer hat def. keine Ahnung. Somit finde ich es sehr gesund, wenn man das ganze auch mal mit dieser Brille anschaut.

    Haltung, Transport, Fangmethoden und Überfischung (Süsswasser-Bsp. wäre Danio margaritatus nach dessen Einführung in die Aquariastik) sind im grossen und ganzen gesagt sehr fragwürdig. Und auch wenn es dann nicht mal die Tiere betrifft, sondern die ?Arbeiter? in dieser Industrie. Von der Seite habe ich das Thema noch gar nie angeschaut.

    Danke für den Link.

    Gruss
    Dave
     
  3. schuepn

    schuepn Verein

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    hallo zusammen

    word, dave!

    ...und die logische folgefrage lautet: wieso trage ich als aquarianer diesen ganzen wahnsinn mit? think about it..

    gruss, markus
     
  4. eye4eye

    eye4eye

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    Vollkommen richtig! Die Frage stell ich mir oft. Schlussement ist wohl mein Hobby-Egoismus wieder grösser.

    Und da dieser nun stärker ist, gibt es für mich selber nur einen Folgeentscheid: nur Nachzuchten von privaten Züchtern. Keine Wildfänge, keine Tiere aus dem Fachhandel. Und zum grössten Teil auch Tiere, die ich dann auch wieder vermehren kann (mit wenigen Ausnahmen; obwohl ich mir mit genügend Zeit alles zutrauen würde).

    Gut muss zugeben... der Fachhandel gilt seit 3 Wochen nicht mehr. Meine Dario-Black-Tiger-Nachzuchten sind nun die ersten doch aus einem solchen. Und waren mir aber auch was wert. Obwohl nur knappe 2 cm gross, so halt sehr teuer! Es mir aber wert!

    Ansonsten hab ich die Devise: Finde ich meine gewünschten Tiere nicht als Nachzuchten, halte ich sie nicht und suche eine andere Art. Das ist der Beitrag, den ich persönlich bereit bin, zu zahlen. Und ich habe Geduld. Ich kann auch mal ein Jahr auf gewisse Tiere warten. Andere haben schon nach 2 Wochen einfahren Mühe und kaufen verfrüht Tiere.

    Natürlich bin ich mir bewusst: Ohne damalige Wildfänge gebe es heute keine CH-Züchter und ich hätte keine Tiere. Ist mir klar. Und natürlich unterstütze ich die ganze Aquarium-Industrie mit allen Rundherum-Käufen wie Futter, Technik und Dünger auch und lasse somit das wachsen, was ich kritisch beurteile. Hier mache ich halt den Schritt, dass ich die meisten und vor allem grossen Einkäufe bei den kleinen und vor allem professionellen Händlern mache. Da fahre ich halt nicht um die Ecke zur billigen Kette, sondern mal weiter zu Andy, Angel und co.

    Ich für mich (und mein Gewissen) mache somit eine Gradwanderung. Wo ich aber finde, das passt so für mich. Auch wenn dieser Weg halt komplizierter und aufwendiger ist.


    Gruss
    Dave
     
  5. eule

    eule Guest

    hoi zäme
    wer dem link auf der ZDF-seite zum Deutschen Tierschutzbund folgt, kann sich die broschüre "Die Haltung von Aquarienfischen" ansehen. da ist einiges zu lesen, das mich verblüfft. nein, nicht die allgemein anerkannten regeln im umgang mit unseren lieblingen, sondern so was

    [FONT=Arial, sans-serif]Die Entscheidung, ob ein Aquarium angeschafft werden soll, muss wie bei jeder Heimtierhaltung im Familienkreis beraten und beschlossen [/FONT]
    [FONT=Arial, sans-serif]werden[/FONT]

    Da habe ich wohl was falsch gemacht. als empfehlung aber sicher richtig, sofern eine familie vorhanden ist und mitarbeiten soll, die platzverhältnisse das notwendig machen etc. aber müssen?

    [FONT=Arial, sans-serif]Nicht nur der Fang, sondern auch die Hälterung im Herkunftsland, der Transport und die Hälterung beim Großhändler und Zoofachhändler sind mit sehr hohen Verlusten verbunden. Wenn die Tiere nicht an den Schäden zugrunde gehen, die sie beim Fang und Transport direkt erlitten haben, so sterben sie vielfach an Krankheiten, die den durchdie ständig wechselnden Wasserbedingungen geschwächten Organismus befallen. Nur rund 30 Prozent der gefangenen Tiere erreichen den Endabnehmer schließlich lebend, aber auch dort haben sie teilweise nur noch eine Lebenserwartung von vier bis acht Wochen.[/FONT]

    [FONT=Arial, sans-serif]das betrifft die meerwasserfische. die niedrige restlebensdauer überrascht mich. was sagen die spezialisten dazu?[/FONT][FONT=Arial, sans-serif]
    [/FONT]

    [FONT=Arial, sans-serif] Im Gegensatz zu den Meerwasserfischen lassen sich viele Süßwasserfische gut züchten. Doch werden auch hier Tiere aus freier Natur angeboten. Besonders beliebt sind Buntbarsche, die häufig nur in begrenzten Gebieten vorkommen. Diese Fische ereilt das schon beschriebene Schicksal.[/FONT]

    [FONT=Arial, sans-serif]gemeint sind wohl die buntbarsche aus den ostafrikanischen seen. die aussage ist unsinn.[/FONT]

    [FONT=Arial, sans-serif]Bei einigen Fischen ? z. B. beim Feuerschwanz[/FONT]? [FONT=Arial, sans-serif]ist außerdem die Nachzucht in Gefangenschaft nur möglich, wenn man den Tieren Hormone einspritzt. Solche belastenden Eingriffe sollten nicht [/FONT][FONT=Arial, sans-serif]durch den Kauf unterstützt werden.[/FONT]

    verzichtet konsument wirklich? bei dieser art hat die zucht die art gerettet. aber es gibt jetzt neu entdeckte vorkommen. die werden bei einem verzicht auf nachzuchten wohl unter druck kommen. bis ein staudamm auch dieser population den hahn abdreht.

    [FONT=Arial, sans-serif]Manche Zuchtformen von lebendgebärenden Zahnkarpfen sind nur [/FONT][FONT=Arial, sans-serif]durch künstliche Befruchtung zu vermehren, weil aufgrund zuchtbedingter Missbildungen die natürliche Fortpflanzung nicht mehr möglich ist.[/FONT]

    aus dem thema "qualzuchten". ich rätsle noch an den arten rum. weiss da jemand mehr?

    [FONT=Arial, sans-serif]Auf die Einrichtung eines Meerwasserbeckens sollte wegen der hohen Verluste bei Fang, Transport und nachfolgender Hälterung verzichtet werden. [/FONT]

    nicht nur auf die haltung von wildgefangenen salzwasserfischen?

    [FONT=Arial, sans-serif]Als grober Anhaltspunkt gilt, dass nicht mehr als 0,5 Zentimeter Fisch pro Liter Wasser gehalten werden sollten. Untersuchungen haben ergeben, dass 56 Prozent der Aquarien überbesetzt sind, 27 Prozent davon stark.[/FONT]

    rechne. und wo finde ich die "untersuchungen"?

    [FONT=Arial, sans-serif]Außer den bereits erwähnten Werten Härte und pH-Wert sind z. B. auch Ammonium-, Nitrat- und Eisengehalte wichtig, um die Zusammenhänge in seinem Becken zu verstehen[/FONT]

    eisen für die fische? ich bin überfordert.

    [FONT=Arial, sans-serif]Schlussfolgerungen[/FONT]
    [FONT=Arial, sans-serif]1) Aus der Sicht des Tier- und Naturschutzes sollte [/FONT][FONT=Arial, sans-serif]auf den Kauf von Meeresfischen und Wildfän[/FONT][FONT=Arial, sans-serif]gen generell verzichtet werden. Der verantwor[/FONT][FONT=Arial, sans-serif]tungsvolle Aquarianer beschränkt sein Interesse [/FONT][FONT=Arial, sans-serif]auf Nachzuchten.[/FONT]

    ich oute mich mal als nicht verantwortungsvoller aquarianer: "meine" arten gelten als schwer bis gar nicht züchtbar. das mache ich auch im hinblick darauf, dass ihre biotope in rasendem tempo eliminiert werden.

    zum schluss ein "higlight"

    [FONT=Arial, sans-serif]Panzerwelse leben auf dem Bodengrund des Aquariums, müssen aber [/FONT]
    [FONT=Arial, sans-serif]regelmäßig an die Wasseroberfläche, um Luft zu holen[/FONT]

    es ist ja eines, zum angriff auf missstände zu blasen. das macht die arbeit des tierschutzes ja aus. aber fachwissen gehört meiner ansicht nach auch dazu. dass das auf offiziellen seiten auch geht, machen BLV und SDAT vor.

     
  6. eule

    eule Guest

    hi Dave
    noch als ergänzung: eine solche überfischung gab es nie. die berichte aus dem jahr 2007 waren falsch. mehr dazu per pn. die art ist weder in den vorkommen in Myanmar noch in Thailand gefährdet. inzwischen stammen die meisten tiere aus zuchten in Indonesien. so gesehen teile ich auch das pauschale urteil nicht.
     
  7. eye4eye

    eye4eye

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    Hi Eule

    Gerne. Kannst du mir angeben, wo und welche Quellen das belegen?
    Das sie jetzt nicht mehr gefährdet sind, weiss ich. Meiner Meinung aber damals bei der Einführung in die Aquariastik. Lasse mich aber gerne belehren.



    Demnach im Stil von: In ihren zugrunde gehenden Biotopen sterben sie sowieso, also dann doch lieber bei mir im Becken?


    Sie schreiben ja nichts von ?Fischen?. Sondern Zusammenhang im Becken. Wenn die Pflanzen Probleme haben, kann der Zusammenhang fehlendes Eisen sein. Also kanns wichtig sein, dass man das weiss.

    Ansonsten ja... viele Punkte sind Schrott. Etwas mehr ?Qualität? bei solchen Ratgebern wäre wünschenswert.

    Gn8
    Dave
     
  8. eule

    eule Guest

    hi Dave
    die fehlinfo lässt sich datieren: 05.02.2007 über practicalfishkeeping, also noch vor der erstbeschreibung. die infos über die zusammenhänge habe ich dir geschickt.
    ich schrieb "auch". deine schlussfolgerung ist mir nicht verständlich. ist das biotop weg, gibt es kein zurück. von "arterhaltungsprogrammen" halte ich übrigens nicht viel, umso mehr vom wisssen über eine art. dazu gehört wissen zu haltung und zucht als voraussetzung für ein angebot an nachzuchten. basisarbeit sozusagen.
    das steht im kapitel "Wasserqualität und Temperatur" im zusammenhang mit der haltung von fischen. von pflanzen ist nirgends die rede. von mir aus ein lapsus. der müsste aber nicht sein, nicht auf diesem level. da erwarte ich "Qualität". in dem punkt sind wir uns einig.
     
  9. Bruno Hauri

    Bruno Hauri

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    Ich auch. Aber differenziert. Ich hab auch nichts gegen Wildfänge (pflege selber einige) die Nachhaltig gefischt werden "gibt es auch".

    Vielleicht müssen wir unterscheiden zwischen Aquarianern und Haltern von Fischen. Wenn laut diesen Berichten ganze Becken-Bestände innerhalb eines Jahres 2-3 Mal ausgetauscht werden spreche ich nicht mehr von Aquarianern, die Ihre Tiere so gut wie möglich mit Herzblut pflegen. Das wäre in etwa so, wie wenn man seine Katze nach einem Jahr austauschen würde. Da spreche ich höchstens von Haltern. Mein ganzer Fischbestand hat nun ca. 8-10 Jahre auf dem Buckel, und mir käme es nie in den Sinn, meine Tiere einfach auszutauschen.

    Diese Aussage ist mir zu pauschal. Wie es Eule richtig darstellt, haben viele Arten in der Natur "durch den Menschen und die ""Natur"" verursacht" ebenfalls die Arschkarte gezogen. Ob sich deswegen eine Haltung in den eigenen vier Wänden rechtfertigt, lasse ich mal aussen vor. Zum Wohlbefinden der Tiere müsste man sie selber fragen können. Was sicher ist, kein Mensch kann den Tieren das bieten,was sie in der Natur vorfinden. Die Natur beschert aber auch nicht nur Glück und unbeschwertes Leben. Viele Fische in Südamerika werden während der Trockenperiode von Vögeln und anderen Tieren gefressen oder sterben durch Wassermangel.

    Die Fische haben durch den Raubbau an der Natur durch den Menschen ebenfalls die Arschkarte gezogen, und dies hat nichts mit Aquaristik zu tun. Beispiele:

    • Überfischung der Meere zu Speisefisch-Zwecken (Siehe Kabeljau im Nordpazifik)
    • Abholzung der Regenwälder (Entzug der Nahrungsgrundlage)
    • Bau von Dämmen
    • Wo es in Afrika Hippos gibt, gibt es Fische, wenn keine Hippos mehr vorhanden sind , gibt es kaum noch Fische (Nahrungsgrundlage)
    • usw. Beispielliste könnte unendlich erweitert werden

    Was mir am zweiten Bericht von Eule am Meisten zu denken gibt sind die Preise. Gerade mal 0.2 Euro ist ein Tier wert. Im Laden kostet es wahrscheinlich CHF 3.-- oder mehr (wobei die Art nicht bekannt ist). Nicht dass mir dieser Preis zu teuer wäre, nein im Gegenteil, die Tiere sind viel zu billig. Und darum werden Tiere vielfach billig und falsch gehalten. Eine UOA ist zu teuer, einen neuen Fisch gibt's für lau!

    Freundliche Grüsse
    Bruno
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 16. April 2015
  10. eule

    eule Guest

    würde ich auch nicht, Bruno. nur: diese zahl ist fiktiv, die konsequenz von irgendwelchen schätzungen ohne basis. anders gesagt: wenn das gewicht des wassers beim import erfasst wird und dann die anzahl fische berechnet wird, ist das statistischer mumpiz.
    ein verschleiss wie oben genannt kommt sicher auch vor, unschön genug, ein skandal allemal, aber nicht die regel. wohl kaum ein käufer geht in den laden, um dreimal geld hinzublättern. viele haben nach dem zweiten kauf die schnauze voll und geben auf. die anderen suchen hilfe.
    interessant ist, dass die auch von A. Ploeg angeführte studie von C. Weber von 2001 nicht mehr online ist. ihre aussagekraft hat sie eh längst verloren. Schweizer importeure kann man inzwischen an einer hand abzählen.
    ein rechnungsbeispiel dort, das ich mir notiert habe:
    import 2001: 69'355 kg inkl. wasser, ergibt ein total von 4.5 millionen fischen. das ist quatsch. dazu muss man wissen, dass "warenwert" und gewicht des wassers (inkl. den fischen) beim import separat besteuert werden. die stückzahl bleibt aussen vor. so entsteht die statistik. rechne.
    eine andere studie von 2007 aus einem anderen blickwinkel zum vergleich
    http://www.tierschutz.vetsuisse.uni.../e90507/files90511/Zoofachgeschftepdf_ger.pdf
    ist auch nicht mehr ganz aktuell. das ladensterben geht rasant weiter. mit den oben unterstellten zahlen wäre das anders.
    dazu eine hochrechnung, die sich aus der studie ergibt: bei 92 geschäften mit einem durchschnitt von 813 fischen ergeben sich 74'796 tiere. innerhalb von 3 monaten umgesetzt ergibt das pro jahr 299 184. mal angenommen, die geschäfte setzen jeden monat den gesamten fischbestand um - was unrealistisch ist - ergeben sich 897'552 tiere. mit dabei beim bestand sind auch die in der schweiz gezogenen nachzuchten. der import liegt also noch einmal darunter. private import dürften mengenmässig keine grosse rolle spielen.
    so lässt sich munter rechnen. dabei darf man aber eines nicht vergessen: jeder verlorenen fisch ist eine kleine tragödie. deshalb ist die beratung hier so wichtig. online, kompetent und zügig. oder eben im fachgeschäft, damit noch einige erhalten bleiben.
     
  11. eye4eye

    eye4eye

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    Guten Morgen zusammen

    Ich muss sie wohl noch mehr erläutern. Das das Leben in der Wildniss kein Zuckerschlecken ist ist von ganz vielen Faktoren abhängig, ist klar. Ich ziele mit der Aussage aber auch gar nicht in die Richtung. Sondern wirklich nur auf die Heimtierhaltung und auf den Vergleich zu unseren anderen Haustieren.

    Mir kommt kein anderes Haustier in den Sinn, bei dem so viel Unwissen möglich ist, so viel Unwissen auch wirklich vorhanden ist (dein Vergleich Halter und Aquarianer find ich gut) und bei dem durch Unwissen so viele Fehler auftreten können, die gleich zum Tod der Tiere führen.

    Natürlich geht es (Bsp.) auch vielen Kleintieren wie Meerschweinchen und Kanninchen ganz übel. Einzelhaltung, zu kleine Käfige in irgend welchen Kinderzimmer und ein tristes dahinvegetieren, weil jegliche Triebe/Verhalten nicht ausgelebt werden können. Aber kein Haltungsfehler kann innert Stunden zum Tod führen, wie dies in der Aquariastik der Fall sein kann. Es ist eine schwierige und nicht zu unterschätzende Tierhaltung. Und trotzdem haben wir eine grosse Verbreitung. Und ich bin der festen Überzeugung, dass wir mehr ?Halter? als ?Aquarianer? im Land haben.

    Und aus diesem Grund (und auf diesen ziele ich ab), finde ich die Aussage eigenlich recht passen.

    Find ich ok. Und wenn diese von ?Aquarianer? gehalten, studiert und mit Hinblick auf Nachzuchten gehalten werden, bin ich bei euch.

    Es ist aber so, dass halt von Anzahl x gefangenen Tieren nur Anzahl y lebend bei uns ankommen (Eule, her mit Zahlen, wobei ich da eine Dunkelziffer vermute). Das ist ein Punkt, mit dem ich persönlich Mühe habe und mich dann anders orientiere. Wenn die Art durch qualifizierte Halter dann aber vermehrt werden kann, kann dem negativen Punkt sicherlich positiv entgegen gewirkt werden.

    Gruss
    Dave
     
  12. Bruno Hauri

    Bruno Hauri

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    Salü zäme

    Diese Fragen bleiben offen: Wem nützt es? Nur um sie an "Halter" weiterzugeben? Um einen kleinen Unkostenbeitrag zu erhaschen? Um sie zu erhalten? Warum, in die Natur zurück gibt es nicht! Dafür gibt es genügend Beispiele, z.B. Axolotl. Vielleicht um sie mal unseren Nachkommen zeigen zu können?

    Kann damit die Anzahl entnommener Tiere in der Natur reduziert werden? Glaube ich kaum. Der kommerzielle Gedanke überwiegt. Warum teuer züchten, wenn Wildfänge viel billger zu stehen kommen?

    Aber grundsätzlich: Sind die vielen Fische in unseren Becken wirklich ein Problem für die Natur? Für das tote einzelne Individuum ganz sicher, aber global gesehen denke ich eher nicht. Da ist die Nutztier-Fischerei der um einiges grössere Sünder.

    Wenn ich sehen muss, wie in Indonesien oder Thailand von kleinen Fischern mit Sprengstoff gefischt wird (Speisefische, die von uns auch in unseren Becken gehalten werden), sehe ich hier das gösste Übel. Die Riffe werden zerstört und damit auch die Lebensgrundlage der Fische. Auch der Fischer selbst weiss ganz genau, dass er seine Lebensgrundlage zerstört und trotzdem gewichtet er den kommerziellen Gedanken höher als das Leben seiner selbst oder seiner Nachkommen.

    Ich betrachte mich als einen sorgfältigen und aufopfernden Aquarianer, der keine Kosten scheut den Tieren das Beste zu bieten was möglich ist. Und trotzdem frage ich mich manchmal, ob es richtig ist diese Tiere einfach in einen Glaskasten einzusperren. Was will mir mein Panaque sagen, wenn ich die Scheiben reinige und er nach vorne kommt und die Augen rollt? Vielleicht "lass mich hier raus!" oder wartet er darauf, dass ich ihn über den Kopf streichle, was ich auch wirklich tue. Obwohl er nicht flüchtet, interpretiere ich das richtig? Gibt es wirklich so etwas wie eine Beziehung zu einem Fisch wie zu einem anderen Haustier das nicht im Wasser lebt? Fragen über Fragen, die ich wahrscheinlich nie beantwortet bekomme.

    Aber wie Du Dave richtig schreibst, sollte sich jeder zumindest Gedanken darüber machen. Das ist schon mal ein erster Ansatz.

    Und zum Schluss:

    Ich denke, es ist die Schwierigste überhaupt, denn das Wasser ist nicht unser Lebensraum und wir wissen so wenig!

    Freundliche Grüsse
    Bruno
     
  13. eule

    eule Guest

    für eine dunkelziffer bräuchte es mal eine statistisch relevante offizielle ziffer, Dave. zahlen siehe oben.
    grundsätzlich gehe ich davon aus, dass - angefangen beim fänger - niemand ein interesse daran, aufwand ohne ertrag zu betreiben. rote neons lassen sich in mengen und leicht fangen. bekommt der fänger 1 cent/stk. hat er interesse daran, möglichst viele unbeschädigt abzuliefern. um es anschaulich zu machen: reisfische heissen so, weil sie kiloweise als beilage unter den reis gemischt werden. sobald jemand einen cent/stk. bezahlt, sind sie eine erwerbsquelle. netz statt reusen heisst dann die devise.
    es macht im übrigen schon was aus, ob von aussen gefischt wird - süsswasser - oder tauchend im meer. bezeichnenderweise wurden so im süsswasser gerade mal einige selten gewordene l-welse gefangen, aus ihren verstecken gepult. im meer geht das einfacher - rabiate methoden vorausgesetzt s.o.
     
  14. Bruno Hauri

    Bruno Hauri

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    Salü zäme

    Das ergibt wenn ich richtig rechne ca. 65 Fische pro Liter Wasser:shock:
    Gute Einnahmequelle für den Staat: viel Fisch und wenig Wasser!

    Ich habe keine Statistik darüber, aber in den letzten Jahren viele Threads gelesen, wo es um den Wechsel des Besatzes in einem Becken ging. In diesen Fällen wird das Tier als reines Objekt betrachtet. Ist die neue Wohnlandschaft gelb, müssen gelbe Fische her. Weil man ja keine richtige Beziehung zum Tier hat (im Vergleich zu einem Hund oder zu einer Katze), ist es einfach.
    Interessant sind auch die Modeerscheinungen, die dieses Hobby nimmt: Einmal L-Welse (heute out), jetzt Garnelen, mal Malawis usw.
    Wahrscheinlich dem kommerziellem Nutzen folgend.

    Freundliche Grüsse
    Bruno
     
  15. Aqua92

    Aqua92

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    Hallo Zäme

    Interessante Diskussion hier.
    Die Doku finde ich auch gut, sie bringt einem die Situation im Seewasserbereich vor Augen. Den Wahrheitsgrad kann ich jedoch nicht überprüfen.

    Leider kommt das Süsswasser etwas zu kurz. Die unschöne Situation der Fänger finde ich aber schon recht problematisch. Würde es toll finden, wenn die Fänger etwas mehr bekommen würden, aber so leicht wird das nicht zu ändern sein.

    Ich halte nur Südamerikaner und da bin ich nachwievor pro Wildfang, da jeder Fischfänger nicht Wälder rodet, Biotope zerstört oder Gold sucht. Damit würde er meiner Meinung nach weit mehr Fische ?aus der Natur entfernen? als wenn er sie für den Export fängt.

    Begrüssen würde ich allerdings Nachzuchten südamerikanischer Fische direkt aus Südamerika. Leider wird es wohl schwierig werden, den Asiaten ernsthaft konkurrenz leisten zu können.

    lg Jonas
     
  16. eule

    eule Guest

    hallo Bruno
    eben. zu dicht? böser handel :twisted:
    nicht ganz. mwst auf dem "warenwert", das ist real. bezahlt auch der private, wenn er denn ...
    das gewicht der sendung dient der statistik(!?) wasser plus fisch ergibt doch was, aber was?
    es werden noch immer neue arten gefunden. ausserdem gibt es eine schicht aquarianer, die neues liebt, sammler, prestigelastige, fischverbraucher etc. denen reicht ein gut laufendes gesellschaftsbecken im wohnzimmer nicht.
    und kommerziell: aber natürlich. was nicht nachgefragt wird, fliegt raus. meistens
     
  17. Bruno Hauri

    Bruno Hauri

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    Salü zäme

    Diese Ueberlegung habe ich mir auch schon manches Mal durch den Kopf gehen lassen. Billiger ginge es kaum. Offene Halle an einem Flussufer aufstellen (warm genug ist es ja), Becken mit Ueberlauf aufstellen, Solarbetriebene Pumpe im Fluss installieren, die die Becken ständing mit Frischwasser versorgt und fertig. Filter braucht es nicht! Einfacher kann man es wirklich nicht mehr haben. Wo liegt das Problem? Wieso macht das niemand?

    Freundliche Grüsse
    Bruno
     
  18. eule

    eule Guest

    hi Bruno
    Brasililen hat eine zuchtprogramm gestartet. es fehlen aber alle strukturen für eine gewerbliche zucht. das wird noch lange nichts. asiatische züchter haben da einen vorsprung, der kaum mehr einzuholen ist. in afrika gibt es ja ohne europäische unternehmer nicht einmal fangstrukturen. fallen die europäer aus, gibt es keine fische mehr von dort.
     

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