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Diskushaltung bei hartem Wasser

Dieses Thema im Forum "Haltung: Fische" wurde erstellt von lama91, 24. September 2013.

  1. lama91

    lama91

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  2. Ändu

    Ändu Moderator

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    Hallo Mathias

    In der Schweiz ist das Leitungswasser ausgezeichnet, so dass man es problemlos für das Aufhärten von Osmosewasser verwenden kann. Anders sieht es aus, wenn du z.B. eine Enthärtungsanlage im Haus hast und das "Ionenspektrum" des Wassers stark verschoben ist. Oder wenn dein Wasser stark nitrathaltig ist, aber das ist es selten.

    Von der Leistung her sieht sie super aus, aber die Aussage "fast nie gebraucht" muss bei Osmoseanlagen nicht unbedingt ein gutes Zeichen sein. Es kommt darauf an, ob die Anlage nass gelagert wurde, während sie nicht gebraucht wurde. Falls nicht, könnte sie beschädigt sein. Ich gehe das Risiko jeweils nicht ein und kaufe mir die Anlagen lieber neu.

    Die Vorfilter müssen ab und zu ersetzt werden, meine hielten aber immer länger als 1 Jahr. Die Membran selbst hält hingegen mehrere Jahre.

    Gruess, Ändu
     
  3. lama91

    lama91

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    Sali Ändu, ich habe gleich mal nachgehackt beim Anbieter, gemäß Aussage von ihm wurde die Umkehrosmose nass-gelegt. Dementsprechend werde ich mal eifrig mitbieten.

    Nur … Was heisst nass-gelegt? Also muss die UOA bei mir unter dem Waschbecken dauernd im Stand-by Betrieb sein? Oder verstehe ich das völlig falsch?

    Frage zum Leitwert:

    Bei der Filterung habe ich mir den Fluval G6 ausgesucht, da dieser den Leitwert anzeigt. Ich habe in anderen Foren gelesen, dass man gut damit die Wasserwerte im Griff hat.

    Stimmt das auch? Sonst erspare ich mir die Lektüre

    Gruss und Danke
     
  4. knutschi

    knutschi

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    Sorry Mathias,

    aber ich würde gern noch zwei Randthemen, dieses überaus interessanten Themas zu Ende bringen.

    @Fritz
    Ich habe darauf gewartet, dass jemand damit kommt ;) Der Artikel ist m.E. nicht ganz korrekt, denn das ist immer noch kein Lamarckissmus im eigentlichen Sinne. Hier werden zwar erworbene Eigenschaften weitergegeben, ABER dies bewegen sich INNERHALB der bereits genetisch vorgegebenen Möglichkeiten und eröffnen KEINE neuen Möglichkeiten für den Nachwuchs.

    @Charles
    Du sagst, für Fische ist nur die KH relevant. Ist das persönliche Erfahrung oder gibt es dazu schon wissenschaftliche Daten? Der Osmotische Druck wird doch von allen gelösten Ionen erzeugt, das schliesst zB auch Natriumchlorid ein, welches weder in GH noch KH erfasst wird. Deshalb wird auch von vielen die Meinung vertreten, dass die Messung der Leitfähigkeit das aussagekräftigere Ergebnis ergibt. Wäre alleine die KH wichtig, könnte das ein Indiz dafür sein, dass eigentlich nur der pH wichtig ist, wird doch dieser sehr stark über die KH bestimmt. Falls Du das hier nicht detailiert ausführen magst, würde ich mich über aktuelle Links zum Thema freuen.
     
  5. knutschi

    knutschi

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    Das heisst nur, dass die Anlage voll Wasser sein muss. Du kannst sie ruhig ausschalten und auch wo anders lagern, sie darf einfach nicht austrockenen.
     
  6. ch.koenig

    ch.koenig Guest

    Hallo Knutschi
    Nicht, dass ich wüsste. Natürlich eine persönliche Erfahrung. Wie die von anderen Züchter, die seit Jahrzehnten dran sind. Ich habe noch von keinem gehört, dass die GH eine Rolle spielt. Natürlich kann das auch damit zusammenhängen, dass der Anteil an Nichtkarbonat-Ionen bei uns klein ist. Allerdings lese ich immer wieder von Anteilen, die weit über dem unseren liegen siehe Stendker. Gerade dieses Beispiel stützt eigentlich meine Beobachtungen.
    Allerdings ist die KH ein verlässlicher Wert und spielt bei Eiern verschiedener Arten eine eminente Rolle. Ob der zusätzliche Magnesiumwert ins Spiel kommt, hängt auch von den Ursprungswässern ab. Die Kenner der Ostafrikanischen Seen können da mehr dazu beitragen. Aber am Besten in einem neuen Thread. Wir sind hier immer noch bei den Diskussen.

    Ja, sicher. Nur spielt NaCl keine Rolle in Wildwässern, Brackwasser ausgenommen. Die Anpassung ist da speziell. Den neubeschriebenen Betta mahachaiensis etwa einfach in hartem Wasser zu halten, wäre das Todesurteil. Er braucht Brackwasser.
    Deshalb ist es wichtig zu wissen aus welchem Biotop die Fische kommen. Eine Salzzugabe vertragen die Einen überhaupt nicht, Andere sind da toleranter, aber das gilt auch für die obere Toleranzgrenze insgesamt bei diesen Arten.
    NaCl: ich spüle die Artemia immer ab, denn in den Becken mit Weichwasser und Jungfischen kann der Leitwert schon alleine deswegen nach oben rutschen. Natürlich kombiniert mit den natürlich entstehenden Salzen.
    So teile ich die Meinung nicht. Der Leitwert ergibt einen Wert, der allenfalls Auskunft gibt über die Gesamtbelastung mit Salzen. Ich meiner Anlage spielt er keine Rolle, da schwache Besetzung - Frage von drei Profis letzte Woche: wo sind denn da die Fische? - und Wasserwechsel ein Muss sind. Sonst würden mir die kaum zu haltenden Arten Hopps gehen, wie ich das oft hören muss von Haltern weltweit. Böse gesagt: wer die Leitwertmessung braucht, macht etwas falsch. Weniger böse: ein gute Ergänzung, die ich immer gebrauche, wenn mir die Entwicklung in einem Becken ausserhalb der "Norm" erscheint. War vor fast einem Jahr letztmals der Fall.
    Was den PH-Wert angeht: diese Korrelation mag in einem kleineren Rahmen eine Rolle spielen. Interessanterweise ist das gerade bei den Betta-Arten kein Rezept, die weiches Wasser und tiefen PH-Wert brauchen. Den bekomme ich auch mit KH 1 nicht unter 5.8 ohne zusätzliche Massnahmen.
    Anders gesagt: reines Osmosewasser Ph 5.5, belüftet 6.5. Im Becken geht der noch nach oben, knapp unter den Neutralwert.
    Gruss Charles
     
  7. Angel

    Angel

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    Hi zusammen

    @Knutschi
    dito ;)

    Meine sehr oberflächlich beschriebene Annahme erklärt weder, ob die genetische Veranlagung vielleicht vorher schon vorhanden war und durch die Umweltbedingungen aktiviert wurden noch ob es sich um eine Weitergabe einer erworbenen Eigenschaft handelt.... ich versuche nach Möglichkeit alle Faktoren und vorhandenen Theorien mit zu berücksichtigen, sehe jedoch schlussendlich nur die Auswirkung aber wodurch diese nun entstanden ist überlasse ich gern den Wissenschaftlern, da ich weder die Möglichkeit noch das Wissen besitze es zu untersuchen oder beweisen zu können.

    Erklär Du mal, warum viele unserer heutigen Zuchtformen der Skalare im härteren Wasser (sagen wir mal KH 8 - 12) gut nachzuziehen sind und auch eine hohe Lebenserwartung haben...

    :lol: Vielen Dank! ... ich hantiere hauptsächlich nur noch mit dem Leitwertmesser. Die KH meines Leitungswassers kenne ich, den des Osmosewassers auch und ebenfalls meiner Mineralsalzmischung.... nun, eigentlich bräuchte ich nicht mal mehr den Leitwertmesser aber ein kurzer Blick auf den Leitwert und man weiss, dass man sich nicht in der Mischung vertan hat. Ebenfalls kann man Transportwasser schnell messen, um zu entscheiden, ob eine längere Angewöhnung nötig ist (hier natürlich unter Berücksichtigung weiterer Parameter) usw.

    Nur weil ich im Moment keine spezielle Arten züchte, bei der KH und pH-Wert speziell angepasst und kontrolliert werden müssen käme es mir nicht in den Sinn zu sagen, wer heute noch ständig pH und KH misst macht etwas falsch ;) .... es kommt doch immer noch drauf an, welchen Zweck man mit einer Messung verfolgt.

    Bei vielen Leuten spielt die Gesammtbelastung auch eine etwas höhere Rolle ... anderer Besatz, auf eine ausgewogene Pflanzendüngung wird ebenfalls wert gelegt usw. und da es ja in erster Linie um die Fische geht und erst dann um die Pflanzen (hoffe ich zumindest) muss man seinen Weichwasserpfleglingen auch keine hohen Leitwerte zumuten. Als Beispiel: Meine Rotrücken bevorzugen einen Leitwert von 90 - 120us für Dauerhaltung und Zucht (darunter oder darüber kommt bei denen auf Dauer gar nicht gut), für die Zucht von den orange gefleckten Peruskalare muss ich jedoch den Leitwert zwischen 120 - 180us halten, um optimale Ergebnisse zu erhalten usw. und somit klingt die Erklärung, warum der Leitwertmeter (mit dem Wissen der Wasserzusammensetzung natürlich) ein sehr nützlicher Helfer ist schon wieder logisch. Will ich Salmler oder den Ramirezi züchten greife ich automatisch auch zum pH-Tröpfchentest und zu etwas Leitungswasser, weil mein Leitwertmessgerät mir zeigt, dass mein Osmosewasser mit Leitwert 8 einfach viel zu weich ist.... so viel zum Thema Leitwertmessgerät.

    Liebe Grüsse

    Angel
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 30. September 2013
  8. knutschi

    knutschi

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    Vermutlich sind wir gleicher Meinung nur haben wir die entsprechenden Fachbegriffe nicht ganz korrekt gebraucht ;)

    Ganz klar läuft auch in unseren Aquarien die Evolution ab und Selektion kann zur Adaption von Aquarienstämmen an andere Bedingungen führen. Dies gilt dann sehr wahrscheinlich für das von Dir aufgeführte Beispiel der Skalare.
    Jetzt aber pauschal zu sagen, dass man jede Art an jede Bedingung anpassen kann halte ich aber für falsch. Wir wissen leider nicht, was mechanistisch hinter der Adaption an Weich- oder Hartwasser steckt. Somit kann man keine Vorhersagen über Dauer und Geschwindigkeit machen. Adaptionen erfordern auf alle Fälle sehr viele Generationen in Gefangenschaft, deshalb findet man Adaptionen wohl am ehesten bei Fischarten, die schon sehr lange in Gefangenschaft gehalten und gezüchtet werden. Andererseits ist auch gut möglich, dass manche Arten, da ihnen die Voraussetzungen fehlen, sich nicht adaptieren können. Diese Adaption erfordert aber die Haltung der Fische bei suboptimalen Bedingungen über viele Generationen hinweg und dass kann doch bei den uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten nicht das Ziel sein?
     
  9. Ines1977

    Ines1977

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    Hallo zusammen

    Da wäre sie wieder, die Diskussion Hartwasser/Weichwasserhaltung, was geht und was nicht. Hatte ja auch schon mal so etwas hier gepostet, da gings einfach auch noch um die Informationen, wenn man sich auf die Literatur und das Internet verlässt, dass man dann auch Fische aus Weichwasserregionen einsetzt wenn sie einem gefallen und es gemäss Literatur oder was auch immer, "passt". Die Diskussion wird's wohl immer geben und diverse Meinungen auch.

    Ich bin eine derjenigen, die hartes Wasser hat und über viele Jahre Südamerikanische oder asiatische Fische gehalten hat. Ohne Probleme, nun aber trotzdem umgestellt hat. Allerdings, gezüchtet habe ich nie. Hatte auch nie Zuchtbecken und kann deshalb nicht beurteilen, ob meine Fische auch zur Zucht geschritten wären mit dem Wasser.

    Auch wenn das einige nicht gerne hören, es gibt in meinen Augen schon südamerikanische Fische, die in hartem Wasser zu halten sind, die darin auch alt werden können und farblich schön sind. Allerdings richtige Aquariumgrösse und Einrichtung vorausgesetzt. Und die Frage, ab wann ist denn das Wasser hart, härter oder Betonwasser..... irgendwo ist jede Toleranz zu Ende.

    Mir scheint die Aussage richtig, dass das mit dem Anpassen nicht bei allen Fischen geht, aber bei einigen wohl gegangen ist. Definitiv, ich musste auch meine Erfahrungen machen damit, dass sich ein M. ramirezi einfach nicht in hartem Wasser halten lässt. Oder die Neons. Meine blauen Neons sind etwa 5 Jahre alt geworden. Nun, sie sterben zwar nicht so schnell weg, ich habe allerdings immer wieder "Verformungen" festgestellt, wo ich davon ausgehe, dass das an den Mineralien im Wasser liegt.

    Bei meiner Familie haben viele Jahre Orinoco Skalar Paare gelebt und auch gelaicht. Eine sehr grosse Prachtschmerle wurde über 22 Jahre alt, meine Mutter hatte dieses Tier mit etwa 5 cm mal erworben. Trotz hartem Wasser.... Auch Trauermantelsalmler und Kirschflecken, die an die 10 Jahre wurden und wunderschön gross gabs.

    Bei den Diskus kenne ich mich nicht aus, habe mich mal damit befasst, ein Buch gekauft unds dann sein lassen. Ich habe den Stand an der Aquaristika auch gesehen und meine Zweifel gehabt.

    Allerdings sollte mein Post hier nicht das Grüne Licht geben, dass jetzt alle einfach alles ins harte Wasser werfen. Ich wollte hier nur meine bescheidene Meinung mitteilen auch die Erfahrungen seit meiner Anfangszeit.

    Ich habe mittlerweile auch umgestellt und bin sehr happy damit, auch Filtertechnisch werde ich bald umrüsten.

    Gruss
    Ines
     
  10. Ändu

    Ändu Moderator

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    Hallo Ines

    Solche Langzeiterfahrungen sind interessant, aber nur wirklich hilfreich, wenn du auch konkrete Wasserwerte nennst. Was heisst für dich "hart" genau?

    Und was war der Grund, weshalb du trotzdem auf Weichwasser umgestiegen bist?

    Gruess, Ändu
     
  11. Ines1977

    Ines1977

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    Hoi Ändu

    Also ich kann Dir sagen, was ich jetzt habe. Aber in SH ist das Wasser sehr hart, wars schon immer. Wir haben auch kein Rheinwasser, sondern Grundwasser.

    Leitwert 625, PH 7.5 - 8 (ich kanns beim JBL Test beim besten Willen nicht unterscheiden), KH 12-13, GH 16-17, Nitrit nicht nachweisbar

    Da hast Du mich ein bisschen falsch verstanden. Ich bin nicht auf Weichwasser umgestiegen, da ich keine Osmoseanlage haben möchte. Ich bin auf Fische umgestiegen, die effektiv auch härteres Wasser mögen und weil ich sowieso nach all den Jahren einen Wechsel im Besatz haben wollte und dann natürlich einen auch passenderen Besatz gesucht habe.

    Gruess
    Ines
     
  12. scheiwis

    scheiwis Guest


    Habe da diesen Artikel gefunden ....
    Vielleicht liegt es ja doch am pH Wert.... oder an der KH ?

    http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-16578-2013-08-26.html

    Gruss André
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 30. September 2013
  13. PixieP

    PixieP

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    Schön geschrieben knutschi.

    Die Veränderungen der Art in Gefangenschaft sind sehr stark und verhältnismässig schnell. Ein paar Arten lassen sich immer nur 2 oder 3 Generationen nachziehen und pflanzen sich nicht mehr fort und andere ändern die äussere Erscheinung, verlieren z.B. die grüne Farbe. Das wären dann aber Folgen der Haltung in Gefangenschaft und nicht was wir meinen.

    Euryökie ist wohl ein wichtiger Begriff in dem Zusammenhang. Ein schreckliches Wort, finde ich. :lol:

    Aus dem Link:
    Wenn jemand nach "robusten Fischen" fragt, versehe ich darunter Fische, die ein grosses Spektrum haben. In der Natur leben viele Arten nicht unter ihren optimalen Bedingungen sondern am Rand, weil sie sich in einer solchen Niesche als Konkurrenzstärker gegenüber den anderen Arten erweisen. So kann es auch irreführend sein, die Wasserwerte im natürlichen Lebensraum als die optimalen anzugeben. Man kann einen Diskus in Wasser halten, dass härter
    oder auch weicher ist, als die perfekten Werte. In beiden Fällen wird man aber gewisse Veränderungen feststellen können, sonst muss man die Werte eigentlich noch als perfekt ansehen. Grösse, Farbstärke und erreichbares Alter werden häufig genannt. Aber weil man optimale Bedingungen schaffen kann, können die Tiere auch älter und grösser werden, als in der Natur, wo sie unter den selben Bedinungen anderen Arten unterlegen sind. Und nicht nur das, sie können weil sie immer genügend Futter haben und nicht der Bedrohung durch Fressfeinden ausgesetzt sind, auch am anderen Rand des Spektrums leben und sich dort vermehren, was dem Nachwuchs erlaubt, von Beginn an im Lebensraum Aquarium zu wachsen.

    Nun zu einem Beispiel. Menschen, die wenig Nahrung zur Verfügung haben, haben mit der Zeit einen kleineren Verdauungstrakt und brauchen auch weniger Energie, um diesen zu "betreiben". Was wiederum zur Folge hat, dass sie weniger Nahrung brauchen. Die Leistungsfähigkeit wird im Rahmen der Möglichkeiten angepasst. Interessant ist nun, wie die nächste Generation sich entwickelt. Die Veränderungen sind zu gross, um alleine durch Genmutation erklärt werden zu können. Sie werden schon kleiner auf die Welt kommen, weniger Nahrung haben und auch kleiner bleiben. Aber es scheint einen Mechanismus zu geben, der Gene aktiviert und andere deaktiviert. So könnten Gene aktiviert werde, die es erlauben, die Nahrung effizienter zu verwerten und andere deaktiviert, die das Wachstum fördern. Soweit ich weiss, betrifft das nicht jede Generaton und diese Mechanismen sind nicht immer gleich aktiv. Beim Menschen scheint die Zeit zu Beginn der Pubertät die zu sein, in welcher die Gene am ehesten aktiviert und deaktiviert werden. Wobei das nicht die eigenen betrifft, sondern die der Keimzellen und nur die nächste Generation davon betroffen ist. -> Gene regeln Gene

    Das als Versuch eine Erklärung zu finden auf:
    Das widerspricht soweit nicht der Evolutionstheorie von Darwin und gibt der von Lamark keine Argumente. Und ich hoffe keine groben Fehler gemacht zu haben.

    Grüsse, PixieP
     
  14. Ändu

    Ändu Moderator

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    Hoi Ines

    Merci für die Ergänzungen.

    Ok, dass ist zwar nicht gerade knochenhart, aber weich natürlich auch nicht. Ich habe nur nachgefragt, weil jeder ein etwas anderes Verständnis für hart und weich hat und weil schon zu häufig jemand in solchen Diskussionen die Haltung von Weichwasserfischen in "Leitungswasser" verteidigt hat und dann rausgekommen ist, dass bei ihm oder ihr relativ weiches Wasser aus dem Hahn fliesst. Leitungswasser ist halt nicht gleich Leitungswasser.

    Stimmt, sorry. Aber du hast halt auch nur von einer "Umstellung" geschrieben, was Raum für Interpretationen lässt ;o). Der Wunsch nach einem anderen Besatz ist natürlich absolut legitim. Ich ging davon aus, dass du gewisse Bedenken bezüglich der Haltung von Weichwasserfischen im harten Leitungswasser hattest, aber das scheint in dem Fall nicht so gewesen zu sein (?).

    Gruess, Ändu
     
  15. Ines1977

    Ines1977

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    Hoi Ändu, hallo zusammen

    Na ja, das ist doch ganz schön hart für südamerikanische Fische, finde ich jetzt. Aber wie Du schreibst, was ist hart. Ich habe schon Wasserhärtetabellen angeschaut, da gilt solches Wasser noch als mittelhart. ??? Und ja, auch da hast Du recht, es fliesst nicht aus jedem Hahnen dasselbe.

    Entschuldigung, hab mich zu ungenau ausgedrückt.

    Also es war natürlich schon so. Ich hatte auch all die Jahre mich gar nicht mehr so mit den Werten befasst. Ich wusste, was die Fische gemäss Büchern und Internetseiten vertragen sollten. Was vorgegeben wird, sie würden es vertragen. Und ich gebe zu, ich dachte einfach, in diesem Toleranzbereich sei es für die Fische angenehm.

    Dann fand ich irgendwann wieder hierher zum Forum und hab natürlich auch dann einiges dazugelernt und erfahren. Allerdings weiss ich ja auch, wie es bei mir und zuhause jeweils war, die Fische, wie es gelaufen ist.

    Nun. Da ich eben sowieso den Besatz umstellen wollte, wollte ich ihn auch "optimieren".

    Wegen dem schlechten Gewissen. Wenn ich hier lese, müsste ich wirklich eins haben. Ich habe vorallem dort ein schlechtes Gewissen, wo die Fische leider gestorben sind oder Verformungen erlitten habe, weil ich gemeint habe, es probieren zu müssen. Bei zwei Arten war das, die genannten.

    Bei den anderen... nun... wie gesagt, wenn ich mich an die Fische erinnere, habe ich eigentlich keins und doch ein bisschen. Leider kann man die Fische nicht fragen wie es für sie ist.. wer weiss, was sie gesagt hätten? Ich habe einfach immer auf Verhalten, Grössenentwicklung, Farbe zeigen etc. geschaut. Auf mein Gefühl gehört sozusagen. Obs richtig war? Ich weiss es nicht.

    Trotzdem, ich strebe es heute schon an, passendere Fische in meinem Wasser zu halten.


    Gruess
    Ines
     
  16. ch.koenig

    ch.koenig Guest

    Hallo Andre
    Ist zwar ineressant, hat aber mit den Verhältnissen im Aquarium nichts zu tun.
    Ohne Pixie Aussagen wiederholen zu wollen: die Werte im Biotop werden meistens in der Niedrigwasser-Periode gemessen. Ganzjahresmessungen gibt es wenige. Die sind aber insofern aussagekräftig, als sie eine Feststellung untermauern. Die Arten, die in extremen Wässern aushalten und sich fortpflanzen, haben einen enormen Vorteil.
    Klassisches Beispiel sind die Parosphromenus-Arten, die praktisch keine Konkurrenz haben. Eine Leitfähigkeit etwa zwischen 20 und 80 Mikrosiemens/cm sowie eine Karbonathärte um 1° KH , bei einem pH-Wert etwa zwischen 4.5 und 6.5 sind für sie kein Problem, die Werte können noch tiefer oder etwas darüber liegen. Die Vorteile dieser Anpassung liegen auf der Hand, der Nachteil eines solchen Biotops mit einem kleinen Nahrungsspektrum wird dadurch aufgewogen. Bei optimalen Bedingungen können sie im Aquarium bis 6 Jahre alt werden, halb soviel, wenn der Ph-Wert hoch ist. Dies aus einem simplen Grund: sie vertragen keine Ansammlung von Keimen, dagegen sind sie schutzlos. Bei einem PH unter 5 sieht das schon gut aus, da die Keimdichte klein ist.
    Die KH=Säurebindungskapazität spielt also eine grosse Rolle. Was nun Weichwasserarten im Aquarium angeht, spielt auch der Ph eine Rolle, aber eher im Zusammhang mit der möglichen Keimdichte. In der Schweiz kommt im Tessin und im Wallis das Wasser mit ca 1-2 KH aus der Leitung, bei neutralem PH. Tiefer dürfte dieser gar nicht liegen, weil sonst die Leitungssysteme sehr schnell futsch wären. Trotzdem ist es auch dort nicht so einfach, diese Arten einfach so zu züchten. Alles hängt von der Belastung des Aquariumwassers mit Keimen ab. Schon Anfang 80er war der Versuch mit dem Schokoladengurami nur ein Teilerfolg: Ablaichen kein Problem, Entwicklung der Eier auch nicht. Aber alt geworden sind die Tiere nicht wirklich, denn effiziente Filtersysteme und das Know-how der optimalen Filterung fehlten. Wurden die Becken zu dicht "bepackt" war Schluss mit lustig.
    Auch bei den Diskussen ist also ein tiefer PH gut, am besten noch kombiniert mit einer effektiven Filterung. Es ist auch unbestritten, dass KH-Werte bis 8 eine Weile gut gehen können. Züchten lässt sich so nicht, was die Anpassung an tiefere Werte stützt.
    Wer also von ganz anderen Erfahrunge berichten will, muss konkrete Messungen/Altersangaben auf den Tisch legen.
    Gruss Charles
     
  17. Basil Boesch

    Basil Boesch Moderator

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    Hallo zusammen

    Zum in diesem Zusammenhang interessanten Stichwort "Keimarmut", das Charles in die Diskussion gebracht hat, kann ich folgende Literatur sehr empfehlen:
    Stefan K. Hetz, "Schwarzwasser - aus der Sicht der Fische", DATZ 09/2005, S. 24-29
    Dort geht (sehr kurz zusammengefasst) der Autor ebenfalls der Frage nach: Wieso brauchen Schwarzwasserfische offenbar Schwarzwasser, obwohl dieses saure, ionenarme Wasser physiologisch gesehen eigentlich eine grosse Belastung für den Fisch ist? Eine endgültige Antwort gibt es im Artikel nicht, aber eine der passendsten Erklärungen ist eben: Weil dieses Wasser sehr keimarm ist.

    Für diejenigen, die dieses Thema interessiert: Ich bin bei der Suche noch auf zwei (von vielen) Threads gestossen, die stellenweise ebenfalls sehr lesenswert sind:
    http://www.aquarium.ch/index.php?threads/21497 (gegen Schluss)
    http://www.aquarium.ch/index.php?threads/8351 (umgekehrte Ausgangslage, Hartwasserfische in Weichwasser)

    Griessli, Basil
     

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