Algenproblem in den Griff bekommen

Discussion in 'Pflanzen und Algen' started by grunet, Aug 14, 2009.

  1. grunet

    grunet

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    Hallo zusammen

    In meinem 2,5m Becken (1800l) hat sich leider ein Algenproblem ausgebreitet. An allen möglichen Stellen wie Pflanzen, Scheiben, Steine usw. setzten sich grüne Fadenalgen an (k.a. ob der Name stimmt), sind ganz düne grüne Fäden, welche sich stark ausbreiten.

    Das Aquarium ist mit folgenden Tiere besetzt:
    - kleiner, bauer Neon
    - 1.1 Purpurbuntbarsche
    - 5 Antennenwelse, sowie 3 L181
    - unzählige Red Fire Garnelen
    - Ringelhand-Garnelen
    - 3 Moschus-Schildkröten

    Wasserwechsel wird wöchentlich ca. 1/3 gemacht. D.h. 1h Wasser auslassen, ca. 1h Wasser via Gartenschlauch einfüllen. Ohne Spezielle Zugaben, d.h. reines Leitungswasser. Die Werte des Wasser sind mir leider nicht gerade zur Hand, jedoch ist PH und die Härte im Optionalen Bereich. Evt. kann ich heute Abend genaue Messungen durchführen.

    Beleuchtet wird das ganze via Hängelampe (was das genau für Lampen sind entzieht sich meinen Kenntnisse) es könnte jedoch sein, das die Betriebsdauer der Lampen bereits über 1 Jahr liegt. Beleuchtungszeit habe ich mittlerweile auf 6h gekürzt, vorher 10h.

    Das Aquarium steht mit der Breite zur Fensterseite (aufgrund der Grösse leider kein andere Platz gefunden). Um direkte Sonneneinstrahlungen zu minimieren ist nun der Storren vom Gartensitzplatz konstant ausgedreht und die Breite des Aquarium wurde mit Bambusmatten abgedeckt, was natürlich keine 100% Lichtschutz gibt.

    Nun meine Frage: Was kann ich dagegen unternehmen? Bleibt mir schlussendlich keine andere Wahl als alle Pflanzen und Einrichtungsgegenstände zu entfernen oder (z.b. die Steine) zu reinigen? Oder gibt es andere möglichkeiten der Algen einen weiterwuchs zu unterbinden. Würde allenfalls ein paar Amanos freude an den Algen haben?

    Bin wirklich froh über Tipps von Erfahrenen Aquarianer welche sich auch bei solche grossen Becken auskennen.

    PS: Besonders die Anubias sind extram anfällig was das ansetzen der Algen betrifft, gewisse Anubias haben einen richtigen grünen Fadenteppich auf den Blätter welche überigens nicht zu entfernen ist.

    Freue mich über Tipps / Anregungen usw.

    Grüsse grunet
     
  2. Heinz Pfiffner

    Heinz Pfiffner

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    Hoi Grunet

    Lichtpausen haben Algen gar nicht gern. Anstatt die Zeit zu reduzieren besser drei bis vier Stunden Pause machen, dann wieder einschalten.

    Das Sonnenlicht mit einem schwarzen Papier oder Folie abblocken.

    Ich habe eigentlich nie ein Algen Problem, weil ich kein Direktes Sonnenlicht habe und Lichtpausen mache.

    LG
    Heinz
     
  3. Ändu

    Ändu Moderator

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    Hallo Grunet

    Ich könnte mir vorstellen, dass das Becken gut mit Nährstoffen versorgt bzw. überversorgt (Schildkröten?), stark beleuchtet (zusätzlich mit Sonnenlicht) und nur spärlich bepflanzt ist. Dann haben Fadenalgen natürlich gute Wachstumsbedingungen. Ich hatte sehr viele Fadenalgen, bis ich die T5-Beleuchtung stark gedimmt habe (von 100 auf 25-30%), danach war Ruhe. Ich würde versuchen, das Licht entweder zu dimmen oder wenn das nicht geht, das Becken mit Schwimmpflanzen (z.B. Hornfarn) abzuschatten. Tagsüber hänge ich einen Vorhang vors Becken, so dass kein Sonnenlicht eindringen kann. Die Fische stört es nicht, wenn sie tagsüber nichts ins Wohnzimmer sehen können ;o).

    Gruess, Ändu
     
  4. grunet

    grunet

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    Danke euch für die Antworten...

    Ich hab bereits grosse Vermutung das ich nicht darum herum komme eine schwarze Folie an die Seite mit Sonnenlicht zu kleben, wobei sich doch dann das Wasser stark erwährem würde oder?

    Das mit den Lichtpausen werde ich mal versuchen, soll ich somit die Beleuchtungsdauer bei 10 - 4h Pause belassen?

    Das mit den Nährstoffen bzw. Überbesatz versuche ich ja mit dem Wasserwechsel zu verhindern. Ich hab leider noch keine grosse Erfahrung mit dieser Grösse von Becken, bedingung war (vor der Anschaffung des Aquarium) das die anderen Becken aufgelöst werden. Bis jetzt muss ich sagen funktioniert das ganze auch ganz gut. Bez. belastung des Wasser durch die Moschus bin ich immer wieder am überlegen, jedoch möchte ich klar stellen, das der Kot um einiges kleiner Ausfällt als bei den Schmuckschildkröten. Und die RedFire haben ein heiden Freude an den Klumpen die die Moschus herauslassen. Stürzen sich regelrecht auf den Kot.

    Ich werde nun schauen was sich bez. Sonneneinstrahlung machen lässt.

    Grüsse grunet
     
  5. Basil Boesch

    Basil Boesch Moderator

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    Hallo Grunet

    Wie lange läuft das Becken schon, und seit wann hast Du das Algenproblem?

    Ich habe schon mehrfach festgestellt, dass im Sommer viel schneller mal Algen auftauchen. Keine Ahnung ob das an der Temperatur oder an der erhöhten Lichteinstrahlung liegt (oder an irgendwelchen Planetenkonstellationen... nein, Spass beiseite, keine Esoterik hier ;-)), und ich weiss auch nicht ob man das verallgemeinern kann. Ist einfach eine Beobachtung.

    Keine Ahnung ob das merklich viel ausmacht, aber wenn das Deine Befürchtung ist, dann nimm einfach Alufolie. ;-)

    Griessli, Basil
     
  6. Erwin.A

    Erwin.A

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    Hallo grunet

    Hey, du hast aber tolle Moschusschildis, meine fressen mir immer alle Pflanzen zurckzuck auf oder zerhacken sie:oops: !
    Wie wäre es, wenn du deine Wärmelampe, die ja ein Muss für die Schildis sind, genauer auf die Sandinsel richtitest, so das weniger das Wasser beleuchtet wird? Jedoch sonnen sie sich auch gerne im Wasser, aber ein paar Stunden um die Mittagszeit sollte genügen. Und wie sieht es mit der Fütterung aus, könnte die reduziert werden, so dass weniger Nährstoffe freigesetzt werden? Ich denke es schon ein Überangebot an Nährstoffen zusammen mit ungünstigen Lichtverhältnissen. Also wenig Sonnenlicht, weniger Nährstoffe (PO4, NO3).

    Mein 400L Schuldkröten AQ ist nicht ganz 3/4 gefüllt, beleuchtet wird nur die Sandinsel und die Anlaufzone ca. 6h. Habe 2 Schildis, 1 Antennenwels und eine Gruppe Panzerwelse und gefiltert wird mit einem Innenfilter ca. 800L/h. den ich alle 14 Tage mit kaltem Wasser spüle. Algen habe ich nur zwischen der Insel und der Glaswand, sonst eigentlich nicht gross. Keine Pflanzen, da diese immer ausgerissen, zerhackt oder gefressen werden. Wasserwechsel 30 - 40 % / Woche.

    Grüsse, Erwin
     
  7. grunet

    grunet

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    @Basil: Das Becken läuft nun 2 Monate, Algenproblem besteht auch schon seit Anfang an.

    @Erwin: Vereinzelt Schwimmen Pflanzenstücke an der Oberfläche, worauf ich schliesse, das auch meine Moschus an Pflanzen ran gehen. Dies versuche ich mit genügend Futter zu unterdrücken, jedoch wird dies wohl nie ganz zu vermeiden sein. Das Becken ist jedoch sehr stark bewachsen (klar, könnte auch ein dichterer Dschungel sein)und die Wasserfläche vorallem bei der Lampe wird durch die Wassernixe (hoff die heisst so), abgedunklet.

    Die Sandinsel bin ich momentan noch am bewerkstelligen, sollte dieses Wochenende fertig sein. Bis dahin nutzen die Moschus die schwimenden Pflanzen unter der Lampe 1 mal konnte ich sogar eine auf einem Korkstück sehen (aber wirklich erst 1 mal). Über der Sandbank wird am Schluss eine UV-Lampe montiert

    @Alle: Hat jemand genaue Erfahrungswerte mit durchgebranten Lampen? Kann evt. zulange Betriebsdauer der Lampen zu einem übermässigen Algenwuchs führen?

    Das Nahrungsangebot möchte ich eigentlich nicht gross kürzen (im Sommer täglich frische Mückenlarven aus der Regentonne, und alle 2-3 Tage abwechselnd gefrone stint (oder wie heissen diese Fische?), Rote Mücken oder Muschelfleisch, ganz selten Trochenfutter/Pellets. Das Futter ist jedenfalls nach mind 2h weggeputzt. Bitte jetzt nicht erschrecken, hört sich nach viel an, jedoch ausser den lebenden Mückelarven gibt es jeweils nur kleinere Portionen.

    Übrigens, dass Wasser wird mit 2 Umwälzpumpen und einem Blockfilter gefiltert. Die daraus resultierte Strömung ist auf jedenfall sehr stark.

    Kennt jemand von euch eine einfache und unkomplizierte Lösung um z.b. Pflanzen von den Algen zu befreien? Z.b. ein paar sehr grosse Anubias würd ich sehr gerne behalten. Evt. gibt es eine Möglichkeite diese in einem seperaten Becken zu 'reinigen'? Wegreissen geht ganz klar mal nicht (Achtung: verletzte Anubias setzen Giftstoffe ab, welche besonders Garnelen nicht besonders passt).

    Freue mich über weitere Anregungen.
     
  8. Farid

    Farid

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    ...ich denke es kann sehr gut auch zu hohe nitratwerte im becken haben eben durch die schildis...grössere wasserwechsel wären angesagt...

    das mit dem licht könnte auch der fall sein dass einige pflanzen lieber mehr licht haben möchten denn je mehr licht die haben umso mehr würden die ja wachsen und umso mehr nitrat können sie dem wasser entziehen...

    schnellwachsende oberflächenpflanzen wären sicher ein versuch wert um gegen das nitrat anzukommen. schwimmpflanzen mit langen wurzeln sehen auch sehr gut aus.

    das tageslicht mit einem storen abzuschotten nützt nicht sehr viel da reflektionen noch immer sehr viel licht ins zimmer lassen!

    evtl. mehr pflanzen könnten auch helfen??...algen kommen eigentlich nur wenn überschüssige nährstoffe im wasser sind...der schnellste weg diese loszuwerden ist ein grosser wasserwechsel...wie oben schon erwähnt.

    farid
     
  9. Rojah

    Rojah

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    Hoi Grunet

    "Dies versuche ich mit genügend Futter zu unterdrücken..."
    "Das Futter ist jedenfalls nach mind 2h weggeputzt"

    Könnte auch ein Faktor sein, ich hatte auch ein grösseres Problem mit Fadenalgen, mein Becken ist nun "clean" nur noch vereinzelt grünalgen und das ist gut. Ich habe viele Faktoren verändert bis ich erfolg hatte, unter anderem habe ich die Fütterung stark reduziert auf 2 min fressen jeden Tag und gezielte Fütterung der Welse vor Nachteinbruch.

    Hoffe Du kriegst das Problem bald in den Griff, ist ärgerlich mit den Fadenalgen.
     
  10. WhiteWater

    WhiteWater

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  11. Fritz

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    Hallo Grunet

    Wie schon mehrmals erwähnt, glaube ich auxh dass das Algenproblem vor allem, mit dem Nährstoffangebot zu tun hat.

    Zu viel Nährstoffe kommen in das AQ
    (zu viel Fütterung )

    Zu wenig Nährstoffe gehen hinaus.
    (Eher zu wenig Wasserwechsel (bezogen auf die sehr reichliche Fütterung))



    Vielleicht spielt das Licht auch noch eine Rolle.
    Indirektes Tageslicht macht meiner Meinung , nicht viel.
    Direktes Sonnenlicht auf die Scheiben führt aber vor allem zu Grünalgen direkt auf den Scheiben und den angeleuchteten Stellen.

    Die Lichtfarbe des Kunstlichts sollte nicht blaustichig (kalte Farbe) sein, sondern eher im Bereich von 3500 bis 4000 Kelvin.

    Die bestehenden Pflanzen würde ich nicht wegschmeissen.
    Die grünen Fadenalgen kann man relativ gut von Hand, davon entfernen.


    Viele (sehr viele) schnellwachsenden Pflanzen sind immer gut als Konkurrenz gegen Algen.
    Hornkraut (leider aber nicht robust)
    Froschbiss (Schwimmmpflanzen)
    evtl. Riesenvalisnerien

    Genrell denke ich, dass Schilkröten und schöner Pflanzenwuchs ohne Algen, schwierig miteinander zu vereinen sind.

    Wahrscheinlich würde der Einsatz von MP 600 eine positive Wrkung bringen.

    Suche anwerfen! Stichwort MP 600
    oder
    Aspi fragen!
    oder hier gucken
    http://www.wasserchemie.ch/index.php/Wasseraufbereitung/Zeige-alle-Produkte.html


    Gruss, Fritz
     

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