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Einheimische Hölzer

Dieses Thema im Forum "Technik und Einrichtung" wurde erstellt von Fischkopp, 26. Oktober 2019.

  1. Fischkopp

    Fischkopp

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    Hallo zusammen

    Schon seit längerer Zeit plane ich, bei der Neueinrichtung eines Beckens mal einheimische Hölzer zu verwenden. Weil eine solche Neueinrichtung nun bevorsteht, bin ich gestern mal auf die Suche gegangen. Tja, was soll ich sagen: Der schöne warme Sommer hat dazu geführt, dass alles Schwemmholz an den (einigermassen zugänglichen) Flussufern in den Brätlifeuern verschwunden ist. Da wird es wohl frühestens in zwei Monaten was zu holen geben.

    Weil Geduld nich meine grösste Stärke ist, habe ich noch an einer Alternativstelle gesucht: das örtiche E-Werk sammelt regelmässig alles Holz, dass sich an der Staumauer sammelt, ein und wirft es unterhalb des Stausees auf grosse Haufen. Da gab es jede Menge! Einerseits die ausgelaugten, schon fast grauen und vollständig entrindeten Hölzer, die schon ewig im Wasser schwammen. Sowas schwebte mir eigentlich vor. Dann bin ich aber auf einen genialen Wurzelstock gestossen, aus dem sich schön aquariengerechete Stücke heraussägen liessen. Vermutlich Erle oder Birke, Superschön, ganz fein verästelt, die dicksten Stücke ca. 10 cm Durchmesser, die dünnsten nur wenige mm. Die Teile wurden erst einmal gründlich abgekärchert und liegen seit gestern in der Badewanne zum wässern. das Wasser hat sich seither ganz leicht gelblich verfärbt, aber kein Vergleich zu (schon vorgewässerten) Mangroven- oder Moorkienwurzeln.

    Muss ich Wurzeln irgendwie behandeln und wenn ja wie? Vor Jaaahren habe ich mal in einem deutschen Forum den Tipp gelesen, man solle beim Wässern für ein paar Tage Kochsalz hinzufügen (sollte angeblich konservieren und Bakterien abtöten), aber das Forum gibt es nicht mehr und ich habe keinen Plan betreffend Menge, ausserdem habe ich das auch nie wieder anderswo gelesen, deshalb weiss ich nicht, ob das Quatsch ist. Die Rinde ist praktisch überall dran, aber ich denke, die wird sich auch nicht so leicht lösen wie bei "überirdischen" Baumteilen. Ich habe den Eindruck, dass die Wurzel schon einige Zeit im Wasser war, es hing keine Erde mehr dran, dafür hatten sich aber Algenreste darin verfangen (sind jetzt weg). das Holz ist nicht mehr "grün" aber eben auch nicht total ausgelaugt wie bei dem "klassischen" Schwemmholz.

    Hier gibt es doch einige, die heimische Hölzer verwenden, was meint ihr: Bald rein ins Becken (Auftrieb ist zweitrangig, kann geklemmt werden) oder monatelang wässern? Das Becken wird bei Einsetzen der Wurzeln erst einmal keinen Fischbesatz haben, es ist aber seit Jahren gut und stabil eingelaufen. Es wäre aber schon schön, wenn die Fische noch dieses Jahr einziehen könnten.

    Gruss Fischkopp
     
  2. öpflschnägg

    öpflschnägg

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    Salü,

    Jede/-r macht was er/sie will ... Ich verwende Erle und Weissbuche, trockne die frisch geschnittenen Äste mindestens ein halbes Jahr, siede sie in einer grossen Pfanne oder erhitze sie im Backofen, wässere sie dann ein, zwei Wochen. Das Holz hält zwar im Aquarium nicht ewig, aber die Garnelen und Schnecken freut es. Auf unbehandeltem Holz ist mir in einem Aquarium mal eine Kolonie Pilze gewachsen.

    Herzlich, Roman
     
  3. Zigermandli

    Zigermandli Moderator

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    Sali

    ich habe mal irgendwo eine grössere Abhandlung über dieses Thema hier geschrieben. Schmeiss mal die Suchfunktion im Forum an. Falls du es nicht findest, lass es mich wissen, dann such ich selbst oder schreibe ich es hier nochmal rein.

    Gruss Thomas
     
  4. öpflschnägg

    öpflschnägg

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  5. Zigermandli

    Zigermandli Moderator

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    Hi Zusammen

    Genau, da steht eigentlich alles drinn ;) danke fürs raussuchen Roman

    Ein wichtiger Faktor ist noch die Holzmenge im Verhältnis zum Beckenvolumen. Ein Fehlgriff mit kiloweise Holz im Nanobecken, lässt sich wohl nicht erkennen bevor es zu spät ist. Daher mit der Menge am Anfang eher sparsam. Weiter gilt es noch zu beachten wo man das Holz sammelt. In unseren überaus sauberen Gewässern und tief in den Wäldern sehe ich absolut keine Probleme. Bei bewirtschafteten Ackerflächen, Wiesen, besonders an Rebbergen und in unmittelbarer Nähe davon, würde ich die Finger davon lassen.

    Gruss Thomas
     
  6. Fischkopp

    Fischkopp

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    Danke euch beiden! Bei mir wollte die Sufu nicht so richtig.

    Vieles davon war mir in der Theorie schon mehr oder weniger bekannt, ich habe nur Mühe, die Theoie auf mein Holz anzuwenden:confused:. Mit Backofen kann ich nicht dienen, die Stücke sind zu gross und damit passen sie auch nicht in den Kochtopf. Ich werde rein für das gute Gefühl ein paar Liter kochendes Wasser darüber giessen, aber auskochen ist das natürlich nicht.

    Mein Problem ist in erster Linie, dass ich weder weiss, wie lange die Wurzeln im Stausee schwammen noch wie lange vorher der Baum tot war, geschweige denn, wo er stand, als er noch am Leben war. Ich kann nur sagen, dass nichts faul ist und dass das Holz nicht wie richtiges Schwemmholz ausgelaugt ist. Variante Nummer sicher wäre, alles mindestens ein halbes Jahr lang zu wässern oder in den Garten zu legen. Dafür fehlt mir die Geduld (und der Garten) und die Badewanne möchte ich eigentlich auch kein halbes Jahr blockieren (und in die blauen Fässer passen die Wurzeln auch nicht rein).

    Ich werde noch ein paar Wochen Geduld mit der Badewanne haben und die Wurzeln dan - vorerst ohne Besatz - ins Becken packen. Gibt es ausser den üblichen Verdächtigen Nitrit, Nitrat und allenfalls Phosphat noch etwas, das man sinnvollerweise messen sollte, wenn die Wurzeln ins Becken kommen (puh, muss mal wieder Wassertests kaufen, die sind seit Jahren abgelaufen)? Oder anders gefragt: Nach allen Erfahrungsberichten kann ausser faulem Holz und Bakterienrasen nicht so viel passieren, oder? Von grossem Fischsterben habe ich jedenfalls noch nie gelesen. Es ist leider gefühlt schon eher viel Holz, allerdings mehrheitlich ganz fein, allerdings ist der Filter auch extrem überdimensioniert und wie gesagt gut eingelaufen.

    Gruss Fischkopp
     
  7. Ändu

    Ändu Moderator

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    Sälü

    Nicht alle Fische reagieren gleich empfindlich auf "Gammelholz". Es gibt Sensibelchen wie Diskus, wo es sehr viele Erfahrungsberichte von Leuten gibt, welche nach der Entfernung des Holzes keine Probleme mehr hatten. Mein 1000 L Becken war mit Moorkienholz vollgestopft und ich hatte den Eindruck, dass es sich nicht gut auf die Wasserqualität ausgewirkt hat (aber eben, es war wirklich eine grosse Holzmasse). Als ich das Becken nach 2 Jahren räumen musste, hat das Holz schon nicht gerade frisch gerochen, sondern eher "gammling", leicht faulig. Wie es in der Natur auch passieren würde. Aber dort ist viel mehr Wasser im Spiel und der Effekt ist vernachlässigbar. Ich bin seit dieser Erfahrung nicht mehr der Ansicht, dass man solche Probleme vermeidet, wenn man echtes Moorkienholz verwendet. Aber fürs nächste Diskusbecken (das sage ich jetzt schon sehr lange, ich weiss ;o) setze ich auf künstliche Wurzeln. Bei weniger empfindlichen Fischen würde ich es aber weiterhin mit natürlichem Holz ausprobieren und wir haben hier viele Kollegen wie Thomas (Zigermandli), der nicht von negativen Erfahrungen berichten kann.

    Hast du anspruchsvolle Fische im Becken? Ich würde es einfach mal ausprobieren und falls sich die Tiere seltsam verhalten (selbst wenn das erst nach längerer Zeit passiert), kannst du ja das Holz wieder entfernen und einen grossen Wasserwechsel machen. Ein sofortiger, tödlicher Effekt ist wohl eher unwahrscheinlich, ausser du verwendest giftiges Holz.

    Gruess, Ändu
     
  8. Zigermandli

    Zigermandli Moderator

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    Ich kann nur für mich und meine Erfahrung / Praxis sprechen (Vorsicht ! So mache ich es und ich zwinge Keinen es mir gleich zu tun)

    Ich schmeiss Wurzeln und Schwemmholz aus Runsen, Bächen, Wäldern und Seen direkt mit sammt dem ganzen Dreck der drannklebt ins Becken. Wäre auch nicht anders möglich bei 20kg schweren Wurzeln :D die passen weder in den Backofen noch in die Wanne. Auch bei kleineren Becken und Wurzeln mache ich das so. Also weder abbürsten, kärchern, abspritzen oder irgendwas …...

    Persönlich halte ich aktuell diverse Arten, darunter auch Crenicichla Zebrina, Guianacara und Methynnis in solchen Becken.

    Einzige mir bekannte Ausnahme sind wie von Ändu bereits erwähnt Diskus, besonders Wildfänge. Da ist bekannt, dass es allgemein mit Hölzern Probleme geben kann.

    Gruss Thomas
     
  9. öpflschnägg

    öpflschnägg

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    Wir haben in einem Garnelen-Becken seit ein paar Jahren Moorkienholz zusammen mit nach unserem Rezept behandeltem Weissbuchenholz von etwa gleicher Stärke. Das Erstere zerfällt keineswegs langsamer als das Letztere.

    Müsste man das Holz wohl völlig verkohlen, damit es ewig hält.

    Herzlich, Roman
     
  10. Ändu

    Ändu Moderator

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    Sälü Roman

    Sehe ich auch so. Moorkienholz mag hunderte (oder sogar tausende?) Jahre alt sein, weil es im Moor unter Sauerstoffausschluss konserviert wird. Einmal im Wasser, zersetzt es sich wohl wie andere Holz.

    Gruess, Ändu
     
  11. Fischkopp

    Fischkopp

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    Danke noch einmal für eure aufschlussreichen Antworten! Diskus kommen keine ins Becken, das sollte also kein Problem sein. Das mit dem Verhalten der Fische wird vielleicht etwas schwierig einzuschätzen, weil erst die Wurzeln und später die (neu gekauften) Fische ins Becken sollen und Neuzugänge sind eh erst einmal gestresst und so. Immerhin kenne ich die angedachten Stachelaale und kann bei denen einschätzen, wie ein normales Verhalten aussehen sollte - wenn man sie denn zu Gesicht bekommt. Aber dann schätze ich mal, dass ich mir wegen der Wurzeln keine gröberen Sorgen machen muss. In der Badewanne wird das Wasser nach rund 3 Tagen (auch nach einem ersten Wasserwechsel) leicht trüb und an der Oberfläche bilden sich leichte Bläschen. das Wasser ist aber nach wie vor geruchslos und die Wurzeln fühlen sich nicht schleimig an. Vielleicht sollte ich mal zum Spass eine Filtermatte darin ausdrücken und sehen, was dann passiert.

    Gruss Fischkopp
     
  12. Fischkopp

    Fischkopp

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    Holz ist drin:
    PB120015.JPG PB120016.JPG

    Aquarienfotografie ist meine Sache nicht, aber man erkennt immerhin, wie die Wurzeln aussehen. Irgendwas wächst auch schon darauf, ich bilde mir jetzt einfach ein, dass es die ersten Algen und ein bisschen Bakterienrasen und kein Schimmel ist. Mir gefällt es, den künftigen Fischen hoffentlich auch. Erstaunlich, wie anders so ein Becken aussieht, wenn man ein bisschen Holz reinpackt.

    Danke nochmal für alle Tipps und so!

    Gruss Fischkopp
     
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  13. Zigermandli

    Zigermandli Moderator

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    Klasse :emoji_thumbsup: gefällt mir sehr gut.

    Vermutlich wird sich in den nächsten Tagen ein weisser Belag auf dem Holz bilden, der dann nach zwei drei Wochen wieder verschwindet. Das ist ein Bakterienrasen der die Restsalze im Holz verwertet. Blos nichts unternehmen sondern einfach abklingen lassen.

    Gruss Thomas
     
  14. Fischkopp

    Fischkopp

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    Danke!:emoji_blush:

    Mit dem Bakterienrasen rechne ich und weil ich vor Dezember eh keine Zeit habe, Fische zu holen, kann sich die Biologie so richtig austoben. Wie man den Kunststeinen ansieht, dürfen auch gerne reichlich Algen wachsen. Kurz bevor die Fische einziehen, kommen dann noch ein paar Erlenzapfen ins Wasser (habe am Samstag schon geerntet) und vielleich noch etwas Laub.
     
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