Der Tanganjikasee in Ostafrika verfügt über eine spektakuläre, meeresähnliche Fauna. Warum dies so ist, blieb lange ein Rätsel, haben doch frühere Forschungen gezeigt, dass der See nie direkt mit dem Meer verbunden war. Ein österreichischer Forscher kann nun mit Hilfe eines Herings das Rätsel lösen. Foto: Simona Voldrich Die Heringe des Tanganjikasees sind die hauptsächlichen Proteinlieferanten für die lokale Bevölkerung. Frische Heringe werden auf großen Matten ausgelegt und an der Luft getrocknet Ein Professor der Universität Zürich hat die rätselhafte Geschichte des afrikanischen Tanganjikasees mit Hilfe eines Herings ein Stück weit ergründet. Tony Wilson entdeckte, dass der Tanganjika-Hering mit einer Meeresflutwelle in den See gekommen war - und dies, obwohl der See nie am Meer lag. Die Entdeckung könnte helfen, auch die Herkunft anderer Tierarten, die nur im Tanganjikasee vorkommen, zu klären, erklärte die Universität Zürich am Dienstag. Der Tanganjikasee in Ostafrika ist der älteste der großen Seen Afrikas und verfügt über eine vielfältige endemische - nur dort vorkommende - Fauna. Die spektakuläre meeresähnliche Vielfalt dieser Fauna hat Forscher vermuten lassen, dass der Tanganjikasee vor Urzeiten einmal mit dem Meer verbunden gewesen sein muss. Neuere geophysikalische Rekonstruktionen weisen jedoch klar darauf hin, dass der Tanganjikasee nie direkt mit dem Meer verbunden war. Der See ist wahrscheinlich durch einen Grabenbruch im afrikanischen Subkontinent entstanden. Schlagworte Ostafrika Tanganjikasee Pellonula-Hering Flutwelle Wilson konnte ein Stück des sogenannten Tanganjika-Rätsels mittels Erforschung eines endemischen Seebewohners, des Süßwasser-Herings, klären. Dieser nur dort vorkommende Fisch ist mit der Gruppe der Pellonula-Heringsfische verwandt, die in ganz West- und Südafrika heimisch sind. Wilsons rekonstruierte die Hering-Stammbäume aus molekularen Daten und schloss, dass die Heringe den Westen Afrikas vor 25 bis 50 Millionen Jahren nach einer massiven Meeresüberflutung besiedelt haben. In der Folge machten die Pellonula-Heringsfische eine evolutionäre Aufspaltung durch, wie Wilson im aktuellen Wissenschafts-Journal ?Public Library of Science One? berichtet. Die Fischarten verbreiteten sich dabei auf dem ganzen Kontinent, wobei einzelne Heringe den Tanganjikasee erreichten, gerade als dieser gebildet wurde. Die Vorfahren der heute nur in diesem See vorkommenden Süßwasser-Heringe kamen also mit einer Meeresflutwelle, die vor Urzeiten über den Kontinent spülte.
Hoi Mike Wie immer ein sehr interessanter Bericht über den Tanganjikasee. Die Heringe müssten also zu den Ureinwohnern des Tanganjikasees gehören. Da sie ja angespühlt wurden als der See in der Entstehung war.:gruebel: Vormals bekannt als frontosa1:-D
sehr interressant, danke Mike diese Herings werden normalerweise "bald" in Meerwasser wieder schwimmen... :-D :lol: