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Noch einige Unsicherheiten nach Neueinstieg

Dieses Thema im Forum "Technik und Einrichtung" wurde erstellt von SchumiD, 25. Mai 2020.

  1. SchumiD

    SchumiD

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    Hallo Zusammen

    Ich würde euch gerne zuerst meine Situation erklären. Ich habe nun schon seit ca. 6 Jahren ein Aquarium. Leider war ich noch zu jung, um mich richtig zu informieren und habe von Anfang an nur das Nötigste gemacht. Irgendwann wurden es dann immer weniger Fische und vor allem während dem Militär, habe ich das Aquarium vernachlässigt. Das ganze Aquarium war voller Algen und nur 2 Fische haben überlebt (1 Blutsalmler und 1 Antennenwels).
    Ich habe meine Fehler nun definitiv eingesehen. Ich habe mich informiert, viel gelesen, Videos geschaut und das Aquarium wieder auf Vordermann gebracht. Nach dem ich die Wasserwerte wieder im Griff hatte (und endlich auch verstanden habe) habe ich mir dann auch neue Fische und Pflanzen gekauft (7 Platy, 7 Mollys, 5 Panzerwelse)

    Das Aquarium läuft nun gut, aber noch nicht perfekt. Einige Tage nach dem Einsetzen der Fische ist ein Molly gestorben. Dann hatten letze Woche fast alle Fische die Weisspünktchenkrankheit, welche ich sofort mit Protazol behandelt habe (Alle haben überlebt und die Pünktchen sind weg). Diesen Sonntag ist dann noch ein Platy gestorben. Dieser hat sich schon lange seltsam verhalten (Nur noch zum Essen aus der Höhle gekommen, Flossenklemmen).
    Ich beobachte die Fische im Moment jedoch sehr genau (Home Office sei Dank) und nun scheinen alle gesund zu sein.

    Einige Zahlen:
    Aquarium Grösse: 120l
    Besatz wie erwähnt: 6 Platys, 6 Mollys, 5 Panzerwelse, 1 Antennenwels, 1 Blutsalmler
    Filer: Juwel Innenfilter (Momentan mit Aktiv Kohle wegen Protazol)
    PH: 8
    KH: 11
    GH: 11
    Nitrit: 0.8 mg/l (!!! Eine Frage dazu unten)

    Nun, da ich mich intensiv mit der ganzen Thematik befasse, sind jedoch noch viele Fragen aufgetaucht, die ihr mir sicherlich beantworten könnt.

    - Ich habe lange nur mit Teststreifen das Wasser getestet. Jetzt habe ich ein Tröpfchen test von Tetra. Dieser zeigt mir ganz andere Resultate an als die Streifen. Mir ist bewusst, dass Tröpfchen genauer sind, aber die Streifen zeigen mir ca. 4-5 °dH mehr an bei KH und GH. Ist das normal? Kann ich auf die Tröpfchen vertrauen?

    - Dieses Wochenende ist, wie gesagt, ein Platy gestorben. Ich habe es aber erst bemerkt, als ich nach 2 Tagen nach hause gekommen bin. Den toten Fisch konnte ich jedoch nirgends finden. Vermutlich habe ich deswegen einen so hohen Nitrit Wert. Ich habe dann das Wasser gewechselt aber der Wert ist wieder so hoch. Kann es sein, dass der tote Fisch irgendwo im Sand vergraben ist? Haben den die anderen Fische gegessen? Was ist da passiert? Und warum verhalten sich die Fische normal? Es gibt keine Anzeichen einer Nitrit Vergiftung.

    - Ich habe keine CO2 Anlage. Ich gebe aber jeden morgen einige Tröpfchen flüssig CO2 dazu, da mir die Verkäuferin dazu geraten hat (Sie meint es würde reichen, so lange die Pflanzen wachsen). Die CO2 Tabelle zeigt mir aber an, dass ich nur 3.2 mg/l CO2 im Wasser habe. Ist das nicht viel zu wenig? Sollte ich doch eine teure Anlage kaufen auch wenn meine Pflanzen eigentlich okay aussehen?

    - Wie kriege ich den PH wert runter? Ich habe angefangen Torf in das Aquarium zu hängen, da dass meines Wissens nach die natürlichste Variante ist. Aber die Wasserwerte haben sich nach 1.5 Wochen kaum verändert. Mach ich was falsch?

    Ich hoffe, der Post ist nicht zu lang. Am Anfang habe ich viele Fehler gemacht und fühle mich jetzt ein wenig verunsichert. Möchte dieses Mal alles richtig machen. Ausserdem ist das der einzige Ort, an dem ich solche Fragen stellen kann.

    Vielen Dank schon mal für eure Hilfe!
    Gruess
    Dario
     

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  2. kamel78

    kamel78

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    hallo dario,

    ich kann da auch nicht unbedingt gross helfen, aber folgendes fällt mir aber auf:

    dass KH und GH gleich hoch sind irritiert mich ein wenig, GH ist normalerweise ein paar punkte höher als KH
    PH finde ich für die GH auch ein bisschen hoch

    für die lebendgebärenden und den ancistrus brauchst du kein weiches wasser - für die corys hingegen schon. das passt mE nicht so ganz. effektiv runter bekommst du den PH wert nur mit osmosewasser - kleine osmoseanlagen gibt es schon für wenig geld.

    ich hatte noch nie eine co2 anlage in betrieb und dünge auch nicht. trotzdem konnte ich auch die pogestemon und die kleine cryptocorine (sofern es eine ist) bereits erfolgreich pflegen.

    lebendgebärende aus dem "fach"handel können auch mal anfällig sein...

    ...ansonsten, die experten melde sich hier sicher bald

    viel erfolg!

    grüsse,
    samuel
     
  3. SchumiD

    SchumiD

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    Hallo Samuel

    Vielen Dank für deine Antwort.

    Auf die Wasserwerte ist leider kein Verlass. Ich musste (hier im Forum) erfahren, dass die Tröpfechntests von Tetra nicht sehr verlässlich sind. Als Ersatz wurden mir die von JBL empfohlen, welche ich mir bald besorgen werde.
    Trotzdem denke ich, dass das Wasser wahrscheinlich zu hart ist. Das Torf funktioniert nicht so wie ich es erwartet habe. Hast du einen Tip welche Osmoseanlage gut ist? Ich finde praktisch nur die von Dennerle. Ist die gut?

    Du hast recht, es ist eine Cryptocorine. Sie ist ein Überbleibsel der Zeit, wo das Aquarium nicht so "zwäg" war. Ich hoffe ich kann sie noch retten, aber im Moment sieht sie noch nicht so gut aus. Die anderen Pflanzen wachsen nicht schlecht, daher bin ich froh, dass du dir keine Sorgen machst wegen dem co2 Wert.

    Gruess
    Dario
     
  4. kamel78

    kamel78

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    hi dario,

    am zuverlässigsten sind tröpfchentests. ich würde jetzt behaupten ob jbl oder tetra kommt da nicht drauf an.
    auf der homepage deines wasserlieferanten kannst du die wasserwerte meist auch einsehen, das kann dir mal als orientierung dienen. aber achtung, das wasser kommt nicht zwingend genauso aus deiner leitung und im aquarium kann es sich auch wieder ändern. aber als erstorientierung hilft das schon mal.

    ich habe eine noname osmoseanlage aus ebay. die von dennerle taugt sicher.
    hauptunterschiede bei diesen dingern sind va dass die teureren anlagen das osmosewasser schneller produzieren und das weniger abwasser anfällt. von dem her ist die dennerle für ein einzelnes becken sicher ausreichend.

    grüsse,
    samuel
     
  5. öpflschnägg

    öpflschnägg

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    Salü zäma,

    Morgens um 1 Uhr kann man schon behaupten, dass es auf die Genauigkeit der Wassertests nicht so darauf ankommt, aber dann sollte man ausführen, weshalb bei einem Nitrit-Test die feinste Messgrenze von 0,3 mg/l ausreichen soll und weshalb Wassertests bei schweizerischem Hahnenburger, der nicht durch eine Enthärtungsanlage gelaufen ist, für die KH und die GH dieselben Werte anzeigen dürfen. :)

    Unglücklicherweise läuft dieser Thread parallel zu einem zweiten, wo man sieht, dass die Wasserhärte nicht das eigentliche Problem des betreffenden Aquariums darstellt.

    Herzlich, Roman

    P. S. Auch der JBL-Nitrit-Test hat seine Macken (mögliche Verfärbung der zweiten Testlösung), damit kann man aber umgehen.
     
  6. Basil Boesch

    Basil Boesch Moderator

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    Hallo zusammen

    @SchumiD:
    Ja, bei relativ hartem Wasser ist der Effekt gering bzw. Du bräuchtest halt entsprechende Mengen an Torf. Aber dann kommt wieder der ökologische Aspekt ins Spiel (Zerstörung der Moore), weshalb Torf ja ziemlich umstritten ist.

    Ich sage immer, Dennerle ist gut aber teuer. Such einfach bei eBay mal nach "Umkehrosmoseanlage", da findest Du unzählige, teilweise schon ab 30 €. Meines Wissens (ohne Gewähr) ist die weltweite Anzahl der Hersteller von Membranen (also dem "Herzstück" der UOA) relativ brgrenzt, d.h. eine NoName-Anlage kann (muss nicht) das gleiche Innenleben haben und daher gleich gut sein wie eine Markenanlage.

    @öpflschnägg:
    Gegenfrage: wieso nicht? Wenn es durch eine Enthärtungsanlage gelaufen wäre, dann würde der GH-Wert ja auch nicht viel Sinn machen.
    http://trinkwasser.svgw.ch/index.php?id=885&L=0&tx_typo3teamwaterquality_wqarea[wqareauid]=16924&tx_typo3teamwaterquality_wqarea[action]=showdata&tx_typo3teamwaterquality_wqarea[controller]=wqarea&cHash=96ff29ceec831ccede6dcd7e10749e57
    Angenommen Dario wohnt in der "unteren Druckzone" von Malters: Die angegebenen GH von 19.5°fH entspricht 11°dH, und die angegebene KH von 222 mg/L Hydrogencarbonat (Minimalwert!) entspricht 10.2°dH. Da kann man wohl nicht viel gegen den verwendeten Tröpfchentest sagen. ;)

    Griessli, Basil
     
  7. SchumiD

    SchumiD

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    Hallo Zusammen

    Vielen Dank für eure Antworten.

    Ich werde mich definitiv auf eBay mal für eine Osmoseanlage umsehen. Dann kann das Torf.
    Auch werde ich mir die JBL Tröpfchentests besorgen. Leider wohne ich nicht in der "unteren Druckzone" sondern in der oberen. Und da ist das Wasser laut Gemeinde 15°dH. Der Tröpfchentest zeigt bei Leitungswasser aber trotzdem 11 an.

    Gruess
    Dario
     
  8. öpflschnägg

    öpflschnägg

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    Salü zäma,

    Weil es in Bezug auf den Nitritgehalt des Aquariumwassers nicht zu meiner Doktrin gehört, dass es egal ist, ob Fische in 0,025 mg/l oder in knapp 0,3 mg/l Nitrit schwimmen.
    Wenn andere das anders handhaben wollen, können sie den Tetra-Test brauchen.

    Was die KH und die GH betrifft, ist das zwar nicht besonders tragisch, aber für mich sind 10,2 nicht 11.
    Und warum ist in der Schweiz im Normalfall die GH grösser als die KH? Es gibt hier kaum Wässer, die gar keine Nitrate, Sulfate, Phosphate, Chloride etc. enthalten – was man Basil aber sicher nicht erklären muss.

    Die Wasserenthärtungsanlagen, die ich kannte, hatten ein Mischventil, weil sonst beim korrekten Funktionieren die GH 0 gewesen wäre. Wenn das Enthärtungsteil wegen mangelnder Wartung nicht mehr voll funktioniert, kann sich meiner Meinung nach irgendeine GH einstellen, aber da täusche ich mich vielleicht. Mal sehen, ob sich eine Person vom Fach meldet, die Genaueres weiss.

    Aber wie gesagt: Mein Hauptaugenmerk liegt auf dem Nitrit-Test.

    Herzlich, Roman
     
    Zuletzt bearbeitet: 1. Juni 2020
  9. Basil Boesch

    Basil Boesch Moderator

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    Hallo zusammen

    Beim Nitrittest bin ich zu 100% bei Dir. Ein Test der erst ab 0.3 mg/L anzeigt, macht für mich auch nicht viel Sinn. Ich bezog mich ausschliesslich auf die GH/KH-Werte (und hatte die Diskussion auch so verstanden dass es zuletzt mehrheitlich darum ging).

    Zum einen denke ich, 10% Messungenauigkeit muss man auch einem "guten" Test zugestehen.
    Und wenn man pingelig sein will (wer? ich? nie!! :p) müsste man an dieser Stelle noch festhalten dass es in der Natur eines solchen Tests liegt, dass er immer aufrundet. Wenn die KH bei 10.2 liegt, dann findet bei 10 (also eigentlich 10.0) noch kein Farbumschlag statt, sondern erst beim nächsten Tropfen, den wir dann als 11 zählen.

    OK, dann war der obige Absatz wirklich nur ein kleiner theoretischer Exkurs. :D Das kommt aber oft vor dass im Aquarium die Härte etwas abnimmt. Dem Leitungswasser wird ja oft CO2 zugesetzt, um den Kalk in Lösung zu halten. Sobald das Wasser im Aquarium ist, kann das CO2 sich verflüchtigen oder von den Pflanzen verwertet werden, und ein Teil des Kalks lagert sich ab.

    Einerseits das. Und dann muss man auch immer bedenken, dass "KH ist ein Teil der GH nur Theorie ist". Bzw. in der Praxis messen unsere aquaristischen Tests die Konzentration an Erdalkali-Ionen (GH) bzw. an Hydrogen-/Carbonat-Ionen (KH), und das eine muss mit dem anderen nicht direkt zu tun haben.

    OK, wenn sie nicht richtig gewartet bzw. schon zu lange nicht mehr regeneriert worden ist, dann kann das natürlich sein. Ich weiss nur dass die Enthärtungsanlagen auf eine bestimmte GH eingestellt werden (meist um die 5°dH), aber nicht wie das technisch genau läuft... aber Mischventil klingt logisch. ;)

    Griessli, Basil
     
  10. öpflschnägg

    öpflschnägg

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    Salü zäma,

    Pinglige Menschen (wie ich) messen die GH oder die KH mit der doppelten Menge Wasser, d. h. die Tests zeigen (oder sollten es) auch Werte wie 10,5 an. :)

    Herzlich, Roman
     
  11. PeterPan

    PeterPan

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    Hallo Dario..

    Danke für das Foto vom Aquarium. Das ist im für mich im Gegensatz zu den Wasserwerten viel wichtiger.
    Man sieht die Grösse des Beckens, die Anzahl und Art der Pflanzen, man sieht den Bodengrund, die Einrichtung, die Fische und deren Anzahl und die technische Einrichtung.

    Täuscht das oder sehe ich gar keinen Filter? Ein kleiner Innenfilter wäre schon gut, denn der würde das Wasser bewegen. So verhindert man stehendes Wasser und sog. "faulige Ecken".

    Ich schätze, Du hast das Becken neu eingerichtet. Und gleich die Pünktchtenkrankeheit bekommen, was ein Anzeiger für hohe Keimzahl und "schlechtes Wasser" ist.
    1. Beckengrösse passt zu der Anzahl Fischen. Bodenfische fehlen meiner Meinung nach.

    2. Pflanzen:
      Es sind zu wenig schnellwachsende Pflanzen im Becken. Nur die brasilianische Wassernabel sehe ich als schnellwachsende Pflanze. Pflanzen verarbeiten die Nährstoffe. Pflanzen entziehen beim Wachstum dem Wasser Kalk (das Wasser wird weicher).
      --> Besorge Dir Vallisneria, Cabomba, Wasserpest (heisst wirklich so), Tausendblatt, Nixkraut, auch Wasserlinsen etc. helfen die Nährstoffe aus dem Wasser zu bekommen.
      --> Diese Pflanzen holen sich etwa 80% der Nährstoffe aus dem Wasser über die Blätter und 20% aus dem Bodengrund über die Wurzeln.
      Tipp: Schnellwachsende Pflanzen besorgen!
      Hinweis: Sichtbares Wachstum sieht man aber erst nach 7-10 Tagen nach dem Einsetzen.

    3. Bodengrund:
      Der Bodengrund sieht "zu sauber aus". Wenn er klinisch rein ist, können sich keine Bodenbakterien bilden. Diese wandeln Abfallstoffe in Nährstoffe für die Pflanzen.
      --> Pflanzengrund niemals komplett waschen.
      --> Beim Wasserwechsel mit einer Mulmglocke etwa 2cm Tief absaugen.
      --> Niemals ganz bis unten "durchstochern".
      Tipp: Mulmglocke besorgen.

    4. Schnecken:
      Ich sehe keine Schnecken. Schnecken sind die Putzkolonne im Aquarium. Schnecken fressen das "Zuviel" an Futter im Becken. Wenn es die Fische nicht verwerten und die Schnecken nicht fressen, dann werden die Proteine und Fette, sowie die Algensporen nicht verwerten und verschlechtern die Wasserqualität, bis die Fische sterben und das Wasser kippt. Ausserdem wandeln sie die Ausscheidungen der Fische in Nährstoffe um. Kein Scherz. Wenn das nicht passiert, und auch keine Bodenbakterien vorhanden sind, verschlechtert sich die Wasserqualität rapide. Und keine Sorge wegen "zuviel Schnecken": Die Anzahl der Schnecken verläuft synchron mit dem Nahrungsangebot. Viel Futter - Viele Schnecken. Weniger Futter (alle zwei Tage z.B.), weniger Schnecken.
      --> Blasen- und Posthornschnecken putzen Scheiben, Steine und Pflanzenblätter. Fressen abgestorbene Pflanzenteile, die sonst verfaulen und die Wasserqualität negativ beeinträchtigen.
      --> Turmdeckelschnecken (TDS) sind die Regenwürmer im Aquarium. Sie pflügen und graben sich durch den Bodengrund. Verwerten abgestorbene Pflanzenteile und die Ausscheidungen der Fische. Daraus wird Nährstoff für die Pflanzen.
      Ergebnis: Ohne Schnecken schlechtes Pflanzenwachstum - dafür schlechte Wasserqualität ohne Schnecken.
      Tipp: Schnecken besorgen.
    Du könntest Dir noch ein paar Welse (Panzerwelse oder Antennenwelse) für den Bodenbereich organisieren. Die "staubsaugen" den Boden und die Antennenwelse putzen Decko und Scheiben.

    Gruss Peter
     
  12. SchumiD

    SchumiD

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    Hallo Peter

    Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Jedoch habe ich viele deiner Fragen in meinem Post beantwortet ;)

    Ich habe den JUWEL Innenfilter. Wegen der Spiegelung sieht man es schlecht aber es ist im rechten Ecken des Aquariums.

    Das Aquarium läuft schon seit etwa 6 Jahren. Aber wie gesagt habe ich nur das mindeste gemacht als ich noch ein Kind war und habe es dann etwa ein Jahr komplett vernachlässigt, nach dem die meisten Fische gestorben sind. Ich würde es aber als Neueinrichtung zählen, da praktisch alles neu ist.
    Was meinst du mit "Schlechtes Wasser"? Das aus dem Hahnen oder wird es erst im Aquarium schlecht?

    Vielen Dank für diese Liste. Ich wollte mir noch einige Pflanzen besorgen, habe es aber gelassen, da ich nichts verändern wollte währenddem es nicht so gut läuft. Ich denke aber, dass ich mir bald noch eine Pflanze aus deiner Liste besorgen werde.

    Ehrlich gesagt mache ich das alles bereits. Ich habe eine Mulmglocke und durchstochere nicht den ganzen Boden. Was ich aber mache ist, dass ich im Vordergrund an der Scheibe gründlicher Reinige, damit es schöner aussieht. Vielleicht täuscht das auf dem Bild.

    Ja, Schnecken habe ich keine. Vielen Dank für diesen Tipp. Ich wusste nicht, dass sie so viel Nutzen haben.

    Ich habe im Becken 5 Panzerwelse. Ausserdem habe ich einen Antennenwels. Dieser ist aber eher schlecht im Fenster putzen. Er hängt den ganze Tag an der selben Stelle unter dem Stück Holz im Vordergrund. Er sieht aber gesund aus. Ich mache mir deshalb keine Sorgen. Würde die Schnecken die Antennenwelse ersetzen? Oder sollte man beides in einem solchen Aquarium haben?


    Nochmals vielen Dank für die Antwort. Du hast mir wirklich weitergeholfen! Vielleicht als Tipp für ein nächstes Mal: Lies den Post schnell durch. Das erspart uns beiden einiges an Tipp Arbeit ;)

    Gruess
    Dario
     
  13. PeterPan

    PeterPan

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    Hallo Dario..

    1. Filter vorhanden: ok.
    2. Pünktchenkrankheit: Schlechtes Aquarienwasser (Gründe, wie beschrieben).
    3. Pflanzen: Mehr Pflanzen besorgen. Ok.
    4. Bodengrund nicht klinisch rein: ok.
    5. Fehlende Schnecken: Schnecken organisieren: Posthorn und Turmdeckelschnecken hätte ich über.
    6. Panzerwelse und 1 Antennenwels: Ok.
    7. Schnecken ersetzen nicht den Antennenwels.

    Der Antennenwels ist deshalb nicht so viel unterwegs, weil er eigentlich Höhlen und Verstecke benötigt.
    Das Holz bzw. die Wurzel ist sein Lieblingsplatz. Erstens hobeln die Welse das Holz für die Verdauung ab und zweitens eben ist "unten" ein schönes Versteck. Deshalb sitzt er unten. Nachts sind die Welse wieder aktiver.
    Kurz: Sie sind lichtscheu.
    --> Besorge Dir mal ein paar Tonhöhlen oder baue ihm ein paar Steinverstecke.

    Das (komische) Steinschiff würde ich dafür rausnehmen. Ich hoffe es ist aus Stein :)

    Zudem ist der Antennenwels sicherlich einsam. Wenn es ein Männchen ist (Antennen ums Maul) besorge Dir ein Weiberl. Oder eben umgekehrt. Ja, es könnte Nachwuchs geben (wie grad bei mir), aber das ist ned so schlimm. Wer lebt schon gern alleine.

    Zum Thema Schnecken ein kleiner Ausflug in die Pflanzenwelt:
    Meine Erfahrung - und diese These unterstützt vielfältige Literatur: Ohne Schnecken wächst gar nichts. Und ohne Schnecken gibt es keinen biologischen Kreislauf im Aquarium.

    Das geht bei mir mittlerweile soweit, dass ich Schnecken in Glasbehälter meiner Orchideen werfe.
    Die Orchideen stehen am Fenster. Es hat immer Wasser drin. Die Glasbehälter und die durchsichtigen Blumentöpfe setzen Grünalgen an. Ausserdem hat es Wurzel- und Blätterabfall.
    --> Die Schnecken fressen die Algen und die Pflanzenreste.
    --> Die Schnecken scheiden Nährstoffe für die Orchideen aus.
    --> Die Orchideen wachsen und blühen dauerhaft.

    Als Kontrollgruppe habe ich 3 Orchideen ohne Glasbehälter und Schnecken.
    --> Sie wachsen weniger und blühen nicht bzw. nicht so lange.

    Klingt verrückt. Ist bei mir zumindest so. Kann ja jeder mal ausprobieren. Im Nachhinein aber logisch.

    Fotos gefällig?

    IMG_20200604_132805.jpg IMG_20200604_133037.jpg IMG_20200604_133209.jpg IMG_20200604_133225.jpg

    Es sind 3 Orchideen mit Glasbehälter und Schnecken.

    IMG_20200604_133316.jpg
    Und 3 Orchideen ohne Glasbehälter und Schnecken.
    Den Unterschied erkennt man recht eindrücklich, denke ich.

    IMG_20200604_133238.jpg

    Das sind übrigens Frangipani Plumeria (Tempelbaum) Setzlinge aus Koh Samui (16.01.2020 geschnitten)
    Monatelang hatten sie keine Blätter. Seit Mitte April treiben sie Blätter und Wurzeln "wie blöde".
    Nämlich seit dem Zeitpunkt, als ich in das Wasser ein paar Blasenschnecken geworfen habe. Eine Woche später kamen die ersten kleinen Blätter.
    Das Wasser ist seitdem klar, es fault nicht, das Wachstum ist so, wie man es sich wünscht.

    Die Orchideen und die Plumeria (also im übrigen alle meine Pflanzen) werden mit Aquarienwasser gegossen.

    Für mich zusammen mit den Ergebnissen aus meinen Aquarien ein klarer Beweis dafür, dass man für gesundes Pflanzenwachstum "nur" Schnecken benötigt.
    Eine CO2 Anlage kann man sich sparen.

    Gruss Peter
     
  14. SchumiD

    SchumiD

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    Hallo Peter

    Das mit den Verstecken habe ich auch schon gelesen. Deshalb habe ich auch einige Höhlen. Der weisse Stein in der Mitte hat eine grosse Öffnung. Das Stück holz daneben ist wie ein Vulkan, und manchmal versteckt sich der Fisch auch darin. Zuletzt ist das (komische) Schiffswrack hohl und er könnte sich auch darin verstecken. Am liebsten hat er jedoch das Stück Holz im Vordergrund und das ist okay für mich, denn dann kann ich ihn immer ansehen.


    Vielen Dank für deinen Ausflug in die Schneckenwelt. Ich wusste nicht was für einen grossen Einfluss diese auf das Pflanzenwachstum haben. Bis jetzt dachte ich ihr grösster Vorteil liegt im Scheiben putzen. Jetzt werde ich mir definitiv welche besorgen.
    Wie ist das mit Schnecken plagen? Kann es plötzlich sein, dass man zu viele hat, oder kriegt man das einfach in den Griff?

    Gruess
    Dario
     
  15. Alveus

    Alveus

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    Hallo

    Die Schneckenpopulation steuerst du selber.
    Bleibt zu viel Futter von den Fischen übrig, wächst die Population immer weiter. So erkennst du auch längerfristig, ob du zuviel Fütterst. Am Anfang kommt es gerne zu einer Populationsexplosion, die pendelt sich aber schnell ein.
    Aber nicht alle Schnecken bringen gleich viel. TDS, Blasen-, Tellerschnecken und die kleinen Posthörner sind jene, die ich immer einsetze. Die bekommst du, wenn du Fragst, in jeder Zoofachhandlung gratis, wenn du eh Fische kaufst (und die Panzerwelse würde ich sowiso auf min 8 -10 aufstocken).


    Bei mir läuft auch nie ein Becken ohne Schnecken.

    Gruss, Alveus
     
    Zuletzt bearbeitet: 4. Juni 2020
  16. PeterPan

    PeterPan

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    Hallo Dario..

    wie @Alveus bereits anmerkte, gibt es kein Zuviel an Schnecken. Nur ein Zuwenig. Die Anzahl steigt und sinkt mit dem Nahrungsangebot: Viele Pflanzen- und Futterreste im Becken = mehr Schnecken. Wenig Nahrung = Die Anzahl reduziert sich selbstständig auf das notwendige Mass.

    Fütterung:
    Die Wasserqualität kann stark leiden, wenn man eben zuviel Flockenfutter ins Becken reinwirft, das sich durch die Strömung dann wild verteilt und dann in alle Spalten der Deko verfängt, wo die Fische nicht hinkönnen. Dort vergammelt es dann --> Risiko steigt: Schlechte Wasserqualität und hohe Keimzahl.

    Und / Oder man zuviele Welstabs reinwirft, welche die Welse dann nicht ganz fressen. Es zerfällt dann und "sickert" in den Bodengrund. Wenn man dann keine TDS hat, dann vergammelt und fault der Bodengrund --> Risiko steigt: Schlechte Wasserqualität und hohe Keimzahl.

    Zudem steigt beim Überfüttern das Risiko des Algenwuchses. Les mal die Angaben auf der Futterdose. Das Futter besteht zu einem grossen Teil aus Algen. Bleibt das Zuviel an Futter im Becken, verteilen sich die Sporen. Werden dann die Nährstoffe nicht von einem Übergewicht an Pflanzen durch deren Wuchs aufgebraucht, schnappen sich die Algensporen die Nährstoffe und man bekommt ggf. schnell ein Algenproblem.

    MIt einem Zuviel an Futter entwöhnt man zudem die Algenfresser - z.B. Deinen Antennenwels - denn es ist für ihn viel einfacher und energiesparender auf das Fastfood "Flocken" oder "Tabs" zuzugreifen, die ihm direkt vors Maul fallen, als die Scheiben, Pflanzen und die Deko zu putzen.Vielleicht ist er deshalb so faul, weil er Magen gut gefüllt ist und er eigentlich nur auf seine nächste Ration Tabs und Flocken wartet.

    Ergo: Schnecken ins Wasser schmeissen. Und weniger füttern. Ich fütter nur alle 2 Tage. Auch wenn die Fischerl immer drum betteln, wenn man ins Zimmer geht oder am Becken vorbeiläuft. Hart bleiben. :)

    Gruss Peter
     
  17. Alveus

    Alveus

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    Hallo @PeterPan

    Hast du dafür Quellen? Wenn ja würde mich das recht interessieren.
    Meine Wels Tabs haben nur Spirulina drin. Das sin keine Algen, sondern Cyanobakterien. Zudem, wird Trockenfutter, meines Wissens nach, thermisch behandelt, da sollten ausser höchstens Thermophylen nichts mehr leben.

    Gruss, Alveus
     
  18. PeterPan

    PeterPan

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    Hallo Alveus..

    Spirulina wurden früher als Blaualgen bezeichnet. Tatsächlich sind es Cyanobakterien. Stimmt.
    Spirulina ändert seine Gestalt abhängig vom PH-Wert und des Gehaltes an Nährstoffen im Wasser.
    Ergo: Durch Flockenfutter kann u.U. bei einem Fehlen von ausreichend Pflanzen und einem Überangebot an Flockenfutter das Blaualgenwachstum (Wachstum Cyanobakterien) gesteigert werden.

    Sorry, wenn ich mich unklar ausgedrückt habe.

    Von der Schlacht bei Thermopylen weiss ich nichts. Ich bin weder Historiker noch Chemiker. :) Bei Thermophylen kommt bei Gurgel kein Ergebnis.

    Gruss Peter
     
  19. PeterPan

    PeterPan

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    Hallo @Alveus

    Und hier noch der Nachweis für Pelz- und Samtalge ausgelöst durch Sporen im Flockenfutter:

    Diese vier, bis jetzt beschriebenen Algenarten sind in ihren Sporen praktisch in jedem Wasser vorhanden, entwickeln sich also bei zusagenden Verhältnissen, ohne dass wir sie "einschleppen" müssen. Die folgend beschriebene Algenart müssen wir zwar einschleppen, aber kaum einer weiss, womit. Natürlicherweise wären fremde Pflanzen und Fische (bei letzteren in Kiemen und unter den Schuppen vorhanden) Überträger aller weiteren Algenarten. Aber die nun folgende braucht weder Fische noch Pflanzen zu ihrer Übertragung – obwohl sie natürlich dadurch ebenfalls eingeschleppt werden kann. Es genügt aber ein Glas Wasser mit etwas Flockenfutter darin, das an die Sonne gestellt wird, um sie zum Wachsen zu bringen, denn ihre Sporen sind im Flockenfutter enthalten. Es ist die Pelz- oder Samtalge, die mit ihren kurzen, ungeteilten, hell- bis mittelgrünen "Haaren" an hellen Orten ganze Flächen mit ihrem weichen samtartigen Pelz überzieht. Um sie vermeiden zu können, müssen wir bei der Fütterung der Fische vorsichtig sein..... Mit ihnen (Futterringe) verunmöglichen wir die unkontrollierte Ausbreitung der Futterflocken auf der Wasseroberfläche und verhindern damit erstens die Entstehung von Schmieralgen durch das Aufliegen der Flocken auf den Schwimmblättern und zweitens die Auskeimung der im Futter enthaltenen Sporen der Pelz- oder Samtalge. Zudem müssen die Fische nicht in allen Winkeln nach abgesunkenen Flocken suchen, sondern nur auf dem Grundstück unter dem Futterring.

    Aus "Algen - ein Problem?" von Peter Schneider alias @Planter im Forum.

    Gruss Peter
     
    Zuletzt bearbeitet: 4. Juni 2020
  20. öpflschnägg

    öpflschnägg

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    Salü Peter,

    Alveus meint Thermophile.

    Herzlich, Roman
     

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