Hallo Aquarianer! Ich möchte versuchen, ein paar ?ideale Fischgesellschaften? zusammenzustellen. Die Idee ist, das Unmögliche möglich zu machen: eine möglichst artgerechte Haltung eines jeden Fisches im Gesellschaftsaquarium. Sicher kann ich da eure kritischen Anmerkungen gut gebrauchen! Ideal heißt für mich, dass die Fische einander in keiner Weise beeinträchtigen (Wasserwerte, allg. Haltungsansprüche, das rechte Futter für alle, jeder Bewohner kann sich natürlichst verhalten). Also artgerechte Haltung für jeden und no stress für niemanden. Es sollten nicht nah miteinander verwandte Fische sein - eher ausgeklügelte Ergänzungen. Meine erste Idee: 1. Was wäre die ideale Ergänzung zu einer Gruppe Uarus (welche der zwei bis drei Arten soll hierfür egal sein)? Die werden ja oft nur mit anderen Großcichliden zusammengehalten, im Glücksfall sind es wenigstens ruhige Skalare oder Diskus. 2. Ich dachte an Küssende Guramis ? die sind ebenfalls Pflanzenfresser, sogar Filtrierer (wofür Uarus als die Nilpferde Amazoniens sicher sorgen könnten), leben im Gegensatz zu den Uarus eher Mitte bis oben, sind ebenfalls sehr ruhig und brauchen ebenfalls enorm viel Platz. Wasserwerte ph und GH müssten hinhauen. Was haltet ihr von dieser Idee ? sagen wir, ein 3-Meter-Aquarium vorausgesetzt? Liegen die Strömungsansprüche vielleicht zu weit auseinander? 3. Gibt es eine dritte Fischart, die hier ideal reinpassen würde ? ein Harnischwels wäre wohl stressig für die Uarus (jeder unnötige Stress ist zu vermeiden). 4. Wie sieht es mit anderen großen Fadenfischen statt Küssenden Guramis aus ? Mondscheinfadenfische beispielsweise? 5. Oder die Sache für ein großes Weich-sauer-Wasser-Aquarium anders aufziehen: Küssende Guramis für oben, Schwielen- oder Harnischwelse für unten und dazu ?? Ich bin gespannt! LG Lu

 

Hi Lukas

Intressantes Projekt...

Für Cichliden sind wenn, dann meist andere Cichliden ein Stressfaktor... zu den Harnischwelsen gehören ja so einige Arten aber die Meisten davon sollten kein Problem für Cichliden darstellen... allerdings bedingt die Haltung von Uarus und den meisten Harnischwelsen eine gute Filterung, Bereiche mit etwas Ströhmung und eine gute Oberflächenbewegung.... was wiederum für Labyrinther nicht so der Hit ist. In einem 3 Meter Aquarium sollte man jedoch verschiedene Bereiche schaffen können.

Mondscheinfadenfische mögens etwas verkrauteter aber das könnte wiederum die Uarus anlocken.

Uarus und Schwielenwelse passt meiner Meinung nach, da könnte sich auch der küssende Gurami wohl fühlen aber bei denen fehlt mir schlichtwegs die persönliche Erfahrung.

Liebe Grüsse

Angel

 

Wenn kein Küssender Gurami ...

was dann? Es müsste ja ein oberflächennah lebender, strömungsliebender, aber sehr wenig hektischer Fisch sein? Wie siehts aus mit Hechtlingen? Blattfischen? Buschfischen?

 

Hallo Lukas

Die küssenden Guramis würde ich jedenfalls weglassen. Die werden sehr gross. Sind eigentlich eher Speisefische. Und die ewige Küsserei könnte mit der Zeit langweilig werden. Ich möchte sie jedenfalls nicht in einem Südamibecken.

Wenn es unbedingt sein muss, würde ich dann eher noch andere Fadenfische sehen.
Obschon ich da lieber weitere Südamerikaner bevorzugen würde.

Ich kenne die Uarus nicht selber. Aber wie alle Buntbarsche werden sie wohl zeitweise ihr eigenes Revier verteidigen.

Diskus und Scalare. Das könnte halt auch Revierprobleme geben mit den Uarus. Wer kommt da unter den Hammer?

Ich würde keine anderen Buntbarsche mehr dazu setzen.
Weniger Mischmasch sieht am Schluss sicher besser aus und gibt weniger Stress unter den Tieren.

Eher Welse, Salmler.

Freundliche Grüsse
Fritz

 

Hallo Lukas

Die Vergesellschaftung von Fischen ist letztlich eine Frage des Geschmacks. Allerdings bin ich wie Fritz der Auffassung, dass man Fische aus verschiedenen Kontinenten nicht mischen sollte ;-). Oft belegen Fische von verschiedenen Kontinenten dieselben ökologischen Nischen. Dies kann zu Stress führen .

Die Auffassung, die Uarus würden sich nur am Boden bzw. in den unteren Wasserschichten aufhalten ist völlig falsch. Da in den amazonischen Gewässern das Grünzeug hauptsächlich an der Oberfläche treibt, halten sich Uarus - die Brutzeit ausgenommen - in der gesamten Wassersäule auf. So auch im Becken.

Uarus sind nicht die Lämmer, als die sie dargestellt werden. Zumindest innerartlich können sie doch äusserst agressiv werden. Insbesondere in der Zeit der Paarbildung können die Kämpfe bis zum Tod des schwächeren Tieres führen :x:cry:. Dies vor allem dann, wenn die Becken ausreichend Platz für mehrere Reviere bilden (dies soll keine Aufforderung sein, die Tiere sardinengleich in ein kleines Becken zu pferchen!) .

Ich habe Uarus in 2 Becken. Im Einen habe ich sie mit Satanoperca vergesellschaftet. Dies funktioniert soweit so gut. Die Fische respektieren sich gegenseitig. Allerdings wenn das Uaru-Paar ein Gelege hat, sollten die Satanopercas nicht allzu nahe an das Gelege kommen. In anderen Becken habe ich die Uarus zusammen mit Chalceus (Grossschuppensalmler) und Metynnis (Scheibensalmler) vergesellschaftet. Kein Problem. In beiden Becken habe ich auch noch Harnisch- und Panzerwelse. Diese werden - ausser sie machen sich über ein Gelege her - ignoriert.

Ich denke du könntest die Uarus mit verschiedenen anderen Grosscichliden wie bspw. Mesonauta, Hypselecara usw. halten. Allerdings müsstest du diesfalls Gedanken machen, längerfristig (nach Paarbildung) von jeder Gattung allenfalls nur ein Paar im Becken zu behalten. Willst du dies nicht, so würde ich neben einem Trupp Uarus nur noch Salmler und Welse einsetzen. Das Becken muss aber auf jeden Fall sehr gut mit Steinen und viel Holz strukturiert sein. Pflanzen kannst du dir ja sparen, ausser sie sollen als Futter dienen :-D.

Ich hoffe, dir mit meinen Ausführungen etwas geholfen zu haben.

Viele Grüsse in die bayrische Hauptstadt :-D
Hampa

 

Hi Lukas

Bei Schwielenwels und Uaru alleine bräuchte es dann nicht gleich so ne extreme Strömung bzw. die Filterung soll ja dann funktionieren, aber dies geht auch mit Teilströmung... Blattfische würde ich jetzt auch in solch einem Becken sehen, die suchen sich dann schon diese Bereiche aus, wo sie es mögen ABER die stehen meist auf viel Lebendfutter (lebende Fische und Garnelen, lassen sich nur mit viel Geduld teilweise auf Frostfutter umstellen) und bedingt von dem her entweder genug Geld in der Geldbörse oder Zuchtbecken mit Lebendgebärenden ;-)

Dies wäre jetzt meine persönliche Wahl einfach aufgrund dessen, dass man mit etwas Glück wenigstens paar Anubien im Becken haben könnte ....

@Hampa

Haste nicht per Zufall ein Bild von diesem Becken? Mich nimmt es wunder, wie diese Zusammenstellung als Ganzes wirkt.

Liebe Grüsse

Angel