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Bitte um Rat bei Blaualgen

Dieses Thema im Forum "Pflanzen und Algen" wurde erstellt von Sinead, 2. Juni 2011.

  1. Sinead

    Sinead

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    Hallo Zusammen

    ich weiss, es gibt bereits viele Beiträge zu Blaualgen...habe mich auch fleissig durchgelesen. Leider verwirren mich die vielen verschiedenen Bekämpfungsmöglichkeiten und ich kann nicht abschätzen, was für mein Becken wohl am ehesten funktionieren könnte.

    Zu meinem Becken mit dem doch ziemlich argen Blaualgen-Problem, welches ich seit ca. 4-5 Monaten habe und immer schlimmer wird:

    240l - 120x40x50, läuft seit 11 Jahren

    Besatz:

    1 Panaqolus sp. aff. Maccus
    9 Botia sidthimunki (Schachbrettschmerle)
    13 Melanotaenia praecox (Diamantregenbogenfisch)

    Wasserwerte (JBL-Tröpfchentest):

    KH 4
    PH 7.75
    NO3 0-1
    No2 0

    Wasserwechsel:

    1x/Woche 40-60% mit Mischwasser Osmose und Leitung

    Filterung und Heizung:

    Juwel Innenfilter Jumbo
    Juwelpumpe 1000, 1000l/h
    Tunze Strömungspumpe Turbelle stream 5000l/h
    Regent Heizstab 300W (im Sommer nicht in Betrieb)

    Beleuchtung:

    06.00 Uhr - 12.00 Uhr / 15.00 Ur - 21.00 Uhr
    1 Röhre Flora-Glow 40W T8
    1 Röhre Power-Glow 40W

    Einrichtung:

    schwarzer Juracolor-Sand, Körnung 0.4-0.8mm
    Moorkienwurzeln
    Kokosnussschalen
    Erlenzäpfchen, Buchenlaub und Seemandelbaumblätter

    Pflanzen:

    Aponogeton boivianus (genoppte Wasserähre )
    Cryptocoryne aponogetifolia (Aponogetonblättriger Wasserkelch)
    Cryptocoryne wendtii red (Schmalblättrige Wendtii)
    Egeria densa (Wasserpest)

    Düngung:

    (JBL Ferropol Flüssigdünger - zur Zeit nicht)
    Ferrakon-Düngekugeln


    Ich habe viele Faktoren in Verdacht...evt. könnt ihr mich dabei beraten:

    - Die Filterleistung wird wohl zu stark sein, hinzu kommt die Tunze, welche zusätzlich zu Wasserbewegung und damit Sauerstoffeinschluss und somit CO2-Ausstoss führt. Die Tunze habe ich wegen den Regenböglern und weil ich ansonsten eine Kammhaut hätte
    - Nitrat und CO2 sind kaum vorhanden in meinem Becken = miserabler Pflanzenwachstum, auch bei den schnellwüchsigen
    - evt. zu starke Beleuchtung...die Röhren sind jedoch 2 und 3 Jahre in Betrieb...also nichts neues.

    Ich bitte um euren Rat. Die Regenbögler habe ich erste seit ca. einem Monat und habe riesen Freude an ihnen. Diese möchte ich nicht verlieren weil mir die Blaualgen alles zur S... machen...

    Grüessli Sinead
     
  2. welsfan11

    welsfan11

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    hallo sinead
    ich habe gelesen, dass parotocinclus die blaualgen fressen, obs stimmt weiss ich nicht, weil ich noch nie hatte(ich habe das aq erst seit ca. 2 monate):-D
    luki
     
  3. Frostie

    Frostie

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    Hoi Sinead

    Wie du richtig erkannt hast, gibt es x-100erte von Beiträgen über Blaualgen, deren Entstehung und Bekämpfung. Nun, so vielfältig wie die Beiträge sind, so vielfältig werden auch die Antworten hier ausfallen.

    Nun ich habe momentan 4 Blaualgenversuchsbecken und habe dort verschiedene Varianten der Bekämpfung eingesetzt.

    1. Variante
    Diese habe ich auf http://www.afizucht.de/html/blaualgen.html gefunden, im Absatz "Eine nachhaltig wirksame Bekämpfung mit "guten Bakterien"". Hab ich mir gedacht hab je einen Teich hinter dem Haus also hopp, Schlamm geholt und reingekippt (gemäss Anleitung auf der HP). Was kam bis jetzt raus? Das war vor etwa 1 Woche und das Becken war 3 Tage ziemlich trübe, heute ist es klarer als vorher und die Blaualgen haben sich tatsächlich massiv reduziert und an dem Pflanzen sind gar keine Blaualgen mehr zu sehen. Trotzdem bin ich noch misstrauisch und behalte die Sache im Auge.

    2. Variante
    Dunkelkur mit stetem Absaugen der Blaualgen. Naja, es wird immernoch täglich abgesaugt.

    3. Variante
    Licht reduziert mit täglichem Absaugen der Blaualgen und Wasserwechsel mit sehr viel Osmosewasser (~80%). Auch hier wird noch täglich abgesaugt.

    4. Variante
    Licht reduziert und folgenden Besatz einziehen lassen. Die Otocinclus und Red Fire sind hier eingezogen. Bis jetzt hat sich die Blaualgenplage nicht weiter verschlimmert aber wenn ein Rückgang vorhanden ist, dann ist der noch sehr langsam.

    So viel bis jetzt, da der Versuch noch nicht so lange läuft, kann ich leider noch nicht mehr Infos geben.

    Liebe Grüsse

    Roger
     
  4. Claudi

    Claudi

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    Hallo Sinead und Roger,

    ich hatte in meinem 30 Liter Becken Blaualgen drin, und hab da nur einen Innenfilter von Tetra, den ich mit Zeolith befüllt habe, und hab fast alle Blaualgen weg gekriegt, hat aber auch gute 3 Wochen gedauert :), in meinen andern 3 mal 60 Liter hab ich überhaupt keine Blaualgen drin.
    Vielleicht ein Versuch wert :) lg claudii
     
  5. Angel

    Angel

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    Hi Sinead

    Die Ursachen welche zu Blaualgenplage führen sind in der Tat sehr vielfältig, da es diverse Cyanobakterienstämme gibt. Die einen Cyanos fühlen sich zum Beispiel putzewohl in total nährstoffarmen Wasser, da hilfts alle Nährstoffe sehr gezielt aufzustocken. Andere Cyanos blühen bei Nährstoffüberschuss erst so richtig auf - hier muss man die betroffenen Stoffe reduzieren oder mit anderen Stoffen gegensteuern... wieder andere Cyanos reagieren auf Einflüsse, welche wir entweder weder messen noch in Erwägung ziehen... aber in den meisten Fällen ist ein Ungleichgewicht die Ursache. Ein Ungleichgewicht entsteht wenn das Zusammenspiel Pflanzen, Fische, Technik im Bezug zu Nährstoffen nicht mehr stimmt. Teilweise macht sich dies schleichend erst nach einigen Monaten bemerkbar oder bei langjährig gut funktionierenden Becken auch unmittelbar nach einer Veränderung.

    In Verkaufs- und Pflegebecken gibts nie gross Probleme. Die werden aber auch wöchentlich recht gut gepflegt mit grosszügigem TWW inkl. Filterreinigung und dies nicht wirklich liebevoll dafür konsequent... angepasster Besatz und pflegeleichte Pflanzen = keine spezielle Wasseraufbereitung und kein Dünger. Funktioniert super nur will man das ja so in den privaten Becken nicht haben... erwünscht sind Filter mit möglichst langer Standzeit, spezieller Fisch- und Pflanzenbesatz bedingen angepasste Wasserwerte und Düngung für die erfolgreiche längerfristige Haltung usw und ist somit schon für Algenprobleme prädestiniert denn wer hat schon alle Parameter im Griff? Also ich nicht.

    Mögliche Methoden:

    1a Alle möglichen Stoffe über längere Zeit messen und so gezielt durch Reduktion oder Zudüngen Einfluss nehmen. Dies bedingt Zeit und Geduld sich mit dieser Materie vertraut zu machen. Man muss herausfinden, wie schnell das System gewisse Stoffe anreichert oder verbraucht auch vor- und nach Filterreinigung und reagiert dann sehr gezielt... allenfalls Filtermedien anpassen. Empfehlenswert insbesonders bei Becken mit spezieller Bepflanzung.

    1b Man killt die Algen mittels Dunkelkur (und zwar konsequente 7 Tage absolute Dunkelheit) oder Chemie, misst vorher grob ob ein Mangel oder Überschuss vorhanden war und reagiert danach mit Überschusskiller wie MP600, Phosphatreduktionsmedien usw. oder Dünger nach Anleitung inkl. fleissigem wöchentlichen TWW und Filterreinigung.. eventuell Beleuchtungsdauer und Bepflanzung etwas anpassen und mit etwas Glück reicht dies aus aber schliesst ein Wiederauftauchen des Problems nicht aus da man mehr Symtombekämpfung betreibt.

    2 Man überdenkt das gesammte System was eventuell bedeuten kann, dass man eine grössere Veränderung in Kauf nehmen würde wie z.B. Filter- oder Lampenaustausch, andere Pflanzen oder Besatzwahl oder die halbe Einrichtung ändert je nachdem was man als Ursache in Verdacht hat... aber auch hier ist nicht gewährleistet, dass man auf Anhieb die richtige Umstellung erwischt hat sondern man reagiert mehr auf Vermutungen.

    3 Man tut sich das erst gar nicht an und wählt Besatz und Bepflanzung so, dass alles möglichst pflegeleicht ist, man mit Leitungswasser und wöchentlicher Reinigung auskommt und so gar nicht erst in die Lage kommt ;-)

    Was ich nicht machen würde ist auf gut Glück Eins nach dem Anderen ausprobieren weil die Gefahr gross ist, dass man am Schluss die Freude am Aquarium total verliert... also überleg mal welche Variante für Dich passt und dann kann man schaun, wie sich dies am besten umsetzen lässt.

    Liebe Grüsse

    Angel
     
  6. Sinead

    Sinead

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    Vielen Dank für eure Antworten

    @ Angel

    den MP600 hatte ich zu Anfang drin...nur haben die Blaualgen dann erst richtig angefangen zu blühen. Ich beginne wirklich langsam die Freude an meinem Aquarium zu verlieren...zum Glück habe ich noch 2 weitere, bei denen ich keine Probleme und somit immer noch viel Freude habe. Nun, denkt ihr es wäre ein Anfang, wenn ich meinen Juwel-Innenfilter durch einen kleineren Innenfilter (Eck-Variante oder Eheim Biopower oder so) ersetzen würde und den ganzen Filterschlamm vom Juwel ins Becken kippen würde. Habe gelesen, dass es evt. nützen könnte, wenn sich die Filterbakterien im Becken ansiedeln und so die Cyanos vertreiben. Oder wäre das ein zu arger Eingriff in das Ökosystem?

    Wie sieht es mit einem Nitatdünger für die Pflanzen aus? Oder besteht da die Gefahr, dass sich Nitrit bildet, da mein PH-Wert doch über 7.5 ist?

    Grüessli Sinead
     
  7. Angel

    Angel

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    Hi Sinead
    Nun, das meinte ich mit Eins nach dem Anderen ausprobieren... das sind alles so kleine Symtombekämpfungen welche nur selten was bringen und oft nicht auf Dauer.

    Anstelle den Filter zu wechseln versuch einfach mal die Filtermedien abwechslungsweise jede Woche eins mit dem Teilwasserwechsel mitzureinigen... aber eigentlich sollte der Juwel ausreichen was den Sauerstoffeintrag mittels Ausstöhmer betrifft... hast Du die die zwei Ausstöhmungsverlängerungsstücke so montiert, dass der Ausströhmer nach oben gerichtet ist? Von mir ausgesehen würde dies nämlich für Diamantregenbogenfische ausreichen und bräuchte nicht noch ne Stöhmungspumpe.

    Reduzier die Beleuchtungszeit um je 2 Stunden ... kannst es später immer noch wieder etwas rauffahren aber 12 Stunden ist etwas viel des Guten.

    Das Problem sind mehr weitere Inhaltsstoffe wie Ammonium welches dann zu Ammoniak reagiert, wäre aber vorsichtig dosiert kein Problem. Bin mir aber sonst eh was am zusammenmischen ohne Ammonium für die alkalischen Becken.

    Erst wenn das mit dem Zudüngen funktioniert (vorher wäre es kontraproduktiv) würde ich die Röhren austauschen.... anstelle Floraglo ne normale 830er verwenden und anstelle Powerglo (weiss, schaut gut aus aber eben) normale 840er oder 865er... ist sehr viel günstiger und vorallem die 830er taugen echt was für Pflanzen. Ich bevorzuge Osram, man kann aber auch die von Phillips oder Silvana nehmen.

    Aber wie ich schon erwähnt hab... würde wenn, entweder Punkt 1a oder 1b wählen aber so oder so dann das komplette Programm... die oben beschriebenen Massnahmen passen zu Punkt 1b also käme hier der Start, die Blaualgen nämlich vorher alle zu killen, anschliessend sehr grosser TWW und dann die Veränderungen. Mag sein, dass dies den belasteten Pflanzen den Rest gibt aber es liest sich eh so, als würden die keine Konkurrenz bieten können... übers Forum kriegt man günstig bis gratis meist einiges an Pflanzen.

    Liebe Grüsse

    Angel
     

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