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Altwasserbecken - Eure Meinung?

Dieses Thema im Forum "Haltung: Fische" wurde erstellt von Roger Mayer, 24. Februar 2003.

  1. wildvet

    wildvet

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    Hallo Line.
    Das siehst Du falsch. NaCl ist sogar ein sehr wichtiges Salz, selbst für Tiere, die nicht schwitzen!

    Ein geschlossenes System, in dem alle Stoffe, die anfallen, in irgendeiner Weise verwendet werden, gibt es in der Aquaristik aber nicht. Das ist Wunschdenken.
    Auf Dauer bringt das nicht mal unser Planet zu Stande, erstens weil sich einige Organismen manchmal mehr, manchmal weniger, und manchmal explosionsartig vermehren (was unweigerlich zu einem Zusammenbruch führt, egal wie hochentwickelt diese Organismen auch sein mögen, siehe oben), und zweites weil auch unser Sonnensystem kein statisches System ist, sondern sich stetig verändert.

    Gruss
    berit
     
  2. Line

    Line

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    Jup.. Chaostheorie :cool:.

    Aspergillus hat mal erwähnt, dass die Fische (wie auch wir) NaCl ausscheiden, und so die Konzentration im Wasser steigt?


    Gruss
    Line
     
  3. Angel

    Angel

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    Hi zusammen

    Der Salzgehalt im Körper eines Süsswasserfisches ist höher, als die der Umgebung und es dringt mehr Wasser in deren Körper ein, welches ausgeschieden werden muss. Süsswasserfische trinken daher kaum Wasser (ein Grund, Vitamine über das Futter zu verabreichen und nicht über das Wasser).

    Gerade umgekehrt verhällt es sich bei den Fischen im Meer, diese scheiden Salz aus.

    @Liz
    Um wirklich nachvollziehen zu können, was die Ursache war müssten wir wissen, ob das Nitrit tatsächlich angestiegen ist. Eigentlich müsste dies zwei Filter auffangen können.

    Kiesböden reinigt man in der Regel regelmässig mit der Mulmglocke.. ansonsten wie Line erwähnt hat, Gammelstellen entstehen können aber sich auch sonstige unerwünschte Stoffe anreichern können, welche dann einen negativen Einfluss auf das Beckenklima ausüben. Auch wenn man z.B. früher Antialgenmittel oder sonstige kupferhaltige Mittel verwendet hat, auch Kupfer, welches über das Leitungswasser eingebracht wurde usw. und sich dies im Bodengrund einlagert und anreichert würde plötzlich im Wasser freigesetzt natürlich eine tödliche Dosis aufweisen.

    Um beim eigentlichen Thema zu bleiben aber im Bezug zu Deiner Erfahrung... bei einem Altwasserbecken gehört das Mulmen des Bodens natürlich nicht dazu aber man vermeidet dann natürlich die Einbringung von potentiell gefährlichen Stoffen wie Kupfer. Kranke Fische werden wenn, dann gesondert behandelt denn es versteht sich von selbst, dass ein Medikament in einem Altwasserbecken nichts verloren hat. Ein wenig Kupfer gehört natürlich in den Kreislauf aber dieser wäre nicht nachweisbar und Pflanzen verwerten es als Nahrung. In allen anderen Becken sollte man den Boden, die Filter wie auch die Wasserqualität entsprechend pflegen... das was dann an Mulm im Kiesboden rumliegt dürfte den Fischen nicht schaden, selbst bei grösseren Arbeiten.

    Liebe Grüsse

    Angel
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 19. Juni 2013
  4. wildvet

    wildvet

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    Noch ein kleiner Nachtrag zur Beckenbiologie von Altwasserbecken:

    Während man in einem Becken, in dem in für Bakterien rel. kurzen Zeit durch einen Wasserwechsel die Lebensverhältnisse drastisch ändern, und in dem demzufolge die unterschiedlichsten (flexiblen) Bakterienstämme gedeihen, sind in einem Altwasserbecken nur einige wenige spezialisierte Arten vorhanden. Diese sind zwar per se effizienter im Abbau von Nitrit und in anaeroben Zonen auch von Nitrat, aber eben weil sie Spezialisten sind, sind sie auch anfälliger auf Veränderungen in ihrer kleinen ökologischen Nische. Ein Altwasserbecken kann also z.B. nicht in einer schlecht isolierten Dachbodenwohnung gepflegt werden, würd ich mal behaupten. Je länger so ein Altwasserbecken läuft, umso mehr driftet es in Richtung Monokultur, in der sich der für die spezifischen Verhältnisse im betroffenen Becken am besten angepasste Spezialist durchsetzt.

    Survival of the fittest wurde das schon vor 150 Jahren genannt.

    Gruss
    Berit
     
  5. Line

    Line

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    Hey Angel

    Ich habe nicht die Osmoseregulation den Fischen gemeint:cool:.

    Sondern zB so eine Aussage von Aspergillus:



    Aus dem Thread "Ein Plädoyer für den Leitwert"

    Gruss
    Line
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 19. Juni 2013
  6. -alain-

    -alain-

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    Hallo zusammen,

    Da ich nie ein Altwasserbecken hatte, weiss ich nicht wohin sie sich entwickeln, aber ich glaube nicht, dass es ein ökologisches Gesetz ist, dass sich Lebensräume ohne Störungen zu Monokulturen entwickeln, ganz im Gegenteil. Beim tropischen Regenwald ist es genau umgekehrt, dort hat sich eine unglaubliche Artenvielfalt entwickelt, gerade weil die Umweltbedingungen sehr konstant sind. Erst durch die Konstanz wird es möglich, auch die kleinsten Nischen noch mit hochspezialisiertem Leben zu füllen, bei regelmässigen Störungen geht das nicht mehr. So zumindest eine Theorie, meine Frau könnte mehr dazu sagen. Es wäre aber auch eine Erklärung dafür, dass Altwasseraquarien besonders katastrophal auf Veränderungen reagieren sollen.

    Wegen dem Kochsalz: Sammelt es sich denn wirklich endlos an? Nach den Berichten auf deters-ing soll sich der Leitwert ja irgendwann stabilisieren. Vielleicht nehmen die Pflanzen mehr Kochsalz auf, wenn mehr vorhanden ist? Beim Phosphat soll es ja zum Teil so sein. Dann würde das regelmässige Schneiden der Pflanzen das Kochsalz wieder entfernen.

    Gruss, Alain
     
  7. chrigele

    chrigele

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    Hoi Alain

    Das glaube ich aber nicht, gerade im tropischen Regenwald ändert das Klima manchmal stündlich. Die Umweltbedingungen ändern sich laufend, z.B. Trockenzeit, Wasser wird wärmer und der Wasserpegel kann drastisch sinken. In der Regenzeit werden wieder viele Gebiete überflutet und das Wasser wird kühler. Nachts senkt sich die Temp. um mehrere Grade. Auch die Nahrungsquellen ändern sich, je nach Jahreszeit. Aber das allerwichtigste, es fliesst dauernd frisches Wasser nach.

    L.G.
    Christa
     
  8. -alain-

    -alain-

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    Hoi Christa,

    Damit meinte ich die Evolution im Regenwald allgemein, nicht nur das Leben im Wasser, und grosse Zeiträume. Die letzte Eiszeit hat die Tropen weniger betroffen als z.B. Europa, einen Winter gibt es dort auch nicht. Die Theorie wäre, dass lange ungestörte Evolution zu grosser Artenvielfalt führt.
    Berit hat ja auch von Spezialisten geschrieben, ich habe aber nicht verstanden wesshalb die Artenvielfalt abnehmen soll, wenn diese Spezialisten kommen, ich hätte eben eher gedacht dass die Artenvielfalt zunimmt. Aber wie gesagt hatte ich nie ein Altwasserbecken, und das ganze ist darum eher als Frage gemeint.

    Gruss, Alain
     
  9. LiZZzz

    LiZZzz

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    Der Thema wird immer interessanter, Danke
     
  10. wildvet

    wildvet

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    Hallo Alain.
    Ein Altwasseraquarium ist ja kein Regenwald, sondern eben eine ökologische Nische. Und doch, in solch einer Nische setzen sich die Spezialisten gegenüber den Generalisten durch, eben weil sie unter den gegebenen Umständen effizienter (fitter) sind. Sei es, weil sie Futter besser verwerten und den Nahrunskonkurrenten voraus sind, weil sie sich schneller vermehren etc.
    Nur dass es klar ist: ich rede hier von den Bakterien, sich sich von alleine ansiedeln und vermehren, nicht von eingesetzten Tieren.

    In einem Regenwald hast Du viele verschiedene ökologische Nischen, und also auch eine hohe Diversität. Aber lokal gesehen leben nur Spezialisten auf Dauer in dem Gebiet. Es gibt z.B. Baumsteigerfrösche, die leben nur auf einem Hügel, und nirgendswo sonst. Der Bau einer Strasse (um neue Abholzungsgebiete zu erschliessen) über diesen Hügel bedeutet die Ausrottung dieser Spezies.

    Gruss
    Berit
     
  11. -alain-

    -alain-

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    Hallo Berit,

    Meine Vorstellung war, dass sich im ungestörten Aquarium auch winzig kleine Nischen bilden, z.B. im Bodengrund, im Mulmflöckchen drin und auf der Oberfläche der Mulmflöckchen, usw...

    Aber ich habe heute Morgen noch meine Frau gefragt, rate mal was sie gesagt hat: Monokultur! :autsch:
    Weil: Ein AQ nicht mit dem Regenwald verglichen werden kann. Ein kleines abgeschlossenens System entwickelt sich praktisch immer zu einem System mit Ressourcenknappheit, nach den Phasen Wachstum, Zusammenbruch und Stabilisierung auf tieferem Niveau. Und unter Knappheit setzt sich der "fitteste" durch. Weiter schaffen Störungen auch immer wieder neue Nischen, und können so zur Vielfalt beitragen.

    Also so ziemlich das, was Du auch schon gesagt hast. Danke für die interessanten Beiträge. Irgendwann muss ich mal ein Altwasseraq (ohne Fische) machen, das reizt mich irgendwie sehr :).

    Gruss, Alain
     
  12. öpflschnägg

    öpflschnägg

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    Fünf Vierteljahre nach der "Stilllegung"

    Salü zäma,

    Nun habe ich also ein paar alte Bilder gelöscht und Platz für ein paar Einblicke in das 25-l-Teil, das seit März 2012, von sämtlicher Technik abgehängt, im Sommer 2012 der Hitze wegen mit ein paar Litern neuem Wasser versehen, ansonsten quasi sich selbst überlassen vor sich hin lebt. Hin und wieder fällt ein Erlenzäpfchen rein, verdunstetes Wasser wird aufgefüllt.
    1) Blick von oben; das Wasser sieht schwärzer aus, als es ist. 2) Javamoos, die am besten gedeihende Pflanze, hier über der Wasseroberfläche. 3) Eine der Bewohnerinnen, ebenfalls von oben fotografiert. Die Pflanze darunter übt sich mit drei Blättern im Stillstand. 4) Eine der Garnelen am Nixkraut, ebenfalls von oben. 5) Die "Algenecke"; die grosse TDS im Hintergrund hat das Zeitliche gesegnet, ihre Überreste bleiben, wie alles andere im Aquarium.

    Herzlich, Roman
     
  13. wildvet

    wildvet

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    Hallo Alain.
    Du - oder wohl eher Deine Frau - hast in kurzen Sätzen zusammengefasst, was ich in ellenlangen Erklärungen auszudrücken versucht habe.

    Ein Altwasseraquarium dürfte mit red fire Garnelen recht gut funktionieren. Mit Antennenwelsen auch...
    Kommt halt drauf an, wieviel Geduld man hat. Ein Becken, das kaum Pflanzenwuchs zeigt, wird mit der Zeit auch etwas öde, nicht?

    Ich fahre seit ein paar Monaten auch ein 25l Becken, in dem weder gefüttert noch geputzt wird. Es soll ein Low-Tech Aquascaping Iwagumi werden, eine Reaktion auf die gepushten Aquascaping Pfützen, die man im Netz findet.
    Den Pflanzen zuliebe wechsle ich aber 50% des Wassers einmal monatlich mit Wechselwasser aus einem mit Fischen besetzten Becken, damit sie etwas gedüngt werden. Der Besatz besteht aus red fire Garnelen, Schnecken und Wasserflöhen.
    Die Pflanzen wachsen trotz hellem Licht seeeeeehr langsam, die tierischen Bewohner freuen sich an den Algen. Durch die chlorophyllreiche Nahrung sind die red fire Garnelen sehr rot geworden. Seit ich einen kleinen Filter installiert habe und das Wasser etwas Bewegung hat, scheint es besser zu laufen. Ist auch irgendwie logisch: wenn man keine Pflanzen verwendet, die in schlammigen Gebieten wachsen (was ich nicht getan habe), müssen die Nährstoffe zirkulieren, um zu den Pflanzen zu gelangen.

    Gruss
    Berit
     
  14. gammas

    gammas

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    so habe mal getestet was ich testen konnte, nicht gerade viel...:roll:. Konnte nur gerade meinen KH Test gebrauchen, da der PH nur für Meerwasser geht ab einem Wert ab 7,6. Da bin ich aber bestimmt darunter....;-). Süsswassertest ist keiner mehr vorhanden.

    KH konnte ich nicht nachweisen sprich ich habe einen Wert von weniger als 1KH.
     

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