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Grundlegende Frage zum WW

Dieses Thema im Forum "Meerwasser / Brackwasser" wurde erstellt von chrigele, 21. November 2010.

  1. chrigele

    chrigele

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    Hallo zusammen

    Ich habe eine allgemeine Frage betr. WW im Salzwasser.

    Es wird fast überall empfohlen, 10% WW pro Woche. Was spricht dagegen mehr zu wechseln, so ca 50% pro Woche, abgesehen von den Kosten?

    Dieses Thema wird auch im SW kontrovers diskutiert. Ich gehöre zu der Vielwasserwechsel- Fraktion und fahre sehr gut damit. Das ist auch der Grund, dass ich mich mit dieser 10% Regel schwer tue.

    In einem Fachgeschäft wurde mir sogar gesagt, dass mehr WW schädlich sei im MW. Ich verstehe aber nicht warum, dennn auch da fallen Abfallstoffe an wie im SW.:shock:

    L.G.
    Christa
     
  2. wildvet

    wildvet

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    Hallo Christa.
    Eins vorneweg: ich bin immer noch beim Einlesen in die MW-Materie, und ich hoffe, es meldet sich auch noch jemand, der wirklich Ahnung hat.

    Ich denke, kleine Wasserwechsel werden den Korallen zuliebe gemacht. Erstens gibt es Arten, die ein Trockenlegen überhaupt nicht verkraften, und zweitens reagieren Korallen sensibler auf Wasserveränderungen als Pflanzen.
    Im MW fallen zwar auch Abfallstoffe an, aber niemals in dem Mass wie in einem SW-Becken, d.h. Nitrat und Phosphate sollten sich bei Null herum bewegen (Nitrat wird über Bakterien im anaeroben Bereich und/oder Algen abgebaut und Phosphate über Abschäumer und/oder Algen).
    Das Meersalz, das man anmischt ist auch inhomogen, egal wie stark es durchmengt wurde, d.h. bei jedem Wasserwechsel ändern sich die Werte der Spurenelemente. Sicher nur in ganz geringen Mengen, aber es könnte schon reichen, eine Steinkoralle in den Himmel zu befördern, wenn Du bei 50% Wasserwechsel einen schnellen Temperatursturz und schlagartig ein anderes Verhältnis der Spurenelemente provozierst. Bei 10%igem Wasserwechsel bewegt sich das im Rahmen der natürlichen Veränderungen.

    Mit Geldsparen hat die geringe Menge an gewechseltem Wasser glaub ich am allerwenigsten zu tun.

    Gruss
    berit
     
  3. chrigele

    chrigele

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    Hoi Berit

    Ich danke Dir für Deine Anregungen.

    Das Korallen ein Trockenlegen nicht mögen, kann ich mir schon vorstellen, allerdings bewegen wir uns im Minutenbereich und deshalb glaube ich nicht an die Therorie.

    Stell Dir mal vor, was Korallen im Meer alles aushalten müssen, z.B. bei Ebbe und Flut. Da liegen sie teilweise stundenlang über Wasser und erst die Temperaturdifferenz. Auch ändert sich die Salzkonzentration, wenn das Wasser verdunstet. Und wenn die Flut kommt ändert sich alles auch wieder schlagartig.

    Also, ich glaube nicht so ganz an Deine Erklärungen, aber vielleicht liege ich total falsch. Ich lasse mich gerne eines besseren belehren.:)

    L.G.
    Christa
     
  4. gammas

    gammas

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    Melde mich hier auch noch:cool:

    Ich hab dir da mal zwei forenlinks zum thema...

    http://www.riffaquaristik.ch/forum/...ostID=40971&highlight=wasserwechsel#post40971

    http://www.riffaquaristik.ch/forum/...ostID=57357&highlight=wasserwechsel#post57357

    Bei mir sinds so 5% jede woche, beim nano werde ich so bei 10-15% machen wens soweit ist.

    Ebbe-Flut; Was wir in unseren becken pflegen ist in der regel nicht aus der gezeitenzone. Es gibt durchaus leben das nicht an die luft gelangen darf. z.B seesterne und seeigel. Bei den meisten korallen, wirbellosen aber kein problem für ganz kurze zeit.

    Zur geldfrage.....beim nano sicher nicht der grund, aber bei grossen becken möchte ich dich dann schon sehen mit 50%....:shock:, das geht ganz schön ins geld:twisted:.
     
  5. chrigele

    chrigele

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    Hoi Simon

    Ich denke auch, dass bei einem grossen Becken das Wasser wechseln durchaus ins Geld geht und man sich das "wie oft" schon überlegen kann. Bei meinem Nano ist das egal.

    Ich danke Dir für die Links und wie ich gelesen habe, macht das jeder so wie er es fürs Beste hält. Was ich immer noch nicht weiss, ob ein WW von ca. 50% schädlich ist, oder nicht.
    Berit findet das nicht gut, kann das jemand bestätigen?:)

    L.G.
    Christa
     
  6. chucho

    chucho

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    hallo christa

    mal ganz banal, es ist unnötig

    wieso?
    wie es berit sehr gut erklärt hat
    und weil man damit schlagartig die wasserqualität verändert und das sollte man überhaupt vermeiden
    wenn deine korallen zuviel ca und mg verbrauchen, kannst du entweder mit salz die höhere konzentrationen von ca und mg aufweisen ausgleichen
    wen das nicht reicht, da gibt es salze, die die mg und ca separat als kügelchen dabei sind und so kann man diese werte nach bedarf beimischen
    oder man verwendet die balling methode

    also, lieber in kürzeren abstände kleine mengen wasser wechseln als umgekehrt

    okidoki?
     
  7. wildvet

    wildvet

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    Hallo Christa.
    Stimmt schon, dass Korallen auch gewissen Schwankungen ausgesetzt sind, aber: warst Du schon mal am Meer? Die meisten Korallen wachsen bis 0,5m unter die Wasseroberfläche, nicht weiter, weil genau in der obersten Zone die Milieuunterschiede zu gross sind (Temperaturschwankungen, zu lange trocken, Wellengang etc.), hingegen hast Du auch in 50m Tiefe noch alles mit Korallen bewachsen, wo die Gezeiten ausser einem Strömungswechsel keinen grossen Einfluss auf das Milieu haben.
    Und: Korallen in der Gezeitenzone halten stundenlanges Trockenliegen nur aus, weil sie den Rest der Zeit, in dem sie unter Wasser sind, in idealem Milieu verbringen. In unseren Aquarien, egal wieviel Mühe man sich gibt, herrschen suboptimale Bedingungen, und die Korallen arrangieren sich, so gut sie können. Bei zuviel suboptimalen Bedingungen kann es vorkommen, dass ihre Anpassungsfähigkeit einfach überfordert wird.

    Nimm das "System Mensch" als Beispiel: wir können grosse Temperaturschwankungen und Tage ohne Nahrung aushalten, ohne zu Schaden zu kommen, aber wenn sich der pH in unserem Blut auch nur im Hundertstelbereich verändert, kippen wir um.

    Soweit ich die MW-Aquaristik verstanden habe, geht es darum, möglichst stabile Werte zu haben, nicht nur optimale. Deshalb findet man im Netz vermutlich meist Illustrationen von Nano-Becken beim Einfahren, aber kaum welche von Nano-Becken, die älter als 5 Jahre alt sind.

    Gruss
    Berit
     
  8. chrigele

    chrigele

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    Hallo zusammen

    Nur mal so als Beispiel. Dieses Foto habe ich aus dem Buch von D. Knop, Riffaquaristik für Einsteiger.

    Es zeigt eine kleine Insel in Indonesien mit einem wunderschönen Korallenriff bei Tiefstebbe. Es sind übrigens fast alles Steinkorallen.



    L.G.
    Christa
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 6. Februar 2011
  9. DerDude

    DerDude

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    unten bei der Rigi
    Hoi zusammen

    Interessante Frage. Ich überleg einfach mal laut:

    Die meisten Bakterien die das Becken benötigt sind Substrat gebunden. Das heisst wenn man das frisch Angesetzte Salzwasser wirklich gut und gründlich belüftet damit alle "freien Radikale" ausgetrieben sind kann man ja eigentlich jeden Tag einen WW machen.

    Nun ist dies aber komplett unsinnig. Denn man kann sein Becken wohl gar nicht mit sovielen Verbrauchern füllen dass die benötigten Spurenelemente so schnell verbraucht werden das ein so oftes Wasserwechseln nötig würde.

    Zudem bedeutet WW immer ein Stress für die Tiere. Plötzlich keine Strömung mehr, es wird wieder Hantiert im Becken, plötzlich weniger Wasser etc. Klar gibt es Ebbe und Flut in der Wirklichkeit aber das geht einiges langsamer von statten als ein WW in einem AQ. Vorallem haben die Bewohner im Meer einiges mehr an Möglichkeiten der Ebbe zu entfliehen als in einem Aquarium.

    Bei einem vernünftigen Aufbau mit einem guten Filtersystem reichen Wöchtenliche oder Monatliche Wasserwechsel absolut aus.
     
  10. wildvet

    wildvet

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    Hallo Christa.
    Es bestreitet hier niemand, dass Korallen auch an der Luft überleben können. Das sind aber nur wenige Arten, die in dieser Nische leben und die, wie gamma schon schrieb, nicht unbedingt in unseren Aquarien zu finden sind.

    Gruss
    berit
     
  11. gammas

    gammas

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    Dies würde ich so glatt unterschreiben, es ist schlicht nicht nötig einen 50% waserwechsel wöchentlich zu machen. Bringt keine vorteile, höchstens schwankungen bei den wasserparametern wie berti zu beginn schonmal beschrieben hat.
    Durch ständiges grobes eingreiffen in die beckenbiologie ist ein stabiles beckenklima kaum zu erreichen.
     
  12. chrigele

    chrigele

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    Hallo Leute

    Ich bedanke mich sehr für Eure interessanten Anworten. Da hat ich wieder was dazugelernt.

    Ich glaube es Euch, dass manchmal weniger besser ist und so werde ich also wöchentl. 3-5 L wechseln.

    Ich habe heute zufälligerweise das Gespräch eines jungen Mannes angehört und mich entschlossen, diesen anzuquatschen, weil ich den Eindruck hatte, dass er was von Aquaristik versteht. Und siehe da, er hat sich als Beni entpuppt.:) Ich habe die Gunst der Stunde gepackt und ihn mit Fragen gelöchert.;-) Witzig, ich liebe solche Überraschungen.

    L.G.
    Christa
     
  13. wildvet

    wildvet

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    Berit - bitte - ich heisse Berit. Auch wenn's vermutlich nur ein Schreibfehler ist, mir sträuben sich die Nackenhaare...:shock:

    Gruss
    Berit
     
  14. gammas

    gammas

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    @berit, tut mir ja leid nur nicht gleich:autsch:. In die tasten haut man nicht immer was man auch will :oops:. Tut mir leid um deine nackenhaare :-D....sry

    @christa, ich hoffe du hast trotzdem noch spass am mw becken, auch wenn du nicht soviel wasserwechseln darfst..;-).
     
  15. chrigele

    chrigele

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    Hallo

    Ja, das kann ich heute noch gar nicht abschätzen. Vielleicht bekomme ich schlaflose Nächte, oder sogar Alpträume. Es gibt ja so einfallsreiche Horrorschocker von Killerbienen, Killervögel, Killertomaten usw., warum nicht auch Killerkorallen? Stellt Euch nur mal vor, wenn die nachts das kleine süsse Nano verlassen und mich unschuldig schlafend, mit ihrem tötlichen Nesselgift umbringen?:shock: Und das alles nur, weil ich zu wenig Wasser gewechselt habe!!!!!:roll::eek::gruebel::autsch:

    So, jetzt brauche ich noch einen Schnaps und dann lege ich mich mutig ins Bett. Zum Glück habe ich noch keine Korallen drin.

    L.G.
    Christa
     
  16. L_beni

    L_beni

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    Hallo Zusammen

    Es giebt verschiedene Ansätze wie man ein Becken Betreiben kann, Ich kenne Steinkorallenbecken bei denen jede Woche min 20% gewechselt wird (@ DerDude, doch man kann! Strontium zb müsste jeden Tag nachdosiert werden, da nach 2-3 Tagen alles verbraucht ist!). Bei meinem Seepferdchenbecken mache ich grössere WW (Siehe www.seepfer.de von Jens Tölke). Die Beckenbiologie spielt sicher keine rolle bei WW unter 50% Man kann das Wasser auch langsam zugeben um die Fische daran zu gewöhnen! Es stellt sich bei Chrigele eher die Frage was will sie mit den WW's erreichen, da sie das Becken ohne Abschäumer und Technik betreibt, und sich auch nicht wirklich viele Höhre Algen im Becken will, würde ich schon einen WW von min. 10% empfehlen. Ein guter indikator für die WW's ist der Nitrat bzw phosphat wert! Bleiben die Werte stabiel, kann das ganz mit kleineren WW's betrieben werden, steigen die stedig an, empfehlen sich grössere WW's


    Gruss Beni
     
  17. Thomas Hürlimann

    Thomas Hürlimann

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    Hallo Zusammen!

    Vergesst einfach nicht, jeder Wasserwechse ist Stress für das Becken !
    50 % muss ein echter Horror für sensible Wesen, wie z.b
    Seeigel sein!

    Aber anscheinend zählen immer nur die Steinkorallen..

    Gruss Thomas
     
  18. L_beni

    L_beni

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    Hallo Thomas
    Du musst ja nicht das ganze Wasser aufs mal reinschütten! zudem glaube ich nicht dass Chrigele Seeigel in einem 30L Becken halten will.
    Wenn die Salinität stimmt sind die einzigen Parameter die etwas wechseln die Organischen stoffe, Ich denke nicht dass das ein grosses problem ist für Seeigel wenn der nitratwert von 10mg/L auf 5mg/L wechselt! Wenn du das ganze im meer anschaust, so können grosse Wechsel durch Ebbe und Flut sehr wohl vorkommen (Ebbe erzeugt kleine abgetrennte Teile wo das Wasser verdampft und die Salinität stark ansteigt, bei Flutt wird wieder angeglichen! Auch dort Leben Seeigel gut...).


    Gruss Beni
     
  19. chrigele

    chrigele

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    Hallo zusammen

    Seeigel.... nein, nicht wirklich. :shock:

    Mein Becken läuft technikos und wie schon geschrieben, werde ich so ca 3-5L wechseln. Ich muss mal schauen, was das Nitrat so macht, da fehlen mir logischerweise noch Erfahrungswerte. Es ist klar, dass die Salinität und die Temp. angepasst werden.:)

    L.G.
    Christa
     
  20. Thomas Hürlimann

    Thomas Hürlimann

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    Hallo Zusammen!

    Ich möchte jetzt einfach mal behaupten, dass Fehler in der Salzdichte mehr Schaden anrichten als zu hohe Nitrat und Phosphatwerte. Mit denen funktionieren meine Weichkorallen seit Jahren problemlos.

    Ein Wasserwechsel in so einem kleinen Becken ist immer sehr akurat durchzuführen. Im Meer schwankt die Dichte nun wirklich nicht gross. Darum schwenken die meisten Nano-MW-Aquarianer irgendwann auf grössere Becken, weil dort die Schwankungen und Anwenderfehler meist abgefedert werden können.

    Gruss

    Thomas
     

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