Fischbesatz Aquaterrarium

Hallo zusammen,

ich habe eine etwas komplexe Situation zu bieten, tschuldigung... Ich plane/baue gerade ein Aquaterrarium, in erster Linie für Moosfrösche (Theloderma ssp). Auf die Idee, einen Fisch (könnte z.B. aber auch eine Garnele sein) dazu zu vergesellschaften, kam ich, weil immer wieder Futterinsekten ertrinken. Ich dachte mir, dass es nützlich wäre, wenn einer die aufessen würde...

Ich biete:
- 80x60cm Bodenfläche
- Wasserfüllstand jedoch maximal auf 22cm (unterste Lüftungsfläche), also etwas über 70l nach meinen Berechnungen
- Bodengrund variabel
- ca. 21°C Wassertemperatur
- kleiner Filter auf fast minimaler Leistung
- nur Teilwasserwechsel, Wasser Humin- und Tanninreich, "alt" und "dreckig"
- Besatzung 4-5cm grosse Frösche, nachtaktiv, halten sich oft im Wasser auf
- Wasserteil zumindest am Rand eher dicht bepflanzt, Wurzeln von Scindapsus etc. ragen ebenfalls noch ins Becken
- eher dunkel
- Vorbild des Lebensraums: stehendes Gewässer im malaysischen Bergregenwald, kaum jahreszeitliche Klimaschwankungen

Ich suche:
- Tierart, die sich bei den genannten Bedingungen wohlfühlt
- gerne aus Südostasien, jedoch aufgrund der vielen anderen Ansprüche bin ich auch für anderes offen...
- keine Stacheln oder Ähnliches, was eine Verletzungsgefahr für Amphibien darstellt
- sollte vielleicht besser 2-3cm gross sein, da sonst eventuell Beute für den Frosch

So. Falls ich was vergessen habe, bite jederzeit nachfragen. Ich würde mich sehr freuen, wenn mir jemand einen Tipp hätte für eine geeignete Art. Habe schon verschiedenes recherchiert (Sumatrabarben, Guppys, Killies, div. Salmler), aber hatte immer das Gefühl, dass entweder Temperatur, Wassertiefe, allgemein Grösse (Schwarm), Wasserwerte oder sonst irgendwas nicht geeignet wäre.

Vielen Dank für jegliche Hilfe, Gruss, nadja

 

Hallo

Bei diesen Temperaturen und den Bedingungen fallen mir spontan folgende Fischchen ein:

-Danio rerio, der Zebrabärbling ein sehr genügsamer Fisch der auch Insekten schnappt
-div. Killiarten( Schau dir mal den Querbandhechtling an ein Oberflächenräuber)
-Blaupunktbuntbarsch(Paarfisch) jedoch ein Südamerikaner
-Makropoden

Gruss

 

Hey Nadja

Klingt nach einem interessanten Projekt

Mein Vorschlag wäre Aplocheilus lineatus

Genügsamer Fisch, frisst sehr gerne Krabbeltiere, Wasserhöhe spielt keine Rolle da Oberflächen orientiert, sie stelle keine grossen Ansprüche an die Wasserqualität und das beste: Die sehen noch super aus!

Gruss und viel Erfolg wünscht

Milot

 

Hallo Nadja

Super Idee dein Aquaterarium. Musste echt googeln, damit ich weis, von welchen Fröschen du schreibst. Ganz sicher bin ich immer noch nicht.
Zu den Fischvorschlägen, muss ich sagen, Basils Vorschlag finde ich super. Nix gegen Hechtlinge, die funktionieren auch super mit Insekten an der Oberfläche. Auch Trigonostigma heteromorpha würden da Funktionieren. Haben bei mir früher im Sommer immer Ameisen und Ameiseneier gekriegt... war ihre Leibspeise. Aber die Makropoden wären für dein Wässerchen gerade zu geeignet.
Den einzigen Wehrmutstropfen sehe ich bei der Froschvermehrung. Denke Fische fressen gerne den Froschlurch auf. Aber da wirsd du sicher eine Lösung für finden.
Ein Foto, wenn es soweit ist .. darfst du gerne hier Anhängen.

Gruss André

 

Hallo André

Trigonostigma heteromorpha:
Nee, die sind dafür sicher ungeeignet.
Zu Kalt
Zu wenig sauber
Zu heikel

Gruss, Fritz

 

Vielen Dank für die vielen Antworten!!!

- Makropoden: sehr schöne Tiere, und offenbar würde auch der Lebensraum in etwa übereinstimmen. Habe jedoch gelesen, dass es sehr ruhige Tiere sind und frage mich daher, ob sie durch die Fröshe nicht gestört würden?

- Killies: gefallen mir ebenfalls sehr gut, jedoch dachte ich bisher, dass sie eher mehr Wassertiefe brauchen und die Temperatur etwas höher sein sollte, als das bei mir der Fall sein wird?

- Blaupunktbuntbarsch: lass ich weg, solange tatsächlich Aussicht auf etwas aus dem asiatischen Raum besteht.

- Danio rerio: ist das Becken nicht zu klein für >10 Tiere, da ja offenbar Schwarmfisch? Und die andere Frage: braucht er nicht eher heller?

- Trigonostigma heteromorpha: hätte ich bereits im Aquarium, scheint mir aber eher zu klein. Und scheint ja laut Fritz auch nicht ideal zu sein.

Zum Rest: es wird mein erstes Aquaterrarium. Die Frösche empfehlen sich dafür geradezu, da sie einen grossen Wasserteil benötigen. Von Gesellschaftsbecken halte ich in der Regel wenig, respektive es ist in meinen Augen sehr anspruchsvoll in der Umsetzung. Daher hatte ich ursprünglich keine andere Tierart eingeplant. Ich hab mir nun ein Terrarium machen lassen, das meinen Vorstellungen entspricht, bis alles fertig und bezugsbereit ist, wird noch etwas Zeit vergehen. Bin auch noch am experimentieren mit Materialien für die Rück- und Seitenwand, ist alles noch in den Kinderschuhen.

Die Frösche (Theloderma leporosum und Th. bicolor) habe ich seit zwei Monaten. Ein langgehegter Wunsch... Zur Zeit leben sie in IKEA-Kisten, hat viele Vorteile, was Übersicht, Hygiene und so angeht, und ist für den Anfang sicher ideal. Leider optisch nicht so toll, daher keine Dauerlösung. Das Becken, das in Arbeit ist, werden die Th. leporosum bewohnen. Danach kommt das nächste für die anderen, Nordvietnam, Hochland. Bisschen kühler... Darum: fishig - Deine Signatur spricht mir mitten aus dem Herzen... Fotos stell ich dann sehr gern rein, wenns Euch interessiert.

Noch was zu den Insekten: die ertrinken ja meist, von daher hab ich an Garnelen oder so gedacht, da die meisten Fische ja wohl keine toten vom Boden nehmen. Aber natürlich sind sie erst an der Oberfläche und zappeln, die Frösche nehmen nur wenige aus dem Wasser. Die Fische könnten sie also gut so jagen. Ich füttere allerdings gegen 23:00h, wär also ziemlich gäbig, wenn der Fisch ebenfalls dann jagen könnte, ansonsten ist das für nix...

So, zum Schluss noch ein Foto vom Frosch, vor allem für scheiwis:

 

Ich wollte übrigens noch anmerken, dass meine Bedenken oder Fragen bei den empfohlenen Fischarten nicht ablehnend gemeint sind. Vielmehr würde mich interessieren, ob ich sie verwerfen kann. Ich wäre also trotzdem froh um diesbezügliche Anregungen.

Ich würde sehr gern diese Makropoden oder Killies reinsetzen, sie gefallen mir sehr gut. Merci nochmals für die Tipps!

Gruss nadja

 

Hallo Basil,

danke für Deine Antwort. Ein Freund hat mir Aplocheilus australe und Pseudepiplatys annulatus vorgeschlagen. Ich denke mal, dass es entweder die Makropoden oder dann einer der Killies wird. Nun werde ich mich erstmal vertieft zu diesen Arten informieren, dann fällt mir die Entscheidung sicher leichter. Ein Halter von Unken riet mir ausserdem zu Schnecken, diese würden offenbar ziemlich viel Material verputzen und die ertrunkenen Heimchen gern verspeisen. Eben - es bleibt mir vorerst nichts anderes übrig, als mal bisschen Fachliteratur zu studieren...

Ein Bild stelle ich gern ein, sobald es etwas zu sehen gibt. Bin noch am basteln und hab dafür leider manchmal fast zu wenig Zeit. Da ich mit PU-Schaum, Zement, Epoxyd etc. arbeite, muss unbedingt alles gut abbinden, ausgasen etc., danach wird es natürlich auch noch mehrmals gewässert und so weiter. Erst dann darf Lebendiges rein. Ich würde sagen spätestens im März folgt hoffentlich das Bild.

Vielen Dank nochmals! Gruss, nadja

 

Hallo Nadja,
Zu den Pseudoepiplatys annulatus, das sind sehr filigrane, kleine empfindliche Fischchen. Würden die nicht von den Fröschen als Lebendfutter betrachtet ?
Aplocheilus wären da sicher eher geeignet, ich habe Aplocheilus lineatus Gold , sie hielten mir den Guppybestand kurz und sind also recht stabil in der Gesundheit und auch schön anzuschauen.
Liebe Grüsse Annegret

 

Liebe Leute,

kennt Ihr den Zustand, wenn man was neues plant und nach einer Phase der Orientierung plötzlich immer mehr und mehr und mehr Möglichkeiten gegenübersteht? Und dabei weiss, dass nur eine kleinste Auswahl tatsächlich durchkommen wird und alles andere vertagt werden muss, damit das Ganze möglichst optimal den Bedürfnissen der Bewohner entspricht? In der Terraristik - und offensichtlich auch in der Aquaristik - ist es bei dem Angebot auf dem Markt extrem schwer, nicht einfach Tiere zu sammeln. Finde ich zumindest...

@Annie27: Zu den Pseudepiplatys muss ich Dir bei näherer Betrachtung Recht geben. Ich glaube zwar nicht, dass es die bevorzugte Beute wäre für die Frösche, aber es ist sicher nicht auszuschliessen, dass der eine oder andere gefressen würde.

Bei Aplocheilus lineatus, der mir extrem gut gefällt, sehe ich das Problem primär bei eventuellen Quappen. Da Theloderma leporosum praktisch keinen Geschlechtsdimorphismus aufweisen, und zudem bei anderen Unterarten ein überdeutlicher Männchenüberschuss, bzw. richtiggehender Weibchenmangel, bekannt ist, bin ich mir überhaupt nicht sicher, ob ich ein Weibchen in meiner Gruppe habe. Eventuell würde sich das bei Erreichen idealer Bedingungen im neuen Terrarium zeigen, aber mit diesem Jäger im Becken würde ich vermutlich nie die Spur einer Quappe zu sehen bekommen...

Jagt er übrigens auch im Dunkeln?

@Basil: sowas wie Channa micropeltis? Einen könnte man bestimmt irgendwie ins Becken stopfen, er könnte dann einfach nicht mehr schwimmen...:-D

Blödsinn, sorry! Ich verfüttere maximal die Grösse mittlerer Heimchen, das wären also Tiere von 1.5 bis 2cm. Das müsste weg, tot oder lebendig. Wobei zufüttern natürlich kein Problem ist, falls zu wenig für die Fische abfällt. Da ich Fliegen, Heimchen etc. sowieso hab, kann ich ja auch gleich einige zusätzlich ins Wasser werfen. Und sonstiges Fischfutter ist den Fröschen wohl recht egal.

Grüsse und danke, Nadja

 

Hallo Basil,

joa... der Aplocheilus lineatus würd s aber schaffen, oder? Da wär dann dafür das Problem mit dem Laich.

Die Insekten können auch tot gefressen werden, dazu wurde mir gesagt, dass Schnecken dem auch beikommen. Das wär dann allenfalls ne Alternative für die ganz grossen Wasserleichen?! Es hat drum auch viele kleinere dabei, die vielleicht so ner Kellerassel entsprechen, von der Grösse her. Und Fliegen, in der Grösse von Stubenfliegen. Was ich auch könnte, ist natürlich, mehrheitlich kleinere Futtertiere zu geben. Schaden würde das den Fröschen nicht. So 1cm grosse Heimchen, würdest Du da mehr Chancen sehen?

Gruss Nadja

 

Hallo Nadja,

Amanogarnelen sind auch noch resolut im Fleisch vertilgen. Ich habe schon eine Amanogarnele beobachtet, wie sie eine tote, schon etwas gammlige Apfelschnecke aus dem Häuschen gezogen hat und unablässig Stückchen von dem Kadaver abgerissen und gefressen hat. Meist sind dann auch mehrere Amanos gemeinsam am fressen. Aber ob sie gegen einen Chitinpanzer ankommen weiss ich auch nicht.

Aplocheilus lineatus können ganze Fliegen verschlucken, auch die grössten und fettesten, wobei sie es lieber haben, oder sie besser sehen, wenn die Fliege noch etwas zuckt.
Sie fressen aber auch gut und gerne Flockenfutter bei mir am liebsten Tetra rubin und sogar ganze Tetra Tabimin Tabs an einem Stück.
Von dem her könnten sie einer Quappe schon gefährlich werden.
Bei mir lauern sie manchmal den Zwerggarnelen auf, erwischen vielleicht auch ab und zu eine.
Die Amanogarnelen sind aber zu gross und zu wehrhaft und zu schnell, als dass sie ihnen etwas anhaben könnten.

Liebe Grüsse Annegret

 

Hallo zusammen

Ich halte selber Lineatus und kann bestätigen, dass sie auf ziemlich alles Appetit habe. Sie haben sogar meine marmorierten Beilbäuche, naja wie soll ich sagen nicht gerade in einem Happen verspeist, aber zerlegt bis es ging. War jedoch gerade der Grenzfall, normalerweise lassen sie alles was grösser als sie selber sind in Ruhe. Vermutlich würden sie die Heimchen jedoch packen.

Grüsse

Mark

 

Hallo zusammen,

wollte mich mal wieder melden. Hab inzwischen also das Becken hier stehen und bin s am einrichten. Ich würde nach wie vor gerne eine Schneckenart einsetzen, die mir ein wenig als Müllabfuhr behilflich sein kann. In unserem Aquarium haben wir Turmdeckelschnecken, ziemlich kleine. Welche Art würdet ihr mir empfehlen?

Das Problem mit den Futtertieren hat sich eigentlich von selber erledigt, lustigerweise hab ich seit Wochen kein einziges totes Insekt mehr in der Froschkiste entdeckt. Von daher ist wohl ein Insektenfresser nicht mehr nötig. Trotzdem fände ich mittlerweile den Gedanken schön, einen Fisch ins Becken zu setzen.

Die Makropoden gefallen mir nach wie vor, der Aplocheilus lineatus ist mir jedoch zu gefährlich für eventuelle Quappen. Da das Becken stark bepflanzt wird, möchte ich nicht das Risiko eingehen, dass die Quappen unbemerkt gefressen werden, falls es denn jemals welche geben wird.

Ich werde nun erstmal das Becken bauen und einlaufen lassen, danach kann ich die Wassermenge genauer abschätzen, und auch die restlichen Gegebenheiten. Am besten stell ich dann sowieso ein Foto ein, dann könnt ihr mir wahrscheinlich auch besser sagen, ob es ein Zuhause für Makropoden sein könnte, was allenfalls dagegen spricht, oder ob es eine noch besser geeignete Art gäbe.

Vielen Dank und liebe Grüsse

Nadja

 

Hallo

Wie wäre es mit den normalen Posthornschnecken und Blasenschnecken? Die können verschiedene Farben annehmen und sind eine super Putzkolone.
Solltest du grössere Schnecken wollen schau dir die Rennschnecken und die Apfelschnecken an.

Gruss