Weidenäste als Aquariendeko: Holz bringts!

Dieses Thema im Forum "Technik und Einrichtung" wurde erstellt von Blennius, 3. Juli 2008.

  1. Blennius

    Blennius

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    Hallo zusammen

    Habe kürzlich irgendwo gelesen, dass Weidenäste nicht funktionieren im Aquarium. Helle Köpfe wussten dort zu berichten, dass Weiden Salicilsäure enthält, was zwar in der Aspirintablette dem Aquarianer hilft, den Fischen aber schaden soll. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass diese organische Verbindung derart stabil ist, dass sie uns einen Strich durch die Self-Made-Deko machen kann.

    Was hilft dabei: ein Selbstversuch.
    Auf der Weide unserer Schafe und Ziegen lagen noch abgenagte Weidenäste (unsere Vierbeiner lieben es im Winter, die Rinde von Weiden abzunagen). Die Äste hatten also nicht mehr viel Rinde und waren den Frühling hindurch dürr geworden. Aus den Ästen habe ich die Abschnitte gewählt, die mit Verzweigungen und Seitenästchen schön aussahen, und alle Stücke gleich lang abgeschnitten. Dabei habe ich darauf geachtet, dass später nichts über den Wasserspiegel hinausragt. Denn wenn Luft dazukommt, fault die Sache.

    Irgendwo hatte ich noch eine kleine Plexiglasscheibe, die als Grundplatte herhalten musste. In diese bohrte ich viele Löcher, so dass ich dann beim Anschrauben der Äste genügend Löcher zur Auswahl hatte.

    Die zugeschnittenen Äste habe ich vor dem Anschrauben 3 Tage gewässert, wobei ich das Wasser oft mit heissem Leitungswasser erneuerte. Die fertig verschraubte Dekoeinheit habe ich dann nochmals in einem grossen Zuber 4 Tage gewässert.

    Dann gings ab ins Becken, das schon länger in Betrieb ist. Da, wo das Teil hinkam, habe ich den Sand abgesaugt, danach kam die Platte auf den Boden des Aquariums und abschliessend kam der Sand vorsichtig wieder rein. Fertig.

    Hab Euch ein Paar Bilder gemacht. Die Aquariumbilder sind grad nach der Installation und zwei Wochen später gemacht worden (übrigens mit meinen Honig-Gurami-Nachzuchtgruppe, von der ich noch immer Tier abzugeben habe ;-) und die es lieben, zwischen den "Baumstämmen" zu schwimmen.

    Beste Grüsse
    Blennius
     
  2. Basil Boesch

    Basil Boesch Moderator

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    Hallo Du

    Oh! Sieht goil aus! :cool:

    Und wegen der Salicylsäure: Die befindet sich ja hauptsächlich in der Rinde, also wäre bei Dir sowieso schon ein grosser Teil weg. Und ob das für die Fische schädlich wäre... es gibt jedenfalls Leute, die Aspirin gegen Blaualgen einsetzen: KLICK.

    Griessli, Basil
     
  3. Blennius

    Blennius

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    Korkhasel Dekoration

    Hallo zusammen

    Hier noch eine weitere Variante von Holz im Aquarium: Korkhasel. Was ausschaut wie Wurzeln sind die verdrehten Äste des Korkhasels, der häufig an Ostern zu Dekorationszwecken verwendet wird. (es gibt auch noch eine Korkenzieher-Weide, die ähnlich verdreht ist. Die geht sicher auch).

    Ich habe die Ästlein geschnitten und gut getrocknet (mehrere Wochen im Sommer. Geht sicher auch jetzt im Winter, in der trockenen Luft der Wohnung). Danach mit heissem Wasser eingeweicht und anschliessend ab ins Becken. Da die Ästchen sehr dünn sind, ist ihr Auftrieb nur mässig und sie lassen sich gut reinklemmen. Sie sind optisch sehr schön und bieten meinen Yellow Fire Garnelen viel Krabbelmöglichkeiten.

    In der Zeit nach dem Einbringen ins Wasser bildet sich an den Ästchen Watte-/Geleeartiges. Aber nicht an allen Ästchen. Ich denke, dass das ein Pilz ist oder so was. Ich habe den grössten Teil davon mit einem kleinen Schlauch (Luftschlauch) abgesaugt und in der ersten Zeit öfters mal etwas Wasser gewechselt. Hat prima geklappt.

    Gruess
    Blennius
     
  4. Blennius

    Blennius

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    Schwemmholz aus der Reuss

    Hallo zusammen

    Hab mal wieder mit Holz hantiert, diesmal mit Schwemmholz. Hab die Idee im Vivarium des Basler Zollis stibitzt: Da schmückt ein grosser Holzstamm das Becken der Parkinsonii-Ährenfische. Auf meine Frage, wie der Riesenstamm unten bleibt, erfuhr ich, dass das Riesenteil aus dem Rechen des Rhein-Kraftwerks stammt, also schön lange gewässert und sack-schwer.

    Wieso sollte das nicht auch im Kleinen funktionieren? Also letztes Wochenende in Bremgarten an die Reuss gepilgert und ein paar schön schwere, nasse, gut umspülte, nicht im Schlamm steckende Äste rausgefischt und dabei fast die Finger abgefroren ;-)

    Zuhause das Holz unter fliessend Wasser kräftig abgebürstet, kam es anschliessend in die Badewanne, wo es mit heissem Wasser aus allen verfügbaren Pfannen und Wasserkochern und (bis die Sicherung rausfiel ;-) mit Unterstützung eines Tauchsieders sterilisiert wurde.

    Danach ab ins Becken, wo es seit 10 Tagen null Probleme macht. Ich finde es irgendwie natürlicher als manch skuriles Morkienholz und zudem franco ab Reuss lieferbar.

    Soviel von der Holzfront.
    Gruess
    Blennius
     
  5. Ändu

    Ändu Moderator

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    Sälü

    Sieht super aus! Aber trotz Auskochen wirst du nicht darauf verzichten können, das Holz regelmässig auf Fäulnis zu kontrollieren.

    Du meinst Mangrovenholz. Das sind häufig sehr unförmige Klötze. Moorkienholz sieht aber ungefähr aus wie dein Ast auf dem Foto.

    Gruess, Ändu
     
  6. ultraviolet

    ultraviolet

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    hoi Blennius
    Das Schwemmholz sieht super aus. Ich werde mich fürs nächste Projekt sicherlich auch an der Natur bedienen :).

    lg
    Raul
     
  7. Basset

    Basset

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    Weidenäste als Aquariendeko

    Hallo Blennius

    sieht toll aus, auch das mit der Korkenzieher-Weide, jenes
    habe ich doch in natura gesehen.:cool:

    Liebe Grüsse
    Elisabeth
     
  8. the_real_Brucki

    the_real_Brucki

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    Hallo,

    das schwammingschleimige ist kein Pilz, sondern ein Bakterienrasen, der den im Holz vorhandenen Restzucker verwertet. Ist harmlos und verschwindet von selbst, wenn der Zucker verbraucht ist.

    LG Brucki
     
  9. Blennius

    Blennius

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    @Brucki: O.k. wieder was gelernt. Merci. Ich denke auch, dass es ungefährlich ist. Hatte es damals mehr aus optischen Gründen entfernt.
    Beim aktuellen Projekt hat sich keine solche Bakteriengallerte gebildet.

    @ Ändu: Habe bisher noch nie Probleme mit Fäulnis gehabt. *(Schwemm-)holz-alänge*

    Gruss an alle
    Blennius

    PS: was gibt's Besseres bei diesem Höllenwinterwindwetter, als ein paar gemütliche Momente vor einem Amazonas-Becken mit 26° Wassertemperatur? :) Geiles Hobby haben wir.
     
  10. Pike

    Pike

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    Hoi zäme

    Hier noch 2/3 Tips von meiner Seite zu dieser Thematik.

    Um Fäulnisherde im Vorfeld zu minimieren empfiehlt es sich alles Weiche am Holz gut wegzubürsten,evtl. sogar mit einer Stahlbürste,oder die Reinigung mit einem Hochruckreiniger (ohne Chemie!).
    Des Weiteren hat es sich bewährt zumindest am Anfang holzbearbeitende Harnischwelse einzusetzen,da tuns auch Ancistrus,um die Oberfläche des Holzes von weichen Teilen zu befreien.
    So wird auch die Strucktur des Holzes genial herausgearbeitet ;-)

    Wurzeln die schwimmen versenke ich meist,indem ich durch einen passenden Stein oder eine Platte mit dem Schlagbohrer ein Loch bohre und diesen ans Holz schraube oder mit einer Hakenschraube anhänge.

    Um Äste im Stil von Bäumen im Aquarium einzustellen bin ich von der Verschraubung an einer Platte weggekommen da das gelegentliche Auswechseln einzelner "Stämme" sonst sehr mühsam bist unmöglich ist.
    Ich mache dazu nichts anderes als eine Art Kristbaumhalterungen wie man sie kennt.
    Für grössere Becken und "Bäume" werden sie aus Beton gefertigt und für kleinere kann man sie auch aus Ton formen.
    Oder man bohrt Löcher in kleine Steinplatten und schraubt diese unten an die einzelnen Äste.

    Griessli
    Däni
     
  11. Farid

    Farid

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    6.120
    ...also ich schmeisse alles holz was ich wässern mus einfach in mein osmosefass...wenn man das einige wochen vorher macht dann hat man für das einrichten holz das auch nicht schwimmt :)

    farid
     

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