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Black Molly nicht mehr schwarz

Dieses Thema im Forum "Haltung: Fische" wurde erstellt von Andi&Anita, 13. Februar 2003.

  1. Andi&Anita

    Andi&Anita

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    Hallo zäme!! :)

    Hätte da wieder 'mal ne kleine Frage. Es geht um unser Black Molly-Männchen, genauer um die Färbung desselben. Wir besitzen den Fisch seit knapp einem Jahr.
    Ich bin der Meinung, dass er komplett schwarz war, als wir ihn kauften. Nun ist er an den Flossenenden irgendwie "heller" geworden, schwierig zu beschreiben. Es ist ein heller Saum an der Schwanzflosse, ca. 1-1,5 mm breit, fast durchsichtig, jedoch mit leicht gold-gelbem Schimmer. Auf der rechten Seite zwischen Auge und Rückenflosse hat er einen schwach gold-orangen, nichtrunden Fleck, etwa 3mm Durchmesser. Und schlussendlich sind auch die Bauch und die Afterflosse nicht ganz bis zum Ende/Rand pigmentiert.

    Im selben Becken leben noch 3 Black Mollie-Weibchen, eines davon ist gleich alt wie das Männchen, die zwei anderen sind jünger. Das ältere ist noch schwarz, wenn man jedoch genau hinschaut, sind die zwei jüngeren "schwärzer"; das ältere hat einen leicht goldenen Hauch.. :?

    Mein Verdacht liegt bei der evtl. falschen oder zu eintönigen Fütterung, so dass ihm möglicherweise ein Stoff zur Bildung des Pigments fehlt..??
    Wir fütterten anfangs nur mit TetraMin, nun auch noch 1xtäglich mit gefrorenen roten Mückenlarven, unregelmässig noch TetraPhyll.

    Noch die WW:
    PH 7,6
    GH 16
    KH 12
    NO3 10mg/l

    Bin dankbar für Tipps von erfahrenen Black Mollie-Pflegern...

    Viele Grüsse,
    Andi
     
  2. Michi Tobler

    Michi Tobler

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    black mollies wurden aus schlicht grau gefärbten poecilia sphenops (und zum teil auch p. latipinna) herausgezüchtet. die männchen können äusserst attraktiv gefärbte rücken und schwanzflossen haben (gelb und orange Töne mit schwarzen punkten). hie und da trifft man in der natur auch gescheckte individuen an. aus diesen gescheckten tieren kann man black mollies heranziehen.
    die scheckung/ schwarzfärbung hat eine genetische grundlage (2 loci mit dominat/ rezessivem erbgang). man konnte aber auch zeigen, die temperatur eine wirkung auf die ausprägung der scheckung hat.
    ich glaube nicht, dass deine tiere zu schlecht gefüttert werden. ich kann mir eher vorstellen, dass deine tiere genetisch "nicht ganz sauber" sind. beim einkreuzen von silber-, gold- oder weiss ich was-mollies kann es sein, dass die färbung der black mollies nicht mehr vollständig schwarz ist. selbst wenn man black mollies nur untereinander kreuzt, kann es sein, dass die rezessiven natürlichen farbeigenschaften bei einzelnen tieren wieder durchdringen. will man vollständig schwarze tiere, hilft eigentlich nur, dass man die zucht konsequent nur mit den schwärzesten weiterführt, um die anderen farbkomponenten auszumerzen.
    ein weiterer punkt komt hinzu: wie bei vielen anderen fischen ist es auch bei den black mollies so, dass die jungen fische das kräftigste farbkleid zeigen. da können dir die welsler ein lied davon singen: man kauft einen schön kontrastreich gefärbten jungfisch und innerhalb von einem jahr zeigt das tier das eintönig grau-braune farbkleid der adulten. auch bei den black mollies lässt die intensität der schwarzfärbung mit dem alter etwas nach, ohne dass etwas mit dem futter nicht stimmen würde.

    gruss michi
     
  3. Fabian

    Fabian

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    Hi michi

    Haben wirs in dem Fall mit einem Hybriden zu tun?

    gruess Fabian
     
  4. Michi Tobler

    Michi Tobler

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    nein, nicht zwingend . p. sphenops zeigt in der natur eine recht grosse variabilität im farbkleid, eben auch in der schwarzpigmentierung. black mollies können rein durch gezielte zuchtauslese "erschaffen" werden.
    auch andere mollies zeigen diese variabilität im farbkleid, unter anderem eben auch P. latipinna (ein segelkärpfling). die verschiedenen arten lassen sich leicht kreuzen. black mollies mit beispielsweise vergrösserten rückenflossen dürften entweder durch gezielte züchtung mit latipinna oder - was ich für wahrscheinlicher halte - durch die einkreuzung von latipinna in ordinäre black molly stämme entstanden sein.
    die im handel erhältlichen zuchtformen von lebendgebärenden dürften in den seltensten fällen reine formen sein. die meisten formen sind durch kreuzungen aus verschiedenen arten hervorgegangen sein. dies gilt insbesondere für die xiphophorus-zuchtformen.
    michi
     
  5. Anonymous

    Anonymous

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    Hi Michi

    Dann lassen sich also die Wildformen von beiden Arten kreuzen (und wahrscheinlich mit fertilen Nachkommen)?

    Dass die schwarze Farbe rezessiv ist, das zeigt ja auch der Umstand, dass bei Black Mollies meist mit der Zeit gescheckte Tiere hervorkommen - in der xten Generation.


    Hast du Literaturangaben dazu? Mich interessiert das Thema Hybriden wirklich enorm - denn nicht nur bei Mollys und Platies gibts das Problem - auch bei vielen anderen Zierfischarten (denke da an den kürzlich besprochenen Julidochromis und blaue Antennenwels - unter anderem).

    Gruss Rebei
     
  6. Michi Tobler

    Michi Tobler

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    jep, kann man so sagen. es gibt zwar meines wissens keine systematischen untersuchungen, aber die verschiedenen molly-arten (wenn es denn nun alles arten sind) lassen sich kreuzen und produzieren fertile junge.

    die schwarze farbe ist eben dominat! so bleiben trotz der schwarzen farbe versteckt (rezessiv) die anderen wildfarben in den black molly stämmen bestehen. kreuzt man dann zwei heterozygote vollkommen schwarze mollies miteinander, kommen wildfarbene tiere zu vorschein (vereinfacht gesagt. es handelt sich ja um ein phänomen, in das mehr als nur ein locus mit zwei allelen verwickelt sind. die ganze aufspaltung mit übergangsformen ist entsprechend komplizierter).

    über hybriden zwischen arten gibt es v.a. in der älteren literatur recht viel zu finden. ein klassiker ist:
    hubbs, c.l. (1955): hybridization between fish species in nature. systematic zoology 4 (1): 1-20.

    ich hab zur zeit keine vorlesungen, aber wenn ich mal an die schule komme, werde ich dir das pdf-file schicken.

    über die gentischen grundlagen der färbung bei poeciliiden gibts ebenfalls sehr viel literatur, da der farbkrebs bei xiphophorus-arten als modellsystem zur erforschunh von hautkrebs dient.

    als einstieg:
    angus, r.a. (1989): a genetic overview of poeciliid fishes. in: meffe & snelson (eds.) (1989): ecology & evolution of livebearing fishes. prentice hall: 51-68.

    ja man kanns tatsächlich als problem betrachten. allerdings muss man auch sagen, dass wir heute ohne hybridisation nicht die xiphophorus-zuchtformen haben würden, wie wir sie heute finden (flächig rot, wagtail etc.). diese formen kommen ausschliesslich durch das "genetische chaos" zustande, das durch die gezielte hybridisation entsteht. verfeinerte zuchtauslese tat natürlich seinen beitrag. für einen otto-normal-aquarianer ist es nicht von belangen, ob ein fisch nun hybriden ursprungs ist, oder nicht. hauptsache er sieht schön aus. dieser haltung gegenüber ist eigentlich auch nichts einzuwenden, so fern die tiere gesund und vital sind.
    problematisch sind hybriden vor allem dann, wenn wir aquaristisch seltenere formen rein erhalten wollen. das grösste problem ist das die hybriden oft schlicht nicht erkannt werden (beispiel julidochromis) und so "saubere" linien zerstört werden. mich nervt es, wenn man gross prahlt eine schöne gruppe xy aus dem Rio ... zu haben und im selben becken die gleiche art aus den rio ,,,. pflegt. entweder man widmet sich konsequent der haltung von einzelnen besonderen formen oder man lässt es bleiben und erfreut sich so, an den schönen fischen und ihrem verhalten. fairer weise muss man dann aber bei der weitergabe von nachzuchten ehrlich sein und käufer darauf aufmerksam manchen, dass die nachzuchten aus einer gemischten gruppe stammen.

    gruss michi
     
  7. Ändu

    Ändu Moderator

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    Hey Michi

    Ich hab mir mal erlaubt, bei Deinem obigen Beitrag den BBCode zu aktivieren (sonst sieht man die Zitate und die fetten Schriftzüge nicht), hoffe, dass das in Deinem Sinn ist.

    Gruess, Ändu
     
  8. Michi Tobler

    Michi Tobler

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    hallo ändu

    ja klar ist das in meinem sinn. ich hab einfach nicht herausgefunden, wie die teiler anstellt.

    merci villmol.

    michi
     
  9. Andi&Anita

    Andi&Anita

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    Hallo Michi & Rebei!

    Nun denn, haben wir es also mit einem ganz "normalen" Phänomen zu tun. Einerseits bin ich froh, da es demnach nicht an der Fütterung liegt, andererseits, zu wissen, dass da ein genetisches Chaos im Becken rumschwadert, naja, sonst geht's ihm ja gut, er sorgt auch bestens für Nachwuchs... :p
    Danke vielmals für die Ausführungen (auch wenn ich nicht alles dieser "Schnellbleiche" bis ins Detail begriffen habe... :roll: )!!

    MfG,
    Andi
     
  10. Anonymous

    Anonymous

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    hi michi

    huff.. hab mich verplappert bezüglich dominant und rezessiv (hum.. alzheimer lässt grüssen? :oops: )

    mirpeinlichist.

    Natürlich ist schwarz dominant.. und die anderen Farben rezessiv.

    Gruss Rebei
     

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