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    Aquarium Terrarium Coming Soon



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  3. Vorankündigung

    Hallo Gast
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Besatz für Südamerika-Becken (Juwel Rio 240)

Dieses Thema im Forum "Haltung: Fische" wurde erstellt von ascart, 23. Februar 2011.

Schlagworte:
  1. ascart

    ascart

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    Hallo zusammen

    Ich bin neu hier im Forum. Ich habe mir ein Juwel Rio 240 Becken gekauft und dieses als Südamerika/Amazonas-Becken soweit eingerichtet. Gut bepflanzt und mit ausreichend Wurzelholz.
    Als Bodengrund habe ich feinen runden Kies verwendet und zusätzlich noch einen Sandbreich eingerichtet.

    Das Aquarium ist jetzt noch am einfahren und ich habe Zeit mir die genaue Besetzung auszumalen. Gar nicht so einfach. ;-)
    Die Wasserwerte im Aquarium entsprechen zur Zeit noch ungefähr den Leitungswasserwerten. Das dies zu hart ist, ist mir klar.
    Ich werde im Verlauf der nächsten Wochen mit einer Osmose-Anlage beim Wasserwechsel das Wasser "aufweichen" und dann auch noch ergänzend mit Torf filtern.
    So zunmindest mein Plan.

    Beckenmasse: 121 x 41 x 55 cm / 240 Liter

    Leitungswasserwerte:
    GH: 16 °dH
    KH: 15 °dH
    pH: 7.0

    Soll-Wasserwerte:
    Temp.: 27 °C
    GH: 11 °dH
    KH: 10 °dH
    pH: 6.8 - 7.0

    (ist das weich und sauer genug?)


    Hier nun meine Besatz-Idee:

    5 - Gestreifter Ohrgitter-Harnischwels (Otocinclus affinis / macrospilus)
    2 - Brauner Antennenwels (Ancistrus spec.)
    5 - Dreilinien-Panzerwels (Corydoras trilineatus)

    2 (1 Paar) - Schmetterlingsbuntbarsche (Mikrogeophagus ramirezi)
    3 (1m / 2w) - Kakadu-Zwergbuntbarsche (Apistogramma cacatuoides)

    5 - Kirschfleck-Salmler (Hyphessobrycon socolofi)
    7 - Rot-Blauer Kolumbianer (Hyphessobrycon columbianus)
    9 - Schwarzer Neon (Hyphessobrycon herbertaxelrodi)

    Ich möchte keine Disken oder Skalare in meinem Becken. Für Disken ist es sicherlich zu klein und für Skalare tendenziell auch. Abgesehen davon gefallen mir Skalare nicht sonderlich.
    Dafür habe ich mir erlaubt, 3 Salmlerarten und zwei Buntbarscharten zu mischen. Geht das?

    Ich wäre froh um Eure Meinung dazu. Geht das? Zu viel, zu wenig? Was würdet Ihr Ändern, reduzieren, aufstocken?

    Vielen Dank schon Im Voraus für Euer Feedback.

    Gruss ascart

     
  2. Mark70

    Mark70

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    Ciao ?
    Nur schnell ein Kurztipp. Ich würde nicht 3 Salmlerarten halten. Das sieht optisch nicht gut aus und ausserdem sollten Salmler mind. ca. 10 Stk. (also ein kleiner Schwarm) gehalten werden.
    Grüsse, Mark
     
  3. duese

    duese

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    Hallo

    Auch von mir nur schnell (gerade am essen) ein Tipp.
    Deine Sollwasserwerte entsprechen in etwa meinem Leitungswasser. Ich mache daraus über eine Osmoseanlage Weichwasser. Heisst du machst aus Hartwasser wieder Hartwasser.

    Zum Besatz kann ich nich viel sagen, nur das es mit den Ramirezi nicht klappen wird. Die brauchen sehr weiches Wasser würde sagen Kh 0-4 eher 0-2. Auch werden sie von den Corydoras die du noch möchtest gestört. Grund ist das sich beide Arten den unteren Bereich teilen müssen. Dann kommen noch die Antennenwelse..... denn Rest kannst du dir denken. Es melden sich sicher noch Welche die sich besser auskennen damit.
     
  4. ascart

    ascart

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    Weichwasser

    Hallo duese

    Merci für Dein Feedback.
    Ich bin mir bewusst das meine Soll-Werte nicht wirklich weichem Wasser entsprechen. Ich möchte aber die Wasserhärte so wenig wie möglich absenken müssen, einfach aus praktischen Gründen.
    Ausser dem Schmetterlingsbuntbarsch sollten die anderen Arten aber mit einer KH von 10 °dH gut klarkommen, oder.?
    Zudem habe ich doch schon ein paar mal gelesen, dass die SBB-Nachzuchten nicht mehr so empfindlich sind was die Wasserhärte betrifft.
    Aber ich überlege mir, die ramirezi's weg zu lassen. Das ist sicher eine Option.

    Gruss ascart
     
  5. Zigermandli

    Zigermandli Moderator

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    Hi,

    dann kannst du Dir die Osmoseanlage sparen und Dir Arten fürs harte Wasser suchen.


    En guätä Gruss Thomas
     
  6. ascart

    ascart

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    Hoi Thomas

    Umso weicher das Wasser werden soll umso mehr Osmosewasser brauche ich. Osmosewasser herzustellen verbraucht jedoch selbst einiges an Wasser und erfordert Zeit.
    Wenn ich meine Wasserhärte z.B. auf KH 0-2 °dH senken möchte, bräuchte ich dazu fast reines Osmosewasser. Bei einem 50 Liter Wasserwechsel ist das nicht wenig.

    Soweit ich aus der Literatur entnehmen konnte, haben viele Arten aus Südamerika welche oft als Weichwasser-Fische bezeichnet werden aber keine Probleme mit einer Wasserhärte bis 10 °dH.

    Allenfalls lasse ich Arten welche diesbezüglich sehr empfindlich sind natürlich weg. Für Infos diesbezüglich wäre ich froh. Die verschiedenen Angaben zu Arten bezüglich Wasserhärte in Büchern und im Internet sind da oft doch recht unterschiedlich. Bspw. steht im Fischlexikon von AquaNet.de für den Schmetterlingsbuntbarsch ein GH-Bereich von 0-15 °dH. Das ist ein grosses Spektrum.

    Gruss ascart
     
  7. Ändu

    Ändu Moderator

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    Hallo Ascart

    Papier ist geduldig. Ein Becken mit KH 10 ist meiner Ansicht nach kein Südamibecken. Klar, irgendwo kommt der Bereich, wo man sagen kann es ist vertretbar, aber wenn man schon eine Osmoseanlage hat, sollte man auch richtige Werte damit einstellen. Wenn du Mühe mit dem Wasserverbrauch hast, dann würde ich dir (wie Thomas) empfehlen, Hartwasserfische zu pflegen. Falls es beim Weichwasserbecken bleiben soll, dann noch ein paar Tips: Panzerwelse sind gesellige Gruppentiere, nimm besser 10 als 5. Antennenwelse würde ich persönlich weglassen, weil sie sehr vermehrungsfreudig sind und du keine Abnehmer für die Jungen finden wirst. Und auch ich würde in einem Becken dieser Grösse keine verschiedenen Schwarmfischarten mischen. Lieber von einer Art 20-25 Stück einsetzen.

    Ja, viel zu klein. Die Mehrzahl von "Diskus" ist übrigens auch "Diskus", nicht "Disken" ;o).

    Gruess, Ändu
     
  8. wildvet

    wildvet

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    Hallo ascart.
    Gut, dass Du Dich erst informierst, bevor Du Fische kaufst.

    So, wie Du Dir das vorstellst, geht das nicht gut. Dein Sollwasser ist von Weichwasser weit entfernt. Wenn Dir eine Osmoseanlage eine zu grosse Wasserverschwendung ist, kauf Dir stattdessen einen Vollentsalzer. Der Anschaffungspreis ist zwar höher, aber du hast kaum Restwasser, da er nur ab und zu gespühlt werden muss, und regenerieren kannst Du ihn auch selber.
    Ansonsten kann ich anderen usern nur beipflichten: nimm Fische, die im Hartwasser (denn das sind GH°11 und KH°10) gedeihen. Auch Asiaten mögen zugekrautete Becken.

    Zum Fischbesatz (falls Du Dich dazu entschliessen wirst, das Wasser richtig aufzuweichen):
    Otocinclus brauchen ein gut eingefahrenes Becken, da sie sich nebst dem Grünzeug auch von Kleinstlebewesen ernähren. Also bitte nicht gleich zu Beginn einsetzen, sondern bestenfalls nach 6-9 Monaten!
    Antennenwelse weglassen und stattdessen 10-12 Panzerwelse einsetzen.
    Statt Zwergbuntbarsche könntest Du auch ein Paar Regenbogenbuntbarsche (Herotilapia multispinosa) einsetzen. Zeigen ein gleich interessantes Verhalten und Balzfarben wie die Kakadus.
    Nimm besser nur eine Salmlerart. Hyphessobrycon werden recht gross (zumindest die Kirschflecksalmler und die Kolumbianer) und das ganze Becken für sich beanspruchen. Die setzen Zwergbuntbarsche - egal welche Art - durch ihr nervöses Schwimmverhalten nur unter Stress.
    Als Schwarmfisch, der tatsächlich im Schwarm schwimmt, würde ich Dir aber eher zu Rotkopfsalmlern raten. In Deinem Becken könntest Du locker 20-25 Tiere halten.

    Auch wenn die Verlockung gross ist, möglichst viele verschiedene Fische zu kaufen, hast Du im Endeffekt mehr davon, wenn Du wenige Arten, aber dafür eine angemessene Stückzahl hälst: so kannst du das normale Verhalten der unterschiedlichen Fische eher beobachten, als wenn sie in überbesetzten Becken mit zuwenig Artgenossen im Dauerstress sind.

    Gruss
    berit


     
  9. knutschi

    knutschi

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    Hi ascart,

    alle wichtigen Punkte wurden schon angesprochen. Weniger ist hier mehr :-D

    Vom Regenbogenbuntbarsch würde ich für ein Gesellschaftsbecken abraten. Das ist ein richtiger Buntbarsch mit allen entsprechenden Verhaltensweisen (Revierverteidigung) und vor allem wird er um einiges gösser als die Zwergbuntbarsche. Die Welse und Salmler werden Dir einen Verzicht danken.
     
  10. ascart

    ascart

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    Besten Dank soweit für Eure Antworten.

    Bezüglich "weniger ist mehr", werde ich mir das nochmals überlegen und mich wohl auf 1 höchstens zwei Salmlerarten beschränken. Selbiges gilt für Panzer- und Antennenwelse, da werde ich wohl auf die Antennenwelse verzichten.

    Auch was die Wasserhärte betrifft muss ich nochmals überlegen wie ich das handhaben will.
    Für mich gilt da: Soviel wie nötig, so wenig wie möglich. Nur... wo ist da die Grenze?
    Der Mergus Aquarienatlas schreibt bspw. bezüglich Haltungsbedingungen für Schmetterlingsbuntbarsche "weiches Wasser bis 10°dGH (optimal 3 °dGH), pH-Wert um 7".
    Die meisten anderen Quellen scheinen das zu bestätigen, viele sehen die GH-Grenze sogar bei 15 °dGH.
    Nun gut, ich kann ja die Wasserhärte doch ein Stück unter 10 °dGH senken. Aber warum muss es gerade 0-2 °dGH sein. Ist den die Literatur diesbezüglich wirklich so schlecht.? Das irritiert mich schon ein wenig.
    Natürlich würde ich mit 10 °dGH an der oberen Grenze liegen, aber dennoch immer noch im Rahmen.
    Nun ja vielleicht lasse ich den ramirezi halt auch weg.
    Mich würden diesbezügliche aber noch weitere Meinungen/Erfahrungen interessieren.

    Danke und Gruss

    ascart
     
  11. duese

    duese

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    Hey


    Wer bestimmt die Grenze?? Es geht hier um Tiere, das Bestreben jedes Halters sollte eine artgerechte Haltung sein. Klar du kannst Ramirezis in hartem Wasser halten, nur wie alt werden sie dann? Ist dies Artgerecht? Warum leben Nichtraucher länger als Raucher ? Ganz einfach, der Nichtraucher lebt "artgerecht" der Raucher lebt in "seinem" Rahmen. Ist ein kurioser Vergleich ich weiss. Ich will nur sagen du hast es in der Hand. Gib den Tieren was sie brauchen.
     
  12. Basil Boesch

    Basil Boesch Moderator

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    Hallo Du

    Das tönt schon mal sehr gut. ;-)

    Jetzt aber noch mein Senf zur Wasserwerte-Diskussion:

    Genau da ist das Problem: Es gibt keine feste Grenze! Man kann definitiv nicht sagen: KH 10 ist gut, KH 15 ist schlecht. Die Übergänge sind fliessend. Mag sein, dass wenn man eine Statistik mit mehreren hundert Exemplaren einer Art machen würde, bei KH 10 die Fische durchschnittlich etwas länger leben, etwas mehr Nachwuchs zeugen und etwas farbiger sind. Aber eben, den Punkt "bis hier ist gut, ab hier ist schlecht" wird Dir niemand sagen können.

    Da ich die betreffende Literatur nicht selber geschrieben habe, kann ich nur mutmassen. Vermutlich schreibt die Literatur das deshalb, weil...
    - 10 so eine schöne runde Zahl ist (wenn man eigentlich - wie oben erwähnt - keine feste Grenze angeben kann, dann tönt "bis KH 10" sicher vernünftiger als "bis KH 9.3").
    - die Infos in der Literatur zu einem (grossen?) Teil durch Abschreiben aus früherer Literatur stammen. Und da bis vor einigen Jahren eine UOA (oder andere Methoden der Wasserenthärtung) für den durchschnittlichen Wohnzimmeraquarianer noch kaum erschwinglich oder praktikabel waren, musste man in der Literatur früher quasi einen Kompromiss angeben (sonst wäre kaum ein Nicht-Hartwasserfisch überhaupt in Frage gekommen), oder der Autor hatte gar nicht die Möglichkeit, Erfahrungen mit der betreffenden Art in wirklich weichem Wasser zu sammeln.

    Da man keinen "Richtig"-Wert angeben kann, orientieren sich viele Aquarianer an den Wasserwerten, die im natürlichen Lebensraum der betreffenden Fischart zu finden sind (und die zwar nicht zwingend das Optimum für den Fisch sind, aber ganz sicher tolerierbar für den Fisch, denn sonst würde er dort nicht vorkommen). Da dies aber bei Weichwasserfischen oftmals deutlich näher bei 0 als bei 1°dH liegt, geht man wiederum einen Kompromiss ein, damit sich das Ganze ohne grosses Risiko eines Säuresturzes, aber trotzdem mit vernünftigem Aufwand handhaben lässt.
    Und da kommt wohl als Schnittmenge meist der angegebene Bereich heraus (wobei ich den eher mit KH bzw. GH 1-3 statt mit 0-2 umschrieben hätte).


    Allgemeine Anmerkung: Ich bin aber durchaus der Meinung, dass oftmals (und gerade in diesem Forum) die "artgerechte Haltung" zu sehr nur auf die Wasserwerte beschränkt wird. Ich selber bin davon überzeugt, dass beispielsweise ideale Fütterung und keimarmes Wasser ebenso viel dazu beitragen. Und wenn diese (und andere) Bedingungen stimmen, dann kann ein Fisch sicher auch in etwas härterem Wasser eine ansehnliche Lebenserwartung erreichen. Nur: Dass man auf diese Parameter ebenso Wert legen soll, heisst sicher nicht, dass man deswegen die Wasserwerte vernachlässigen darf/soll. Auch gutes Futter und wenig Krankheitserreger sind kein Grund, nicht auch bei den Wasserwerten das Optimum anzustreben.

    Griessli, Basil
     
  13. wildvet

    wildvet

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    Hallo ascart.

    Mit der Wasserhärte ist das so eine Sache. Im Prinzip kannst Du die GH vernachlässigen und solltest eher auf die KH achten: diese sollte bei Ramirezis sehr tief bis null sein. Deine Soll-Werte von KH10 passen einfach nicht.

    Das Problem in der Tierhaltung allgemein ist, dass der Halter immer Kompromisse eingehen muss, weil er eine wirklich natürliche Haltung kaum hinkriegt. Schwarmfische leben meist in grösseren Verbänden, als Aquarianer sie im Becken halten könnten, Paare haben weniger Nachbarn, gegen die sie ein Revier verteidigen müssten, das Futter ist einseitiger etc.
    All diese mehr oder weniger kleinen Kompromisse führen dazu, dass sich die Tiere anpassen müssen. Einigen gelingt das ganz gut, andere sind stressanfälliger und deshalb schwieriger zu halten oder zu vergesellschaften. Idealerweise hält man jeden Fisch in einem Artenbecken, dann kann man die Wasserparameter und Umgebung genau der Fischart resp. deren ökologischer Nische anpassen (und muss selbst da noch Kompromisse eingehen!).
    Logischerweise wird in einem Gesellschaftsbecken die Anpassungsfähigkeit eines Fisches viel mehr gefordert. Deshalb ist es wichtig, dass andere Faktoren wie Wasserhärte, -qualität, Futter, Versteckmöglichkeiten etc. umso optimaler sind, denn sonst kann es passieren, dass gewisse Fische überfordert werden und rein an Stress sterben, ohne dass sie von anderen Fischen auch nur angegriffen worden wären.

    Das Prinzip der Anpassungsfähigkeit findest Du im ganzen Tier- und Pflanzenreich.

    Um alles noch einmal komplizierter zu machen, gibt es dann Arten, die sehr individuell im Verhalten sein können. Deshalb wirst du bei gewissen Fischarten sehr unterschiedliche Angaben zu Vergesellschaftungsmöglichkeiten erhalten. Bei Barschen oder Bettas etwa wird es keine Garantie geben, dass eine Vergesellschaftung, die bei jemand anderem seit Jahren klappt, auch bei Dir funktionieren wird.

    Willkommen in der komplexen Welt der Aquaristik.

    Gruss
    berit
     
  14. Seestern

    Seestern

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    Hoi Ascart

    Hoffe, dass Dir der Schädel nicht zu feste brummt bei all diesen gutgemeinten Anregungen/Tipps;-)

    Selber pflege ich seit gut 10 Jahren Ramirezis. Das erste Paar auch nicht im Weichwasser (Osmose), sondern im Zürich-Leitungswasser GH 8 KH 6. Die Beiden lebten nur knapp ein Jahr im Gesellschaftsbecken. Die Nachfolger zogen dann bereits in ein AQ mit Weichwasser GH 5 KH 2-3 und lebten doch um die 2-3 Jahre mit sehr ruhigen Beifischen wie Bl. Neons und L 144. Die späteren Ramirezis lebten/leben noch länger um die 4+ Jahre, da sie wirklich in optimalen WW GH 2-3 KH 0-1 in einem Artenbecken (nur die Beiden) leben, welches sowohl freien Schwimmraum wie auch Verstecke durch dichte Bepflanzung/Wurzeln bietet und weil die Ramirezis täglich verschiedenes Lebendfutter bekommen. Klar kann man noch einwenden: Es kommt darauf an woher man seine Fische hat. Ich habe bei optimalen Haltungsbedingungen Glück gehabt mit Ramirezis von einem Privatzüchter und mit Ramirezis vom Manor:shock:;-)

    Nun mein Vorschlag für Dich:

    Wenn Du Deine WW auf GH 5 und KH 3-4 einstellst, dann würde ich Dir folgende Fische/Welse empfehlen:

    - 12 Dreilinien-Panzerwels (Corydoras trilineatus) als erstes einsetzen
    - 10 Sternflecksalmler anstatt der Kirschflecksalmler ODER 8 rote Phantomsalmler davon 2 Männchen und Rest Weibchen (gibt sonst Streit unter den Männchen) das wäre die 2 Fischgruppe etwa 2 Wochen später
    - 15 Schwarze Neons nochmals 2 Wochen später einsetzen

    Temperatur 25-26° C reicht vollkommen für diesen Fischbesatz;-)

    Kirschfleck-Salmler (Hyphessobrycon socolofi) sind ziemlich agressiv und zickig! Andere Kirschflecksalmler ein bisschen friedlicher aber auch nicht ohne. Nicht alle Salmler sind einfache, friedliche Genossen! Da die sehr gross werden, würde ich alle Kirschfleckarten in einem mind. 300 l besser 450 l AQ halten. Dasselbe bei den Rot-Blauen Kolumbianern (Hyphessobrycon columbianus) Ob die beiden Arten zusammen passen weiss ich nun nicht, aber eben beide nicht in 240 l zu empfehlen:!:

    Noch was zum grossen Spannungsbereich bei den Wasserwertangaben: Oft stecken auch Händlerketten hinter den "Info-Seiten" wie z.B. Aqua4you u.a. Die wollen auch die heikleren Fische für möglichst viele Aquarinaer (ohne Osmoseanlage) als tolerante Fische anbieten, was nun mal auf längere Zeit nicht klappt. Kurzfristig kann auch ein Weichwasserfisch in Hartwasser überleben (müssen sie in der Natur auch wetterbedingt sowie im Laden) aber eben nach ein paar Monaten muss der Lebensbereich wieder passen. Weil die meisten Läden auch die Weichwasserfische in hartem Wasser halten, wäre es sinnvoll erst nachdem die neuen Fische in Dein Aquarium eingezogen sind, das Wasser weicher zu machen über ein paar Wochen (mit jedem wöchentlichem Wasserwechsel). Zu grosse Wasser-Unterschiede von hart auf weich kann den Fischen echt zu schaffen machen und manchmal auch zum Tode führen (osmotischer Druck). TFC MAlters und Amazonas-World Eschenbach sind 2 gute Fischläden, welche Weichwasserbecken haben (hatte das Transportwasser geprüft und GH von 3-5 gemessen:cool:). Wenn Du von diesen Fischläden Tiere kaufen würdest, dann könntest Du schon vor dem Fischbesatz mit dem Wasser "aufweichen" beginnen.

    Viel Freude mit Deinem neuen, spannenden Hobby

    L.G: Sonja
     
  15. ascart

    ascart

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    Vielen Dank für Eure Antworten.

    Das mit der artgerechten Haltung ist so eine Sache. Wirklich artgerecht kann ein Aquarium kaum sein, es ist immer ein Kompromiss. Denn sind wir ehrlich, wir haben keine Aquarien um der Fische Willen. Wir pflegen Aquarien zu unserer Freude und völlig eigennützig.
    Dennoch sollte, auch im eigenen Interesse, natürlich auf das Wohlbefinden und die Gesundheit der Fische geachtet werden. Und da sind die Wasserwerte sicherlich ein durchaus wichtiger Aspekt.
    Trotzdem habe ich manchmal etwas Mühe mit der im Internet häufig betriebenen "Aquaristik nach Zahlen" und dem "Wasserwertewahn". Wenn mir diesbezüglich einfach nakte Zahlen an den Kopf geworfen werden bin ich drum auch etwas misstrauisch und trotzig? ;-)
    Davon ausgenommen sind Ehrfahrungwerte wie sie Sonja geschrieben hat. Vielen Dank dafür.
    Ich versuche mich natürlich in diesem, wie auch in anderen Themenbereichen der Aquaristik aber noch besser zu informieren. Es ist ja schliesslich auch sehr interessant.

    Ich habe mich entschieden auf Ramirezis zu verzichten. Diese Art scheint bezüglich Wasserwerten wirklich sehr heikel zu sein und benötigt wohl wirklich extrem weiches Wasser.
    Die Kakadu Zwergbuntbarsche sollen da etwas toleranter sein, oder?

    Desweiteren werde ich wohl meine Wasserhärte noch etwas tiefer ansetzen, vielleicht so um die 6-7 °dH. Das sollte dann doch aber ausreichen, jetzt mal abgesehen vom Ramirezi, oder? Ich habe da schon auch einen gewissen Respekt bezüglich extrem weichem Wasser und dem pH-Wertes (Stichwort pH-Sturz).

    Das mit der stufenweisen Absenkung der Wasserhärte werde ich berücksichtigen. Danke für den Hinweis.

    Gruss

    ascart
     
  16. Basil Boesch

    Basil Boesch Moderator

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    Hallo Du

    Da gebe ich Dir absolut Recht. Nur bin ich (wie oben geschrieben) der Meinung, dass wir dort wo es möglich ist trotzdem das Optimum anstreben sollten. Und das ist bei der Wasserhärte definitiv der Fall. Es gibt noch genügend andere Parameter (z.B. Beckengrösse, Anteil Lebendfutter, etc.), bei denen wir dem Kompromiss nicht entgehen können.

    Aber das siehst Du ja ungefähr gleich, da Du schreibst:
    Insofern sind wir uns ja einig. ;-)

    Auch da gebe ich Dir Recht.

    Ja, das ist so. Diese Art toleriert nicht viele Kompromisse. Etwas überspitzt formuliert, entweder optimale Bedingungen oder bald tot.

    Da kann ich leider nicht mit Erfahrungen dienen, sorry.

    Auch da kann ich nicht mit Erfahrungen dienen. Da ich auch eine UOA habe, gehe ich bei Weichwasserfischen mit der Härte weiter runter. Ich muss nämlich zugeben, dass ich mit Deinem Ansatz "UOA ja, aber so wenig Osmosewasser wie möglich verwenden" etwas Mühe habe (hatte). Mehr Arbeit macht es ja nicht, ob man jetzt 20 oder 200 Liter Osmosewasser herstellt. Und zugegeben, der Wasserverbrauch ist natürlich die unschöne Seite daran, aber da kann man allenfalls (wie von Berit erwähnt) auf einen Vollentsalzer umsteigen (obwohl sich die UOA definitiv durchgesetzt hat; vor einigen Jahren wurden die beiden Geräte noch etwa gleich häufig "propagiert"). Oder man beruhigt das Gewissen wegen dem Abwasser, indem man dafür z.B. beim Duschen/Baden, Abwaschen etc. sparsamer mit dem Wasser umgeht.

    Aaah, der vielbeschworene Geist! :-D
    Nein, ernsthaft: Der Säuresturz ist zwar nicht nur ein Hirngespinnst, als das er teilweise dargestellt wird. Aber ganz sicher auch nicht die Gefahr, als die er noch viel öfter dargestellt wird. KH 1-3 ist noch nicht "extrem weich". Ein Säuresturz ist allenfalls dann eine Gefahr, wenn Du mit der KH unter 1 gehst, wenig Wasser wechselst, viele Fische drin hast und viel fütterst. Bei einer KH über 1, vernünftigem Besatz, regelmässigem Wasserwechsel (z.B. wöchentlich) und mässiger Fütterung musst Du keine Angst haben.

    Griessli, Basil
     
  17. knutschi

    knutschi

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    @Seestern

    Warum nur 2 M von den Phantomsalmlern? Ich dachte immer Salmler hält man mit M-Überschuss und Streit wäre erwünscht, weil sie sich dann schön ausfärben und wirklich verletzen tun sie sich ja nicht oder?

    @ascart

    Was genau versprichst Du Dir von zwei verschiedenen Salmlerarten? Die Verhaltensweisen sind recht ähnlich. Bei zwei Arten musst Du die Individuenzahl pro Art verkleinern und Dir entgehen Verhaltensweisen, die nur bei grösseren Gruppen auftreten. Weiterhin schwimmen die verschiedenen Arten i.d.R. wild durcheinander und geben optisch kein "Bild". Ich würde mich wirklich auf eine Art beschränken.
     
  18. ascart

    ascart

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    Hallo Knutschi

    Ich verspreche mir von zwei Salmler-Arten etwas mehr Vielfalt und Abwechslung. Eine Art für den mittleren, oberen Beckenbereich erscheint mir ein wenig langweilig.
    Aber ich kann Dein Argument voll und ganz nachvollziehen und werde mir das sicher überlegen.
    Es ist halt einfach so das es so viele schöne Salmler-Arten gibt und es schwer fällt sich nur auf eine zu beschränken.

    Tja das ist vielleicht das Syndrom von wenig erfahrenen Aquarianeren welche sich ein Aquarium zulegen und halt möglichst viel Fisch wollen :)
    Ich ringe mich ja Stück für Stück zum "Weniger ist mehr"-Besatz durch ;-)

    Gruss Fabian
     
  19. Seestern

    Seestern

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    Hallo

    @ Knutschi (was für ein Name:p)
    Rote Phantomsalmler hatte ich als Vorschlag genommen, weil ich eine kleinere Alternative für die gewünschten Kirschflecksalmer suchte. Männchen verletzen sich wirklich nicht arg, aber stressen sich und bei zuvielen ist es ein Gejage (auch unruhig für den Betrachter) und es kommt häufig zu Todesfällen (stressbedingt)! Bei mir im 450 l Südami habe ich sogar nur ein M und der Rest sind W;-) Völlig friedliches Gehabe ... Harem halt:-D. Dies wählte ich aus Rücksicht zu den Rotkopfsalmlern, da die in etwa die gleiche Beckengegend bewohnen (unteres Drittel).

    Zu den 2 Salmlerarten: Da hatte ich die Roten Phantomsalmler ODER die Sternflecks. und die Schwarzen Neons vorgeschlagen, da die verschiedene Beckenregionen bewohnen .... Schwarze Neons Mitte bis oben und die Sternflecks eher Mitte nach unten und die Phantom sogar unteres Drittel. Das ergibt ein harmonisches Bild und kein Chrüsimüsi:cool: Ok bei der Fütterung gibts dann schon ein wildes Durcheinanderschwimmen, was aber tägl. nur ein paar Min. dauert;-)

    @ Fabian
    Kakaduzwergbuntbarsche sind tatsächlich ein kleines bisschen toleranter, aber auch die bräuchten eine GH von 4-5 und KH 2-3. Mit Panzerwelsen auch keine gute Idee ... entweder oder.;-) Panzerwelse sind lebhaft und oft in der ganzen Truppe am Sandboden durchpflügen. Das stresst Zwergbuntbarsche und Stress ist Gift für diese Fische. Die kränkeln dadurch schnell und sterben frühzeitig.

    L.G: Sonja
     

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