Garnelen Inzucht

Hallo miteinander

Wenn man Garnelen kauft und ins Becken setzt,vermehren sich diese.
Ich habe mich gefragt, ob irgendwann Inzucht und genetische Störungen entstehen können. Bücher über Garnelen, sind meisst sehr farbig mit grossen Fotos und eher wenig Infos über solche Themen.

Danke

Gruss Oli

 

Hallo,

Ja und nein. Genetik ist immer noch ein junges Gebiet. Wie es bei Garnelen konkret ist, konnte ich noch nicht herausfinden, aber es ist im vergleich zu Säugetieren weniger folgeträchtig.

Aber auch hier gibt es Ausnahmen. Bei Publikationen von Untersuchungen an Insekten findet man vor allem, dass ein schwächeres Immunsystem und eine höhere Anfälligkeit gegenüber Erkrankungen beobachtet wurde, was mit den homozygoten Allelen erklärt wird. Die Population erkrankt eher (Termiten). Die Männchen haben bei manchen Spezies eine stark verminderte Potenz bereits in der dritten Generation oder werden von den Weibchen gemieden (Schmetterlinge). Möglicherweise fehlt ihnen etwas aus ihrem natürlichen Lebensraum. Andererseits sind kolonisierende Insekten wie Schaben oder Bettwanzen von anderen Populationen getrennt und sehr resistent gegenüber Inzuchtdepression.

Bedeutender sind die bei diesem Thema Kreuzungen zwischen den Arten. Gewisse Kreuzungen haben eine grosse Nachkommenzahl, andere können kaum einen Populationsanstieg schaffen. Aber ich kann nichts konkretes nennen. Für mich ist die Färbung bei den "Rillis" ein Defekt und nicht erstrebenswert, andere finden es toll. Sollte die nächste Züchtung eine violette Garnele mit orangen Pünktchen sein, wen würde es wirklich interessieren, ob sie auch stark deformierte Scheren hätte - ich könnte das nicht ausmachen. An dieser Stelle fallen mir die orangen Augen der Tigergarnelen ein.

Bei Taiwaner sind Missbildungen anscheinend ein wichtiges Thema:

http://imgl-a.dena.ne.jp/exl3/20101206/60/150022972_1.JPG
http://i977.photobucket.com/albums/ae251/fff8/0903.jpg

Soweit was ich bis jetzt herausfinden konnte. Vielleicht (hoffentlich) verbessert und ergänzt noch jemand.

Gruss, Emanuel

 

Hallo Emanuel

Danke mal für die infos
Ich dachte nur, wenn man sich als Laie Garnelen anschafft ob man irgendwann mal, aus einer anderen Zucht reintun sollte. Damit die Vermehrung gesund bleibt.

Gruss Oli

 

Hoi Oli,

Ich hatte über längere Zeit RedFires.

Gestartet habe ich mit 15 und als ich das Becken aufgelöst habe waren es weit über 100.

Das einzige das ich feststellen konnte war, dass es vermehrt weniger schön gefärbte (beinahe farblos/transparent) im Becken gab.

Ich kann nicht beurteilen ob das mit der Vermehrung zu tun hatte aber eventuell lohnt es sich ab und zu schön kräftig gefärbte gegen "blasse" einzutauschen.

lg Jonas

 

Hoizäme

Denke, dass das bei jedem Stamm so sein wird, wenn keine Selektion stattfindet, ich habe von meinen Anfangs 10 RedFires mittlerweile wohl weit über 1000 Jungtiere, in den Becken in denen ich selektiere sind die Tiere deutlich schöner gefärbt als mein Anfangsbestand, in den anderen Becken ists wohl die selbe Qualität.
Bei den BlueJellys ists in etwa dasselbe...

Probleme mit Inzucht hatte ich noch keine.

Gruss Stefan

 

Hallo Stefan

Interessant, ich hab ein Garnelenbuch wo nur etwas Anatomie und ganz wenig krankheiten beschrieben sind.


Gruss Oli

 

Hi

Ich werde nun mein Wasser selbst aufhärten mit Duradrakon.
Zur Zeit habe ich noch Algengarnelen. Möchte gerne etwas farbigeres dazu. Etwas für Anfänger und nicht zu heikel. Das Problem ist, es müssten welche sein die sich nicht mit den Algengarnele - Neocaridina heteropoda verpaaren könnten.

Dazu habe ich sehr oft in Shops Mineralien Pulver gesehen die Garnelen gut tun sollen. Benutzt ihr selbst welches?

Grüsse Oli

 

Hi Oli

Ich benutze für die "Normalen" Garnelen also die Neocardinas Diskusmineralien, für die etwas heikleren Cardinas (in meinem Fall Red- und Black-Bees) nutze ich SaltyShrimp Bee Shrimp Mineral GH+ habe praktisch keine Ausfälle damit wegen Häutungsproblemen etc. Allerdings habe ich in diesen Becken noch zusätzlich Mineralsteine (entspricht wohl dem Pulver).Bei NeoCardinas erachte ich das als nich nötig, es sei denn sie werden im selben (weichen) wasser gehalten.

Gruss Stefan

 

Hallo.
Ich habe vor 7 Jahren ein Duzend red fire Garnelen (Neocaridina davidii) erhalten, und vermehre die Dinger seither in allen meinen Becken, in denen es keine Fressfeinde hat. Die Farbe ist umso intensiver rot, je mehr Algen es im Becken hat. In weichem Wasser wurden sie eher blass (weil es weniger Algen hat? Wenn man sie umsetzt, bekommen sie ihre Farbe zurück).
Ich habe in der ganzen Zeit keine neuen Tiere dazu getan, und kann keine Veränderung in Grösse oder Farbe feststellen, obwohl ich nie ausselektiert habe. Im Gegenteil: letzhin habe ich ein 4cm Monsterweibchen aus einem 100l Becken gefischt, das gut 6 Monate "leer" stand, keine Filterung oder Licht hatte und sich nur den Mulm/Dreck einer Wasserschildkröte am Boden befand.


Ich würde also mal behaupten, dass während der kurzen Zeitspanne, in der ein Aquarianer sein Hobby auslebt, bei dieser Art keine genetischen Defekte hervorgerufen werden können. Krüppel oder andere Veränderungen sind eher auf einseitiges Futter, ungünstige Temperaturen und Wasserwerte und in kleinem Rahmen auch auf die natürliche Mutationsrate zurück zu führen.

Wenn man Tiere auf gewisse Merkmale (Farbe) selektiert, kann es natürlich vorkommen, dass man auch unerwünschte Merkmale (Mini-Scheren) mitselektiert. In einem Aquarium mit unlimitierter Futterreserven spielt dieses Beispiel natürlich für das Überleben der Garnelen keine Rolle, aber es können auch andere unerwünschte Merkmale mitselektiert werden, die nicht offensichtlich sind, aber den Organismus mit der Zeit lebensunfähig machen. Ich denke da an Speicherkrankheiten (z.B.die Unfähigkeit, gewisse Schadstoffe wieder ausscheiden zu können, weil die Nieren oder die Leber degeneriert sind: der Körper vergiftet langsam) oder metabolische Defekte (z.B. können gewisse Futterkomponenten nicht verdaut werden). In einem solchen Fall ist Blutauffrischung mit neuen Tieren natürlich notwendig.

Gruss
Berit

 

Hallo zusammen

Danke für eure Erfahrungsberichte
Ich würde das Wasser gerne auf KH zwischen 4 und max. 6 anpassen.
Duradrakon erhöt glaube ich GH Faktor 1.2 auf jede KH Stufe.
Würde gerne Moskitobärblinge noch einbringen.
Da müsste ich mal schauen was in Frage käme welche Garnelen die zur KH passen würden.

Grüsse Oli

 

Hi Oli,

ich halte rasbora brigittae und rasbora maculata mit BlueJellys bzw. Redfires zusammen. Etwa bei den von dir beschriebenen Wasserwerten, die Fischchen zeigen ihre volle Farbenpracht, allerdings, je grösser die Gruppe (50 +) und je grösser das Becken, desto schöner wirken die Kleinen.

Gruss Stefan

 

Hallo zusammen
Bleiben wir doch beim Thema. Für Fische gibt es ein eigenes Forum.
Gruss Charles

 

Hallo zusammen, mein CR Stamm ist aus vier Tieren entstanden und vermehrt sich seit 4 Jahren. In dieser kam keine fremde Garnele in den Stamm, und ich kann immer noch super Tiere selektieren. Aber die Natur will immer zurück zum Ausgangspunkt wenn der Mensch durch Zucht eine Veränderung herbeiführt. Das wird wohl die Erklärung sein für die farblichen Einbussen. Wer fleissig selektiert wird immer schöne Tiere haben.

Gruss Markus