Hallo zusammen,
Dann will ich mal mein neues Projekt vorstellen.
Evtl. kurz zur Vorgeschichte:
Anfang 2010 habe ich nach laaanger Pause die Aquaristik als Hobby wieder entdeckt.
Ich stieg dann gleich "gross" wieder ein, mit einem 360L Becken. Zu Beginn war das trotz gewissenhafter Ausführung nicht gerade glücklich. Nach einer Weile lief es dann einigermassen, aber nach 10 Tagen Ferien, breiteten sich die Algen wieder aus. Dann kam eine etwas hektische Zeit, ich zog bei meiner damaligen Freundin aus und musste deswegen auch das Becken aufgeben. Die verbleibenden Fische zogen dann in ein 60L (das kann man zügeln) (bis auf 20 Rotkopfsalmler die gingen zu Timo hier aus dem Forum )
Nun, das Becken wanderte zu meinen Eltern in den Keller und da es vor kurzem da raus musste überlegte ich wieder grösser einzusteigen. Erst musste allerdings die Situation mit dem 60L Becken geklärt werden, war ja kein Zustand.

Nun hier ist es also - die Klärung der 60L Situation :lol:. 128L

Eckdaten:
Becken Vollglas mit Silikonverklebung
Masse: 80cmx40cmx40cm 128L
Beleuchtung: Arcadia Leuchteinheit 4x24W T5 mit Juwel Reflektoren
Abdeckung: Eigenbau aus Hartschaum PVC
Filter: JBL Crystal Profi e701 GL
Heizung: Ich glaube ein Tetra Heizer 100W, bei diesem Mistding ging nach ein paar Wochen die ganze Farbe ab - muss mal was Neues her..
CO2: Aus Soda-Stream mit Nachtabschaltung
Bodengrund: Sand, <0.8mm 10kg JBL Sansibar Black und ca. 20kg weisser Quarzsand von der Carlo AG
Deko: Drachengestein

Pflanzen:
Hemianthus glomeratus: sieht etwas kränklich aus, war aber schon nicht in Top-Zustand als es ankam(war aber eine Ausnahme, sonst war alles von Saibling top), zudem waren auch nur zwei statt fünf Töpfe lieferbar. Tja, werde ich evtl. noch etwas aufstocken, falls ich irgendwo noch Nachschub finde.
Hemianthus callitrichoides "Cuba": 1-2 Grow von Tropica - war echt eine Freude das zu setzen, diese Gewebekultur ist einfach besser zu handeln als die doofe Steinwolle.
Staurogyne repens: Auch 1-2 Grow
Bacopa Australis
Heteranthera zosterifolia: Noch aus meinem ersten Becken
Ludwigia glandulosa
Proserpinaca palustris
Dann noch Ceratophyllium demersum, Eichhornia crassipes als Nährstofftilger in den ersten Tagen.

So nun zu den Bildern:

So sah das Becken nach der Positionierung aus. Die Sauger kann ich wärmstens empfehlen. Sind zwar nicht günstig, aber ein kaputtes Becken ist das auch nicht. Unterhalb ist ein Ikea Möbel, für welches ich aus 27mm 3-Schicht einen Überstand gebaut habe.

Hier beim Befüllen - Den Trick mit dem Papier habe ich von Oliver Knot kopiert. Etwas abgewandelt allerdings. Erst das Becken mit Cellophan bedeckt, dann dieses mit Haushaltpapier abgedeckt. So werden keine Pflanzen rausgeschwemmt.

Vollansicht




Closeup


Und hier ein Bewohner.

Ja richtig, Bewohner. Das Becken ist zwar neu, doch den Filter habe ich die letzten drei Monate im 60L eingefahren. Bei dem geringen Besatz und der doch recht starken Befplanzung sollte das wohl kein Problem sein.

So, danke für die Aufmerksamkeit und vielleicht kommt ja bald mal ein Update..

Gruss
Lukas

 

Hey Lukas

Ein richtiges Scape, supi!!!!!:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D

Lass uns bitte schön teilhaben an der weiteren Entwicklung.

L.G.
Christa

 

Salü Lukas

Sehr schön gestaltetes Becken. Da hast Du aber mächtig Gas gegeben mit dem Rahmen um Dein IKEA-Möbel. Das hält ewig!

Wieso ist eigentlich der Filterauslauf so weit unter Wasser? Wäre es nicht besser, diesen auf Wasserstandslinie anzubringen?

Freundliche Grüsse
Bruno

 

hallo

sehr schönes becken.. !!

gefällt mir super guet..

gruess phil

 

Hallo zusammen,
Vielen Dank für die netten Kommentare. Ich denke es hat seine Feuerprobe, oder soll ich sagen "Algenprobe", noch nicht überstanden. Aber ich bin mal zuversichtlich. Bisher siehts gut aus und die Pflanzen entwickeln sich soweit gut..

@Christa
Das mit dem Scape hast jetzt aber du gesagt.. Aber das hatte ich natürlich schon ein bisschen im Sinn, auch wenn ich wohl nie an die Leutchen von Flowgrow heran komme. Da fehlt mir wohl das 200.- ADA Soil..

@Bruno
Ja, näher an der Oberfläche wäre im Bezug auf die Oberflächenbewegung schon etwas günstiger, allerdings lasse ich das CO2 momentan einfach über eine Kanüle in den Filterauslauf. Ich habe zwar einen JBL Taifun, doch der hat in meinem ersten Becken eine schlechtere Performance gebracht als die Methode mit der Kanüle. Deswegen mach' ich das nun auch so, allerdings klappt es nicht soo gut. Der e1500 hatte einfach mehr Strömung (=feinere Blasen) wie der e701.
Das tiefere Auslassrohr gibt den CO2-Blasen mehr Zeit sich zu verteilen, bevor sie aufsteigen und mit CO2 ist zuviel Oberflächenbewegung so oder so nicht optimal.

Ich denke allerdings, dass ich mir wohl noch einen UP-Inline Atomizer zulegen werde. Der ist zwar in der Schweiz absurd teuer (~75.-), aber über E-Bay kriegt man den aus Hong Kong für $25 inklusive Versand (ich nehme mal an das sind US $, sonst wär's lächerlich). Wie dem auch sei; Ich bin sehr für Inland Konsum, aber 300% ohne VK schlägt dem Fass den Boden aus. Selbst wenn mich die Abreissen ist's wohl ein Versuch wert. Konnte mich nur noch nicht überwinden..

Ich schweife ab...
Sobald sich was tut, werde ich updaten.

Danke nochmals und Gruss.
Lukas

 

Hallo zusammen,
Nun ist das Becken fast genau eine Woche alt und da ich etwas Zeit habe, wollte ich mal ein Update liefern.
Gemacht habe ich eigentlich in der Zwischenzeit nicht viel - zwei Töpfe Hemianthus glomeratus sind noch hinzu gekommen um die ein wenig kränklichen Exemplare zu verstärken.
Die Pflanzen sind schon ein bisschen gewachsen, die Spitzen von P. palustris verfärben sich langsam ein bisschen orange, H. callitrichoides bildet Ausläufer, zwar noch zögerlich, aber es tut sich was. H. zosterifolia wächst gemächlich und Ludwigia glandulosa verfärbt sich an den Spitzen ein bisschen, aber wachsen tut sie eigentlich nicht besonders.
Aber momentan beleuchte ich auch erst 6 h, davon nur zwei mit allen vier Röhren (total 6h ? 0.5W).

So, genug gelabert! Hier das Bild

 

Hallo zusammen,
Mittlerweile hat sich einiges getan. Erste Probleme sind aufgetaucht und nun bin ich an deren Behebung.
Jeder denkt jetzt bestimmt: "Aha! Algen haben sich breit gemacht!" aber das ist (noch) nicht der Fall.
Aber der Reihe nach:
vor ca. 7 Tagen (das Aquarium war damals zwei Wochen alt), ist mir aufgefallen, dass die Triebspitzen von P. palustris glasig werden. Erst habe ich mir nichts Grosses dabei gedacht, aber die anderen Pflanzen zogen bald nach. Glasige Blätter zeigten sich bald auch bei B. australis und H. glomeratus. Nicht lang und alle Pflanzen assimilierten deutlich schwächer und die alten Blätter von H. callitrichoides wurden gelblich, die jüngeren Blätter stumpf. Probleme mit neuen Blättern? Eisenmangel? Kalium-Mangel?
Probleme mit alten Blättern? Stickstoffmangel?

Obwohl verschiedentlich geraten wird im ersten Monat gar nicht zu düngen, habe ich vom Beginn an 1/2 Menge Ferrdrakon Power (Langzeitdünger) im Filter platziert. Dieser scheint jedoch nicht zu reichen, also habe ich Dünger (Ferrdrakon) zudosiert und etwas KNO3 hinzugegeben.
Die Symptome verschlechterten sich zwar nicht mehr, aber besser wurde es auch nicht wirklich. Ich stockte die Ferrdrakon Power Menge auf die volle Dosis auf und ein weiterer Verdacht keimte in mir auf.
Deswegen habe ich mir so bald als möglich NO3, Fe und PO4 Tests von JBL besorgt. Die kosten zwar einiges, doch das musste nun mal sein.
Die Messung zeigte, was ich vermutete: Stickstoff war auf dem Level auf welchem ich zudosiert hatte (war also vorher ~0mg/L), Phosphat 0 mg/l, Eisen 0 mg/L).
Die Symptome passen zwar zu einzelnen Mangelerscheinungen, bei mir liegt aber ein genereller Mangel an allen wichtigen Nährstoffen vor. Vermutlich waren die Mikronährstoffe die Einzigen welche durch Ferrdrakon Power ausreichend zugegeben wurden. Eisen hat Ferrdrakon nicht gerade üppig, deswegen musste auch EL Ferro her.

Nun halte ich den Düngerstand auf 0.2 mg/L Eisen (mit EL Ferro), 0.2 mg/L PO4 (mit KH2PO4) und 20mg/L NO3 (mit KNO3). Dabei achte ich darauf das Redfield Verhältnis zwischen Phosphor und Stickstoff einzuhalten, auch wenn ich mich momentan am oberen Ende der Skala bewege.

Phosphat war die letzten drei Tage jeweils nach 24h wieder auf 0 gesunken, ein klarer Hinweis für einen Mangel. Mit Eisen verhält es sich ähnlich.

Dafür erholen sich die Triebspitzen der Pflanzen langsam und das macht Mut.

Irgendwie erinnert mich das an mein grosses Becken. Da ging der Start auch in die Hose und zwar nicht wegen Algen, sondern weil die Pflanzen durch Nährstoffmangel in den ersten drei Wochen schwer geschädigt wurden und viele sich nie mehr richtig davon erholten.

Für mich ist nun unumstösslich klar, dass die "Algennährstoffe" Phosphat und Nitrat zu unrecht so verschrien sind. Es wird an der Zeit das ein Umdenken stattfindet, vor allem bei den Herstellern.
Mir ist natürlich schon klar, dass viele andere aufgrund von starkem Besatz keine so gravierenden Probleme wie ich haben werden - dies gehe ich jedoch an, sobald sich meine Pflanzen wieder etwas erholt haben.

Gruss
Lukas

 

Hallo,
Hier liefere ich schnell die Photos nach, die kurz nach dem letzten Post gemacht wurden:
Hier eine Totale, man sieht gut das verstärkte Wachstum


und jetzt einige Nahaufnahmen

Die älterem Blätter sind quasi tot...

H. glomeratus, die beschriebenen glasigen Blätter..

Leider auch bei Bacopa australis..

Und letztendlich auch bei Proserpinaca palustris..

Aber es gibt auch Aufsteller:

Staurogyne repens hält sich wacker, wächst aber langsam, Ludwigia glandulosa macht richtig Freude und auch Heteranthra zosterifolia.

 

So und nun noch ein paar Bilder nach dem Aufräumen vom Samstag:

Musste alles zurückgeschnitten werden.. Mühsam waren vor allem L. glandulosa und P. palustris, da ich dort die Kronen alle neu einpflanzen musste. Zum Glück habe ich Sand, da geht das Pflanzen(und ausrupfen) leichter. Und zum Glück habe ich auf Bodengrunddünger verzichtet, da haltet sich die Trübung in Grenzen. Wenn ich da an Terrdrakon denke :shock:, ich sage nur Wolke!

H. callitrichoides "cuba" assimiliert wieder und bildet frische Blätter, aber der Schaden ist schon sichtbar.

-Schon okay Tropica.. :?

Dafür legt H. zosterifolia aber RICHTIG los!
Schöne Sache!

Übrigens, ich habe mich punkto Redfield Ratio etwas vertan:
Korrekt wäre 20mg/L NO3 auf 1mg/L PO4. Die 0.2 mg/L PO4 waren etwas an der Grenze, deswegen musste ich jeden Tag PO4 nachdüngen. Nun fiel der Wert innert knapp 24h von 1.0mg/L auf 0.4mg/L -> Da schien schon ein Mangel vorzuliegen. WW mache ich nun wöchentlich 50% bisweilen bilden sich etwas Gürnalgen, aber es hält sich in Grenzen.

So, danke für eure Aufmerksamkeit und gute Nacht!

Lukas

 

Hallo Lukituki

Dein Becken sieht ja richtig genial aus!!
Kann fast nicht glauben das es "nur" ein 128l ist. Auf den Fotos sieht es aus als wäre es ein 540l Becken oder so.

Wäre toll wenn du uns wieder mal ein Bild zeigen würdest wie es heute aussieht. Weiter so! =)

Grüsse Chronus