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Bachbecken mit Gefälle

Dieses Thema im Forum "Technik und Einrichtung" wurde erstellt von janneff, 20. Februar 2012.

  1. janneff

    janneff

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    Liebe Forengemeinde,

    nach längerer stummer Anteilnahme nun mal wieder ein Beitrag von mir.
    Angeregt durch den Artikel in der DATZ 5/2010 über das Bachlauufaquarium des Vereins Aquaria Zehlendorf an der Berliner Messe "Heim-Tier und Pflanze 2010" (online leider nicht kostenlos verfügbar) trug ich mich länger mit dem Gedanken, selbst etwas ähnliches zu realisieren.


    Zum Konzept

    Es gibt eine Reihe Artikel über "Bach(lauf)Aquarien", sowohl in diesem Forum als auch in anderen, welche ich dazu gewälzt habe.
    In den meisten Fällen wird
    => eine sehr starke Umwälzung als entscheidendes Merkmal des Bachbiotops erachtet, entweder
    • unter Rückführung des Wassers von einem Beckenende zum anderen in dicken Rohrleitungen über Umwälzpumpen oder
    • durch Unterteilung des Beckens in einen Kreislauf mit längsteilender Wand und Strömungspumpen.

    Eine starke Strömung ist zwar ein Merkmal, aber meines Erachtens nicht das entscheidende, was einen Bachlauf als Biotop ausmacht. Vielmehr unterteilt sich ein Bach in
    => ein vielfältiges und sehr feines Mosaik aus
    • über Barrieren plätschernden, sehr flachen Zonen,
    • tieferen Wirbeln,
    • ruhigeren Bereichen mit gleichmässigerer Strömung und
    • auch nahezu stehenden Becken und Uferzonen.
    Gegenüber grösseren Gewässern ist die Nähe und kleinräumige Abwechslung dieser Zonen prägend.

    Voraussetzung für einen natürlichen Bachlauf ist zudem das einem klassischen Aquarium widersprechende Konzept: Gefälle.
    Verständlicherweise schrecken Versicherungsnehmer und Eigenheimbesitzer vor der Vorstellung eines geneigten oder gar auslaufenden mehrere Hundert Liter fassenden Wassergefässes im Wohnzimmer zurück. So tragisch ist das nicht, sind doch unsere Bade- und Duschwannen auch leicht geneigt aufgestellt. Ok, die haben ja auch einen Ablauf, dicht angeschlossen ans örtliche Abwassernetz. Aber es gibt laut diesem Forum genügend durchbohrte Becken in der Region, welche Überläufe zu Unterschrankfiltern haben - funktioniert also.

    Meine ursprünglichen Ideen schwankten zwischen
    1. einem waagerecht aufgestellten Becken mit eingebautem Gefälle, also ein Teil mit (Bau-)Material ausgefüllt und der Wasserlauf über einen geneigten Innenboden geführt,
    2. einem geneigt aufgestellten Becken (ähnlich dem kleineren Modellbecken des o.g. Vereins) und
    3. einer Kopplung mehrerer in Stufen aufgestellter Becken, analog der vom Verein auf der Messe realisierten Variante, nur kleiner.
    Zudem wollte ich das Becken so projektieren, dass es bei Bedarf auch wieder "normal" also waagerecht genutzt werden konnte. Dieser Punkt sprach gegen 1) mit eingeklebten Blöcken/Zwischenböden und führte schnell zur Einengung der Grösse auf 200x50x50 cm.
    Becken dieser Grösse lassen sich gerade noch von 2 Personen (auch nicht Schwarzeneggers) bewegen.
    Längere Becken wären im Treppenhaus problematisch.
    Weniger breite Becken würden kaum ruhigere Wasserzonen erlauben.

    Unklar war mir zu diesem Zeitpunkt (und sollte es noch ziemlich lange bleiben), wie ich die Kaskaden/Barrieren für Stromschnellen einbauen kann, so dass diese auch wieder entfernt werden könnten, falls ich das Becken mal nicht mehr als Bachlauf betreiben möchte.

    Weitere Beiträge zur Realisierung des Unterschranks, des Filter, der Beleuchtung und der Innengestaltung mit Stromschnellen werden hier folgen.
    Um Fragen zum künftigen Besatz zuvorzukommen: Insgesamt ging und geht es mir nicht um die Haltung einer bestimmten Art sondern um das Konzept des Beckens.

    Gruss,
    janneff
     
  2. janneff

    janneff

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    Unterschrankbau

    Preisvorschläge von mit regionalen Möbelhäusern und Schreinereien liessen die Kosten für eine professionell gefertigte geneigte Aufstellung schnell "unattraktiv" erscheinen.
    Dafür bestätigte mir ein lokaler Baumarkt, dass er Bretter auch mit Winkel sauber sägen kann.
    Dort bestellte ich 2 identische, längs angeschrägte Bretter, welche parallel zwischen einen Boden und eine geneigte Decke (Unterlage des Beckens) aufgestellt werden sollten.
    Gewählt habe ich 5% Gefälle wie auch beim Becken auf erwähnter Messe. Das macht 10cm auf 2m Beckenlänge, die Bretter haben also 4cm bis 14cm Höhe. Sie wurden zwischen ein 200x50 Boden- und ein 200x40cm Auflagebrett, alle Bretter 18mm Buche.

    Keil unverschraubt
    [​IMG]

    Keil verschraubt
    [​IMG]


    Nach erfolgreicher Verschraubung dieses "Keils" habe ich mich auch für den Selbstbau des "restlichen" Unterschrankes entschlossen.
    Masse 100x60x40, Bodenplatte 120x40cm, 18mm Buchenbretter (wie auch der Keil), Hinterwand mit mittiger 20cm Lücke, freihand gesägte Türblätter.
    Mehr sagen dazu die Bilder (siehe links):

    Unterschrank Rohbau
    [​IMG]

    Türen gesägt
    [​IMG]

    Türen gemalt
    [​IMG]

    Unterschrank fertig
    [​IMG]

    flaches Ende
    [​IMG]

    "dickes" Ende
    [​IMG]

    BTW:
    Falls jemand weiss, wie sich Picasa-Bilder mit Thumbnail einbinden lassen, mir bitte per PN mittteilen. Nur-Link macht sich irgendwie nicht so dekorativ. Es gibt von Picasa Links zum "Bild einbinden", welche hier allerdings nicht werkeln wollten.

    Danke und Gruss,
    janneff
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 23. Februar 2012
  3. Suckermouth Jo

    Suckermouth Jo

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    Hallo Janeff
    Wow! Ein interessantes Vorhaben und....vielleicht auch ein bisschen gewagt. Aber der Anfang sieht sehr gut aus. Bin gespannt wie es weitergeht. Viel Spass.
    Gruss
    Jo
     
  4. Jocus

    Jocus

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    Hoi

    Intersanntes Projekt ... nur ... was bringt die Neigung? Du wirst keine Pumpe finden, die genügend Leistung aufbringt, dass sich auch die Oberfläche etwas "neigt". Oder was ist der Sinn der Neigung?

    Jocus

    P.S. Picasa: Rechts "Link zu diesem Photo" anklicken, Häcken bei "nur Bild", Grösse auf "Gross" stellen, die URL im Feld "Bild einbinden" kopieren => Im Forum im Editor mit Knopf "Grafik einfügen" die kopierte URL einfügen und OK
     
  5. janneff

    janneff

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    Hi Jocus,

    Danke für die Erklärung, die nächsten Posts kommen dann mit eingebundenen Bildern.

    Gefälle:
    Scheint, ich habe es noch nicht deutlich genug geschrieben, es geht um die kleinräumige Abwechslung. Die Oberfläche ist nicht über die gesamte Länge geneigt (das wäre eintönig), es gibt Kaskaden.

    Ach ja, das Becken ist am Einfahren. Dies hier ist eine Schilderung der bereits absolvierten Etappen. Mehr heute abend.

    Gruss,
    janneff
     
  6. fisu01

    fisu01

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    Hallo Janeff

    Hast Du nicht bedenken ? Dass bei dieser neigung der ganze Wasserdruck auf die rechte Scheibe geht? Wenn das nur gut geht?

    Gruss Dänu
     
  7. Weltenbummler

    Weltenbummler

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    Hallo Janneff,

    Interessantes Projekt. Da ich selber strömungsliebende Fische habe (Sewellias), habe ich auch schon an ein solches Bach-Projekt gedacht.
    Blieb bis jetzt an der Planung hängen, da noch relativ viele unbekannte.
    Ich würde das Aquarium allerdings nicht schräg stellen, sondern innerhalb des Aquariums das Gefälle bewerkstelligen.
    Hast du keine Angst, dass das Aquarium "abrutschen" könnte? Hast du irgend ein Anschlag, damit das nicht passieren kann?
    Das Gefälle von 5% finde ich relativ viel, nicht wegen dem Gefälle selber, sondern wegen der benötigten Wassermenge.
    Hast Du einmal versucht zu berechnen, wieviel Pumpenleistung Du benötigst? Da kommst Du doch auf sehr grosse Durchflussmengen, da Du ja doch noch einen Gewissen Wasserstand für die Fische benötigst, oder willst Du das ganze ohne Fische betreiben?
    Wie machst Du das dann mit der Wasserzuführung oben? Bei grosser Pumpenleistung hast Du ja einen starken Wasserstrahl, der dann eher weniger geeignet ist. Ich hätte da eher geplant an eine art Druckdose mit breitem Schlitz, wo das Wasser dann gleichmässiger herausfliessen kann (ohne starken Wasserstrahl oder gespritze).
    Gib doch mal ein paar weitere Details bekannt, wie Du die Technik dazu planst.
    Bin gespannt auf weitere Details.

    Gruss Thomas
     
  8. carcharoth

    carcharoth

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    Es geht ja nicht der ganze Wasserdruck drauf sondern nur ein Teil. Ich glaube nicht, dass es viel mehr Druck sein wird. Durch die Schräge wird auch der Wasserspiegel etwas weniger hoch sein. Dadurch sollte sich das ganze mehr oder weniger ausgleichen.

    Und sonst gibts ja Spanngurte :D
    (nur n scherz *g*)
     
  9. janneff

    janneff

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    Unterschrankfilter

    Hallo Alle,

    danke für Eure Rückmeldungen.
    Was ich anscheinend nicht klargestellt habe, das Becken soll nicht komplett gefüllt betrieben werden (weder maximal noch maximal minus 10cm für die 5% Gefälle).
    Der durchschnittliche Wasserstand sollte nach meinen Vorstellungen nicht mehr als 30% betragen, eventuell etwas höher am tieferen Ende.

    Damit muss nur ein Teil des Beckenquerschnitts durchströmt werden. Zudem soll eben nur an den Kaskaden (zusätzliche Querschnittsverengung) eine deutliche bis plätschernde Strömung erzeugt werden.

    Die dazu nötige Umwälzleistung war mir allerdings nicht klar, daher hatte ich mir "zu Weihnachten" eine Pumpe mit variabler Leistung bestellt - Red Dragon RD3 Speedy 75 Watt mit bis zu 8'000 L/h :cool:

    Obwohl ich Fan von einfachen Mattenfiltern (Hamburger/Berliner wie-auch-immer) bin; bei mehr als 3000L pro Stunde kommen einfache Modelle an eine Grenze: Die erforderliche Fläche, um die nötige geringe Durchströmungsgeschwindigkeit zu erreichen wird immens.
    Daher habe ich das auch schon anderswo publizierte Konzept der tangential angeströmten Matte ins Auge gefasst. - Das Wasser strömt an der Oberfläche der Matte entlang und diffundiert 90° zur Flussrichtung in die Matte.
    In ein Unterschrankbecken 80x40x35cm habe ich 4 Matten 38x25x5cm aufrecht abwechselnd von vorn und hinten so eingeklemmt, dass sie je 10 Abstand zur gegenüberliegenden Scheibe freilassen und das Wasser im Zickzack durch das Becken fliesst. Die Abstände zwischen den Matten halten Abschnitte von Schutzgitter für Regenrinnen (aus dem Baumarkt) frei. Sobald die Matten etwas zugesetzt sind, ergibt sich eine Fläche von 4x Wasserstandshöhe x 25cm, in welcher die optimale Zone gegeben ist, sei dies nun mehr im Inneren der Matte oder an ihrer Oberfläche.

    Der Wasserstand im Filterbecken hängt empfindlich von der an der Pumpe eingestellten Leistung/Geschwindigkeit ab.

    [​IMG]


    Zu den Ab-/Zuläufen am Becken:

    Nach weniger zufriedenstellenden Versuchen mit PVC-Verrohrung (wie noch im Bild) habe ich den Pumpenaustritt mit einem 3cm Teichschlauch (Baumarkt) an den Ausströmer im Becken angeschlossen. Der Ausströmer ist aus grauem Sanitär-Abflussrrohr "geschnitzt" und wird vermutlich auch noch verändert.

    Der Beckenablauf wird durch eine 4cm Lochbohrung im Aquarienboden mit verschraubtem Adapter an 5cm PVC-Rohr und im letzten Teil graues Sanitärrohr geführt. Im Becken ist ebenfalls graues PVC-Rohr aufgesteckt, dessen Höhe sich variieren lässt. Um diesen Ablauf herum habe ich Schutzgitter für Regenrinnen gerollt.

    Leider erst nach Bestellung des Beckens mit 1x Zulauf- (links) + 1x Ablaufbohrung (rechts) habe ich verschiedene Empfehlungen im Netz zu geräuscharmen Abläufen mit 2 Bohrungen und leicht versetzten Ablaufhöhen gelesen.
    Wenn ich meinen Ablauf "normal" betreibe, erzeugt er auch zuverlässig eine blasentreibende Geräuschkulisse = nix mit Feierabendbierchen oder Sonntagstee vor dem Becken?

    Da aber bei Drehzahlen der Pumpe unter 50% ohnehin nicht der komplette Querschnitt des Auslaufs mit Wasser gefüllt ist (= Gurgeln hörbar), habe ich den Versuch gewagt, ein zweites Rohr durch/in diesen Ablauf einzuziehen (Teichschlauch ~2.5cm). Dieser überragt den Ablauf um einige cm nach oben und ragt auch länger in das Unterschrankbecken hinein.
    Durch geschicktes Anpassen der Differenz der Ablaufhöhen und der Pumpenleistung erhalte ich nun auch einen quasi geräuschlosen Ablauf!
    Der Wasserstand im Becken pegelt sich druckbedingt zwischen unterem/äusserem Ablauf (Sanitärrohr) und dem inneren/höheren "Not"ablauf (Schlauch) ein. Er muss genügend hoch sein, damit keine Luft in den unteren Ablauf mitgerissen wird, welche dann Geräusche verursachen würde.

    Weiteres folgt.

    Gruss,
    janneff
     
  10. janneff

    janneff

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    Rutschgefahr

    Ach ja, noch zur Gefahr des "Abrutschens" des Beckens:

    Die obere, rohe Buchenholzplatte ist leicht rauh.
    Darauf liegt eine Lage ~3mm Dämmplatten, die sonst zur Unterlage unter Laminat verwendet werden, auch zum Schutz gegen punktuelle Belastungen.
    Auf dieser liegt das Becken direkt auf.
    Auch bei einer Testbefüllung zu etwa 80% habe ich keine Probleme bemerkt. Wobei ich die Rutschgefahr bei leerem Becken als höher einschätze.
    Es gelingt mir nur mit Mühe, das Becken im leeren Zustand darauf abwärts zu verschieben. Leichter lässt sich da der gesamte Schrank auf dem Parkett oder der Keil auf dem Unterschrank horizontal verschieben.
     
  11. janneff

    janneff

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    Beleuchtung

    Zusammen mit dem Becken habe ich eine passende Abdeckung mit Leuchtbalken für 2xT5 bestellt (bei L-Design), welche ich aber nicht nutze (für den Fall, dass ich das Becken mal wieder waagerecht betreibe), zu sehen auf diesem Bild.

    [​IMG]


    Anstelle dieser Abdeckung habe ich aus 2x 1m Aluprofil, einem LED-Trafo und 4x 4W LED-Spots (und passendem Draht) eine 12V- Beleuchtung gelötet (Danke für den Lötkolben, Stefan, und für sonstige wertvolle Anregungen und tatkräftige Unterstützung).
    Diese Beleuchtung ist ausreichend variabel, um bei Bedarf weitere LEDs oder höhere Leistungen einbauen zu können.


    Jetzt liegt diese Beleuchtung auf dem Glasrand und der Mittelstrebe des offenen Beckens auf.

    [​IMG]

    [​IMG]

    [​IMG]

    [​IMG]


    Die Punkt-Lichtquellen erzeugen jene vielgerühmten "Kringel" am Aquarienboden.
    Aber ihre Reflexionen an der Zimmerdecke bei offenem Becken sind einfach genial. Daher sind die beiden Lichtleiterplatten, mit welchen ich das Becken vor und hinter der Aluschiene abdecken wollte, auch wieder vorerst im Archiv verschwunden.

    Auf diesen Bildern ist noch nicht der richtige Bodengrund im Becken, zudem nehmen sie bereits die Kaskaden vorweg, um die es im nächsten Abschnitt geht.

    Gruss,
    janneff
     
  12. janneff

    janneff

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    Bachbecken - Stromschnellen/Kaskaden/Barrieren

    Nun zum nächsten entscheidenden Punkt, der Unterteilung des Beckens in strömungsreichere und ruhigere Zonen.

    Im Artikel über das Berliner Bachbecken werden "künstliche Steine" erläutert, welche aus Styrodur geformt, mit Silikon beschichtet und mit Sand dekoriert wurden. Diese wurden dann ins Becken zur Dekoration aber auch zur Unterteilung des Beckens und damit verbundener Erzeugung von Stromschnellen eingeklebt.

    Grundsätzlich gefiel mir dieses Konzept: wenig Gewicht, freie Formen, Farbgestaltung etc. - mit Ausnahme der fehlenden Reversibiltät des Einklebens. Ich habe es noch nicht geschafft, Silikon rückstandsfrei von Glas zu entfernen (es sei denn über 10 Jahre nach dem Einkleben). Daher fiel diese Option aus.

    Nächste Idee war etwas ähnliches wie die auch hier im Forum des öfteren beschriebenen Eigenbau-Rückwände:
    Styropor formen (2seitig) und mit Zement (oder doch auch Silikon?) beschichten. Durch Bekleben mit Steinen hoffte ich, dem Auftrieb der "Zwischenwände" in Wasser ein negatives Vorzeichen zu geben, so dass sie im Becken stehenbleiben und quer zwischen Front- und Rückscheibe eingeklemmt werden könnten. Die Idee habe ich nach nur 3 Versuchen aufgegeben. Bei dieser Bauweise wird der Wasserdruck (Gefälleunterschied) bereits bei 3cm derart hoch, dass ich sie doch einkleben müsste.
    Beim Einklemmen der Selbstbau-Zwischenwände zwischen Front- und Rückscheibe (ohne Einkleben) würde ein wesentlich höherer Druck benötigt, um diese in Position zu halten, als normalerweise auf den Scheiben lastet. Daher habe ich diese Option verworfen.

    An dieser Stelle auch eine Bemerkung zum Druck auf die Seitenscheiben:
    Weiter oben wurden Bedenken geäussert, dass bei schräger Aufstellung der Druck auf die untere Seitenscheibe zu hoch werden könnte. Die wirkenden Kräfte lassen sich über ein Kräfteparallelogramm gut abschätzen.
    Bei bereits 10% weniger als maximal möglicher Füllung des Beckens (bei 5% Gefälle) ist die resultierende Kraft auf die untere Seitenscheibe deutlich geringer als bei waagerechter Aufstellung und maximaler Befüllung. Ich plane unter 50% Füllhöhe zu bleiben.


    Nun habe ich mich für einfache Granit-Pflastersteine entschieden. Zum Teil sind diese auf den Bildern zu erkennen. Diese habe ich bestmöglich auf Form zueinander und Beckenbreite eingepasst. Zur Front- und Rückscheibe sind sie mit Filtermatte/Schaumgummi abgepolstert (mit Matte ist es ja kein abdichten).
    Mit roten Bruchsteinen darüber noch einen Schuttwinkel anhäufen, fertig.

    Aufgrund der vielen Ritzen gibt das zwar (noch) keine hohen Kaskaden, aber die Spalten werden sich langsam mit Material füllen, dann wird das Wasser den Weg über den niedrigsten Bruchstein suchen bzw. bahnen. Die Steine sind leicht genug, dass sie auch verschoben werden können. - Damit ist ein weiteres Kriterium eines Bachlaufs unbeabsichtigt erfüllt: er verändert sich ständig.


    Vorerst habe ich nur eine dünne Schicht Quarzkies (2-5mm) als Bodengrund eingebracht (und auch zwischen die Bruchsteine geschüttet. Später kommt noch Sand hinzu, der sich dann in ruhigeren Ecken ablagern wird. An freigespülten Stellen bleibt der Kies.
    Unter dem Bodengrund liegt eine Antirutsch-Teppichunterlage (das Modell mit Naturkautschuk aus dem Baumarkt) zum Schutz der Bodenscheibe.

    Soviel erstmal zum Grundaufbau.
    Weitere Bilder zur fertigen Einrichtung folgen noch.
    Die Entwicklung dann eventuell in einem separaten Thread.

    Gruss,
    janneff
     
  13. janneff

    janneff

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    Bestellung von Becken = Zeichnung!

    Noch ein Punkt für Leute, die sich Becken auf Mass mit Kundenwünschen anfertigen lassen (wollen):

    Mit beschriebenem Becken habe ich die Erfahrung machen müssen, dass eine Zeichnung zur Bestellung auch bei professionellen Herstellern deutlich von Vorteil ist (gewesen wäre).
    Die Lochmittelpunkte der Bohrungen für Ab- und Zulauf sind trotz expliziter, schriftlicher Instruktion nun nicht 14cm von der Rückwand (wie bestellt), sondern 14cm von den Seitenscheiben entfernt, zur Rückwand viel weniger.
    Meine Äusserungen beim Bemerken dieses Umstands und den Wortlaut des folgenden Telefonats gebe ich hier lieber nicht wieder.

    Der zu geringe Abstand zur Rückwand machte zusätzliche mühsame Bohrungen am Unterbau im Bereich der längs stabilisierenden senkrechten Keilwände nötig und steigerte meine Bedenken zur Stabilität (ja, auch ich hatte welche... ;-))


    BTW: Das bestellte Loch für den Zulauf (links) nutze ich nicht und habe es zugeklebt.
    Der Zulauf erfolgt im Schlauch über den linken Teil der Rückwand. Hier suche ich noch Lösungen zum Fixieren des Schlauches.

    Gruss,
    janneff
     
  14. Jocus

    Jocus

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    Hoi

    Habe beim besagten Händler 3 Becken auf Mass bestellt und jedes war korrekt gebaut.
    Wie hat der Händler in Deinem Fall reagiert? Wurde keine Lösung angeboten?

    Lg
    Jocus
     
  15. janneff

    janneff

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    Ablauf

    Hallo,

    anbei noch Details vom Ablauf

    [​IMG]

    [​IMG] [​IMG]



    Und noch eine Ansicht mit Sonnenschein, um Licht in die Beleuchtungsverhältnisse zu bringen.
    Die Bilder des befüllten Beckens (weiter oben) wurden mit Blitz oder nur der LED-Beckenbeleuchtung aufgenommen.

    [​IMG]
    Das Becken steht ~1m entfernt von einem Südfenster, das gibt im Winter sicherlich ordentlich Algen an der einen Seite, zu berücksichtigen beim Besatz. Falls doch zu stark besonnt, kann ich die Seitenwand noch abdunkeln.


    @Jocus:
    Wir haben eine Lösung gefunden, dies hier sollte kein Händler-Thread werden. Unabhängig davon würde diese Firma auch weiterhin empfehlen.
    Mehr Details bei Bedarf per PN.

    Gruss,
    janneff
     
  16. janneff

    janneff

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    und weiter gehts:
    Das Becken ist eingefahren, einige weitere Pflanzen gedeihen bereits, ein Teil aus Friedrichshafen, andere aus den übrigen Becken. Es soll noch einiges über die Oberfläche hinauswachsen. Vermutlich braucht's dann links doch stärkere LEDs, rechts hilft ja das Fenster.
    An der Rückwand werde ich noch weitere Korkrindenstücke mit aufgebundenen Pflanzen mittels Saugnäpfen befestigen.

    [​IMG]

    Am Boden des Filters sammeln sich erste Flöckchen Mulm. Allerdings wird es wohl noch ne Weile dauern, bis die Matten sich sichtbar zusetzen. Vielleicht hilft ja auch einfach tierischer Besatz.
    Dazu eröffne ich einen separaten Thread.

    Technische Updates und Diskussionen gibts natürlich weiterhin hier.

    Gruss,
    janneff
     
  17. Suckermouth Jo

    Suckermouth Jo

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    Hallo Janneff
    Interessante Sache. Was mich persönlich optisch ein wenig stört sind die zu geometrisch gleichmässigen rechtwinkligen Querstufen; sieht halt nicht so natürlich aus.
    Bei so geringen Wasserstand würden sich natürlich auch Pflanzen anbieten die über sie Wasseroberfläche hinauswachsen. Hast du schon mal an eine Rückwand im Becken gedacht, zum Bsp. aus Kork und bepflanzt mit epiphytischen Pflanzen, so a la Dschungelbächlein?
    Gruss
    Jo
     
  18. Ralf1983

    Ralf1983

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    Beeindruckend!
     
  19. janneff

    janneff

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    Hi Jo,
    gebe Dir recht, anders wäre mir auch lieber. Aber die Stufen waren für mich mit den Pflastersteinen kaum anders zu realisieren, da sie gleichzeitig das Wasser stauen sollen. Ich hab versucht, halbwegs "dicht" zu bauen.
    Fest einkleben wollte ich nicht, damit das Becken später auch anders genutzt werden kann. Mit dem roten Geröll wird das noch etwas aufgelockert.

    Ja, wie erwähnt, wird auch was übers Wasser wachsen. 2 Zwerganubien sollen die Stufen begrünen und ein kümmerliches Kirschblatt wächst unter LED wieder, weiteres folgt.

    Da ich auch keine Rückwand einkleben möchte, hänge ich Korkrinde an Saugnäpfen auf. Das bisher einzige Stück, mit ner kleineren Orchidee, ist auf den Fotos nicht gut zu erkennen.

    Gruss, janneff
     
  20. Dayu

    Dayu

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    Hallo Janeff

    Richtig toll, deine Konstruktion!
    Bitte mehr Bilder!

    Allerdings habe ich mich gefragt, wieso man nicht einfach eine schräge Platte/Winkel ins Aquarium Hätte tun können, statt das ganze drumherum schräg zu bauen?
    Dann hättest du die Steine an die Platte kleben können und bei Bedarf nimmst du die ganze Konstruktion wieder raus,
    wenn du das Becken leer haben willst.

    Oder denke ich mir da was dummes zusammen? :oops:

    Gruss
    Ana
     

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