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    Hallo Gast
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Fadenalgen Bekämpfung (Grundsatzdiskussion)

Dieses Thema im Forum "Pflanzen und Algen" wurde erstellt von PeterPan, 27. Juni 2020.

  1. PeterPan

    PeterPan

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    MOD: Dieses Thema wurde aufgrund massiver Abschweifung vom eigentlichen Thema in einen anderen Thread separiert und besteht hier als Grundsatzdiskussion weiter

    *rofl* Sagte ich hier bereits, dass man viele TDS braucht und schnellwachsende Pflanzen? :D

    Zitat von Peter Schneider zu Fadenalgen aus "Algen? Ein Problem!?"

    Screenshot_20200627_010829_com.android.chrome.jpg

    Dieser in seiner Eigenschaft äusserst rare Fisch ist die altbekannte Prachtbarbe, (Barbus conchonius). Das Männchen ist ein äusserst prächtiges Tier von anfänglich rotgoldener bis zuletzt leuchtend roter Farbe, ähnlich dem Rot einer rot leuchtenden Abendwolke; das Weibchen ist eher un-scheinbar, aber in der Leistung dem Männchen nicht nachstehend, es eher noch übertreffend. Für ein l00 l Aquarium reichen drei bis fünf Stück vollkommen aus. Für 200 bis 300 l Aquarien braucht es schon 8 bis 12 Stück. Nur ein einziges "aber" haben beide Fische, der FloridaKärpfling wie die Prachtbarbe: Sie dürfen beim Einsetzen zur Algenvertilgung nicht einmal ganz halbwüchsig sein, sollen sie mit dem Algenfressen beginnen (nicht über 2 cm lang). Denn nur in ihrer Jugendphase suchen sie nämlich danach! Wenn sie dann diese Kost auch erhalten, so bleiben sie ihr bis zu ihrem Tode treu. Erhalten sie diese aber in ihrer Jugendzeit nicht, so suchen sie in spätern Zeiten auch nicht mehr danach. Das bedeutet für die Praxis: Wo sie einmal Fadenalgen gefressen haben, dort gibt es keine mehr, solange diese Fische im Aquarium bleiben – also zumeist bis zu ihrem Tode. Vielfach sind die Algen dann für ein solches Aquarium vollständig ausgerottet, aber es kommt auch immer wieder vor, dass sie innerhalb eines halben Jahres nach dem Verlust der Fische wieder neu zum Vorschein kommen. In diesen Fällen braucht es eben erneut wieder Jungfische dieser Art. Es entscheidet sich normalerweise in den ersten drei Wochen nach Einsetzen der Fische, ob es klappt. In bloss 5 bis 8% aller Fälle klappt es bei Prachtbarben nicht – beim Florida-Kärpfling immer. Beim Einsetzen der Fische ist es nützlich, einen Grossteil der Fadenalgen von Hand zu entfernen, damit sie sich bis zum Zeitpunkt der Erkennung als Futter nicht zu stark vermehren. Auch die Reduzierung des Futterangebotes in den ersten zwei Wochen nach Einsetzen der Fische trägt viel dazu bei, dass die Fische – auf stetiger Nahrungssuche – diese Algen möglichst bald finden und als Nahrung lieb gewinnen.

    Gruss Peter
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 2. Juli 2020
  2. Skalaro

    Skalaro

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    Hallo zusammen
    Vielen Dank für eure Beiträge. "Normale" Fadenalgen habe ich auch in einem anderen Becken - die wuchern nicht dermassen und lassen sich gut entfernen. In diesem Becken, das übrigens sehr dicht bepflanzt ist, wuchern sie ungemein und vor allem an den feinfiedrigen Pflanzen lassen sie sich nur schlecht vollständig entfernen. Ich vermute, es ist wirklich zu viel und das falsche Licht - da werde ich wohl experimentieren müssen...
    Gruss Dani
     
  3. Ändu

    Ändu Moderator

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    Hallo Peter

    Ich halte es für wenig sinnvoll, wenn du jetzt bei jedem Algenproblem den passenden Fisch empfiehlst. Zumindest nicht ohne zu hinterfragen, ob der vorgeschlagene Fisch zum restlichen Besatz passt. Hier scheint es mir offensichtlich zu sein, dass zuerst die Ursache (zu helles Licht) behoben werden muss. Entweder durch Umstellung auf eine andere Beleuchtung (wenn nicht dimmbar) oder durch Abschattung (Schwimmpflanzen etc.). Es kann wie von Basil geschrieben auch ein saisonaler Effekt sein und vielleicht kann man das Problem in Grenzen halten, indem nur die Algen entfernt werden. Aber hier wurde bei einem laufenden Becken die Lichtmenge erhöht und das ist vermutlich nicht ideal.

    Gruess, Ändu
     
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  4. PeterPan

    PeterPan

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    Hallo Ändu..

    ich bin vollkommen baff über Deinen Einwurf; denn eigentlich müsstest Du die Intention meines Vorschlages kennen.

    Die Fadenalge lässt sich nämlich nicht einfach so "entfernen", indem man die Fäden aus dem Becken zieht.
    Denn die Keimlinge haften an Gegenständen und Pflanzenblätter an. Und man bekommt eh nicht alle rausgezogen.
    Ergo: Verändert man nicht die Bedingungen im Becken selbst (Reduzierung Nährstoffe, Temperatur, Beleuchtung) oder fügt Fische ein, welche die Basis der Fadenalge "zerstören", so besteht die grosse Wahrscheinlichkeit sie nie los zu werden.

    Denn, die Prachtbarbe ist sehr gesellschaftsfähig und kann in flexiblen Wasserwerten und Wassertemperaturen gehalten werden. Nicht umsonst ist sie seit 1903 in Europa ein beliebter Aquarienfisch.
    (Damals gab es noch keine E-Heizer und Aussenfilter, schon gar keine Aquarienbeleuchtung).

    Daher mein Tipp:
    Hat man nun ein Aquarium mit Fadenalgen, so könnte man sich einen kleinen Schwarm Prachtsalmler besorgen (nicht unter 5 Stück, da Schwarmfisch, becken ab 80 Liter).
    Natürlich nur dann, wenn man anschliessend eine weitere Verwendung dafür findet (oder sie nach der Behandlung im Forum für diesen Zweck anbietet / oder einfach behält, weil die Algen könnten ja wiederkommen).
    Passt der aktuelle Besatz nicht zu den freundlichen und anpassungsfähigen Prachtsalmlern, so könnte man diese bis zum Ende der "Behandlung" (3-5 Wochen) in ein anderes Becken auslagern (vorausgesetzt, man hat eines).
    Dann lässt man die Fischerl ihren Job machen. Und freut sich, wenn es klappt.

    Zwecks "Experimentieren mit dem Licht" bin ich eher pessimistisch; denn sind die Voraussetzungen im Becken mal für die Fadenalgen gegeben, so hilft auch kein "Deckel draufmachen" (Licht dunkler oder ganz aus).
    Denn nimmt man "den Deckel" wieder ab, so "kocht er wieder über".
    Aber das ist meine Meinung. Ihr seid die Profis.

    Zudem lesen aber heute und zukünftig auch noch Aquarianer mit, welche über Google oder Bing auf der Suche "Bekämpfung Fadenalge" hier aufschlagen. Für die könnte der Tipp mit den Prachtbarben exakt die Lösung sein.
    Und ich bin gegen jegliche Wundermittelchen im Aquarium. Viel besser ist der natürliche Weg. Und was gibt es Schöneres, als anzusehen, wie die Menge an Fadenalgen verschwindet, weil Zierfische diese vertilgen.

    Wohlwollender Gruss Peter

    PS: Kann man das Bild oben im Beitrag #11 kleiner machen? Am Mobile sah das kleiner aus, als jetzt am Monitor.
    PS2: Weitere Infos zur Prachtbarbe und deren Haltung
     
    Zuletzt bearbeitet: 29. Juni 2020
  5. Zigermandli

    Zigermandli Moderator

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    Grüss Euch

    Ich persönlich finde den Ansatz mit biotopfremden Tieren temporär Symptombekämpfung zu betreiben, in mehrerer Hinsicht, für wenig sinnvoll.

    In meinen Augen wurden bereits wesentlich sinnvollere Ansätze aufgezeigt, die bei der Ursache ansetzen.

    Gruss Thomas
     
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  6. Ändu

    Ändu Moderator

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    Hallo Peter

    Es geht mir mit deinen Antworten jeweils auch so. Ich kann nicht verstehen, weshalb du so eine grosse Geschichte daraus machst. Hier wurde bei einem laufenden Becken die Lichtmenge erhöht. Aus welchem Grund hältst du es nicht für sinnvoll, diese Änderung rückgängig zu machen, bevor über alles andere diskutiert wird? Es scheint zumindest für mich sehr offensichtlich zu sein, weshalb plötzlich Fadenalgen in diesem Becken wachsen! Klar, man kann auch die Beleuchtung lassen wie sie ist und mühsam ein neues Beckengleichgewicht suchen, indem die Düngermenge erhöht, mehr Pflanzen eingesetzt und vielleicht eine CO2-Düngung ergänzt wird. Aber das Hinzusetzen von neuen Fischen ist für mich keine Option, vor allem weil ja bekannt ist, dass das Becken vor der Umstellung der Beleuchtung gut lief.

    Ich rede hier nicht von Experimenten. Mit der alten Beleuchtung hat das Becken funktioniert, die neue Beleuchtung ist viel heller. Das sind die Fakten. Eine Angleichung an die alte Beleuchtung ist für mich die einfachste Lösung.

    Mag sein. Aber wir gehen hier gezielt auf bestimme Probleme ein und versuchen entsprechend zu beraten. Du hast vermutlich langsam erkannt, dass Verallgemeinerungen nicht so mein Ding sind ;o).

    Gruess, Ändu
     
  7. PeterPan

    PeterPan

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    Hallo @Zigermandli
    was is na ein "biotopfremdes Tier"? Die Prachtbarben passen ned zu den paar Barben, Pandalabeo (auch eine Barben-Art) und einem Skalar?
    Da muss sich wirklich einiges geändert haben in den letzten 20 Jahren... (in welchen ich ununterbrochen Aquarien hatte. Natürlich nicht in dem Umfang, wie Du.).

    @Ändu Das mit dem (Licht) Experimentieren kam nicht von mir.

    Mein Tipp an @Skalaro Dani:
    Besorge Dir 840er Leuchtstoffröhren. Verringere die Beleuchtungszeit auf z.B. 8 Stunden. Wenn sich die Situation dann innerhalb von 2-3 Wochen nicht merklich verbessert: Eine Handvoll Prachtbarben besorgen - junge - ca. 2cm lang.
    Wenn Du die dann nicht mehr brauchst oder es nicht klappt, dann nehme ich Dir die gerne ab.

    Frohes Schaffen. Gruss Peter
     
  8. Skalaro

    Skalaro

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    Hallo zäme
    Ich habe nun mal die eine LED-Röhre um 180 Grad gedreht, sie strahlt jetzt nach oben an die schwarze Abdeckung - das Licht im Aquarium ist merklich gedämpfter geworden. Nun warte ich mal ab...Ev. besorge ich mir dann noch eine andere LED-Röhre mit wärmerem Spektrum.
    Gruss Dani
     
  9. Alveus

    Alveus

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    Hallo

    Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, das 2-3 Wochen nach Verringerung der Lichtmenge, keine nennenswertre Veränderung eintritt. Das kann relativ lange dauern. Zumindest ohne aktive Reinigungsmassnahmen.

    Wo ich Peter recht gebe: Wenn die Fadenalgen mal da sind, bekommt man sie nicht so schnell wieder weg. Auch wenn man die Lichtintensität wieder reduziert.

    Wo ich Peter wehement wiederspreche: Tiere als Symptombekämpfer einsetze, schon gar nicht Temporär.
    Wenn sie zum Besatz und zu den Besatzwünschen des Halters passen, dann kann man darüber reden.

    Lichtintensität verringern und ein Grossputz im Aquarium machen (Alles was msn abschrubbeln ksnn, abschrubbeln). Dass sollte eigentlich schon gut helfen.


    Gruss Alveus.
     
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  10. PeterPan

    PeterPan

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    Hallo Alveus..

    äh.. Fadenalgen an der Wurzel zu abzufressen ist Ursachenbekämpfung. :)

    neben der bestehenden Züchtung und dem Versand von TDS, Posthorn, Blasenschnecke, sowie Vermehrung von Vallisneria, sowie deren Abgabe an Interessenten, werde ich jetzt noch einen Prachtbarbenzucht nebst deren Verleih für Fadenalgengeschädigte auf die Beine stellen. Da entstehen ja massive ungeahnte Geschäftsmöglichkeiten *lach* :D

    Ah.. und ich nehme noch 840er LED-Röhren (von Osram) ins Portfolio auf. Scheint auch ein gutes Geschäft zu sein, nach einer ersten kurzen Recherche. :cool:

    @Skalaro sag mal. Was ist das eigentlich für eine Lichtfarbe bei den Juwel LED Röhren? Das muss ja draufstehen (zumindest auf der Verpackung)
    Ich lese das was von 9000/6500 Kelvin bei Juwel! Da wird man ja blind!
    --> Lichtfarbe (LED) 4000 Kelvin (kaltweiss) = Farbcode (Röhre) 840er (kaltweiss)
    --> Zum Vergleich: Mittleres Sonnenlicht hat 5500 Kelvin (schöner Sommertag). Dabei hat man die beste Farbwiedergabe.

    Gruss Peter
     
    Zuletzt bearbeitet: 29. Juni 2020
  11. Alveus

    Alveus

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    Hallo.

    Ursachenbekämpfung? Fressen die Fische jetzt überschüssiges Licht?

    WENN die Fische Fadenalgen fressen, dann nicht bestimmt nicht Nachhaltig. Wenn du das wirklich glaubst, hast du 0 Ahnung von Algen. Also... Symptombekämpfung Punkt.

    Übrigens: Bist du der Betreiber dieser Esotherikseite A-Perleverlag? Der Autor heisst ja auch Peter und der Schreibstiel ist ja nicht unähnlich im Sinngehalt.

    Gruss, Alveus.
     
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  12. PeterPan

    PeterPan

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    Hallo @Alveus

    Du hast Recht. Vollkommen Recht.

    Gruss Peter
     
  13. Basil Boesch

    Basil Boesch Moderator

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    Hallo @Alveus

    Nein, Du versteht das falsch. Mit dem Licht hat das nichts zu tun. Ursache für das Auftreten von Fadenalgen ist ein deutlicher Prachtbarbenmangel im Becken und dies kann natürlich nur durch das Einsetzen von Prachtbarben* gelöst werden. :p

    *oder waren es Prachtsalmler? Teilweise steht das eine und teilweise das andere... o_O

    Also den Peter Schneider gibt es schon wirklich. Vor vielen vielen Jahren waren wir mal im Rahmen eines Forentreffens bei ihm in der Wasserpflanzengärtnerei. Gegen ihn als Praktiker kann man wirklich nichts sagen! Er hat wunderschöne Pflanzen und dies ausschliesslich mit Low-Tech. Nur eben seine Schriften... die "Erklärungen" für seine Beobachtungen sind (aus meiner Sicht als Naturwissenschaftler) teilweise schon sehr... ähm, sagen wir mal "abenteuerlich". Esoterik trifft's wohl ziemlich gut.

    Griessli, Basil
     
  14. Alveus

    Alveus

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    Hallo
    Jemehr Prachtbarben/Salmler im Becken desto weniger Licht kommt durch. Ist doch logisch.

    Denn freundlich gemeinten Seitenhieb wegen der Peter-Koinzidenz konnte ich mir einfach nicht verkneifen ;)

    Gruss, Alveus
     
  15. öpflschnägg

    öpflschnägg

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    Salü zäma,

    Ehrlich gesagt finde ich die Diskussionen hier langsam absurd. Peter Schneider betrieb eine Wasserplanzengärtnerei mit Methoden, die durchaus Sinn machen. Hier Naturwissenschaft und Esoterik gegeneinander ausspielen zu wollen, bringt gar nichts; und vor Schneider war das Wasserpflanzenangebot in der Schweiz überschaubarst. Wenn jemand also einfach ein gut laufendes Aquarium mit dazu geeigneten Pflanzen, Fischen und Schnecken haben möchte, kann er/sie das mit Schneiders Methode machen. Wenn jemand aber bestimmte Tiere und/oder bestimmte Pflanzen halten will, muss man sich den Bedürfnissen eben anpassen, sei es mit Dünger, mit dem passenden Licht. Das Hauptproblem vieler NeuaquarianerInnen scheint mir jedoch, dass alles vorgestern fertig sein muss, dass man allzu voreilig nach allen möglichen und unmöglichen Mitteln greift und nicht warten kann, bis eine Sache sich entwickelt hat.
    Es gibt durchaus Becken, die keinen Zusatzdünger brauchen – da spreche ich von eigener Erfahrung –, und es gibt Becken, die ohne Dünger nicht laufen. Ebenso muss man das Licht vielleicht nicht nur dem eigenen Geschmack anpassen, sondern bewusst wählen – oder sonst den Beckeninhalt dem Licht anpassen. So hat jedes Becken seine eigenen Tücken und verändert sich auch. Unsere 200-l-Becken z. B. bekam lange keinen Dünger, weil der Fischbestand genug davon produzierte; als die Hauptpflanze, eine Anubie, sozusagen das Becken zu sprengen begann, musste man entweder dazudüngen oder die Pflanze serbeln lassen.
    Die wohltuende Wirkung gewisser Schnecken und Pflanzen lässt sich auch nicht abstreiten, aber entweder will man diese Schnecken und Pflanzen oder nicht.
    Dass die Lichtfarbe eine Rolle spielt, dafür habe ich zzt. zwei schlagende Beispiele; umgehen lässt sich damit so oder so.

    Herzlich, Roman
     
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  16. PeterPan

    PeterPan

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    Hallo Roman..

    besten Dank für Deine Ausführungen und Erklärungen. Peter Schneider hat über 40 Jahre in Zuzgen submers Aquarienpflanzen im grossen Stil für den Grosshandel gezüchtet. Seine Frau hat parallel eine professionelle Fischzucht betrieben. Peter Schneider war lange Jahre hier im Forum als @Planter präsent und gab seine Erkenntnisse und Erfahrung neben seinem Hauptberuf der Pflanzenzucht weiter. Zudem lud er am Samstag Interessenten auf seinen Betrieb in Zuzgen ein, begutachtete Fotos von Becken, mitgebrachte Pflanzen und gab nachhaltige Tipps bei Problemen und eben bei Algenthemen.

    Wir unterhalten uns jetzt über Becken mit Pflanzen, wie das hier (und alle Problemfälle, an welchen ich mitgeschrieben habe):
    Das Hauptproblem ist, dass viel zu wenig schnellwachsende Pflanzen im Becken sind.
    --> In Pflanzenaquarien konkurrenzieren IMMER und FORTWÄHREND sämtliche Algenarten gegen Pflanzenwachstum um die Nährstoffe.
    --> Mit "Nährstoffe" kommen wir wieder zum Stickstoffkreislauf. Und damit zum festen Bestandteil "Filter-/Bodenbakterien und Schnecken".

    Wenn man nach den Prinzipien von Peter Schneider seine Becken betreibt oder zumindest in Anlehnung, dann laufen die Pflanzenbecken stabil, man braucht wenig Technik, wenig Wasserwechsel und die Fische sind gesund und vermehren sich (in Artenbecken). Warum: Weil es mit "Fischen, Schnecken, Pflanzen" einen stabilen Kreislauf gibt - ein stabiles Biotop. Wer es nicht glaubt, kommt bei mir vorbei, nimmt sein Testset mit, schaut sich das persönlich an. Kaffee gibt es immer.

    Ich lege jedem Aquarianer die Bücher von Peter Schneider ans Herz. Erst recht Neueinsteigern. Ich hab angefangen an Kollegen hier im Umfeld die Büchlein zu verschenken. (kosten grad mal 25 CHF).
    Denn: Man kommt zwangsläufig irgendwann mit Algen in Berührung. Und dann muss man das "Gegenmittel" parat haben. Und das möglichst schnell.

    Was mich zu dem aktuellen Fall hier bringt:
    Prinzipiell: Zur Photosynthese (also zum Pflanzenwachstum) braucht es nur Wasser, CO2 und Licht. Erst seit Justus von Liebig ist nachgewiesermassen bekannt, dass "(Kunst-)Dünger" das Wachstum steigert. "Dünger"? --> Stickstoff! Ammoniak! Nitrat! Das haben wir im Aquarium durch die Fische!

    Ergo: Hat man Fische im Becken, bekommt man Dünger/Nährstoffe zusätzlich! Nun ist eben die Frage, ob die Pflanzen oder die Algen das Rennen um die Nährstoffe machen. Ansonsten hat man ein Nährstoffüberangebot im Becken und die Fische leiden an Krankheiten (Baktieren freuen sich z.B. über Ammoniak) oder sterben gar.

    Infos:
    Das Becken #1 lief, bis die Beleuchtung getauscht wurde. Kurz nach Inbetriebnahme des Beckens Blaualgen (Cyanobakterien) und nach Wechsel der Röhren auf Juwel 6500 Kelvin massiv Fadenalgen. Die anderen Becken (ohne die neuen Röhren) zeigen keinen Algenbefall.

    Anmerkung:
    Sorry, dann war die Beleuchtung schlicht der Auslöser. Bei @Ändu #13 und dem Grünalgenausbruch im Becken seiner Nachbarin ist die höhere Beckentemperatur im Sommer der Auslöser.

    Ursache: Zu wenig Pflanzen für zuviel Nährstoffe.
    Im Becken waren vor dem Röhrenwechsel schon sehr viele Nährstoffe. UND: Das Pflanzenwachstum konnte schon vorher die Nährstoffe (Stickstoff, Nitrat) nicht ausreichend umwandeln. (Vergleich "tickende Zeitbombe")
    Durch den Wechsel der Beleuchtung auf 6500 Kelvin (Auslöser) kippte die Umwandlung der Nährstoffe auf die Seite der Fadenalgen, weil diese viel schneller wachsen, als jede Pflanze.
    Das gleiche passiert auch bei Becken, die plötzlich Sonnenlicht ausgesetzt sind. Die Pflanzen müssen sich erst an die geänderten Lichtverhältnisse gewöhnen / Algen wuchern sofort. Erst recht, wenn das Wasser dazu noch wärmer wird.
    Sonnenlicht ist NICHT per se schädlich für Pflanzenaquarien. Die Aquariumbeleuchtung soll ja grad eben Sonnenlicht immitieren! Ursache sind zu wenig Pflanzen für zuviel Nährstoffe.

    Massnahme: Nährstoffangebot reduzieren und mehr schnellwachsende Pflanzen einsetzen. Dann Fische einsetzen, die Algen fressen. (Abwarten. Unten wird erklärt warum und welche).
    1. Fadenalgen möglichst komplett absammeln (Fadenalgen bedecken die Blätter der Pflanzen --> Pflanzen bekommen weniger Licht --> Pflanzen wachsen weniger --> Pflanzen wandeln weniger Nährstoffe um --> Algen wachsen)
    2. Wasserwechsel mit Mulmglocke Bodengrund 2cm absaugen (Nährstoffdepots im Boden reduzieren).
    3. Wasserwechsel auf 75% Beckenhöhe. (Nährstoffe im Wasser reduzieren)
    4. Schnellwachsende Pflanzen einsetzen (Wasserpest, Wasserfreund, Vallisneria, Brasilianische Wassernabel, Tausendblatt, Hornblatt etc.)
    5. Schnecken verwerten Algen, Pflanzenreste, Tierkadaver - sind also der Putztrupp im Aquarium. Zudem ist der Kot Nährstoff für die Pflanzen.
    6. Der Themenstarter hat bereits "Panda Labeo" im Becken. Sie vertilgen Algen im jungen Alter und wenn sie nicht mit Welstabs entwöhnt werden. Auch Antennenwelse, Garra Rufa und Siamesische Rüsselbarben eignen sich für die "Algenpflege". Ja, sogar Guppys sind perfekte Algenfresser und picken ständig an den Blättern herum.
    7. Peter Schneider teilt mit seinen Erfahrungen die Prachtschmerle. Eben: Zur "Wurzelbehandlung" an den Blättern, Deko und am Glas.

    Prinzipiell sollte man immer ein paar Algenfresser im Pflanzenbecken haben.
    Und prinzipiell sollte man auch mal 30-50 CHF für Pflanzen in die Hand nehmen, wenn man schon Hunderte von Franken für das Becken und die Fische ausgibt. Mindestens 1/3 des Beckens sollte am Anfang bepflanzt sein. Dann hat man eine reelle Chance, dass sich das Pflanzenwachstum gegen das Algenwachstum dauerhaft durchsetzt.

    Abdunkeln / Reduzierung Licht alleine bringt in diesem Fall bei Fadenalgen nichts: Weil dann auch die Pflanzen schlechter wachsen --> Weniger Wachstum --> Geringer Nährstoffumwandlung --> Nährstoffe reichern sich im Becken an --> Das Problem beginnt von Vorne.

    Gruss Peter

    PS: Und genau aus diesen Gründen sollten Anfänger mit Pflanzen-Becken und Gesellschaftsaquarien einsteigen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 1. Juli 2020
  17. Ändu

    Ändu Moderator

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    Hallo Peter

    Niemand stellt das Funktionsprinzip der Aquarisitik von Peter Schneider in Frage. Der Punkt ist, dass dieses Konzept nicht von allen befolgt werden kann bzw. will. Stichwort: Schwach oder gar nicht bepflanzte Biotopbecken oder sehr schwach mit Fischen besetzte Pflanzenbecken. Beides gibt es in der Natur viel häufiger als Pflanzenbiotope mit relativ hohem Fischbesatz, das ist einfach eine Tatsache. Und auch solche Becken funktionieren und das wirst du hier immer wieder lesen müssen, einfach weil es wahr ist. Viele Wege führen nach Rom, nicht nur deiner!!

    Ähm, wie bitte? Welche Nachbarin? Ich habe nur von meinem 1000 Liter Becken erzählt, welches ich mit 4 x 80 Watt T5 beleuchtet habe. Die Folge war ein massives Fadenalgenwachstum. Nachdem ich die Beleuchtung auf 30-40% runtergedimmt habe, war Ruhe. Ich habe weder am Besatz (es war in der Einlaufphase) noch an der Bepflanzung etwas geändert, d.h. es nicht nur diese zwei Wege, Algenprobleme zu bekämpfen.

    Ok, jetzt musst du mir bzw. uns aber ganz genau erklären, mit welchem Test man beweisen kann, dass man ein stabiles Biotop vor sich hat (Spoiler: es ist nicht möglich, ausser man würde das Becken über einen langen Zeitraum genau untersuchen, aber ein Kaffee reicht dafür nicht aus). Stabile Biotope funktionieren meiner Ansicht nach ohne Eingriffe (Fütterung, Wasserwechsel etc.) von aussen und das ist so gut wie keinem Aquarium der Fall. Ohne diese Eingriffe würden unsere "Biotope" (die keine sind) nicht funktionieren. Und von einem in sich geschlossenen Ökosystem kann man im Falle eines Aquariums schon gar nicht sprechen.

    Nein! Egal wie häufig du das hier wiederholst, es wird nicht wahrer!!!

    Gruess, Ändu
     
  18. PeterPan

    PeterPan

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    Hab ich nie behauptet.
    Das warst nicht Du Ändu. Stimmt die Beitrags Referenz auch nicht? Das sehe ich Mobil nicht.

    --> Bäsil #10

    Wassertest. Und man kann aus dem Kontext sehr klar erkennen, was unter "Biotop" gemeint ist. Vielleicht ist "Lebensraum" der passendere Begriff. Aber das kannst Du mir ja sagen.

    Von meiner Seite her ist zum Thema alles gesagt. Und dazu hast Du auch nichts zu bemängeln. Dann ist ja alles bestens.

    Gruss Peter
     
    Zuletzt bearbeitet: 1. Juli 2020
  19. Ändu

    Ändu Moderator

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    Hallo Peter

    Nicht direkt, aber ich denke es ist allen klar, dass du deine Art der Aquarisik vehement vertrittst. Das ginge ja noch, aber du stellst andere Arten der Aquaristik in ein schlechtes Licht, obwohl du mit diesen vermutlich gar nicht vertraut bist. Und damit habe ich Mühe.

    Es ist nicht an mir, das zu wissen. Du hast mich in einem falschen Zusammenhang erwähnt und das mag ich nicht so. Benutze doch jeweils einfach die Zitat-Funktion (QUOTE), dann passiert das nicht.

    Du hast meine Frage nicht beantwortet. Bitte nicht den Spiess umdrehen, denn die Beweisschuld ist nach solchen Aussagen bei dir. Ich möchte immer noch wissen, wie du analytisch aufzeigen willst, dass bei dir stabile Biotope stehen (wie auch immer man diese definiert).

    Ich hatte sehr wohl einiges zu bemängeln. Bitte trifft nicht Annahmen für andere Diskussionsteilnehmer, das machen diese selber. Du hast das jetzt schon mehrmals gemacht und damit habe vermutlich nicht nur ich Mühe.

    Gruess, Ändu
     
  20. Basil Boesch

    Basil Boesch Moderator

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    Hallo Peter

    Zwar nicht mit diesen Worten, aber:

    ...mit solchen Aussagen gibst Du relativ deutlich vor, was (Deiner Meinung nach) "richtig" und was "falsch" ist.

    Ich könnte ja jetzt böse sein und sagen, damit unterstreichst Du wieder mal Deine missionarische Ader. :emoji_smiling_imp:

    Griessli, Basil
     

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