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Problem: Blähbäuche bei Jungen L-Welsen

Dieses Thema im Forum "Krankheiten" wurde erstellt von Tapajos, 27. April 2014.

  1. Tapajos

    Tapajos

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    Hallo zusammen, Hallo Welsfreunde

    Jonas ( Aqua92 ) und ich plagen uns seit geraumer Zeit mit demselben Problem herum, nämlich mit Blähbäuchen bei jungen L-Welsen. Hauptsächlich bei Welsen der Gattungen Panaqolus und Peckoltia. Kurz erklärt: Die Welse schlüpfen normal und zuerst sieht auch alles gut aus. Dann plötzlich vor oder kurz nach der ersten Nahrungsaufnahme bildet sich der Dottersack nicht mehr weiter zurück. Im Gegenteil, der Bauch bläht richtig gehend auf, der Rest des Dotters gerinnt und es bildet sich Wasser. Die Jungen verenden schliesslich. Sie können zwar in diesem Stadium noch bis zu 10 Tage überleben. Aber spätestens dann sind auch die letzten tot.
    Wir haben schon viel recherchiert und mit einigen Züchtern gesprochen, aber es kamen nur Lösungsansätze heraus. Wir hoffen, dass jemand her aus dem Forum Bescheid weiss und uns weiter helfen kann.
    Wir haben schon viel ausprobiert:
    Die Höhle früh gespült und die Jungen im EHK aufgezogen
    Die Höhle gar nicht gespült und gewartet bis sie selbst raus gekommen sind (hat sowohl im EHK wie auch im Elternbecken nicht funktioniert)
    Kein Bodengrund im EHK
    Bodengrund im EHK
    EHK jeden Tag gewechselt
    PH-Wert tief so um 6 gehalten
    Höhle gar nicht rausgenommen, sondern im Zuchtbecken gelassen
    Temperatur tief (26°C) und hoch (30°C)
    Leitwert zwischen 150 und 350ms/cm
    UVC (( 9 Watt auf 180 Liter )die Watt Zahl ist ein Streitpunkt ich weiss.... )
    ?.
    Leider alles ohne Erfolg
    Mögliche Ursachen könnten sein:
    Bakterienrasen im EHK
    Schlechte Wasserqualität
    Falsche Wasserwerte
    Falsche Temperatur
    Ist etwas mit der Osmose des Fisches nicht in Ordnung??

    Für Ratschläge, Tipps etc. wie das Problem behoben werden kann, sind wir Euch sehr dankbar.

    Gruss Jonas & Phil
     
  2. wildvet

    wildvet

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    Hallo.
    Ich bin ja kein Welsspezialist, aber wenn sich der Dottersack nicht zurückbildet, wie er sollte, liegt das oft
    - an der Temperatur (zu tief)
    - am angebotenen Futter
    - Nierenversagen (mit Deinem Verdacht, dass der Osmosehaushalt der Fische aus dem Ruder läuft, liegtst Du nicht falsch)

    Also würde ich, als Welsbanause, entweder Salz (NaCl) oder Discussalz zugeben, um den Leitwert zu erhöhen und die Nieren zu entlasten, die Temperatur konstant hoch halten (28-30°C), sicher stellen, dass dauernd genug Sauerstoff im Wasser ist und erst Futter anbieten, wenn der Dottersack aufgebraucht ist.
    Vielleicht füttert Ihr die Fischbabies einfach zu früh - oder zu viel?

    Da Ihr Euch schon mit anderen Welszüchtern (Matthieu?) ausgetauscht habt, nehme ich an, dass Ihr passendes Futter anbietet.

    Gruss
    Berit
     
  3. Aqua92

    Aqua92

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    Hallo Berit
    Danke für die Ideen.
    Ja wenn es so einfach wäre...

    Mein letztes Gelege liegt nun schon fast ein Jahr zurück. Darum hatte ich das Problem schon lange nicht mehr.
    Sie sind mir sowohl bei 26 wie auch bei 30 grad eingegangen. Das selbe mit dem Leitwert.
    Aufsalzen wäre evt schon eine Idee... nur machen das die Jungen mit oder nimmt es sie dann erst recht?

    Das Futter kannst du weglassen, das steht ausser Frage da ich zu diesem Zeitpunkt noch nie gefüttert habe. Der Blähbauch trat bei mir immer auf, wenn etwa 80-90% des Dottersacks aufgezehrt waren, also so 2-3 Tage bevor ich mit Füttern anfangen würde.

    Weiss nicht mehr ob ich das mit Mathieu auch mal besprochen habe. Sicher aber mit Hannes Leuenberger. Er hat damals auf zu hohen PH und Leitwert und schlechte Wasserqualität (zu hohe Keimdichte) getippt.

    Gruess Jonas
     
  4. Line

    Line

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    Hallo Ihr beiden.

    Es kommt mir so vor, wenn ich das geschriebene lese, dass bereits vieles ausprobiert wurden. Eigentlich alle normale Ansatzpunkte, wo ich persönlich auch hätte einsetzen wollen.

    Das meiste wird wohl um und nach Eiabgabe praktiziert, gell?

    Was wäre nun... wenn es unter die Eibildung passiert. Im Mutterleib.
    Fehlende Stoffe, Mineralien usw.

    Könnt Ihr da Schlüsse ziehen, wenn Ihr miteinander vergleicht? Gleiche Futter.. habt Ihr damals anders gefüttert? Nun sagt Ihr Panagolus.. anderes Holz verwendet.. frischer..

    Meine Gedanke ist halt, ob es vielleicht vor dem allem eigentlich gelaufen ist? Alles was Ihr sinnvolles anstellt, bleibt ja gnadenlos ohne Erfolg. Drum meine Gedanke.

    PH 6 hat man jedenfalls kaum Mineralien mehr im Wasser. Ich habe früher mit anderen hier über UVC diskutiert. Meine persönliche Gedanke ist eben, wenn UV-C so vieles kaput macht, wie Düngemitteln, Humusstoffe, Vitaminen, Bakterien und Keime natürlich.. ... was wird noch kaputtgemacht?.. Ich habe überhaupt kein Wissenschaftlichen Beleg so zu vermuten.. aber eben.. wer weiss.

    PS.. ich habe es nur einmal erlebt.. ein paar wenige Jungwelse von einem Wurf. Gerade nachdem ich die Elterntiere von jemand anderen übernommen habe. Seitdem nie wieder.

    Gruss
    Line
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 27. April 2014
  5. Aqua92

    Aqua92

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    Hallo Line

    Sehr interessante Gedanken. Daran habe ich bis jetzt noch nicht gedacht.

    Ich hatte das Problem bei L49, L374, L397 und L306.

    Bei L49 hatte ich nun vor 4 Jahren erfolgreiche NZ. Da hatte ich auch einige Blähbäuche und das 1. Gelege fast vollständig verloren. Das 2. wurde dann besser betreut und da hatte ich praktisch keine Ausfälle. Bei denen ist das letzte Gelege jetzt 1-2 Jahre zurück. Davon sind aber alle hops gegangen.

    L374 hatte ich eigentlich nicht so Probleme. Wenn ich probleme hatte war es ziemlich klar auf die Hygiene zurück zuführen.
    L397 1. Gelege, alles hops gegangen.

    L306 hatte ich einmal im EHK versucht und daraus ist nichts geworden. Wenn ich nichts mache und sie im Becken lasse kommen da immer einige hoch. Habe gerade jetzt wieder Junge entdeckt, die sehen super aus und sind wohl 2-3 Wochen alt.

    Am Futter habe ich eigentlich nichts geändert, verwende immer etwa das Selbe und mit dem hat es eben auch schon geklappt.
    Die einzige Veränderung bei den L49 ist ein kleineres Becken. Damals hatten die etwas mehr Platz.

    Simon hatte das Problem bei den L204. Muss da den Bericht mal wieder lesen.

    Hast du auch schon probleme gehabt?
    Gruess Jonas
     
  6. Tapajos

    Tapajos

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    Hallo zusammen

    Danke für die Antworten. Sehr interessante Aspekte dabei.

    @ Jonas: Simons L204er Gruppe sitzt jetzt bei mir. Haben bis jetzt 1 x geeiert.
    Leider ohne Erfolg, viel verpilzt und die wenigen die schlüpften.. Blähbäuche und gingen hops.

    Gruss Phil
     
  7. Angel

    Angel

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    Hi zusammen

    Mag ok sein für die Zucht vieler Arten und ist sicher besser für die Dauerhaltung fast aller Weichwasserfische aber meiner Meinung nach nicht unbedingt die beste Wahl für die Zucht.

    Probiert einfach mal reines Osmosewasser (Leitwert +- 20 - 30?S) ... grosszügige und regemässige wöchentliche TWW dann aber zwingend einhalten... wenn man viel füttert halt zweimal in der Woche TWW.

    Ich habe so früher erfolgreich Welse unterschiedlichster Arten (damals meist Wildfänge) nachgezogen und Ausfälle gab es fast keine und wenn, dann aus anderen nachvollziehbaren Gründen. Meiner Meinung nach ist reines oder fast reines Osmosewasser bei manchen Arten sogar ein Muss um Zuchterfolge zu haben.

    Liebe Grüsse

    Angel
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 28. April 2014
  8. simisimy

    simisimy

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    Sali Jonas,

    Habt ihr holz im einhängebecken? ich habe schon die erfahrung gemacht, dass viele welse holz brauchen um gut zu verdauen zu können. da du jedoch schreibst, dass die jungtiere schon nach ca 10 tage alle tot waren gehe ich aber schon wie Angel von den Wasserwerten aus.

    Good luck und Grüsse
    Simi
     
  9. Annie27

    Annie27

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    Hallo Zäme ich habe auf der Homepage von Gerd Arndt die Gerd EHK's gesehen, dass er spezielle EHK's für empfindliche Welsnachzuchten baut und verkauft mit eingebautem Luftsprudler nebst dem Luftheber. Lg Annie


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  10. Aqua92

    Aqua92

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    Hallo Zäme

    Danke für die Beiträge, nehme das mal so auf mit dem Weichwasser.

    Holz ist selbstverständlich drin.

    @annie: Die Becken von Gerd kenne ich bestens. Lasse mich ab und an von ihm inspirieren. Die Sauerstoffkonzentration ist immer hoch, das sollte auch nicht das Problem sein.

    Gruess Jonas
     
  11. seliel

    seliel

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    Hallo,

    Einfach noch kurz meine Erfahrungen zu den Blähbäuchen.
    Ich hatte nur zweimal das Problem.
    Das erste Mal liegt schon etwas weiter zurück. Da hatte ich mein zweites Gelege bei L201 und innert kürzester Zeit starben mir die Welslis weg. Bei Gelege 1 waren die Ausfälle vereinzelt gewesen. Das einzige, was ich anders gemacht hatte, war, dass ich kein SMBB im EHK hatte. Seit da kommt bei mir immer auch ein SMBB zu den Welslis in den EHK (mindestens bis sie den Dottersack aufgebraucht haben).
    Das zweite Mal war kürzlich mit den L200. Da ging alles gut, bis der Dottersack fast aufgebraucht war. Als ich dann mit Füttern begann, hatte ich einige Ausfälle (trotz SMBB). Woraufhin ich die jungen Welse aus dem EHK entliess. Im Nachhinein habe ich wohl einfach zu viel und doch noch zu früh und in falscher Form Futter gegeben, worauf das Futter gammelte und zu schlechter Wasserqualität im EHK führte.
    Beide Male wurden die Welslis kurz nach dem Schlupf in den EHK überführt, das heisst sie waren noch sehr klein und hatten noch einen grossen Dottersack.

    Zu EHK und Wasserqualität: Ich benutze EHK mit Lüfterstein und LH und auf der Seite mit Gaze. Diese scheint jeweils bei sehr feinem Futter etwas zu verstopfen. "Der Gammel" bleibt im EHK und ich muss den dann absaugen. Wenn die Jungwelse fressen und ich das passende Futter anbiete, muss ich kaum den EHK absaugen. Dann läuft das einfach.

    Mein LW liegt bei Gelegen meist so um die 150 Mikrosiemens... Die meisten Becken laufen im Bereich 150-210, bei den L134 gehe ich zeitweise so bis 260, Temperatur wie ihr, Filterung über HMF und teilweise zweiter Klotzfilter mit Strömungspumpe.

    Tonhöhlen und Gelege lasse ich in der Regel im Becken bis kurz vor dem Freischwimmen. Dottersack ist dann aufgebraucht. Dann kommt die Höhle mit Männchen in den EHK und ich versuch das Männchen "rauszulocken". Die Höhle bleibt dann mit im EHK ohne Männchen, weil da immer ein paar Welslis in der Höhle bleiben.:x
    Bei Hypancistrus lasse ich die Welslis möglichst früh wieder im grossen Becken wachsen und schau auch, dass sie immer wieder Pflanzen haben als Nahrungsergänzung zu den Tabs und Artemia.

    Doch manchmal geht es nicht, das Gelege einfach vom Männchen betreuen zu lassen...

    Meines Erachtens spielen wohl mehrere Faktoren eine Rolle und ihr habt hier und auf l-welse ein paar Ansatzpunkte erhalten. Ich wünsche viel Erfolg bei den nächsten Gelegen.:!:

    Gruess

    Daniel
     
  12. Aqua92

    Aqua92

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    Hallo Zäme

    Mal ein Update von mir.

    Anfang September konnte ich die L49 fast verlustfrei durchbringen. Es hatte zwar einige Blähbäuche, aber nicht wirklich tragisch. Die Gelege davor waren mir ja komplett eingegangen.

    Nun sieht es so aus, als könnte ich das erste Mal einige L397 durchbringen.
    Als die ersten Larven die Höhle verliessen habe ich die Röhre gespült und die Larven in das Becken der 49er übersiedelt. Dort war der PH so um 5. Die ersten paar Tage gab es keine Blähbäuche, dann machte ich blöderweise einen kleinen Wasserwechsel, da mir die Wasserwerte etwas Sorgen bereiteten (ph 4.8, KH<1, LW 650ms/cm!). Also ziemlich Altwasser. Danach gab es zahlreiche Blähbäuche und jetzt sterben sie langsam. Immerhin sind 2 nicht betroffen und ich bin noch nie so weit gekommen!
    Denke mit dem tiefen PH bin ich auf der richtigen Spur.

    Gruess Jonas
     
  13. schwegi

    schwegi

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    hallo


    was ich noch hinzufügen kann und sich das nun auch bestätigt hat:

    ich habe zwar kein reines osmose wasser aber ich verschneide auf keinen fall mehr mit leitungswasser.

    ich habe immer mit leitungswasser verschnitten lw 150ms.
    die ersten 3 gelege waren nichts. dann ein ehk 5 kamen durch wovon 3 nach 3 tagen verendeten.

    dann habe ich angefangen mit bee shrimp mineral gh+ zu verschneiden. immer auf 150 lw. ist eine dose mit salz drinn.
    zu kaufen bei hannes nanoshrimp.ch

    nun eierts nach einem gelege im abstand von 2 wochen. 1. wurf 4 überlebten. 2 wurf 8. der jetzt gerade schöön fit an der scheibe klebt^^

    mal schauen wie sich das weiter entwickelt.
    vieleicht haben die stoffe im leitungswasser kurzfristig einen dermassen einfluss auf die kleinen das diese das nicht abbekommen.

    gruss
     
  14. Angel

    Angel

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    Hi Jonas

    Freut mich zu lesen, dass Du einen Schritt weiter gekommen bist.

    Altwasser bei reinem Osmosewasser ist recht gefährlich. Zudem führen dann TWW zu grösseren Veränderungen auch im Leitwert was ja bei der Zucht von empfindlichen Fischen gar nicht erwünscht ist.

    Man kann auch etwas Preis Diskus Mineralien zum Osmosewasser hinzu fügen. KH-GH wäre 1:4 also reicht eine sehr geringe Dosierung. Mehr wie Leitwert 50us ist nicht notwendig aber gucken, dass dieser konstant bleibt. Lieber mehrere kleine TWW als ein Grosser.

    Liebe Grüsse

    Angel
     

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