Xenotilapia ochrogenys Mzuri

Hallo Mike!

Ich bin mir der natürlichen Ernährungsweise dieser Fische durchaus bewusst. Meine Fütterungsweise basiert auf Erfahrungswerte im Aquarium.

Da wie Du selber sagst...

Meines Erachtens sind unsere handelsüblichen, künstlichen Futtermittel meist zu protein- wie auch vitaminreich. Man möge mir für diese Aussage jetzt einen Strick binden, ändert sich aber nichts an der Tatsache, dass unsere Fische verfetten, zu schnell und unnatürlich abwachsen sowie um ein gutes Stück grösser werden als ihre Verwandten im natürlichen Habitat.

... füttere ich eben viel Spirulinaflocke (besitzt ja auch Protein) meinen X. ochr., papilio und flavis. Bei meinen X. boulengeri füttere ich mehr tierisches, da die Tiere für den Erhalt der Körpermasse (15cm+) mehr brauchen.

Wenn ich mir Fotos solcher Tiere aus dem natürlichen Habitat ansehe, sehen meine Tiere dem eigentlich recht ähnlich (z.B nach Auge zu Körper/Kopf Grössenverhältnis). Farben, Alter und Verhalten sind auch ansprechend. Diese kriterien sind mir wichtig und wenn ich dafür 100% Spirulina füttern müsste.

Natürlich verfolgt jeder seine eigenen Philosophien, das wirst Du, Pat, auch noch machen.

Gruss
Lucas

 

Lieber Mike

Nicht falsch verstehen, ich meinte damit nur, dass mit tendenziell zuviel Fütterung von fleischlicher Kost die Gefahr einer Verfettung eher besteht als zuviel Verfütterung mit pflanzlicher Kost.

Gruss
Pat

 

Hallo Mike

Vielleicht noch ne kleine Präzisierung meinerseits. Ich ging bei meinen Erläuterungen immer von meinem Becken aus. Da ich diverse Fischarten in meinem Schaubecken habe wie N. buescheri, X. ochrogenys, Cyprichromis und künftig ebenfalls O. Nasuta, muss ich gezwungenerweise eben den Spagat (pflanzlich und fleischliche Kost) machen. Hätte ich ein Artbecken mit ausschliesslich X. ochrogenys, könnte ich gemäss deinen Ausführungen mich nur auf Krill, Artemien, Mülas und dergleichen beschränken. Dies wurde mir nun vor allem aufgrund deinen Ausführungen bewusst. War für mich ein sehr guter und lernreicher thread!

Besten Dank!

Gruss
Pat

 

Hallo Pat

Ernährungstechnisch ist es immer "einfacher", wenn im selben Becken nur Arten schwimmen, die auch dieselben Ernährungsanforderungen haben. Dann kann man wirklich ganz gezielt ernähren und muss sich keinen Spagat überlegen.

Nicht umsonst sind ja die Empfehlungen dahingehend, denn die Ernährung spielt nebst den Wasserwerten und dem richtigen Besatz eine ganz zentrale Rolle.

 

Ich bin mir nicht ganz sicher, aber irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass sich unsere Diskussion totläuft...Vielleicht hacke ich auch zuviel auf Details rum? Vielleicht stelle ich an mich und an alle Halter von Cichliden ?zu hohe? Ansprüche? Wie dem auch sei: genau hier dürfte der Hase begraben liegen und unsere Bestrebungen sollten immer in die Richtung ?der Fisch und seine Ansprüche geniessen erste Priorität? gehen.

@ Lucas: Erfahrungswerte = Decken der Ansprüche unserer Pfleglinge? Das wage ich zu bezweifeln. Natürlich deckt heutiges Futter verschiedene Nahrungsansprüche ab. Keine Frage! Allerdings fütterst du deinen Sandcichliden Futter, welches in erster Linie zur Ernährung von Aufwuchsfressern hergestellt wurde. Beispiel: schau dir den Verdauungstrakt eines Sandis an und vergleiche diesen mit dem eines Aufwuchsfressers (Tropheus oder Ophtalmotilapia ventralis), wirst du enorme Unterschiede feststellen. Warum Aufwuchsfresser einen x-mal längeren Darm haben als sich karnivor ernährende Arten, lässt sich bestimmt irgendwo im WW nachlesen und werde ich hier nicht weiter erläutern. Wir sind schon genug "offtopic"

Verfolgt man ?seine eigene Philosophie? zu Gunsten oder zu Ungunsten seiner Pfleglinge? Meine Philosophie ist klar: 1. Priorität hat bei mir die Kreatur Fisch 2. Priorität haben meine Bestrebungen die Fische so artgerecht wie möglich zu halten. 3. mich an meinen Pfleglingen so lange als möglich von Herzen zu erfreuen.

Entschuldige meine Frage ? spielt es eine Rolle ob der Fisch 3cm oder 30cm wird? Bei grösseren Fischen ist alles ein bisschen grösser dimensioniert. Das ist aber auch schon alles. Die Ansprüche ändern sich dadurch jedoch keinesfalls. Oder denkst du, ein Mensch der 1.60 m gross ist, ernährt sich komplett anders als ein Mensch der 2.0 m gross ist?

 

Hallo Mike!

Danke für Deinen post. Ich finde Deine Prioritäten sehr vorbildlich, unterscheiden sich auch nicht massgeblich von meinen...

Was mir an der Diskussion um "wieviel Prozent Protein, Ballast, etc. um unsere Fische so artgerecht zu füttern" auffällt, ist, dass viele Leute vergessen dabei ihre Fische anzusehen...

Wenn sich meine Fische mit der derzeitigen Fütterungsmethode (die wirklich etwas in Richtung Aufwuchs tendiert) besser entwickeln, verglichen mit meiner vorigen Methode gemäss dieser Diskussion (Darmlänge und analysen- habe ich im übrigen schon selbst gemacht- , Futterzusammensetzung mit mehr Protein für Sandis etc), ja dann muss ich ehrlich sagen Erfahrungswerte = Besseres Decken der Ansprüche unserer Pfleglinge.

Zu den X. boulengeri: Fisch ist nicht gleich Fisch! Die X. boulengeri investieren einfach mehr Energie in Körpermasse als X. ochrogenys beispielsweise. X.o. ist dafür ein aktiverer Schwimmer. Es mag schon sein, dass die Energiebilanz dieselbe ist, aber meiner Erfahrung nach braucht ersteres mehr tierisches Protein (was bekanntlicherweise leichter in Speicherenergie umgewandelt werden kann- man möge mich korrigieren falls das nicht stimmt).

Sorry Pat, dass ich Deinen thread offtopic halte. Obwohl es gar nicht so offtopic ist. Ich finde die Diskussion gut und passend.

Gruss
Lucas

 

Hallo Lucas
Hallo Mike

Ich finde das ganze nicht wirklich "offtopic", ich finde das ganze hat sich zu einem sehr interessanten und lernreichen thread gemausert... :-D Ich nehme für mich einfach meinen Teil raus.

Gruss
Pat