wie weiter nach tod ganzer bestand

hallo alle zusammen

in meinem kleinen 60l becken mit nachzuchten sciaenochromis und yellow hat weiss ich was gewütet und mir den gesamten bestand innert zwei tagen übers weekend dahingerafft. nach dem anfänglichen schock stellen sich nun folgende fragen: warum? und wie weiter?

das becken war artgerecht eingerichtet, sand, künstlicher lochstein mit höhlen (dieser wurde vor ca 4 wochen ins becken gebracht, einzige veränderung). filter eheim biopower 160, blubberstein.
wöchentliche wasserwechsel ca 50%, aufbereitung mit easy-life, futter tetra cichliden flocken.

wasserwerte waren stets in ordnung ( temp: 24,5, ph: 7,8 nitrit: 0, nix nitrat und ammoniak, kh 16) als die fische anfingen sich anders zu verhalten natürlich vermehrt nach einem indiz im wasser gesucht, ausser dass der nitrit wert kurzfristig auf 0,05 stieg keine abweichung.

begonnen hat s letzte woche ca mi abend als ich zu meinem mann sagte, die fische sind irgendwie komisch, verhalten und schwimmfreudigkeit waren nicht so wie sonst. gefressen haben sie zu disem zeitpunkt noch normal. das becken steht auf meiner küchen-kombi und ist von allen seiten einsehbar und die fische waren extrem aktiv und so richtig lässige fische die mir sehr ans herz wuchsen.
donnerstag ebenfalls dieses "duuche" verhalten aber immer noch gefressen. ich machte mir noch keine sorgen, da äusserlich an den fischen nichts verändert war. am freitag nachmittag dann der erste tote kleine yellow :cry:
dann ging alles etwas schlag auf schlag. wasserwechsel 75% mit aufbereitung einer höheren dosis easy. da die fische noch immer äusserlich keine werte aufwiesen holte ich nach absprache eines fisch-händlers toxivec und tat erstmal die minimaldosis rein. nitrit immer noch 0,05:-(
deckte zudem das becken etwas ab weil ich merkte, oder zu merken meinte, dass die viele bewegung in einem 6-personen haushalt sie zusätzlich stresst.
bis zum freitag abend waren 5 tiere tot.
über nacht verstarb kein weiteres tier, allerdings kaum aufgestanden lagen innert 30min 4 weitere am boden. es wechselten sich wasserwechsel und aufbereitung und kohle in filter.
irgendwann resignierte ich irgendwie..... da wasser (nitrit gesunken inzwischen) ok war und den tieren äusserlich nichts anzusehen war.

bis heute wo ich diesen bericht schreibe sind mir nur 3 tiere geblieben. 2 yellows und mein kleiner synodontis. der rest verstarb. und zwar waren die tiere stets eher am boden und plötzlich schwammen sie fast zuckartig rum um sich dann auf die seite zu kehren und zu sterben. das ging innert minuten. was hatten meine kleinen?

vor 5 tagen noch wohlauf und jetzt fast alle tot. (nehme an die beiden verbliebenen yellow s wird auch noch erwischen)
wie sieht das mit der einrichtung aus danach, filter, schläuche, steine, alles zubehör. ich möchte da eigentlich aus ökologischen und ökomonischen gründen nicht wegwerfen.

ich freue mich von euch zu lesen. danke schon im voraus.

liebe grüsse
manu

 

Hallo Manu

Tut mir Leid zu hören!

Wie viele Fische waren denn insgesamt da drin? Meinst du mit Nachzuchten Jungfische oder ausgewachsene? 60l sind nicht gerade viel, könnte schon sein, dass das Becken überlastet/gekippt ist.
Wie hoch war denn der Nitritwert?


gruss Manu

 

es waren 20 yellow (2-3 cm) und 6 sciaenochromis.
ich habe die fische bisher gut abgeben können und das waren dann eben noch die "restlichen" die bei mir gehegt und gepflegt wurden. ich weiss, dass das becken zu klein geworden wäre, aber in der grösse geht das doch noch oder?
die fische lebten eigentlich in harmonie zusammen. die sciaenos gaben noch nicht den macker raus. zumal nur einer männlich war.
nitrit war wie beschrieben 0,05. allerdings habe ich auch das leitungswasser gemessen und da schon 0.025 festgestellt :x

 

Hallo

Ich habe mich ungenau ausgedrückt: Ist 0.5 der Wert auch vor den Wasserwechseln?

Die Meinungen zu Grenzwerten und Schädlichkeit von Nitrit sind ziemlich kontrovers... Trotzdem scheint dies für mich momentan die einzig plausible Erklärung zu sein. Für meine Begriffe war das Becken schon sehr stark besetzt und der Filter ist auch nicht gerade gross, auch wenn Eheim Beckenvolumen von 160l als möglich angibt... Dann fehlt manchmal nicht viel, zu viel gefüttert, ein verwesender Fisch den man übersehen hat... Eine Nitritvergiftung behindert bei Fischen die Sauerstoffaufnahme ins Blut und bewirkt häufig Folgeschäden im Organismus der Tiere, auch wenn die Nitritkonzentration wieder gesunken ist.

Eine Diagnose aus der Ferne ist schwierig. Wie lange war das Aquarium denn schon eingefahren? Wie oft machst du Wasserwechsel normalerweise? Hast du irgendwas verändert vor dem Fischsterben, neue Gegenstände eingebracht die irgendwelche toxischen Substanzen ans Wasser abgegeben haben?

gruss

 

hallo,

nein ich habe nichts verändert ausser wie oben beschrieben vor ca 6 wochen dieser künstliche lochstein mit tollen höhlen aus dem fachmarkt.
ww auch wie oben steht einmal die woche 50%. der filter ist total ausreichend für ein 60 er becken. ich hab ja sogar noch ne kammer mehr dazugekauft. es war kein toter fisch im becken, ich hatte keinen verlust bisher zu verzeichnen. ich mache jeden morgen in allen becken ordentliche kontrolle, das wäre mir aufgefallen.
das becken läuft seit die abgefischten mütter darin ihre jungtiere entliessen. das ist mehr als eingefahren.
der nitrit-gehalt ist nicht 0,5 sondern 0,05, bzw war.

ich habe mittlerweile im ganzen becken einen flockenartigen "belag". kann mir jemand sagen was das ist? sah ich noch nie und hatte ich noch nie. da ich noch nie mit kohle oder chemie arbeitete: kommt das vom einbringen der aktivkohle in den filter oder von diesem pseudo-wundermittel toxivec? wie soll ich diesen beseitigen? normal wöchtentliche ww oder ganz ausräumen? bisher haben noch immer zwei der yellows und der syni überlebt. ich könnte diese theoretisch in ein anderes becken geben, was ich aber fahrlässig fände, da ich die ursache nicht bekannt ist. mit ihnen kann ich das becken aber nicht neu einfahren lassen. was ratet ihr mir hier?

einen guten morgen und liebe grüsse
manu

 

Hallo Manu

Bin der Meinung, dass das 60L Becken total überbesetzt war. So lange die Tiere noch klein waren ging es ja noch, aber sie wuchsen ja und irgendwann wurde die Grenze erreicht und wird sie dann überschritten passiert meist der Supergau.

Fische, welche über Tage mit Nitrit konfrontiert werden werden von Tag zu Tag schwächer bis zu diesem Punkt, wo der Kreislauf einfach versagt.

Das sind Ansammlungen von Mikroorganismen. Mehr Nahrung = beschleunigtes Wachstum bzw. beschleunigte Vermehrung. Das Mittel konnte die Ursache (Überbesatz) nicht beheben, im Prinzip hast Du einfach noch mehr Nährstoffe ins Becken gegeben. Eigentlich hättest die Fische sofort in ein grösseres Becken mit einem grösseren Filter überführen müssen. Bei der Fischzucht sollte man damit nicht geizig sein. Weiss, hat lange bei Dir funktioniert aber nun hast Du gesehen was passieren kann, wenn man es zu sehr ausreizt. Änderst Du nichts daran kann es immer wieder vorkommen. Du könntest jetzt natürlich mit noch grösseren Filter arbeiten, welcher die entstehende Belastung langfristig auffängt aber auch dies ist nicht die Lösung. Je grösser das Becken desto gesünder wachsen die Fische auf. Wasservolumen ist mindestens so wichtig wie der Filter. Es geht unter anderem auch um die Keimzahlbelastung, welche bei wenig Wasservolumen massiv viel höher ist. Nicht schädliche Mikroorganismen können den Fischen ebenfalls schaden, wenn ihre Anzahl zu hoch ist. Ein gutes Gleichgewicht im Becken lässt sich nur damit herstellen, wenn Wasservolumen, Filter und Fischbesatz zueinander passen.

Liebe Grüsse

Angel

 

hallo angel

diesen besatz bekam ich NACH der zuführung des mittel und einbringen des kohlefilters. nicht zuvor. von futter und den ausscheidungen der tiere kann das gar nicht sein, da diese ja seit freitag nicht mehr gefüttert wurden.
das lass ich nicht gelten so und bin gespannt was es sonst sein kann.
(kommt mir grad in sinn, als das 125 l becken bei meiner tochter am einfahren war, auch diese flocken im becken waren. damals waren nur einrichtung und pflanzen drin. keine fische die koten und gefüttert werden.)

hätte ich ein grösseres aqua gehabt, wären längst ein paar umgezogen. ich habe ja nicht vor zu züchten. von daher war der platz mit mittlerweile 5 becken ausgereizt. der engpass bestand auch plötzlich da ich seit einem monat keinen abnehmer fand.
unwohl fühlten sich die tiere sich nicht. die waren so unglaublich "aufgestellt". dass das becken klima kippen kann, dass leuchtet mir ein.

ich würde gerne noch stimmen zur frage, was mit den utensilien und dem eingerichteten aquarium geschehen soll. kann ich das normal reinigen oder wie muss ich hier vorgehen (spezial- wäsche)

lieben gruss
manu

 

Hallo Manu

Hab ich was anderes behauptet?

Mit Ursache (Überbesatz) war das Fischsterben gemeint... bzw. die Erklärung, warum das Mittel nicht geholfen hat.

Der fett markierte Satz erklärt, dass das Mittel jedoch die übermässige Vermehrung der Mikroorganismen gefördert hat.

In neu eingerichteten Becken kommt es ebenfalls gern zu einer Bakterienblüte oder stellenweise übermässigen Vermehrung der Mikroorganismen, weil sich noch kein Gleichgewicht eingestellt hat. So schnell wie sie aufgetaucht sind verschwinden sie aber auch wieder. In der Regel passiert dies schneller, wenn man das Becken mit Starterbakterien impft.

Als weitere Ursache durchaus möglich, dass neu eingebrachte Einrichtungsgegenstände, die ungewaschen ins Becken kommen durchaus etwas ins Becken einbringen können, was den Bakterienhaushalt stört. Hätte man in Betracht ziehen müssen, wenn hier die Besatzdichte nicht bereits die Erklärung gegeben hätten.

Behandle das Becken ganz normal ... die Flocken werden verschwinden, sobald sich das Mikroklima stabilisiert hat.

Liebe Grüsse

Angel