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Wie erleben die Fische den Quader und die Scheiben des Aquariums?

Dieses Thema im Forum "Haltung: Fische" wurde erstellt von Puffin, 7. Juli 2013.

  1. Puffin

    Puffin

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    Liebe Leute

    Ich habe eine grundsätzliche Frage:

    Wie erleben die Fische die Quaderform und die Scheiben des Aquariums?

    Wie (un)natürlich / störend / stressend ist die Form des Aquariums?

    Was sehen die Fische durch die Scheiben?

    Werden sie durch die Scheiben/"Wände" gestört/gestresst?

    Vielen Dank und freundliche Grüsse

    Puffin
     
  2. Alveus

    Alveus

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    Hallo Puffin.

    Die Frage der Frage.
    Ich vermute, dass es sehr stark auf die Fischart ankommt. So denke ich, dass stark territoriale Fische, bei ausreichend Platz, weniger Probleme mit dem stark begrenzten Lebensraum haben, als Fische welche eher ein "nomadisches" Leben führen.

    Zum Beispiel meine Piranhas schwammen als 4cm kleine Knöpfe des öfteren in die Scheibe. Jetzt sind sie gut 15cm gross und schwimmen selbst bei der Fütterung nicht in die scheibe, obwohl sie in einer beachtlichen Geschwindigkeit durch das Becken flitzen. Oder wenn ich vor dem Aquarium die Zähne putze, lockt sie diese Ruckelnde Bewegung an und sie schwimmen ziemlich schnell auf die Scheibe zu aber drehen etwa 3-5 cm davor ab und beäugen mich einige Sekunden argwöhnisch bevor sie an ihren Platz zurückehren.

    Das beantwortet auch deine zweite Frage, was sie durch die Scheibe sehen. So ziemlich alles. Man kann ihnen aus 2m Entfernung zu winken(fuchteln) und sie kommen an die Scheibe geschwommen (der Gag schlecht hin wenn Besuch da ist). Zudem können sie zwischen Bekannten und unbekannten Personen unterscheiden (merkt man gut am Verhalten). Also sehen sie ziemlich klar durch die Scheibe.

    Gruss Tobias
     
  3. carcharoth

    carcharoth

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    Bei Guppys ists recht ähnlich. Sobald die mich vor der Scheibe sehen, gehen sie sofort in die rechte obere Ecke, weils da immer Futter gibt.

    Die Welse hingegen verstecken sich sofort. Wenn ich mich aber ganz langsam nähere, merken die nichts davon. Da kann ich sie sogar mit der Taschenlampe anleuchten, ohne dass sie reagieren.

    Bei den Axolotln ists auch wieder anders. Wenn ich vorbeilaufe gucken sie manchmal interessiert hinterher. Wenn ich direkt reingucke, starren sie zurück und hoffen auf Futter.

    Und den Garnelen ist alles scheissegal. Die stürzen sich nur aufs Futter und knabbern dann da rum *g*
     
  4. Joschan

    Joschan

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    Hallo zusammen,

    das gesagte kann ich nur bestätigen - besonders das Verhalten von Welsen und Garnelen. :-D

    Was ich aber hörte: stark gekrümmte Scheiben (ich denke da an die typischen Goldfischgläser) verzerrt die Optik dermassen, dass die Fische mit der Zeit "einen Schuss" bekommen. Eine Bestätigung habe ich aber nicht dafür.

    Viele Grüsse
    Joschan
     
  5. Puffin

    Puffin

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    Liebe Leute

    Vielen Dank für die bisherigen Antworten.

    Bei der Aquarienform gings mir weniger um den begrenzten (kleinen) Lebensraum, sondern mehr um diese ganz spezifische "viereckige" Form mit den ganz geraden "Wänden".

    Freundlich grüsst

    Puffin
     
  6. -alain-

    -alain-

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    Hallo,

    da könnte man die Gegenfrage stellen: Merken die Fische überhaupt, dass die Scheiben gerade, und das Aquarium eckig ist? Das braucht vermutlich schon eine ziemliche Denkleistung. Hühner zum Beispiel erreichen das Futter nicht, wenn es sich hinter einem gebogenen Zaun befindet. Sie merken nicht, dass sie sich zuerst vom Futter entfernen müssen, um hinter den Zaun zu kommen. Nix Räumliches Vorstellungsvermögen. Hunde aber können das.
    Ich denke nicht, dass z.B. Neons sowas könnten, aber bei Buntbarschen bin ich nicht sicher. Ich habe das Gefühl, die sind manchmal ziemlich clever.

    Aber wie schon Joschan schrieb, ist eine flache Scheibe von der Optik her besser. Und auch die Akustik soll eine Rolle spielen, ein Goldfischglas reflektiert die Geräusche besser, vielleicht etwa so wie eine Glocke, und das ist für die Fische auch nicht gut.

    Ähm, sorry für die Neugier, aber gefallen Dir denn Vierecke nicht? Würdest Du eine andere Form natürlicher finden?
    Gibt es nicht sogar einen Architektur-Stil, der rechte Winkel vermeidet?

    Gruss, Alain
     
  7. Puffin

    Puffin

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    Hallo alain

    Mir gefallen die Quader, aber ich frage mich eben, wie's für die Fische ist.

    Und ich glaube auch nicht, dass sie wegen *Denkleistungen* damit Probleme haben. Aber eventuell wegen Dingen wie (bin kein Spezialist) dem Seitenlinienorgan oder so.

    Freundlich grüsst

    Puffin
     
  8. dama_argon

    dama_argon

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    Hallo Forum,

    Aus meiner Sicht (als Mensch) denke dass generell wenn ein Aquarium "dichter Eingerichtet" ist, sein Form weniger wichtig ist als wenn nur Wasser enthalten würde. Mit Pflanzen und Deko schafft man sowieso einen anderen Raumwahrnehmung, sodass der ursprünglichen Grundriss verändert wird. Aussen bleibt für uns Betrachter das Aquarium aber in seine Form erhalten, während für die Fische einfach einen Labyrinth aus Wurzeln, Pflanzen und Steinen ist.

    Grüsse
    Stefania
     
  9. Fadi1

    Fadi1

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    Sali zusammen
    Ich finde das eine seh rinteressante Frage, weil ich ein Aqua mit gebogender Frontscheibe habe (Juwel Vision).
    Bis jetzt sind alle Fische gut damit zurecht gekommen, sind auchnicht irgendwie verhaltensauffällig und erkennen mich sehr schnell, wenn ich davor sitze oder eben füttere.
    Was die Fafis hingegen nicht wirklich mögen, ist wenn ich eine Kamera vor dem Gesicht habe und versuche sie zu fotografieren. Da verschwinden sie zuerst hinter den Pflanzen und Wurzeln. Die Pandas interessiert das hingegen wenig.
    Ich habe mich aber auch schon gefragt, was hören denn die Fische überhaupt? Reagieren sie auf Erschütterungen oder auf Lärm (z.B. Staubsauger oder Homecinema)? Habt ihr da auch antworten oder etwas feststellen können?

    Gruss Karin
     
  10. wildvet

    wildvet

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    Hallo.
    Natürlich merken sie das. Wie Puffin schon geschrieben hat, haben Fische ein Seitenlinienorgan, mit dem sie sich auch in schmutzigstem und undurchsichtigem Wasser bestens orientieren können. Sie erleben eine flache Scheibe also als Wand vor sich. Sie verschwenden für diese Information keinen "Gedanken", sondern registrieren es laufend, so wie unser Körper die Umgebungstemperatur zwar laufend wahrnimmt, aber wir uns höchst selten Gedanken um die Genauigkeit machen. Stattdessen suchen wir wenn immer möglich die Komfortzone auf mit der groben Skala "zu kalt", "zu heiss" und "genau richtig" - und Fische tun das auch (mit der Skala "zu nah" und "weit genug entfernt" - ein "zu weit weg" gibt's vielleicht auch noch...).

    Sehen tun sie durch die Scheibe genau das Gleiche wie wir, wenn wir im Wasser wären: die Einrichtung des Zimmers, in dem das Aquarium steht. Dass Fische durchaus lernfähig sind, wurde ja schon von mehreren hier beschrieben.

    Stressend wird diese Wand erst, wenn sie ein unüberwindbares Hindernis wird, z.B. wenn dominante Fische die Unterlegenen jagen, und sie sich nicht verstecken können (zu kleines Becken, ungeeigneter Besatz, karge Einrichtung etc.) , oder wenn ein Bewegungsdrang nicht ausgelebt werden kann (Flussfische in zu kleinem Becken). Beengend wird es auch erlebt, wenn die Fluchtdistanz nicht eingehalten werden kann (Wandaquarium, wurde schon in einem anderen thread diskutiert). Das Problem ist also nicht die gerade Scheibe.
    Die Fische wissen also sehr wohl, dass sie in einem rechteckigen Gewässer herumschwimmen, haben aber per se kein Problem damit.

    Gruss
    Berit
     
  11. -alain-

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    Hallo Berit,

    Die "Gegenfrage" war etwas schwammig formuliert. Besser wäre gewesen: "Sind sich die Fische bewusst, dass sie in einem Quader schwimmen?" also im Gegensatz zu einem Fünf- oder Sechseck, zum Beispiel. So wie die Frage gestellt war, ging es für mich explizit um die viereckige Form.

    Ich bin völlig einig mit Dir, dass die Fische die lokalen Eigenschaften wahrnehmen. Also z.B. "da ist ein flaches Hindernis" oder "oh Schreck, da ist ein spitzer Winkel". Auch die "globalen" Auswirkungen der Aquarienform, wie Optik und Akustik (inkl. Verhalten der Wellen), nehmen die Fische sicher wahr.

    Soweit, so gut. Aber sind sie sich desswegen bewusst, dass das AQ einen rechteckigen Grundriss hat? Im Gegensatz zu einem länglichen, gleich breiten Sechseck, zum Beispiel? Ich sehe den Weg, wie das aus dem Vorherigen abgeleitet werden kann, (noch?) nicht ganz.
    Ein Viereck ist ja erst dann ein Viereck, wenn man entweder zählen kann, oder alle Ecken gleichzeitig wahrnehmen kann.

    Ich behaupte (vorerst immer noch), die (meisten) Fische können zwei Aquarienformen nur dann unterscheiden, wenn
    - entweder die Optik oder Akustik stark verändert ist, wie bei den Kugeldingern,
    - oder sie sich in lokalen Eigenschaften unterscheiden. Also: Wie spitzwinklig sind die Ecken? Sind die Wände flach? Sind die Wände senkrecht?

    @Puffin: Da ist ein Thread darüber, wie die Fische aus dem AQ heraus sehen: http://aquarium.ch/forum/showthread.php?t=40898

    Gruss, Alain
     
  12. wildvet

    wildvet

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    Hallo Alain.
    Den Fischen ist immer "bewusst", in was für einer Form sie schwimmen müssen. Sie zählen zwar die Ecken nicht, aber dank den Wellen, die auf sie treffen, haben sie laufend die nötige Information. Sie machen sich aber keine Gedanken darüber, weil ihr Hirn keine Selbstreflexion ausführen kann. Fische sind reine instinktive Wesen und können alle Ecken und Kanten jederzeit wahrnehmen. Sie "wissen" dank ihrem Seitenlinienorgan auch immer, wo ihre Schwimmkumpane sich gerade befinden. Dieses Wissen hat aber nichts mit Überlegungen zu tun. Ich glaube, da liegt bei Dir das Problem.

    Gruss
    Berit
     
  13. -alain-

    -alain-

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    Hallo Berit,

    Mein "Verständnis-Problem" ist bei der Reichweite und Genauigkeit des Seitenlinineorgans zu suchen. Ich dachte es nehme in erster Linie die Bewegungen der anderen Fische wahr, und den Abstand zum nächsten grösseren Hindernis, so wie Du es geschrieben hast: "mit der Skala "zu nah" und "weit genug entfernt" - ein "zu weit weg" gibt's vielleicht auch noch...".
    Ich ging also davon aus, dass sie die Ecken und Wände eben nicht alle gleichzeitig wahrnehmen können, vorallem z.B. ein kleiner Salmler in einem gut strukturierten Becken nicht.

    Aber wenn sie es tatsächlich können, dann ist der Fall klar, sie nehmen die Form unmittelbar und direkt wahr. Dann braucht es auch keine "Denkleistung" bzw. räumliches Vorstellungsvermögen, um die komplette Form aus mehreren nacheinander wahrgenommenen Einzelansichten zusammenzusetzen.

    Ansonsten sind wir uns im Endergebnis ja sowieso schon einig, die rechteckige Form stört die Fische eher nicht. :)

    Gruss, Alain
     
  14. -alain-

    -alain-

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    Hallo Karin,

    Das habe ich bei meinen Fischen auch schon festgestellt, leider. Die einzige Idee, die ich dazu habe, ist, das sie vielleicht meinen, die Kameralinse sei das Auge eines riesigen Fischs, der sie anglotzt.

    Meine Corydoras hastatus zum Beispiel reagieren ziemlich heftig auf Erschütterungen, ich muss die Aquarienklappe immer gaaaanz vorsichtig schliessen. Bei Geräuschen ausserhalb des AQs ist mir bis jetzt eigentlich keine Reaktion aufgefallen.

    Gruss, Alain
     
  15. wildvet

    wildvet

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    Hallo Alain.
    Die Pflanzen werfen die Wellen ja nur teilweise zurück. Der Rest wird erst von der undurchdringbaren Glaswand zurück geworfen. Fische kennen also zu jedem Zeitpunkt und in jeder Körperstellung ihre Position und die Form ihrer Umgebung. Wenn keine Wellen am Körper auftreffen, bedeutet das ganz einfach, dass sie sich in offenem Schwimmraum befinden.
    In einem grossen Becken mit kleinen, schnellschwimmenden Fischen könnte eventuell diese Illusion kreiert werden, wenn die Fische schneller schwimmen, als die zurückgeworfenen Wellen brauchen, um zum Fisch zurück zu gelangen. Solche "Echolots" werden aber um ein Vielfaches schneller unter Wasser übertragen als z.B. durch die Luft, weshalb ich es für unwahrscheinlich ansehe, dass ein Fisch in einem gängigen Aquarium jemals "blind" schwimmt.
    Wenn sich ein Fisch die Nase am Glas wund stösst (Forellen in Hälterungsbecken), so liegt das nicht daran, dass sie das Glas nicht sehen, sondern daran, dass sie verzweifelt versuchen, diese Wand zu durchbrechen.

    Gruss
    berit
     
  16. Puffin

    Puffin

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    Hallo Berit

    Was meinst du: Wünschten sich die Fische nicht diesen offenen Schwimmraum?
    Macht es sie nicht krank, wenn sie ständig von den vier Seiten eingeengt werden?

    Freundlich grüsst

    Puffin
     
  17. kamel78

    kamel78

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    was bedeuten würde, etwas passt ihnen nicht im becken, bzw es ist zu klein? in meinem allerersten becken (typisches überbesetztes anfängerbecken) sind die fische teilweise rausgesprungen...
    ich frage mich aber immer wieder wieso fische dieses seittenlininorgan haben und schildkröten nicht. meien schildkröten meinen imemr noch sie können durch die schweibe schwimmen.

    ich habe in letzter zeit häufig (auf bildern) gesehen, dass leute in ihrem teich mit hilfe eines hohen aquariums eine art säule bauen. die fische hocken dann häufig dort drin und beobachten die umgebung.
    ich habe in allen meinen aquarien eine rückwand, einfach weil es natürlicher ist, aber wenn ich die fische in diesen aufbauten sehe, bin ich mir nicht so schlüssig, ob das überhaupt nötig ist...

    ich glaube meine beschreibung ist nich so klar... so was meine ich:

    http://www.google.ch/imgres?q=teich...nh=168&tbnw=300&start=17&ndsp=20&tx=190&ty=77

    die fische hocken alle da drin, die müssen das also toll finden; oder im teich ist es einfach scheisse...
     

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