Hallo Zusammen

Ich würde gerne ein Aquarium anschaffen (zuerst ohne Lebewesen, wenn alles gut läuft am liebsten mit Neonsalmler). Jedoch befor ich dies tue möchte ich mich noch weiter über das Thema informieren und allenfalls auch Tipps von erfahrenen Aquarienhaltern sammeln (damit ich mich entscheiden kann, ja das möchte ich wirklich tun oder eher nicht).

Könnt ihr mir helfen bzw. beraten?
Evtl. auch welche Pflanzen für Anfänger gut geeignet sind und welche Fische (ergänzend zu Neonsalmler)?

Daaanke!

 

Hallo und wilkommen im Forum!

Meinst du Paracheirodon innesi oder P. axelrodi? Die beiden werden beide gerne mit Neonsalmler bezeichnet, wenn es such eher der deutsche Name für P. innesi ist, aber auch die deutsche Bezeichnung für die Gesamte Gattung Paracheirodon. Kann also verwirren....
Darum ist es immer praktisch, die wissenschaftlichen Namen zu schreiben.
So fertig mit dem trockenen Fachgesimpel, ab ins nasse Vergnügen.

Den ersten Schritt hast du ja schon gemacht, und dir einen Kernfisch ausgesucht. Darauf können wir jetzt aufbauen.

Jetzt geht es weiter mit der art wie du das Aquarium betreiben möchtest.
Willst du eher in Richtung Biotopaquarium, also stark der Natur orientiert, mit Pflanzen und Fischen, die möglichst aus dem gleichen Gebiet kommen?
Ein fancy Aquascape? Wo die Gestalltung einer skurilen Landschaft im Vordergrund steht?
Oder eher in richtung holländisches Aquarium? Wo die Bepflanzung im Vordergrund steht.

Da gibt es natürlich noch X Formen mehr und jeder kann die Formen auch hybridisieren.
Aber die 3 sind so ungefähr das Fundament.

Infomier dich mal, schau dir Bilder und Videos an. Was gefällt dir am Besten, wie gross darf der Aufwand sein ect. Beim Biotop Aquarium ist der Aufwand am geringsten, da bildet Chaos die Schönheit. Der höchste aufwand hast du mit einem Aquascape. Danach können wir dich besser beraten

Vorweg kann ich dir nur Sagen: Paracheirodons kommen erst richtig gut in einem Becken ab min. 1m Kantenlänge. Und eine Umkehrosmoseanlage wirst du definitiv brauchen.

Um deine Fragen trozdem zu Beantworten:
Gute Anfängerpflanze die keine Schneidarbeiten benötigen sind Echinodoren(Südamerika) und Cryptocoryne, besonders C. wendtii(Südostasien).

Ein guter Beifisch bei Sandboden ist Corydoras aeneus(Südamerika)

Gruss, Alveus.

 

Hallo vielen Dank!
Bei den Fischen bin ich eher beim P.axelrodi. Im Aquarium würde ich gerne ein paar Pflanzen haben aber nicht zu viel. Auch möchte ich noch keine Landschaften kreieren.
Mein problem ist auch, dass ich nicht ein allzugrosses Aquarium haben kann. Das Juwel Aquarium Primo LED 70lt ist von der Grösse ok.

Vielen Dank für die Antwort.

 

Hallo

Das Primo 70lt ist eher zu klein. Warum kannst Du kein grösseres Aquarium haben? Falls der Preis, das Problem ist, man kann fast alles gebraucht sehr günstig bekommen. mal die einschlägen Kleinanzeigenportale oder hier schauen.

 

Hallo.

Ich muss mich Knutschi anschliessen.
Ein Becken mit 60cm Kantenlänge ist meines Erachtens zu klein für P. axelrodi.

Wenn es aber nicht grösser geht, müsstest du dich evt für eine andere Art entscheiden.
Hyphessobrycon amandae/ Funkensalmler könnte z.B gehen, jedoch habe ich diese selbst nie gehalten. Aber auch diese mögen weiches Wasser.

Natürlich gibt es auch noch unseren bunten wuseligen Zeitgenossen den Endler Guppie Poecilia wingei. Für den bräuchtest du auch keine Umkehrosmoseanlage.

Aber es gibt noch viel mehr. Die ganzen Zwergbärblinge, oder Bettaarten ect ect ect

Gruss, Alveus

 

Vielen Dank für die Antworten!
Ich muss schauen ob ich genug platz für ein 1m Becken habe.. wenn ich den Platz im Wohnzimmer nehmen würde könnte dies auch gehen (deshalb erkundige ich mich vorerst). Die Guppies sind auch ganz schöön

Was mich noch etwas vetwirrt sind die ganzen Bodengründe (Sand/Kies). Im Internet findet man so viele verschiedene Arten und auch möglichkeiten wie man den Boden vom AQ gestaltet.

Freundliche Grüsse
Chloé

 

Hallo.

Wenn du die möglichkeit hast ein grösseres Becken aufzustellen, dan tu es. Du wirst es nicht bereuen, ganz im Gegenteil. Nicht nur die Auswahl and Fischen ist grösser, grosse Becken laufen stabiler.

Das mit dem Bodengrund ist einfach. Nimm Sand, dunkel für Fische aus dem Tropen.

Vielen Fischen ist der Bodengrund gleichgültig. Aber wenn nicht, dann brauchen sie Sand.
So schränkst du dich nicht ein in der Wahl des künftigen Besatzes.

Die ganzen Hightech Soils mit Blablabla drin bräuchtest du, wenn überhaupt, nur für Scapes oder Pflanzenbecken.

Wenn ich deine Aussage richtig intepretiere möchtest du ja lieber etwas simples. Dann reicht Sand völlig. Bei deinen Wunschfischen am besten dunkler. Ein P. axelrodi auf weissem Sand sieht nicht nur blass aus, er fühlt sich da effektiv nicht wohl.

Gruss, Alveus

 

Sälü

Zu den Axelrodi kann ich nichts sagen, hatte ich tatsächlich noch nie. Dafür den Neonsalmler. Dekorativ, unkompliziert und ruhig( zumindest wenn sie Erwachsen sind) Die brauchen nicht viel Platz.

H.amandae sind meine Lieblinge. Unkompliziert, superrot ( auch ohne Huminstoffe etc.). Meine leben bei GH 8 und laichen jeden Morgen bei Sonnenaufgang. Für einen Salmler extrem neugierig und interessiert.

Als Bodengrund würde ich ebenfalls Sand empfehlen.

Gruess

 

Hoi Chloé

Super, dass du dich vor Anschaffung gewissenhaft informierst. Gerade auch hier übers Forum. Wie ich sehe, wird dir schon fleissig geholfen. Ein/zwei Tipps möchte ich dir auch noch auf den Weg geben:

In vielen Läden ist die Beratung leider nicht so gut. Da du im Berner Oberland wohnst, kann ich dir den Zoo Thun empfehlen. Ich selbst war zwar erst zwei oder drei mal da, aber mein Eindruck war sehr gut und gelesen habe ich viel Positives.

Von Poecilia (ob jetzt wingei oder reticulata), also von allen Guppy-Arten würde ich persönlich dringend abraten. Die Fische vermehren sich bei normaler Haltung sehr stark und es ist schwierig, für die wirklich zahlreich anfallenden Jungfische Abnehmer zu finden. Ist schade, da insbesondere die Endlerguppies wirklich attraktive Fische sind. Ziemlich zu Beginn würde ich an deiner Stelle mal die Leitungswasserwerte recherchieren. Findet man normalerweise beim Wasserversorger online. Zentral ist vor allem die Gesamthärte (GH) und die Karbonathärte (KH) deines Leitungswassers. Oftmals wird diese in französischen Härtegraden angegeben (°fH), aquaristisch von Bedeutung ist allerdings die deutsche Härte (°dH). Solltest du die franz. Härtegrade finden, kannst du in deutsche Härtegrade umrechnen; 1° fH entspricht 0.56° dH (GH und KH). Für Interlaken würde ich intuitiv von eher hartem Wasser ausgehen. Wenn du keine Möglichkeit zur speziellen Wasseraufbereitung (z.B. mit einer Umkehrosmoseanlage) hast, was ich dir als Anfängerin nicht raten würde, ist es wichtig, bei der Fischauswahl darauf zu achten, dass die Fische nebst zur Beckengrösse, Einrichtung und untereinander auch zum Leitungswasser passen. Für hartes Wasser gibt es auch viele Möglichkeiten, Neons (alle Arten) gehören da aber eher nicht dazu. Aber erstmal würde ich wie gesagt die Werte ausfindig machen, danach kannst du dich weiter informieren...

Dann erlaube ich mir noch eine Aussage zu deinem Pflanzenwunsch, den du mit "nicht zu viele" beschreibst: Mein Rat ist: viele. (sollte es nicht grad ein Aquarium für Ostafrikanische Buntbarsche werden oder so.) Dies wirkt sich in aller Regel positiv auf die Stabilität des (klein-)Biotops eines Aquariums aus. Zudem bieten viele Pflanzen Rückzugsmöglichkeiten für Fische. Super ist hier, wenn man (auch) auf Pflanzen zurückgreifen kann, die aus laufenden Aquarien von anderen Aquarianern als "Gärtnerabfall" anfallen. Sehr gut geeignete Pflanzen mit nicht all zu hohen Ansprüchen, die bei den vielen Leuten gut wachsen hat Alveus weiter oben schon genannt, bin da seiner Meinung. Ich würde noch erweitern: Javafarn ( https://www.flowgrow.de/db/wasserpflanzen/microsorum-pteropus ); hier handelt es sich um eine Aufsitzerpflanze (wird nicht in den Bodengrund gesetzt, sondern auf Holz oder Steine gebunden/geleimt). Ich selbst habe die Form "Narrow"; wächst bei mir sehr gut und gefällt mir persönlich ausserordentlich.

Grüsse
Damian

 

Hallo

Die Aussage kann ich nicht unterschreiben.
Bei den hochzucht P. reticulatas trifft das zwar eher zu, aber mit den P. wingeis habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich eine stabile Population einpendelt. Selbst in meinem dicht Bepflanzten 2m Becken hatte ich nie mehr als 40-50 stk. Nach meiner Berechnung hätte ich aber innehalb von 2 Jahren +150 Adulte haben müssen, wenn pro Wurf 10 von 40 möglichen Jungtieren hochkommen. Das die Jungtiere nach 3-4 Monaten selbst Nachwuchs generieren hatte ich damals in der Berechnung sogar vergessen. Und die Mitbewohner haben sich weder für die Adulten noch den Nachwuchs interessiert.

Im Botanischen Garten am Petersplatz in Basel im Viktoriahaus werden die wingeis sogar von den Kupfersalmler immer mehr verdrängt.

Gruss, Alveus

 

Hallöchen,
also ich hab die Erfahrung zwar nicht mit Guppies gemacht, aber meine Antennenwelse vermehren sich ja auch prächtig.....im Endeffekt kommen aber wegen der Skalare nur sehr wenige durch (die finden die kleinen Welse einfach zu lecker). Gibt natürlich auch noch andere fische, die so Babyguppies lecker finden. Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Guppies aus dem Laden meistens so überzüchtet sind, dass die nicht mehr wirklich robust sind, darum bin ich auch von den Guppies weggekommen.

LG
Roland

 

Hallo

Genau wegen den zitierten Argumenten, sehe ich absolut keinen Grund, wiso man Guppies im Laden kaufen sollte.
Bei 16k Mitgliedern (ok ok, 80% sind wohl eher nicht aktiv) sollte sich immer jemand in der Nähe finden, welcher gute und stabile Stämme hat.

Das einzige wirkliche Argument, was meiner Meinung nach dagegen spricht, ist wenn man das Verhalten der Guppsen als zu hyperaktiv empfindet und eher ruhige Schwimmer mag.
Alles andere sind blos kleine Hürden.

Wenn man einen guten Stamm von privat bekommt, hat man einen wunderschönen, genügsamen Fisch, wo es immer etwas zu beobachten gibt.

Gruss, Alveus.

 

Hoi Alveus

Ich für meinen Teil bleibe bei meiner Aussage. Hatte einen stabilen Stamm von privat und innert kurzer Zeit sehr viele P. wingei. Mein Schluss daraus: zukünftig verzichte ich auf die Haltung dieser Fische und rate dies einer Anfängerin gleich zu tun.

Ist ja auch OK, wenn man verschiedene Erfahrungen macht.

Ä Gruess
Damian

 

Vielen Dank für die vielen Antworten! Mal sehen wie es jetzt anfangs nur mit der Einrichtung, den Pflanzen und den Wasserwerten läuft.