Hallo zusammen

Habe ein 600 Liter Aquarium mit Buntbarschen, darunter eine Gruppe Yellows. Die ältesten sind 3 Jahre alt und einer dieser wird nun seit 2 Tagen attackiert. Als der arme Kerl heute nur noch völlig erschöpft an der Wasseroberfläche "schwamm" hab ich ihn rausgefischt.
Nun bin ich aber ziemlich ratlos wie weiter... soll ich ihn heute über Nacht im Eimer lassen damit er sich erholt und morgen ausprobieren was passiert wenn ich ihn wieder zurück schicke?
Hat da irgendwer einen schlauen Ratschlag?

LG kassandra

 

hoi Kassandra

Um dir genau helfen / Tipps geben zu können, sollten wir mehr Details wissen, wie:
kompletter Besatz inkl. Verhältniss
Ausstattung
genaue Beckenabmessung

Allenfalls könnte auf die schnelle eine Beckeunmgestalltung helfen (einfach ein paar Steine herausnehmen und anderst wieder aufstellen)

L. c. yellows sind im Grundsatz recht friedlich, daher gehe ich davon aus, dass der Verursacher einer anderen gattung angehört...

Hast du Bildere vom Becken, yellow?

Hast du vlt ein zweites Becken? Kübel ist halt schwierig und nur für Notfall oder umsetzen geeignet, ganz wichtig mit Sauerstoff versorgen...
Mein Tipp Becken umstellen, Licht aus, Fisch rein und beobachten wie es dann morgen wird...

Hast du erst seit kurzen neue Fische eingesetzt?
Sind alle Tiere +/- 3 Jahre alt... zwischen 2 und 5 Jahren fangen die Fische oft an ihr wahres Innere zu zeigen und dies könnte auf einen ungeeigneten Besatz hinweisen....

 

Hallo Oliver

Ich habe mir das Becken vor ca. 3 Jahren von einem Aquariumfachgeschäft einrichten lassen. Damals wurde es besetzt mit 3 Venustus, 5 Yellows, 5 Lifalili und 5 Acei, ausserdem 2 irgendwas Welse. Die Aceis sind gestorben und die haben sie mir vor ca. einem halben Jahr durch etwas ähnliches ersetzt. Die Yellows vermehren sich wie blöd, so dass ich alle paar Monate das ganze Aquarium leer räumen muss damit ich die Kleinen fangen und abgeben kann. Grundsätzlich habe ich keine Ahnung wieviele Yellows ich zur Zeit habe, sicherlich sind es zu viele, wie alt werden die denn?
Ich werde jetzt mal deinen Vorschlag mit dem Umstellen ausprobieren und hoffen dass er vielleicht so die Nacht überlebt.

Vielen Dank

kassandra

 

Hi

Wie alt ist das Foto? Der venustus sieht noch klein (1,5-2jg) aus...

Grundsätzlich sind die Räuber zu klein für 600L denke mal dein Verursacher ist der Venustus, welche >20cm eher 25cm gross werden können und ein Glücksfall ist, was die aggressivität im AQ angeht, 50% sind friedlich und 50% sind sehr aggresisv anderen Fischen gegenüber...


Zudem hast du mit 18 Tieren einen starken Unterbesatz was ebenfalls zu der erhöhten aggressivität passt, das alter zwischen 2-5 Jahren passt da ebenfalls dazu...


Der lifalili gehört nicht in ein Malawi-Becken, hat aber vemrutlich nichts zu tun mit deinem aktuellen Problem...


Zudem solltest du nicht Mbunas und Non Mbunas mischen, der Hauptpunkt dabei ist die gegensätzliche Ernährung sowie, die Organe welche der Ernährung enstprechend gebaut sind... hat aber auch nichts mit deinem aktuellen Problem zu tun...

Mbunas:
Ps. acei (Aufwuchsfresser)
L. c. yellow (eine Ausnahme da hauptsächlich von Insekten ernährend...

Non Mbunas:
N. venustus (Fischjäger ab 1000l)

Sind zwar off topics dabei aber für eine lange Gesundheit und Artgerechte Haltung der Tiere ebenfalls wichtige Punkte...

 

Ja das Foto ist sicher 1 Jahr alt und die Fische inzwischen um einiges grösser. Habe einfach so auf die schnelle kein neueres gefunden ;-)
Was verstehst du unter Unterbesatz? Zuwenig Fische?? Sieht aber sehr voll aus.
Die Venustus sind friedlich, die Agressivität geht ja zur Zeit von 2 Yellows aus, die ihren Artgenossen angreifen.
Und ... ich hab die Fische nun halt mal, auch wenn sie nicht optimal zusammen passen. Ich kann ja höchsten die Venustus oder Lifalilis nicht mehr ersetzen.

 

Vielleicht ist er auch krank? Die Haut sieht irgendwie weisslich aus, ausserdem dümpelt er nun seitlich unter der Wasseroberfläche. Die anderen Yellows stupsen ihn immer wieder an, es sieht aber irgenwie nicht so aus als ob er gebissen würde, zumindest sind keine Wunden erkennbar.

Gruss Susi Ratlos

 

hoi

schliesse mich vorrednern an..alles andere als ein gutes malawibecken. auch die einrichtung hat noch massives potential.

wenn er keine bisswunden hat und die flossen nicht abgefressen sind hat er sonst ein problem. erfahrungsgemäss wird der nicht mehr lange leben, so wie der aussieht...

gruss

stefan

 

Optimierung

Hoi Kassandra

Dein Aquarium sieht zwar hübsch aus, aber ich befürchte, dass weder Besatz noch Einrichtung zueinander passen.

Wenn Du Dich für Mbuna entscheidest, kannst Du die Yellows behalten. Ich empfehle Dir jedoch den Besatz aufzustocken. Du kannst gerne nochmals 5 Yellows dazutun (Geschlechterverhältnis ist egal). Auf dem Bild erkennt man nicht gerade viele Yellows...

Danach kannst Du gerne noch eine zustäzliche "friedliche" Mbuna-Art dazutun. Als Bodenbewohner würde ich 5 - 7 Synodontis Multipunctatus einsetzen.

Und bei der Einrichtung darfst Du gerne das Holz rausnehmen und die Steinaufbauten auf der rechten Seite bis zur Wasseroberfläche aufbauen. Dein Aquariumladen hat sicher noch von dieser Art Gestein. Feinkörniger Sand mögen die Barsche ebenfalls. Alle andere Tiere, welche Du zur Zeit hältst, kannst Du gerne an einen geeigneten Platz abgeben.

Als Sofortmassnahme würde ich aber die Steinaufbauten erhöhen und die Yellows "subito" aufstocken. Dann geht's Deinem unterdrückten Yellow hoffentlich bald wieder besser. Vielleicht hilft es auch, wenn Du das Licht für ein paar Tage ausschaltest - Dein Yellow fühlt sich dann nicht so beleuchtet (falls er nur schwach ist und nicht krank).

Und 30 -50 % WW pro Woche schaden auch nie. Falls Steinaufbauten, Lichtreduktion, Aufstockung von Yellow sowie WW nicht helfen, kannst Du das Tier gerne an einen anderen Ort abgeben (sofern gesund) oder von den "Qualen des Daseins" erlösen.

PS: Was mich ein wenig beunruhigt ist der aufgeblähte Bauch auf dem Foto - kann aber auch eine optische Täschung sein aufgrund der Spiegelung durch das Aquariumglas...

Gruss N.

 

Wollte zuerst nicht mehr schreiben, da du ja nicht auf Erfahrungen / Ratschläge eingehst, weill es ja schon so ist...aber denoch die Tiere sind mir wichtiger...


Kann es sein das deine Tiere zu gut genährt sind, oder täuscht das Foto durch die Scheibe... der yellow hat ganz klar einen zu dicken Bauch (könnte auch Bauchwassersucht sein) aber auch der venustus hat einen zu dicken Bauch... bei Malawis sollte der Bauch weder nach unten noch auf die Seite zu stark gewölbt sein...

Denke dass alles mitspielt... Zusammenstellung, Ernährung und Beckeneinrichtung, denn da fehlen die Rückzugmöglichkeiten / Sichtschutz...

Wie oft machst du Wasserwechsel und wie warm ist das Wasser?

Dein blauer Ersatz für den ps. acei ist übrigens ein Scieanochromis fryeri (Wildform, farbe) und ein hübscher Kerl... Somit hast du eigentlich ein Non Mbuna Becken, da sich der yellow ebenfalls "fleischlich" (von Insekten) ernährt... was bekommen sie als Futter?

 

Hallo Kassandra

Erst einmal folgendes - ohne unhöflich erscheinen zu wollen:
Beherzige bitte die Vorschläge meiner Vorredner, es wurden bisher nur gute und richtige Tipps abgegeben.

Dein Besatz ist komplett falsch zusammengestellt worden, das AQ Geschäft welches das verbockt hat würde ich nicht mehr betreten!

1. Venustus raus, die werden für das Becken zu gross und zu aggressiv.
2. Den Hemichromis Lifalili raus, er gehört im eigentlichen Sinne gar nicht in ein Malawibecken...hast du ein Weibchen dazu?
Lifalilis sind Substratlaicher und während der Brutzeit teilweise ziemlich aggressiv, alles was in die Nähe des Geleges kommt, wird ohne Gnade gejagt und vertrieben (potenzieller Täter im Fall des geschwächten Yellows?!).
Deine Ernährung würde mich auch sehr interessieren, denn der L.caeruleus sowie der Venustus auf dem zweiten Bild sehen mehr als wohlgenährt aus - wenn es wie Oli schon vermutet hat keine Krankheit ist, ernährst du deine Fische entweder zu gut oder auch falsch.

Zu der Altersfrage: Manche Malawis werden 5-9 Jahre, manche auch viel älter, speziell grössere Räuber.
Aber auch das geht einher mit den Bedingungen unter denen sie leben.

Dein Becken ist falsch besetzt, es sind warscheinlich Aggressionen und viel Stress für die Fische vorhanden - das führt sehr oft zu Krankheiten.

Mein Tipp:

1. Vorschlag = Ein Mixbecken.

S. fryeri drinlassen (am besten 1/2 o.1/3).

Yellows drinlassen (in einer grösseren Gruppe, Verhältnis ist mehr oder weniger egal, da du warscheinlich sowieso das Geschlechterverhältnis nicht erkennen kannst).

Eine Protomelasart rein (zb.Protomelas taeniolatus oder Protomelas fenestratus im Verhältnis 1/2 o. 1/3).

Eine *robuste* Aulonocaraart rein - ( Jakobfreibergi, Lwanda, Walteri im verhältnis 1/2 o. 1/3).

Eine Otopharynxart rein, zb. O.Tetrastigma oder O. Lithobates 1/2 o. 1/3.

Die Ernährung kann hier wie folgt gestaltet werden:

Qualitativ gutes Flocken- und Frostfutter, Granulat, Cyclops, Artemien, Krill, Daphnien sowie weiße und/oder schwarze Mückenlarven.
Frostfutter bitte sehr gut waschen und das Wasser wegschütten bevor du es verfütterst.

Füttere 1-2 mal täglich soviel wie deine Fische in 2 -4 Minuten fressen können - auch wenn sie dauernd hungrig erscheinen und fast um Futter betteln - zu viel Futter ist kontraproduktiv und kann im schlimmsten Fall deine Fische schädigen (besonders zu proteinreiches Futter).



2.Vorschlag = Ein reines Nonmbunabecken ohne die Yellows.

S. fryeri
Placidochromis
Protomelas
Otopharynx
Aulonocara

...und als Ersatz für die Labidochromis Caeruleus (im eigentlichen Sinne Mbunas) eventuell eine Copadichromisart - der C. borleyi kadango würde sich empfehlen und kann sich auch in diesem Becken gut behaupten (1/3).

Fütterung genauso wie oben schon genannt.
Forstfutter verfüttere ich übrigens nur maximal 2mal die Woche, mein Hauptfutter ist Flockenfutter und Granulat.


Zu der Einrichtung des Beckens wurden schon gute Vorschläge gemacht, die richtige Mixtur zwischen genügend Schwimmraum und Rückzugsmöglichkeiten für unterdrückte Fische oder *paarungsunwillige Weibchen*, welche oft von den paarungsbereiten Herrschaften kreuz und quer durchs Becken gejagt werden wirst du mit der Zeit selbst rausfinden.


Und zum Schluss noch ein Wort zu dem kranken/geschwächten Yellow: Nach Möglichkeit separieren oder wenns aufgrund von Beckenmangel nicht geht 2,3 Tage in einem etwas grösseren Ablaichkasten im AQ von den anderen Beckenbewohnern getrennt halten und weiterhin beobachten.

Sollte es eine Krankheit haben oder sich noch andere Symptome einstellen wirst du wohl oder übel Massnahmen ergreifen müssen...auf jeden Fall musst du jetzt handeln wenn du an deinem Becken noch länger Freude haben willst - deine Fische sind aus dem juvenilen Alter hinaus und die ehemals friedlichen Fische zeigen jetzt andere (normale!!!) Verhaltensmuster - die aber bei deinem Besatz über kurz oder lang zu weiteren Verlusten führen können....

lg Nabi

 

EDIT: Eben sehe ich das du Kies in deinem Becken hast....Bei der nächstbesten Gelegenheit bitte raus und Sand reinmachen, ich verwende Quarzsand mit einer Körnung von 0,4 - 0,8 mm.
Die meisten der im Malawisee lebenden Fische durchsieben den Sand auf der Suche nach Nahrung in Form von Kleinstlebewesen und spucken den Sand hinterher durch das Maul oder die Kiemen wieder aus.
Kies verhindert dieses natürliche Verhalten! :-(

lg Nabi

 

Hi Nabi und danke für deine ausfürhliche und direkte Meinung... im Grundsatz eigentlich alles richtig..

Zum Sand, der ist sehr wichtig den brauchen alle Malawis für ihre Hygiene und nicht nur zum nach Futter suchen, die Kiemen werden gereinigt und Parasiten etc von den Schuppen abgestreift, deswegen streifen sich Malawis auch hin und wieder im Sand ab...

Da die Ernährung passt kann man die yellows gut drin lassen und auf 10 aufstocken

 

Hi Oli

stimmt, bei der Beckengrösse ohne weiteres möglich.
Ich bin übrigens bewusst nicht auf Mbunas eingegangen - wenn ein AQ Geschäft ihr so einen (Im Grunde Nonmbuna) Besatz zusammenstellt, was wäre dann passiert wenn sie sich für Mbunas entschieden hätte?! ;-)

lg Nabi

 

hallo
und...lebt er noch?
gruss
stefan

 

Hallo zusammen

Bitte um entschuldigung, ich habe nicht mitbekommen, dass ich noch so viele gute Ratschläge erhalten habe. Versuche aber gerne die Fragen zu beantworten, man verzeihe mir mein geringen Sachkenntnisse.

Zuerst mal, der Yellow lebt nicht mehr, ich hab ihn erlöst nachdem er nur noch richtungslos durchs Becken getrieben ist, meist in senkrechter Stellung. Er hatte aber weder Bisswunden noch angefressene Flossen.

Zum Besatz: Ich weiss nicht wieviele Yellows ich habe, denn dies ist die Gruppe die sich fortlaufend vermehrt. Es sind zur Zeit zusätzlich zu den 6 Grossen sicherlich nochmals 15 Kleine (zwischen 0.5 und 2.5cm gross) zwischen den Steinen versteckt.
Die Lifalis sind die friedlichsten und unproblematischsten meiner Aquariumbewohner.

Die Venustus sind vermutlich schon ein Problem, aber was versteht ihr unter "die müssen raus". Wohin damit?

Fütterung: Ich füttere praktisch ausschliesslich das rote Granulatfutter. 1 - 2 mal am Abend und weg ist das innerhalb 1 Minute.

Das Kies wird auch durchsiebt, aufgenommen, ausgespuckt, Höhlen gebaut, Berge aufgetürmt... man hat mir gesagt, Kies sei besser als Sand wegen der Reinigung?
Ich glaube meine irgendwas Welse hätten keine Freude, wenn ich das Holz entferne, das ist ihr Lieblingsplatz.

Wasserwechsel mache ich alle 14 Tage.

LG kassandra

 

Salve Kassandra.

Auch ich habe solch ein Yellow. Habe ihn auch separiert. Aber er lebt noch. :-D

Ich habe ein 800L Eck-Aquarium und glaube mir, es ist sehr wichtig, dass du Überbesatz hast. Die Fische werden bedeutend ruhiger. Sie können dann kein Revier mehr bilden und sind gegenüber den Anderen nicht aggresiv.

Als Faustregel gilt 10L=1 Fisch.

Wasserwerte, Fütterung usw. sollten auf jeden Fall stimmig sein. Aber erst der Überbesatz bringt wirklich Ruhe.

Gruss. Luis.

 

Hoi Luis

Bitte vorsicht bei solchen pauschalisierungen und besser / bitte nicht weitersagen, da diese erstens falsch sind und zweitens gibt es keinerleir pauschalisierungen bei einem Malawi-Besatz, denn man muss bei jedem Besatz unterscheiden, welche Arten, agressivität, Endgrösse, Verhalten allg...

dass wären ja bei einem 800L 80 Tiere und bei 400L 40 Tiere, 300L 30 Tiere bei Mbunas kann man bei grösseren Becken sich noch darüber streiten denke aber eher das Maximum und bei kleinen wie 300L stimmts mal hinten und vorne nicht.... da redet man von 16-20 Mbunas und nicht von 30.....

 

Danke an das allwissende Orakel.

 

Hoi Luis

Das hat nichts mit alles wissend zu tun...
diese alte Regel 1Fisch pro 10 Liter, wird schon lange nicht mehr angewendet, da sie nicht zutrifft... und deswegen sollte sie auch nicht verbreitet werden...

Ich finde es wichtig, das vor allem Anfänger im Malawi-Bereich von Anfang an richtig beraten werden, damit die Fische lange vital sind und deren Halter lange daran Freude haben...

 

Sali Oli.

Der Ton macht die Musik!

Habe selber ein 800er mit etwas über 80 Barschen.
Seit dem Überbesatz herrscht friedliche Koexistenz.

Nicht alleswissende Grüsse.

Luis.