Gesellschaftsbecken - nur eine Impression

Liebe Leute,

ich hab mir ja schon lang überlegt ob ich hier noch was schreiben soll, aber man muss sich ja nicht von dummem Gerede und Unfrieden in anderen Threads irre machen lassen, oder?

Über den Besatz meines Beckens wurde ja auch schon diskutiert und ich stelle keine Fragen diesbezüglich, dass nicht alles optimal ist weiss ich, aber es ist momentan wie es ist, optimieren werde ich es, wenn alles ruhig und gesund ist. Eigentlich möchte ich mit diesem Post denen Mut machen, die, genau wie ich, nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen haben, sondern so gut wie sie können versuchen, ihre Fische zu pflegen und ihnen einen schönen Lebensraum zu geben, auch wenn durch schlechte Beratung vielleicht mal ein Fehlbesatz entstanden ist.

In meinen ca. 190l (100x40x45) schwimmen:

1 Siamesischer Kampffisch (m)
3+ Black Mollies (1m, 2w gestern hab ich noch zwei Minis gefunden, ich hatte eigentlich gehofft die vermehren sich nicht...:shock
2 Ancistrus irgendwas (haben sich noch nicht mit Vornamen vorgestellt, Nachzucht aus dem Becken einer Freundin, beide mittlerweile ca. 8cm, einer orange, einer graubraun)
1 Schwertträger (ein Winzling obwohl schon 1 Jahr alt, aus undefinierter Babynachzucht, geerbt von meiner Freundin)
7+ Guppies (3m, 4w und ungefähr 15 , siehe "Black Mollies")
2 Prachtschmerlen (ca. 9cm + ca. 7cm)
ausserdem
Turmdeckelschnecken
Anentome Helena
Posthornschnecken

Die Pumpe bewegt 1000l durch einen grossen Eheim-Innenfilter, ich habe damit gut durchströmte Gebiete und stille Gebiete im Becken, ausserdem heize ich das Wasser auf 26°, bei der Temperatur geht es allen Bewohnern gut. Beleuchtet wird das Ganze am Morgen von 6 - 9 h mit einer kleinen 9w Lampe, von 9 - 12 h mit einer 30w T8 Röhre und einer anderen, deren Spezifikation ich nicht kenne, von 12 - 16 h wieder die kleine Lampe und von 16 - 21 h nochmal das volle Licht. Es wachsen Anubia, Cabomba caroliniana, Spatiphyllum, Vallisnerien, Echinadorus bleheri und Wasserlinsen.

Ich beobachte, dass speziell die Babyfische im "Mondlicht" (die 9-Watt-Lampe, ich nenn das halt so, einfach nur weil es so aussieht ..) besonders aktiv sind, aus dem rechten oberen Bereich des Beckens der von Cabomba caroliniana total verkrautet ist herauskommen und ein wunderschönes Schauspiel im kleinen Lichtkegel geben. Der Kampffisch ist besonders erstaunlich, er hat sein Revier im linken oberen Eck, wo es keine Strömung hat, durchschwimmt aber regelmässig ca 3/4 des Beckens, räkelt sich auf Pflanzenblättern, schnarcht in der Kokosnussschale oder faulenzt am Beckenboden, wobei ihn alle anderen Bewohner respektvoll umschwimmen. Wenn gefüttert wird, sind die Mollies als erstes da aber die Schmerlenpolizei ist sofort präsent und organisiert die Futterverteilung.

Vermutlich hat das schnelle Wechseln des Beckens nach dem Leck schon etwas Stress, speziell bei den Schmerlen, ausgelöst, ich hatte darüber ja geschrieben. Dank Dänu hat es doch praktisch keine Probleme gegeben!

Seit ca. drei Tagen sind jetzt auch die Schmerlen wieder "normal", fröhlich und aktiv, fressen, kaspern und auch die angefressene Schwanzflosse von Mr. Schmörl wächst wieder nach! Die Wasserwerte sind gut, alles hat sich beruhigt (ist jetzt ca. 4 Wochen her der Beckenwechsel).

Ich hätte gerne ein paar Bilder hochgeladen aber die werden einfach nicht schön, ich muss da noch ein bisschen üben, so bald ich was habe wo man auch was drauf sieht, werde ich es präsentieren.

Mein Fazit: von Dänu habe ich gelernt, Geduld ist das Wichtigste und manchmal klappt halt nicht alles so, wie man es gerne hätte, ausserdem kann man es nicht allen recht machen. Muss man ja auch nicht .

Vielleicht hat jemand Freude an dem Bericht, wer es schrecklich findet, der ärgere sich ruhig, aber so isses nun mal und ich find's herrlich

Einen lieben Gruss von Christine

 

oder es klappt nicht beim ersten mal;-) wer will den so schnell aufgeben man hat ja Geduld.....:idea::-D

Lg Frenzen

 

Hallo Thomas,

sich bei Fragen ans Forum wenden - schön und gut. Entscheiden muss man aber schliesslich selber. Ich habe z.B. viel über Kampffischhaltung gelesen und an verschiedenen Orten gefragt und ich bin der Meinung, dass es nicht zwangsläufig besser ist, einen Kampffisch auf 30l und alleine zu halten, weil er "sowieso nicht viel schwimmt" und sonst gestresst ist. Artgerechte Haltung ist meiner Meinung nach anders, aber es gibt ja auch bei Katzen und Hunden Qualzuchten nur weil der Mensch das schön findet, bei Fischen ist das wohl nicht anderes und die Züchter haben auch dafür Argumente. Wozu muss eine Perserkatze atmen können, sie braucht ja sowieso nicht rumzulaufen, denn im Freien würde ihr Fell viel zu sehr verfilzen. Schlüssige Argumentation - mich überzeugt sie trotzdem nicht .

Mein Kampffisch schwimmt gerne rum, die anderen Fische gehen ihm aus dem Weg und er hat absolut seinen Frieden, das Becken ist gross genug und gut strukturiert. Ein Beratungsfehler waren bei mir die Prachtschmerlen (Beckengrösse), den wollte ich bereits korrigiert haben. Die eine Schmerle zeigte dann aber Krankheitssymptome nach dem Beckenwechsel und einen kranken Fisch umzuplatzieren finde ich nicht sonderlich schlau. Also warte ich damit erst mal bis er wieder ganz fit ist und bis am Schluss gibt es dann bei mir vermutlich noch ein grösseres Becken und der Fall ist auch erledigt .

Mit "Mut machen" meinte ich in dem Fall: viele Informationen einholen, aber dann nicht in blinden Aktionismus verfallen. Denn so viele Leute man fragt, so viel verschiedene Meinungen bekommt man in der Regel - aber welche ist die Richtige?

Ich habe hier aus dem Forum sehr nette und kompetente Unterstützung bekommen und weiss, an wen ich mich wenden kann wenn ich Probleme habe. Ich schätze es, eine Menge verschiedener Meinungen und Ideen lesen zu können. Verantworten muss ich was ich tue immer noch selber, das habe ich in den letzten 4 Jahrzehnten mittlerweile gelernt

LG, Christine